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Prof. Petra Riemer-Hommel, Ph.D.

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1 Prof. Petra Riemer-Hommel, Ph.D.
Deckblatt Ökonomische Evaluation – Definitionen/Anwendungen Prof. Petra Riemer-Hommel, Ph.D.

2 Prof. Petra Riemer-Hommel, Ph.D.
„The power of these analytic techniques should not be overstated. None of the approaches is intended to be a magic formula for removal of judgment, responsibility, or risk from decision making activities, though each is capable of improving the quality and consistency of decision-making.“ Drummond et. al. 1997 Prof. Petra Riemer-Hommel, Ph.D.

3 Prof. Petra Riemer-Hommel, Ph.D.
Selbst denken! – Ziel der evidenzbasierten Forschung Sapere aude! „Du siehst die Welt freylich nicht, wie sie ist, sondern wie man sie von deinem Standorte, durch das von deinen Wünschen gefärbte Glas sehen kann; und dieser Standort ist dir zu lieb, als dass du ihn verlassen wolltest.“ Adam Weishaupt (1778) „Du sollst nicht Gedanken, sondern denken lernen!“ Immanuel Kant (1765) Prof. Petra Riemer-Hommel, Ph.D.

4 Ökonomische Evaluation - Zielsetzung
Ökonomische Evaluation beantwortet 2 Fragen: Ist es ein Programm, eine Leistung, eine Prozedur wert angeboten zu werden, oder sollten die dazu benötigten Ressourcen anderen Verwendungszwecken zugeführt werden? (2) Sind wir damit zufrieden, dass die Ressourcen diesem und keinem anderen Verwendungszweck zugeführt Prof. Petra Riemer-Hommel, Ph.D.

5 Ökonomische Evaluation - Zielsetzung
Vorab zu beantworten: Kann es funktionieren? (efficiacy) (2) Funktioniert es? (effectiveness) (3) Erreicht es diejenigen, die es benötigen? (availability) Prof. Petra Riemer-Hommel, Ph.D.

6 Ökonomische Evaluation - Zielsetzung
Motivation: Systematische Analyse hilft alle relevanten Alternativen zu identifizieren (2) Unterschiedliche Perspektiven können zu unterschiedlichen Entscheidungen führen (3) Ohne Messversuch gibt es keine fundierte Entscheidung Prof. Petra Riemer-Hommel, Ph.D.

7 Ökonomische Evaluation - Klassifikation
Werden sowohl Kosten (inputs) als auch Ergebnisse (outputs) der Alternativen untersucht? Werden 2 oder mehr Alternativen verglichen? Nein Ja Nur Ergebnisse Nur Kosten Ergebnisbe-schreibung Kostenbe- schreibung Kosten-Ergebnis Beschreibung Wirksam- keits oder Effektivtäts-analyse Kosten- Analyse Kostenminimierungs- Analyse Kosten-Effektivitätsanalyse Kosten-Nutzwertanalyse Kosten-Nutzen Analyse (Messung der Effizienz) Prof. Petra Riemer-Hommel, Ph.D.

8 Ökonomische Evaluation - Vorgehensweise
Definition der zu untersuchenden Alternativen Kosten und Ergebnisse erfassen Quantifizieren und Bewerten von Kosten und Ergebnissen Vergleich der Kosten und Ergebnisse Sensitivitätsanalyse Verteilungsgesichtspunkte Prof. Petra Riemer-Hommel, Ph.D.

9 Bewertung ökonomischer Evaluationsstudien
Wurde eine klar definierte, beantwortbare Frage gestellt? Wurde eine umfassende Beschreibung der vorliegenden Alternativen gegeben? Wurde die Effektivität der Programme oder Leistungen etabliert? Wurden alle wichtigen und relevanten Kosten und Ergebnisse für alle Alternativen identifiziert? Wurden alle Kosten und Ergebnisse in angemessenen physischen Einheiten gemessen? Prof. Petra Riemer-Hommel, Ph.D.

10 Bewertung ökonomischer Evaluationsstudien
Wurden Kosten und Ergebnisse glaubwürdig bewertet? Wurden Kosten und Ergebnisse für unterschiedliche Zeitpunkte adjustiert? Wurde eine inkrementelle Analyse für Kosten und Ergebnisse der Alternativen vorgenommen? Wurde Unsicherheit bei der Schätzung von Kosten und Ergebnissen berücksichtigt? Wurden in der Diskussion der Ergebnisse alle für den Nutzer relevanten Punkte angesprochen? Prof. Petra Riemer-Hommel, Ph.D.

11 Bewertung ökonomischer Evaluationsstudien
Hannoveraner Konsens (siehe Handout) Prof. Petra Riemer-Hommel, Ph.D.

12 Standards DeGEval - Nützlichkeit
N1 Identifizierung der Beteiligten und Betroffenen Die am Evaluationsgegenstand beteiligten oder von ihm betroffenen Personen bzw. Personengruppen sollen identifiziert werden, damit deren Interessen geklärt und so weit wie möglich bei der Anlage der Evaluation berücksichtigt werden können. N2 Klärung der Evaluationszwecke Es soll deutlich bestimmt sein, welche Zwecke mit der Evaluation verfolgt werden, so dass die Beteiligten und Betroffenen Position dazu beziehen können und das Evaluationsteam einen klaren Arbeitsauftrag verfolgen kann. N3 Glaubwürdigkeit und Kompetenz des Evaluators / der Evaluatorin Wer Evaluationen durchführt, soll persönlich glaubwürdig sowie methodisch und fachlich kompetent sein, damit bei den Evaluationsergebnissen ein Höchstmaß an Glaubwürdigkeit und Akzeptanz erreicht wird. Prof. Petra Riemer-Hommel, Ph.D.

13 Standards DeGEval - Nützlichkeit
N4 Auswahl und Umfang der Informationen Auswahl und Umfang der erfassten Informationen sollen die Behandlung der zu untersuchenden Fragestellungen zum Evaluationsgegenstand ermöglichen und gleichzeitig den Informationsbedarf des Auftraggebers und anderer Adressaten und Adressatinnen berücksichtigen. N5 Transparenz von Werten Die Perspektiven und Annahmen der Beteiligten und Betroffenen, auf denen die Evaluation und die Interpretation der Ergebnisse beruhen, sollen so beschrieben werden, dass die Grundlagen der Bewertungen klar ersichtlich sind. N6 Vollständigkeit und Klarheit der Berichterstattung Evaluationsberichte sollen alle wesentlichen Informationen zur Verfügung stellen, leicht zu verstehen und nachvollziehbar sein. N7 Rechtzeitigkeit der Evaluation Evaluationsvorhaben sollen so rechtzeitig begonnen und abgeschlossen werden, dass ihre Ergebnisse in anstehende Entscheidungsprozesse bzw. Verbesserungsprozesse einfließen können. N8 Nutzung und Nutzen der Evaluation Planung, Durchführung und Berichterstattung einer Evaluation sollen die Beteiligten und Betroffenen dazu ermuntern, die Evaluation aufmerksam zur Kenntnis zu nehmen und ihre Ergebnisse zu nutzen. Prof. Petra Riemer-Hommel, Ph.D.

14 Standards DeGEval - Durchführbarkeit
D1 Angemessene Verfahren Evaluationsverfahren, einschließlich der Verfahren zur Beschaffung notwendiger Informationen, sollen so gewählt werden, dass Belastungen des Evaluationsgegenstandes bzw. der Beteiligten und Betroffenen in einem angemessenen Verhältnis zum erwarteten Nutzen der Evaluation stehen. D2 Diplomatisches Vorgehen Evaluationen sollen so geplant und durchgeführt werden, dass eine möglichst hohe Akzeptanz der verschiedenen Beteiligten und Betroffenen in Bezug auf Vorgehen und Ergebnisse der Evaluation erreicht werden kann. D3 Effizienz von Evaluation Der Aufwand für Evaluation soll in einem angemessenen Verhältnis zum Nutzen der Evaluation stehen. Prof. Petra Riemer-Hommel, Ph.D.

15 Standards DeGEval - Fairness
F1 Formale Vereinbarungen Die Pflichten der Vertragsparteien einer Evaluation (was, wie, von wem, wann getan werden soll) sollen schriftlich festgehalten werden, damit die Parteien verpflichtet sind, alle Bedingungen dieser Vereinbarung zu erfüllen oder aber diese neu auszuhandeln. F2 Schutz individueller Rechte Evaluationen sollen so geplant und durchgeführt werden, dass Sicherheit, Würde und Rechte der in eine Evaluation einbezogenen Personen geschützt werden. F3 Vollständige und faire Überprüfung Evaluationen sollen die Stärken und die Schwächen des Evaluationsgegenstandes möglichst vollständig und fair überprüfen und darstellen, so dass die Stärken weiter ausgebaut und die Schwachpunkte behandelt werden können. F4 Unparteiische Durchführung und Berichterstattung Die Evaluation soll unterschiedliche Sichtweisen von Beteiligten und Betroffenen auf Gegenstand und Ergebnisse der Evaluation in Rechnung stellen. Berichte sollen ebenso wie der gesamte Evaluationsprozess die unparteiische Position des Evaluationsteams erkennen lassen. Bewertungen sollen fair und möglichst frei von persönlichen Gefühlen getroffen werden. F5 Offenlegung der Ergebnisse Die Evaluationsergebnisse sollen allen Beteiligten und Betroffenen soweit wie möglich zugänglich gemacht werden.  Prof. Petra Riemer-Hommel, Ph.D.

16 Standards DeGEval - Genauigkeit
G1 Beschreibung des Evaluationsgegenstandes Der Evaluationsgegenstand soll klar und genau beschrieben und dokumentiert werden, so dass er eindeutig identifiziert werden kann. G2 Kontextanalyse Der Kontext des Evaluationsgegenstandes soll ausreichend detailliert untersucht und analysiert werden. G3 Beschreibung von Zwecken und Vorgehen Gegenstand, Zwecke, Fragestellungen und Vorgehen der Evaluation, einschließlich der angewandten Methoden, sollen genau dokumentiert und beschrieben werden, so dass sie identifiziert und eingeschätzt werden können. G4 Angabe von Informationsquellen Die im Rahmen einer Evaluation genutzten Informationsquellen sollen hinreichend genau dokumentiert werden, damit die Verlässlichkeit und Angemessenheit der Informationen eingeschätzt werden kann. Prof. Petra Riemer-Hommel, Ph.D.

17 Standard DeGEval - Genauigkeit
G5 Valide und reliable Informationen Die Verfahren zur Gewinnung von Daten sollen so gewählt oder entwickelt und dann eingesetzt werden, dass die Zuverlässigkeit der gewonnenen Daten und ihre Gültigkeit bezogen auf die Beantwortung der Evaluationsfragestellungen nach fachlichen Maßstäben sichergestellt sind. Die fachlichen Maßstäbe sollen sich an den Gütekriterien quantitativer und qualitativer Sozialforschung orientieren. G6 Systematische Fehlerprüfung Die in einer Evaluation gesammelten, aufbereiteten, analysierten und präsentierten Informationen sollen systematisch auf Fehler geprüft werden. G7 Analyse qualitativer und quantitativer Informationen Qualitative und quantitative Informationen einer Evaluation sollen nach fachlichen Maßstäben angemessen und systematisch analysiert werden, damit die Fragestellungen der Evaluation effektiv beantwortet werden können. G8 Begründete Schlussfolgerungen Die in einer Evaluation gezogenen Folgerungen sollen ausdrücklich begründet werden, damit die Adressatinnen und Adressaten diese einschätzen können. G9 Meta-Evaluation Um Meta-Evaluationen zu ermöglichen, sollen Evaluationen in geeigneter Form dokumentiert und archiviert werden. Prof. Petra Riemer-Hommel, Ph.D.

18 Ökonomische Evaluationsstandards - DeGEVAL
Handlungsorientierung Qualitätsmaßstab? Übertragung auf Bildung?/ Wirtschaftspolitik? Prof. Petra Riemer-Hommel, Ph.D.

19 Economic evaluators survival guide
See Drummond et al (2005) pp Prof. Petra Riemer-Hommel, Ph.D.

20 Prof. Petra Riemer-Hommel, Ph.D.
Kostenanalyse Analyse der Kosten alternativer Behandlungen oder Programme (Aspekt der in allen ökonomischen Evaluationen vorkommt) Relative Effektivität der zu vergleichenden Methoden ist nicht relevant Beispiel: Langzeit-Sauerstofftheraphie zu Hause, Vergleich der Kosten von Sauerstoffzylindern, Flüssigsauerstoff und Sauerstoffverdichtern Prof. Petra Riemer-Hommel, Ph.D.

21 Prof. Petra Riemer-Hommel, Ph.D.
Kostenanalyse Zu beantwortende Fragen: Welche Kosten sollen berücksichtigt werden? Wie sollen die Kosten geschätzt werden? Wie detailliert muß die Bestimmung der Kosten sein? Fallen Kosten zu unterschiedlichen Zeitpunkten an Wie sollen Gemeinkosten verteilt werden? Prof. Petra Riemer-Hommel, Ph.D.

22 Prof. Petra Riemer-Hommel, Ph.D.
Kostenbestimmung Wie werden Kosten für nicht-marktgängige Faktoren bestimmt? (e.g. Freiwillige Helfer?) Wann sollten existierende Marktpreise angepasst werden? Für wie lange sollten Kosten bestimmt werden? Sollen nicht direkt mit dem Programm oder der Intervention verbundene Kosten betrachtet werden? Wie sollen Kapitalkosten berücksichtigt werden? Welchen Einfluß hat die Betrachtung von Durchschnitts- im Vergleich zu Grenzkosten? Wie sollen Veränderungen der Produktivität behandelt werden? Prof. Petra Riemer-Hommel, Ph.D.

23 Kosten-Effektivitätsanalyse
Vollständige ökonomische Evaluation Kosteneffektivität: eindeutige Zielsetzung der Intervention und klare Dimension anhand derer die Effektivität gemessen werden kann (Beispiel: Vergleich zweier Therapien im Hinblick auf die hinzugewonnenen Lebensjahre) Kostenminimierung: eindeutige Zielsetzung, verschiedene Interventionen erreichen sie im gleichen Maß (ex ante immer eine Kosten-Effektivitätsdesign) Prof. Petra Riemer-Hommel, Ph.D.

24 Kosten-Effektivitätsanalyse
Zentrale Fragen: Welche Kennzahl wählen wir für Effektivität? Woher stammen unsere Effektivitätsdaten? Wie verknüpfen wir Zwischenergebnisse und Endergebnisse? Sollten Änderungen in der Produktivität berücksichtigt werden? Sollten in der Zukunft auftretende Effekte abdiskontiert werden? Wurde eine Sensitivitätsanalyse vorgenommen? Prof. Petra Riemer-Hommel, Ph.D.

25 Kosten-Effektivitätsanalyse - Sensitivitätsanalyse
Möglichkeit Unsicherheit anzugehen, wenn keine stochastischen Daten vorliegen Vorgehen in drei Schritten: Identifikation der unsicheren Parameter Vorgabe einer plausiblen Bandbreite innerhalb derer die Parameter sich wahrscheinlich bewegen Berechnung der Studienergebnisse auf der Basis verschiedener Kombinationen: beste Schätzung; konservativste Schätzung; nicht-konservative Schätzung Prof. Petra Riemer-Hommel, Ph.D.

26 Evidenzen und ihre Güte
Empfehlung I große randomisierte Versuche mit eindeutigen Ergebnissen (geringe Irrtumswahrscheinlich-keit) A II Kleine randomisierte Versuche mit unsicheren Ergebnissen (mittlere bis hohe Irrtumswahrschein- Lichkeit) B III Nicht-randomisierte, gleichzeitige Kontrollen C IV Nicht-randomisierte, historische Kontrollen D V Keine Kontrollen, Fallserie E Prof. Petra Riemer-Hommel, Ph.D.

27 Evidenzen und ihre Güte
Studiendesign im Bildungsbereich/Gesundheitsbereich – Datenlage? Sind kontrollierte Designs immer möglich? Prof. Petra Riemer-Hommel, Ph.D.

28 Kosten-Effektivitätsanalyse - Anwendung
Für die südafrikanische Regierung sollen sie die Kosteneffektivität vorgeburtlicher HIV-Tests bewerten. Folgende Informationen stehen zur Verfügung: Eine mit HIV-infizierte Frau, deren Infektion während der Schwangerschaft nicht entdeckt wird, überträgt den Virus mit einer Wahrscheinlichkeit von 26% auf das Kind Wird die Infektion während der Schwangerschaft entdeckt, dann kann ein Risikoreduktionsprogramm gestartet werden (Kaiserschnitt, Stillverbot, Anti-Retroviral-Therapie). Dieses Programm verursacht 800 Euro mehr Kosten als eine normale Geburt. Die Übertragungswahrscheinlichkeit reduziert sich auf 7%, 95% der Frauen akzeptieren die Intervention. Ein Bluttest kostet 10 Euro, Test ist 100% korrekt (keine falsch positiven oder negativen Ergebnisse) 5% der schwangeren Frauen sind infiziert ohne es zu wissen Annahmen: Keine Frau entscheidet sich nach einem positiven Test für eine Abtreibung Jeder positiv getesteten Frau wird das Interventionsprogramm angeboten Prof. Petra Riemer-Hommel, Ph.D. Prof. Petra Riemer-Hommel, Ph.D. 28

29 Prof. Petra Riemer-Hommel, Ph.D.
Kosten-Effektivitätsanalyse des Einsatzes von NSAID (non-steroid anti-inflammatory drugs) in 3 Ländern. Kritisch beim Einsatz dieser Medikamente sind die Nebenwirkungen (Magengeschwüre). Anschaffungskosten in $ Auftreten von Magen- Geschwüren in einer 6-Monatsperiode (%) Land 1 Land 2 Land 3 Endosko- pisch festgestellt Adjustiert für stumme Geschwüre Mobifren 225 75 121 23,9 14,3 Osteotec 294 100 134 17,8 10,7 Voldene 300 136 126 10,2 6,1 Prof. Petra Riemer-Hommel, Ph.D.

30 Prof. Petra Riemer-Hommel, Ph.D.
Land 1 Land 2 Land 3 Wahrscheinlichkeiten KH-Behandlung Patienten mit Magengeschwüren 0,086 0,053 0,050 KH-Behandlung + Operation 0,12 0,43 0,20 Behandlungskosten Ambulant 901 540 87 Stationär 3450 1548 133 Stationär + OP 15700 2533 555 Prof. Petra Riemer-Hommel, Ph.D.

31 Prof. Petra Riemer-Hommel, Ph.D.
Aufgabenstellung Erstellen sie einen Entscheidungsbaum Wieso können die relativen Kosten in den verschiedenen Ländern variieren? Welche Argumente können sie für den Einsatz von Voldene vorbringen? Wieso ist diese Vorgehensweise sinnvoll? Prof. Petra Riemer-Hommel, Ph.D.

32 Kosten-Nutzwertanalyse
Primäre Anwendung im Gesundheitsbereich Defizite der Kosten-Effektivitätsanalyse: Kann nicht genutzt werden um Vergleiche eines größeren Spektrums an Interventionen vorzunehmen (gleiches Effektivitätsmaß ist Bedingung für KEA) Kann nicht herangezogen werden, wenn mehr als ein Ergebnismaß interessant und relevant ist Kann unterschiedliche Wertigkeiten der Ergebnisse nicht erfassen ABER: Kosten-Nutzwert Analyse braucht Endergebnisse!!! Prof. Petra Riemer-Hommel, Ph.D.

33 Kosten-Nutzwertanalyse
Einsetzen, wenn: (Gesundheitsbezogene) Lebensqualität ist zentrales oder wichtiges Ergebnis Programme haben Einfluss auf Mortalität und Morbidität und ein einheitliches Ergebnismaß ist gewünscht Verglichene Programme haben ein weites Spektrum an Ergebnissen und eine einheitliche Messeinheit wird gewünscht Vergleich mit Programmen, die bereits mit KNA bewertet wurden Nicht einsetzen, wenn: Nur Zwischenergebnisse verfügbar sind Alternativen gleiche Effektivität besitzen Effektivität des neues Programms dominant besser ist Kosten um Daten zu erhalten sind zu hoch Prof. Petra Riemer-Hommel, Ph.D.

34 Kosten-Nutzwertanalyse - Präferenzmessung
Antwortmethode Fragestellung Sicherheit (Werte) = no unknowns, no probabilities, does not capture risk attitude Unsicherheit (Nutzwerte) Skalen Rating scale Category scaling Visual analogue scale Ratio scale Wahl Time-trade off Paired comparison Equivalence Person trade-off Standard gamble Prof. Petra Riemer-Hommel, Ph.D.

35 Kosten-Nutzwertanalyse – Beispiel EuroQol
6 Attribute (Mobilität, Selbstversorgung, Hauptaktivitäten, soziale Beziehungen, Schmerz, Stimmung) 3 Ebenen pro Attribut (kein Problem, einige Probleme, schwerwiegende Probleme) Präferenzwerte für Bewertungsformel beruhen auf einer Zufallsstichprobe von etwa 3000 Erwachsenen in Großbritannien Prof. Petra Riemer-Hommel, Ph.D.

36 Kosten-Nutzwertanalyse – Beispiel EuroQol
Koeffizienten für TTO Tarife Dimension Koeffizient Konstante 0.081 Mobilität Level 2 0.069 Mobilität Level 3 0.314 Selbstversorgung Level 2 0.104 Selbstversorgung Level 3 0.214 Hauptaktivitäten Level 2 0.036 Hauptaktivitäten Level 3 0.094 Schmerz Level 2 0.123 Schmerz Level 3 0.386 Stimmung Level 2 0.071 Stimmung Level 3 0.236 N3 0.269 Prof. Petra Riemer-Hommel, Ph.D.

37 Kosten-Nutzwertanalyse – Beispiel EuroQol
Bewerten sie Zustand 12123 Lösung: Vollständig gesund: = 1 Konstante Mobilität Level Selbstversorgung Level Hauptaktivitäten Level Schmerz Level Stimmung Level N Schätzwert für Zustand = Prof. Petra Riemer-Hommel, Ph.D.

38 Kosten-Nutzwertanalyse – Beispiel EuroQol
Zu beachtende Punkte: Welche Entscheidung steht im Vordergrund (welche Gesund- heitsdimension soll betrachtet werden?) Unterschiede in den betrachteten Populationen; welche Instrumente werden genutzt, um die Formeln abzuleiten Gleiche Patientengruppe kann sehr unterschiedliche Werte erzielen (je nach System) Welche Systeme wurden für vergleichbare Fragestellungen genutzt? QWB basiert auf Präferenzen aus San Diego; HUI aus Hamilton; EQ-5D und SF-60D Großbritannien Prof. Petra Riemer-Hommel, Ph.D.

39 QALYs – quality adjusted life years
Kombiniert Gewinne aus reduzierter Morbidität (Qualitätsgewinn) und reduzierter Mortalität (Quantitätsgewinn) in ein einziges Maß Qualitätsgewichte werden benötigt, um die gesundheitsbezogene Lebensqualität der verschiedenen Gesundheitszustände darzustellen Qualitätsgewichte sollten Auf Präferenzen basieren Zwischen Tod und vollständiger Gesundheit verankert sein Auf einer Intervallskala gemessen werden (üblich 0-1) Prof. Petra Riemer-Hommel, Ph.D.

40 Kosten-Nutzenanalyse
Was bietet KNA im Vergleich zu KEA und KNWA? KNA kann herangezogen werden, wenn keine Alternativen vorhanden sind KEA/KNWA sind auf Programme mit vergleichbaren Ergebnissen beschränkt KEA/KNWA auf Kunden fokussiert, bilden Spill-over Effekte nicht ab (Externalitäten) Ordnet allen Alternativen Geldwerte zu Anwendung in der Umweltökonomie/Gesundheitsökonomie Prof. Petra Riemer-Hommel, Ph.D.

41 Kosten-Nutzenanalyse
Methoden um Ergebnissen Geldwerte zuzuordnen: Human-Kapital Ansatz Offengelegte Präferenzen Contingent valuation (Ausgedrückte Zahlungspräferenzen) Prof. Petra Riemer-Hommel, Ph.D.

42 Kosten-Nutzenanalyse – Contingent Valuation
Setzt Umfragemethoden ein, um Befragte mit hypothetischen Szenarien über zu vergleichende Programme oder zu bewertende Probleme zu konfrontieren Nutzer werden gefragt, was sie bereit wären für eine Änderung in der Bereitstellung eines Gutes zu zahlen, und daher nicht für andere Güter zur Verfügung zu haben (man unterscheidet „offene“ und „geschlossene“ Befragungs-Techniken) Prof. Petra Riemer-Hommel, Ph.D.

43 Kosten-Nutzenanalyse – Contingent Valuation
Szenario muss verständlich, nachvollziehbar und für den Antwortenden von Bedeutung sein Trittbrettfahrer-Problem Andere Anreize falsche Antworten zu geben Implizite Wertmarker Szenario falsch spezifiziert Verzerrungen durch falsche Spezifikation des Kontextes Prof. Petra Riemer-Hommel, Ph.D.

44 Kosten-Nutzenanalyse – Contingent Valuation
WTP Schätzer 3 Wege ein Gut für WTP Bewertung basierend auf Gesundheitsnutzen zu definieren Andere gemessene Bestandteile des Programmnutzens die in die WTP Bewertung eingeschlossen werden könnten W Keine Unsicherheit Sicheres Gesundheitsergebnis Zukünftige Ersparnisse im Gesundheitswesen +/- Produktivitätseffekte und Einkommenseffekte W* Unsicherheit auf der Angebotsseite Behandlung mit unsicherem Ergebnis W** Unsicherheit auf Angebots- und Nachfrageseite Zugang zu Behandlungspro-gramm, bei dem zukünftige Nutzung und Behandlungsergeb-nisse unsicher sind Prof. Petra Riemer-Hommel, Ph.D.

45 Kosten-Nutzenanalyse – Contingent Valuation
Kriterien-Validität lässt sich für Gesundheitsprogramme kaum feststellen, da wir üblicherweise nicht beobachten können, was Nutzer tatsächlich zu zahlen bereit wären Konstrukt-Validität testet zwei „Konstrukte“ aus der ökonomischen Theorie: positive Einkommenselastizität Je mehr eines positiv bewerteten Gutes von einem hypothetischen Programm bereitgestellt wird, desto größer sollte die Zahlungsbereitschaft einer Person sein (wobei der Grenznutzen wahrscheinlich abnimmt) Prof. Petra Riemer-Hommel, Ph.D.


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