Die Präsentation wird geladen. Bitte warten

Die Präsentation wird geladen. Bitte warten

Zur Physiologie der Stimmproduktion im südsibirischen Kehlgesang

Ähnliche Präsentationen


Präsentation zum Thema: "Zur Physiologie der Stimmproduktion im südsibirischen Kehlgesang"—  Präsentation transkript:

1 Zur Physiologie der Stimmproduktion im südsibirischen Kehlgesang
Analyse akustischer und elektrophysiologischer Daten Sehr geehrte Frau Prodekanin, Sehr geehrte Mitglieder des Fachbereichs, Liebe Kollegen, verehrte Gäste, Was ist Kehlgesang? <next slide> Sven Grawunder

2 Kehlgesang (Sängerperspektive)
Singen anders als “normal” (modal) Stimmgebung entscheidend Obertonverstärkung nicht essentiell Benennung: “mit Kehle” Klang rauh, kehlig, gepresst KG wird aus der Perspektive der Sänger Als ein spezifische Gesangsart , die auch innerhalb ihres Verbreitungsgebiets als anders als “normal” (modal) ist definiert Art der Phonation trägt wesentlich zum Konzept bei in diesem Konzept ist selektive Obertonverstärkung NICHT essentiell enthalten (sondern eher Imitation Gesamtklang) Die traditionellen Benennungen die im semantischen Feld “Kehle, KK” Verweisen auf den Klangcharakter rauh, kehlig, teilw. gepresst In diesem Sinne kann auch Abgrenzung vom Europäisch-westlichen OTG vorgenommen werden. <next slide>

3 Obertongesang | Kehlgesang
(OTG) keine spezifische Definition der Stimmproduktion sehr jung (50/60er Jahre) Avantgarde, New Age, Jazz musiktheoretischer Unterbau (bewusste Obertonselektion) freie Improvisation und Komposition (KG) spezifische Definition Stimmproduktion tradiert (18. Jh.) Genre der Volksmusik kein musiktheoretischer Unterbau (holistisches Klangkonzept) Melodiesingen, Melodieimprovisation, Klangimitation In diesem Sinne lässt sich auch der in Europa bekanntere Obertongesang vom traditionellen Kehlgesang abgrenzen: KG ist nach allem was man weiß älter und tradierter Eng mit der traditionellen Volksmusik verbunden Und kommt ohne musiktheoretische System aus (wie gesagt steht hier eher holistisches Klangkonzept) Bei dem es um das Singen einer bekannten Melodie, deren Improvisation oder eine Klangimitation geht Nichtsdestotrotz kommen in beiden Gesangsarten die gleichen Prinzipien zur Verstärkung einzelner Harmonischer zum Tragen.

4 Kehlgesang (regionale Verbreitung)
Die Arbeit widmete sich also der Erscheinung des KG in Südsibirien Damit ist das südliche Zentralsibirien gemeint.

5 das grau-schattierte Areal zeigt die Region in der KG hauptsächlich zu finden ist.
<next slide>

6 Hakassia Tuva Mongolei (Gorno-)Altai
Dabei bilden die russischen Republiken Hakassia, Gorna Altai, und Tuva sowie eine Region im Westen der Mongolei die lokalen Schwerpunkte. Es stellte sich also von Anfang an die Frage: Wie homogen ist die Erscheinung des KGs? Mongolei

7 Ziele der Arbeit Typologisierung der Stimmproduktion im Kehlgesang
Konfrontation von phonetischer u. stilistischer Systematisierung mit physiologischen Daten Analyse der regionalen Variation Generell lässt sich sagen, dass die Datenlage zur Physiologie des KGs sehr spärlich ist. Insbesondere betrifft dies die Arbeit an Originalmaterial, sprich Untersuchungen von nativen Sängern. Ich hatte mir also nun zur Aufgabe gestellt diese Datenbasis zu erweitern. Die Ziele der Arbeit wurde so formuliert, sodass Eine Diskussion der möglichen Stimmproduktionstypen im südsibirischen Kehlgesang auf Grundlage physiologischer Daten Danach sollten phonetisch-artikulatorischer sowie auch stilistische Systematisierung der KGarten und -stile mit akustischen und elektrophysiologischen Daten konfrontiert werden Dies betraf insbesondere Analyse der regionalen Variation

8 Kehlgesang (traditionelle Benennung)
hai (Hakassien) kai (Gorno-Altai) höömej (Tuva) höömej sygyt kargyraa höömii (West-Mongolei) čedžijn höömii tagnain höömii harhiraa Denn, schauen wir uns KG an so wie in SüdSib auftritt : So Lassen sich eben jene regionalen Varianten feststellten: Mit xai, kai in Hakas und Altai u xöömej und xöömij in Tuva und Mongolei Allein die Namensgleichheit deutet auf einen Zweiteilung diese wird deutlich wenn man sich die Praxis des KG anschaut. <next slide>

9 Kehlgesang (Genrezugehörigkeit)
hai (Hakassien) kai (Gorno-Altai) höömej (Tuva) höömej sygyt kargyraa höömii (West-Mongolei) čedžnij höömii hamryn höömii harhiraa Genre des Epengesangs eigenes Genre, verschieden vom Epengesang In Hakassien und altai sind Genre des Epengesangs und des KG identisch Dagegen bilden xöömej in Tuva und xöömij in der Mongolei jeweils eigene Genre die vom Epengesang getrennt sind. (Für epengesang werden andere Stimme verwendet) Auch sind hier größere stilistische Ausdifferenzierungen zu beschreiben. Eine solche Art Abkopplung erfolgte in Xakassia und Gorna-Altai erst vor ca Jahren

10 native Stile im sübsibirischen Kehlgesang
verschiedene Aspekte zur Stil-Systematisierung Textgenre, Praxis (Altai, Hakassia, Tuva, Mongolei) Klangvorbild (Tuva, Mongolei) Resonanzempfindung (Mongolei) Stimmproduktion (Tuva) isoglossische Varianten Verschiedene Aspekte zur “Systematisierung” Textgenre und musikalische Praxis (Altai, Hakassia, Tuva, Mongolei) Klangvorbild, klangimitation (Tuva, Mongolei) Resonanzempfindung (Mongolei) Stimmproduktion (Tuva) Isoglossische Varianten: D.h. z.B. für Tuva, dass wir in verschiedenen Gebieten verschiedene Bezeichnungen für das gleiche Phänomen haben.

11 Stile des tuvinischen Kehlgesangs
Die Stilsysteme können sehr komplexe Form annehmen, wie etwa hier bei einem tuvinischen Sänger. Im wesentlichen lassen sich dabei aber drei Prozesse beobachten die zur Ausprägung neuer Stile führen: <next slide>

12 Stile des tuvinischen Kehlgesangs
Kombination Kombination der Hauptstile Modulation der

13 Stile des tuvinischen Kehlgesangs
Kombination Modulation Modulation durch Ornamentierungstechniken

14 Stile des tuvinischen Kehlgesangs
Kombination Modulation Ausbildung von Subvarianten innerhalb einer Kategorie Subvarianten

15 Stile des tuvinischen Kehlgesangs
sygyt höömej Viele Sänger stimmen jedoch darin überein, dass man im Wesentlichen nur zwei Stimmen erlernen muss. kargyraa kargyraa

16 Stimmklang im KG Native Perspektive: 2 Phonationsmodi
Generelle Vokaltrakteinstellungen Artikulationstechniken zur Beeinflussung der Formanten “höömej-Stimme” “kargyraa-Stimme” Mittleres Register Tiefes Register Phonationsmodus 1 (PM1) Phonationsmodus 2 (PM2) Diese Zweiteilung habe ich übernommen und assoziiere mit der höömej Stimme ein mittleres Register ,im weiteren als Phonationsmodus 1 bezeichnet Und die kargyraa-Stimme im weiteren als Phonationsmodus 2 bezeichnet Beispiel Es handelt um ein und denselben Sänger zur Formation der Stimme des KG gehören desweiteren generelle VT einstellungen und einzelne Artikulationstechniken zum Hin- und Herbewegen der geschärften Formanten die vertärkten, hervorgehobenen Obertöne enthalten dient.

17 Laryngoskopie Phonationsmodus1
Grawunder (1999) Stimmlippen Aryepiglottische Falte Rachenhinterwand Schaeun wir uns die laryngoskopischen Befunde an Anterior-posterior compression Bei der im Resultat ein Anlegen der Aryknorpelhöcker an den kehldeckel steht . Es bildet sich eine kleine schmale öffnung durch der Luftstrom hindurchgeht. Taschenfalte Epiglottis “Düse”

18 Laryngoskopie Phonationsmodus 2 (Variante1)
Bless, Edgerton et al. (2001, unpubl.man.) Taschenfalten 1 2 Aryepi- glottische Falten Variante 1 im Phonationsmodus2 Mediale kompression des addittus laryngis bei dem die Taschenfalten als Oszillatoren in volviert sind In dem linken Schema erkennt man auch modellhaft, dass es hier ein Schluss der Stimmlippen ( Bild 1,2) mit einem gemeinsamen schluss von TF und stL (Biold 3,4) alterniert. 3 4 Aryknorpel 1 2 Glottis Epiglottis

19 Laryngoskopie Phonationsmodus 2 (Variante 2)
Grawunder (2001) Aryepiglottische Falte (AEF) In einer zweiten Variante des Phonationsmodus 2 kommt es ebenfalls zur anterior-posterior Verengung , Wobei hier die an der Epiglottis anliegenden AEF als zweite Oszillatoren. D..h. mit der Epiglottis eine Pseudoglottis bilden. Wie man sieht ist es sehr schwierig Aussagen über das Verhalten sowohl der SL als auch der TF zu treffen. Epiglottis

20 Laryngopharyngeale Konstellationen
Tiefes Register Phonationsmodus 2 Verengung des Larynxeingangs (AES) Anregung/ Kopplung eines zweiten Oszillators Variante1 – TF - SL Variante2 – AEF-SL Mittleres Register Phonationsmodus 1 Verengung des Larynxeingangs (AES) Bildung einer engen, kleinen Passage AES-SL Als die wahrscheinlichsten Kandidaten Selbstverständlich kann auch bei der Variante AEF-VF eine ankopplung / anregung der TF nicht ausgeschlossen werden AES=aryepiglottischer Sphinkter; AEF=aryepiglottische Falten TF= Taschfalten; SL=Stimmlippen

21 Auditive Beschreibung der PM
phonation mode voice production type phonation mode1 (PM1) phonation mode 2 (PM2) variant 1 2 style xöömej /xörekteer (sygyt) xoomij xörekteer /xöömej kargyraa 1 kargyraa 2 VQ description tensed, pressed tensed, stiff fry, “raspy” growling, rough Example [singer] xoomij [TG] xöömej [KX] kargyraa [GT] kargyraa [TK], umŋqokolo [NM] Auditive Beschreibung der register wie sie von verschiedenen Autoren vorgenommen wurden Verweist auf die VQ : tensed pressed für PHOnations Modus 1 Und fry, raspy, growling rough

22 Akustische Eigenschaften des KG (Erwartungen)
Acoustic Measure Phonation Mode 1 Phonation Mode 2 Similarity to Tensed VQ Resonant VQ ringing voice Breathiness Harshness/ Throatiness Perturbation Low shimmer rates Low jitter rates Higher shimmer rates Higher jitter rates Noise component Less noisy component, but higher prominents of harmonics Higher noise, not as prominent harmonics Spectral components Damped F1 area Higher energy in upper Ranges (3kHz-4kHz) Higher energy around 3kHz and 4.8kHz Lx (EGG) Single cycle rhythm Non-single cycle rhythm (double or triple) Short CP similar to tensed voice (cf. Marasek, 1997) Longer OP and CP than in PM1 Anhand schon dieser auditiven Beschreibung und den Beobachtungen sowie Vergleiche zu pathologischen Mustern lasse sich bestimmte Erwartungen hinsichtlich Eigenschaften der Phonations Modi formulieren Ausgegangen wurde also von einer Ähnlichkeit zu Tensed / Resont VQ ringing voice für PhonMod1 Und Breathy/ Harsh Throaty für PhonMod2 <next slide>

23 Erwartungen für die Ergebnisse der akustischen Analyse
Acoustic Measure Phonation Mode 1 Phonation Mode 2 Similarity to Tensed VQ Resonant VQ ringing voice Breathiness Harshness/ Throatiness Perturbation Low shimmer rates Low jitter rates Higher shimmer rates Higher jitter rates Noise component Less noisy component, but higher prominents of harmonics Higher noise, not as prominent harmonics Spectral components Damped F1 area Higher energy in upper Ranges (3kHz-4kHz) Higher energy around 3kHz and 4.8kHz Lx (EGG) pattern Single cycle rhythm Non-single cycle rhythm (double or triple) Glottal phases Short Closing Phase similar to tensed voice (cf. Marasek, 1997) Longer Open Phase and Closing Phase than in PM1 So wurde auch schon für PM1

24 Artikulationstechniken (AT)
AT1  PM1AT1 + PM2AT1 AT2  PM1AT2 + PM2AT2 AT3  PM1AT3 + PM2AT3 Phonation mode 1 xöömej-voice type Phonation mode 2 kargyraa-voice type AT1 – sygyt AT1 – čylandyk (sygyrtyp kargyraazy) AT2 – (sygyrtyp) xöömej AT2 – xöömej kargyraazy AT3 – xöömej AT3 – kargyraa Kommen wir jedoch noch einmal zurück zu den Artikulationstechniken die im KG angewandt werden um die Melodie-Formanten zu beeinflussen (diejenigen Frequenzbereiche in denen einzelne Obertöne prominent werden. Ich unterscheide 3 hauptsächliche Artikulationstechniken die jeweils mit einem Phonationsmodus gepaart werden können. Wie haben also 6 mögliche Kombinationen, die in dieser weise auch tatsächlich auftreten Und diese Kombinationen treten auch tatsächlich auf.

25 AT1 – alveolar (PM1) Im folgenden stelle ich Ihnen die drei häufigsten Kombinationen vor (gesungen von einem Sänger): 1. Artikulationstechnik 1 Alveolar und PM1 Permanent alveolar/dentale Konstriktion durch den vorderen Zungenanteil. Luftstrom erfolgt lateral (links oder rechts) Zungendorsum und -grund verändern ihre Höhe >Abspielen> <next slide>

26 AT2 – alveolar / palatoalveolar (PM1)
AT2 alveolar u. palatoalveolar +PM1 Die Konstriktion wechselt zwischen alveolare und palatoalveorer Artikulationsstelle: Alternieren wirken Zungenblatt und Dorsum als Artikulierende Organe Luftstrom ist medial Charakter einer Vokalqualität stärker vorhanden <Abspielen> <next slide>

27 AT3 – palatovelar (PM2) Bei AT3 palatovelar finden wir die für die Vokalartikulation übliche Zungenhebung [Hinzu kommen bei allen labiales Tuning der zur Schärfung des Formanten beiträgt.]

28 Artikulationstechniken/-typen
AT1 – alveolar AT2 – alveolar / palatovelar AT3 – paltovelar AT4 – nasal (velopharyngeal) AT5 – labial trill/tremor **AT6 – alveolar trill **AT7 – uvular trill AT6 und AT7 sind absolut selten, wurden mir zwar präsentiert von einem Mongolischen Sänger

29 Hypothesen H0: keine regionalen Unterschiede
H0a: keine homogenen regionalen Cluster H1: Unterschiede aufgrund der AT H1a: in PM1 und PM2 H1b: allein in PM2 H2: verschiedene PM2 Varianten H2a: signifkant unterschiedl. Charakteristika (regional/ individuell) H2b: identifiziert mit AEF und VTF Beobachtungen liegen zugrunde Begründung für H2 <h0: Das hieße, was man nicht unterscheiden könnte aus welcher region ein sänger käme aufgrund der akust. Eigenschaften bzw. Dass sich sich zwei sänger aus verschiedenen regionen nicht unterscheidbar wären  klingt erstmal banal ist aber

30 Empirische Untersuchung (Datenerhebung)
Feldforschung in Tuva, Hakassien (2000, 2001, 2002) 25 Probanden für elektrophysiologische U. 1 Altai, 6 Hakas, 9 Tyva semiprofessionelle/professionelle Sänger Alter 18-40 Aufgabenstellung für die Probanden Kehlgesang ohne instrumentale Begleitung textlose Passagen in den jeweils beherrschten Stilen Vergleichstext Ergänzung: 44 Audio-Tracks 3 Altai, 6 Hakas, 24 Tyva, 11 Mongol ∑=44 Sänger Die Datenerhebung für die empirische Untersuchung erfolgte im Rahmen von Aufenthalten zur Feldforschung in Südsibirien in den Jahren 2000, 2001 und 2002. Dabei wurden 25 Probanden aus Tuva, Hakassien und Altai für die Erhebung der physiologischen Daten gewonnen. Zu diesem Aufnahmeverfahren komme ich gleich. Probanden sollten dabei alle im Alter zwischen 18 und 40 Jahren sein, sowie KG auf semiprofessionellem und professionellem Niveau. Die Aufgabenstellung während der Aufnahmen bestand einfach im Singen einer Passage ohne Text und ohne instrumentale Begleitung in den jeweils beherrschten Stilen. Die hierbei auch gewonnenen Audioaufnahmen wurde danach noch um 44 weitere Aufnahmen ergänzt, sodass dieses Korpus am Ende aufnahmen von 44 Sängern umfasst

31 Schwierigkeiten hinsichtlich der Aufgabe gab es lediglich
Hakassia 7/1998

32 Aufnahmeverfahren (Vx-Lx-Sx)
3-Kanal-Aufnahme nach Gall, Schutte, Neumann et al. (2003) Als Aufnahmeverfahren wurde ein von Gall, Berg und Neumann vorgestellte 3-kanal-aufnahme insofern adaptiert, Als ein Kanal auf zwei Geräte gesplittet wird und nachher zur Synchronisierung dient. Feldapparatur

33 Feldaufnahmen Kanal = Mikrophon 1 (Audio) Kanal = Laryngograph (EGG)
Kongar-ool Ondar Die einzelnen Erwägungen die zur Wahl der Feldforschung hier nicht ausführlich sondern eventuell in diskussion Kanal = Mikrophon 1 (Audio) Kanal = Laryngograph (EGG) Kanal = Mikrophon 2 (Brustresonanz)

34 Rohdatenaufbereitung
Normalisierung (Pegelangleichung der Kanäle) DC-Versatz-Entfernung EGG-Phasenumkehr (“Schluss”=oben, “Öffnung”=unten) Laufzeitkorrektur (Mikrophonabstand) Die Daten wurden nach verschiedene Verfahren geprüft und für die eigentliche Analyse aufbereitet.

35 Manuelle Vor-Analyse Segmentierung
Etikettierung (Stil, Phonationsmodi) Annotation (Oberton, Vokalqualität) Messpunktdefinition Segmentierung der Gesangsphrasen u Etikettierung (Stil, Phonationsmodi) Annotation (Oberton, Vokalqualität) Messpunktdefinition für die weitere Signalanalyse

36 Stil Modus Messpunkt OT Vokal
Vor-Analyse Stil Modus Messpunkt OT Vokal Etikettirung aufgrund der in der systematik vorgenommenen kategorien Für die gesamte Voranalyse wie auch die Analyse wurde PRAAT Segmentierung Etikettierung (Stil, Phonationsmodi) Annotation (Oberton, Vokalqualität) Messpunktdefinition für die folgende Signalanalyse

37 (halbautomatische) Signalanalyse
Formen und Muster (Wellenform, EGG-Quotienten) Perturbation (F0-StandAbw, Jitter, Shimmer, HNR) Spektrale Eigenschaften (NHR, Band Energy Differences, LTAS) Formantstruktur (Formant, Bandbreite, Harmonische) [Für diese (Signalanalyse) habe ich die entsprechenden Algorithmen entwickelt und Scripts geschrieben Wobei insbesondere die Entwicklung Software: PRAAT, Goldwave®, MDVP (KAY), Wavesurfer, Invf (UCLA)]

38 Korpora Korpus A – kombinierte Daten Korpus B – ergänzte Audiodaten
25 VP 62VxLx (Audio + EGG) 15 VP 11VxSx (Audio + Mikrophon2) 9VP 1 VxLxSx (Audio+EGG+Mikrophon2) 1VP Korpus B – ergänzte Audiodaten 77Vx (Audio) 25+19VP Feldforschung (Grawunder und andere Kollegen) „professionelle” Audio-Aufnahmen Archivaufnahmen

39 Befunde (Stimmproduktion)
Varianten der Stimmproduktion im KG PM1 PM2 AES-SL AEF-SL TF-SL höömej, sygyt, hoomij, hai1, kai1 kargyraa2 (hos-kargyraa, tespeŋ kargyraa) 1 example: TK kargyraa1 höömej-kargyraa harhiraa, hai2, kai2 Kommen wir also zu den Ergebnissen: Hinsichtlich der vermuteten möglichen Varianten für das Tiefe Register (PM2) findet sich im gesamten Korpus nur ein einziges >Beispiel, für das eine Phonation mit Hilfe der AEF und SL vermutet werden kann. Alle anderen sind dem TF-SL Modus zugeordnet. Dies war sehr überraschend für mich!

40 EGG- und DEGG- Muster PM1 Einfacher Zyklus PM2 Doppelzyklus EGG DEGG
Das Elektroglottogramm [ist ja eine Ableitung eines Wechselstromwiderstandes zwischen den beiden in Höhe des KK platzierten Elektroden.] Somit stellt das Signal eine Funktion der Kontaktfläche zwischen den sich annähernden Gewebeteilen dar. Für die genaue Definition der einzelnen Abschnitte verwendet man zusätzlich noch die 1. Ableitung dieses Signal (hier als DEGG bezeichnet) Man kann hier für PM1 eine etwas steilere Schlussphase als im modal Register erkennen, was mit dem beobachteten auditiven Eindruck (ringing, tensed, pressed) übereinstimmt. Für Phonationsmodus 2 (tiefe) zeigt sich der schon erwähnte Doppelrhythmus, der mit der Alternation eines gemeinsamen Schlusses von TF und SL und einem einzelnen SL Schluss assoziiert wird. EGG DEGG

41 Audio-Signal (Vx) PM2 F0/2
Es finden sich über das gesamte Korpus verteilt Beispiel in den die Ankopplung bzw Abkopplung der TF an das

42 EGG-Signal Übergang PM1 zu PM2 Anregung Audio EGG SL TF+SL
“geschlossen” EGG Schaun wir uns wie dieser Doppelzyklus entsteht: So kann man bei solch einem Übergang von Phonationsmodus 1 zu Phonationsmodus 2 Vorstellen dass durch die starke Verengung die Impedanz nicht weiter abnimmt Der TF-Glottisschluss fällt dagegen vom Impedanzniveauunterschied weniger stark aus, weil zum einen Ströme über die TF abgelenkt werden und zum anderen der anterio-mediale Druck einen vollständigen Schluss verhindert. Zumindest ist dieser Restspalt immer wider beobachtet worden. “offen”=Abduktion=Impedanz↑ SL TF+SL

43 Subglottische Ankopplung (Brustresonanz)
Audio PM2AT3 EGG Subglott. Zeit t Periode T Schauen wir uns dazu noch das synchronisierte subglottische Resonanzsignal (Mikrophon2) (ganz im Bild an) So erkennen wir über die kaskadierung der einzelnen Perioden untereinander an Strikte Ankopplung der Brustresonanz an den Supraglottischen Trakt an hauptsächlich einen Zeitpunkt im Gesamtzyklus Die aber unabhängig von den Artikulationsbewegungen im VT bleibt  Die kleinen Unregelmäßigkeiten sind im Übrigen die Auskulation (Herzschläge) die sich von der V. Jugularis her aufaddieren.

44 Ankopplung TF-SL (PM2) Audio EGG Audio EGG “geschlossen” “offen”
Was aber die Amplituden das EGG signal und die ihr zugrunde liegenden Vorgänge betrifft Vorsichtige Interpretation ist hier eine unterschiedliche Ankopplung des TF-Oszillation an die Glottis, Möglicherweise kommen wir ja in der Diskussion darauf näher zu sprechen. “geschlossen” EGG “offen”

45 Audio Langzeitmittenspektrum (LTAS) (PM2)
PM Sänger (Tuva) PM2 Messintervall 25 sec SPL Unabhänig von PM und At ein prominenz bei 3,5 KHz SPL

46 Audio Langzeitmittenspektrum (LTAS) (PM2) AT3
Zur Frage der individuellen Schwankungen Langzeitmittenspektrum in Phonationsmodus 2 AT3 9 verschiedene Sänger 90 sec Messintervall (Bw. 90 Hz) 1-8 Tuvan 9 Mongolian ? ?

47 Statistische Auswertung
Variablen Region (Altai, Hakas, Tuva, Mongolei) Phonationsmodus (PM1, PM2) Artikulationstechnik (AT1, AT2, AT3) Sänger Um nun weiter die regionale Variation zu beleuchten wurden die gemessenen Parameter anhand der Variabel Region, Phonationsmodus, Artikulationstechnik und Sänger statistisch Ausgewertet. ES versteht sich, dass es eigentlich unsinnig ist nur einen Parameter isoliert zu betrachtet. Ich nehme jedoch nur eine Heraus um das prinzipielle Vorgehen zu erläutern

48 Regionale Variation Audio PM1 Shimmer
75%-Perzentile Obwohl natürlich völlig klar ist, dass man Lassen sie mich für die regionale Variation einen Parameter herausgreifen Unzwar die Amplitudenvarianz - den Shimmer Median 25%-Perzentile

49 Audio-Signal (Vx) PM1 AT1 Dominanz einer Harmonischen
Orale Konstriktion Dominanz einer Harmonischen AT3 modal “AT3”

50 Variation in Abhängigkeit von AT- Audio
Vibrato Das typisch mongolische Vibrato bietet hier eine Deutung und Erklärung AT1 (Mongolei) AT2 (Tuva)

51 Perturbation in Abhängigkeit von AT

52 Shimmer PM1 AT und Region kombiniert
Wenn wir nun noch einmal die Ergebnisse für die AT und Regionen zusammenfügen. So lassen sich die vorher beschriebenen Tendenzen nach wie vor nachvollziehen.

53 Regionale Variation Audio F0
Standardabweichung der Periodenlänge (in s) Netspricht den Beobachtungen am Material__> Grundfrequenz wird äußerst stabil gehalten Lediglich eine ganz geringfügige Abhängigkeit vom AT lässt sich vermuten (AT3 scheint besonders hoch) Phonationsmodus 1 Phonationsmodus 2 Messintervall: 0.5 sec

54 EGG-Signal Shimmer in PM2
“geschlossen” “offen” Dadurch dass ich eein relationales Mass des Shimmers verwendet habe bot es sich dieses auch auf die EGG signale anzuwenden Erinnern wir uns an den Doppelzyklus im Phonations Modus 2 So so wird klar dass zwei verschiedene Masse nötig werden um etwas über die Gleichförmigkeit der Kontaktflächenfunktion im PM2 auszusagen.

55 EGG-Signal Shimmer in PM2
Denn so ergibt sich für Phonationsmodus2 das die Ampl benachbarter perioden um 30% varieren, wären die die Variation zur übernächsten Amplitude äußerst stabil. Dies deckt sich mit den Ergebnissen zum Jitter.

56 Regional Variation - EGG
Amplitudenvariation Tn zu Tn+1 (Shimmer1) (Lokaler Shimmer) Tn zu Tn+2 (Shimmer2) Schauen wir wieder auf die Verteilung nach den Regionen, so ergibt sich Auf der einen fur Shimmer1 ein geringerer wert für den tuvinische Kargyraa Wohingegen bei der Messung der doppelzyklischen Amplitudenvarianz sich das Bild verkehrt und kargyraa einen höheren Wert anzeigt. Man beachte auch noch die Ausreißer für beide Gruppen Tuva Hakas Tuva Hakas

57 Regionale Variation Vx Jitter (PM1: jLoc T<H<M<A; jRAP A<T<M<H; jPPQ5 A=T<A<H) PM2: jLoc M<H<T<A; jRAP M<T<A<H; jPPQ5 M<T<H<A) Vx Shimmer (PM1: sLoc H<A<T<M; sAPQ3 A<T<H<M; sAPQ5&11 H<A<T<M) PM2: sLoc H<M<A=T; sAPQ3 H<A<T<M; sAPQ5&11 H<M<A<T) Vx HNR (PM1: HNR M=H<A<T; PM2: HNR A<M<T<H) Vx NHR (PM1: NHR A<H<M<T; PM2: NHR H<M<T<A) Lx Jitter (PM2: jLoc T<H; jRAP T<H; jLoc2 H<T; jRAP2 H<T) Lx Shimmer (PM2: sLoc T<H; sAPQ5 T<H; sLoc2 H<T; sAPQ52 H<T) Lx Quotienten (PM1: CiQ1 H<T; CiQ2 T<H, QOQ H<T, SQ T<H, CI H<T) (PM2: CiQ1 H<T, CiQ2 T<H, OQ T<H, QOQ T<H, SQ H<T, CI H=T CiQ1b T<H, CiQ2b T<H, OQb T<H, QOQb T<H, SQb H<T, CIb T<H) Diese Art von relationalen Beziehungen der einzelnen Parameter ist hier in solchze einer Art Matrix zusammengefasst Diese gibt somit über die grundlegenden Tendenzen in der Variation zwischen den regionalen Ausprägungen des KG Auskunft. Wir nehmen wieder die Amplitudenvarianz im Audiosignal heraus: <next slide>

58 Regionale Variation Shimmer Audio
Vx Shimmer (PM1: sLoc H<A<T<M; sAPQ3 A<T<H<M; sAPQ5&11 H<A<T<M) PM2: sLoc H<M<A=T; sAPQ3 H<A<T<M; sAPQ5&11 H<M<A<T) Und betrachten die erste Zeile zum phonationsmodus 1

59 Regionale Variation Shimmer Audio
Shimmer über T+Tn+1 Shimmer über 3 Perioden Shimmer über 5 und 11 Perioden (PM1: sLoc H<A<T<M; sAPQ3 A<T<H<M; sAPQ5&11 H<A<T<M) PM2: sLoc H<M<A=T; sAPQ3 H<A<T<M; sAPQ5&11 H<M<A<T) H=Hakas M=Mongolei T=Tuva A=Altai sLoc=local shimmer=Shimmerfaktor sAPQ=smoothed amplitude perturbation quotient Schauen wir uns nun die Zeile für den Phonationsmodus 1 an, so erkennen wir auch noch eine weitere Variable . Hierbei handelt ses sich um die Anzahl der in die Shimmerberechnung einbezogenen Perioden: Erst ab 5 Perioden stabilisieren sich die Tendenzen: Sodass man dann lesen kann : Die shimmer werte für den KG aus Hakassien sind niedriger als die im Altai, als die in Tuva, als die in der Mongolei.

60 Zusammenfassung und Diskussion
stärkste regionale Tendenzen im EGG (EGG-Shimmer, EGG-Jitter, Symmetrie, Nullstellenabstand) Einfluss durch AT durch Methode (Periodenzahl) ausgleichbar starke individuelle Schwankungen (Audio: lokaler Jitter, lokaler Shimmer; EGG: Closing Quotient ) Einfluss von Erwerb, Genre, Restriktion, Individuum Gerade im Hinblick auf den derzeitigen Diskurs in der Phonetik hinsichtlich der phonetischen Variation hier auch die LARYNGEALE ebene mit einbezogen Bezüge zu ähnlichen Phonationstypen im Sprechen (pathologisch und nicht-patholo.) äußerst schierig Yanagisawa, Gesang (klass. U/E)  Yi, Bai, Xhosa-Frauen, Bahrein, Sardisches Basso

61 Fazit Eignung der Untersuchungsanordnung
erheblich erweiterte Datenbasis tendenzielle Unterschiede zwischen den Regionen, “Cluster-Bildung” deutliche Schwankungen innerhalb der Regionen (Sänger) Varianten im Phonationsmodus 2 TF-Ankopplungs: Modus + Grad AEF-Ankopplung Fazit /Resumee/Schlussfolgerungen Gewählte Untersuchungsanordnung zeigt sich als für die Feldforschung im wesentlichen geeignet Datenbasis konnte entscheidend erweitert Nullhypothese (hinsichtlich einer Gleichverteilung der akustischen Eigenschaften) konnte zurückgewiesen werden spezifische Tendenzen akustischer und elektrophysiologischer Parameter in den Regionen nachgewiesen worden  Dabei sind die Unterschiede meist gering aber statistisch signifikant Zweiteilung wie sie die Stilistische funktionale Systematisierung (Hai vs. Xöömej) bildet kann damit nachvollzogen /begründet werden trotzdem große Schwankungen innerhalb einer Region AT haben Einfluss aber nicht so stark wie erwartet Varianten in PM2 hinsichtlich der Ankopplung der TF an die SL, aber NICHT wie erwartet hinsichtlich Kopplung der Aryepiglottischen Falten

62 Ausblick Erhebung weiterer physiologischer Daten (tonale / dynamische Modulation) artikulatorische Beschreibung (EMMA, Sonographie) Vergleich Brustresonanz (“normales” Singen vs. Kehlgesang) Untersuchungen der Perzeption (Sänger- vs. Expertenperspektive) Gerade um die Stimmfunktion der beiden Phonationsmodi besser zu verstehen ist es insbesondere notwenig solche physiologische Daten zu erheben die die tonale und dynamische Modulation widerspiegeln Als weiterhin äußerst interessant ist die eigentliche OT-Artikulation, weil hier mit ganz wenigen artikulatorischen Bewegungen große akustische Effekte erzielt werden. Möglicherweise bieten sich solche verfahren wie EMMA und Ulraschall-Sonographie an Des Weiteren könnte die Ankopplung der subglottischen Resonanz untersucht werden . Dies sowohl im Vergleich zum Normalen (modalen) Singen als auch zum klassischen Gesang Faszinierend wäre eine perzeptive Untersuchung die Sowohl die Sängerperspektive als auch die von Experte versucht zu ergründen


Herunterladen ppt "Zur Physiologie der Stimmproduktion im südsibirischen Kehlgesang"

Ähnliche Präsentationen


Google-Anzeigen