Präsentation herunterladen
Die Präsentation wird geladen. Bitte warten
Veröffentlicht von:Cundry Blumenberg Geändert vor über 10 Jahren
1
1.2. Konjunkturmessung in der Praxis
Hauptindikator BIPreal (Quartalswerte) Daneben auch Industrieproduktion (Monatswerte) BIPreal Industrieproduktion erfaßt Gesamtwirtschaft Produzierendes Gewerbe (ca. 30% der BWS) enthält noch Abschreibungen Abschreibungen und Vorleistungen Volatilität geringer höher Erfassung als Index (real) Mrd. Euro (nominal) Verfügbarkeit vierteljährlich monatlich U. van Suntum Konjunktur und Beschäftigung
2
Überblick VGR-Zusammenhänge Mrd. € in jeweiligen Preisen, 1999
Produktionswert PW zu Herstellungspreisen 3507,20 TG ,34 Bruttowertschöpfung BWS zu Herstellungspreisen, 1810,27 Vorleistungen 1696,93 SUBG 10,61 Bruttoinlandsprodukt BIP zu Marktpreisen 2012,00 Bruttoinvestition Ibr 432,31 Konsum C 1562,25 (EX – IM) 17,44 ABS 297,05 I = Inetto 135,26 Konsum C 1562,25 AB 17,44 EXf – IMf -21,53 ABS 297,05 Ipr 131,99 Ist 3,27 CST 387,24 Cpr 1175,01 AB + (EXf – IMf) ,09 Bruttonationaleinkommen BNE ,47 SUB 35,97 Nettonationaleinkommen (Primäreinkommen) („zu Marktpreisen“) ,42 Tind ,13 Volkseinkommen Y (= „NNE zu Faktorkosten“) 1487,26 Tind ,13 AN-Entgelt (Inländer) 1059,51 Untern.- u. Verm.-Eink. 427,75 SUB 35,97 Nettonationaleinkommen (Primäreinkommen) („zu Marktpreisen“) ,42 LÜ aus ÜW 9,26 Verfügbares Einkommen Gesamtwirtschaft YV 1673,68 LÜ an ÜW 29,00 Verf. Eink. Staat 377,66 Verfügbares Eink. Private 1296,02 Konsum C 1562,25 Sparen Gesamtwirtschaft S 111,43 CST 387,24 Cpr 1175,01 Spriv ,01 SStt – 9,58 LÜ an ÜW 29,00 Sparen Gesamtwirtschaft S 111,43 LÜ aus ÜW 9,26 AB + (EXf – IMf) ,09 I = Inetto 135,26 U. van Suntum Konjunktur und Beschäftigung
3
Konjunktur und Beschäftigung
Größenordnungen des BIP in Deutschland (2000) Entstehungsseite: Verwendungsseite Saldo Bankentgelte, Tind Sub 5,8% Privater Konsum 56,3% Staatskonsum 19,3% Baugewerbe 5,2% Übriges prod. Gewerbe 23% (Energie, Vorleistungs-, C- und I-Güter-Prod.) BIP 3961,6 Mrd. DM Ausrüstungsinv. 8,9% Bauten 12,3% Handel, Verkehr, Gastgewerbe 17,7% Immaterielle, Nutz- tiere, Pflanzen.1,3% Finanz., Vermietung, Untern.-Dienstl. 28,8% Volkseinkommen 2945,3 Mrd. DM (Verteilung) Lageraufbau 0,4% Öff. und private Dienstleister 19,5% Außenbeitrag 1,8% EX 33,5%, IM 31,6% W 72% Q 28% U. van Suntum Konjunktur und Beschäftigung
4
Konjunktur und Beschäftigung
Eigenschaften einzelner Nachfragekomponenten Privater Verbrauch (PV) mit ca. 60% größte Einzelkomponente, aber eher träge und nachlaufend Staatsverbrauch sehr gering (nicht zu verwechseln mit Staatsquote!) Ausrüstungsinvestitionen schwanken am stärksten, laufen eher vor Bauinvestitionen oft mit Sonderzyklen (z.B. Aufbau Ost), Wohnungsbau dominiert mit ca. 60% Lagerinvestitionen extrem volatil, oft auch negativ (oft Aus- gleichsgröße für Abgleich Entstehungs- und Verwendungsseite) Exporte stark abhängig von Welthandel, meist starker Gleichlauf mit Importen Außenbeitrag (Ex – Im) in Deutschland meist positiv, sehr volatil U. van Suntum Konjunktur und Beschäftigung
5
Konjunktur und Beschäftigung
U. van Suntum Konjunktur und Beschäftigung
6
Konjunktur und Beschäftigung
U. van Suntum Konjunktur und Beschäftigung
7
Konjunktur und Beschäftigung
U. van Suntum Konjunktur und Beschäftigung
8
Konjunktur und Beschäftigung
Typischer Ablauf eines Aufschwungs in Deutschland Welthandel zieht an, Exporte steigen (vor allem Investitionsgüter) Geschäftsklima (Erwartungen!) und Gewinne (Residualeinkommen) bzw. Gewinnerwartungen bessern sich Investitionen steigen in Abhängigkeit von Kapazitätsengpässen (auch Ersatzinvestitionen sind einkommenswirksam!) Lohnquote sinkt (Kontrakteinkommen!), trotzdem zunächst kaum Beschäftigungszuwächse (anders als in USA!) Importe steigen (Vorprodukte!), trotzdem steigt Außenbeitrag nach längerem Aufschwung allmählich mehr offene Stellen, weniger Kurzarbeiter, Beschäftigungsanstieg Verfügbare Einkommen der Privaten HH steigen wg. Beschäftigungszunahme und Tariferhöhungen Privater Verbrauch nimmt zu, Binnenkonjunktur springt an Erzeuger- und Verbraucherpreise steigen, oft schon vorher Zinsen U. van Suntum Konjunktur und Beschäftigung
9
Konjunktur und Beschäftigung
Typischer Ablauf eines Abschwungs in Deutschland Welthandel läßt nach, Exporte sinken oder nehmen kaum noch zu und/oder: Geldpolitik strafft die Zügel wg. Inflation und/oder: Investitionen erlahmen wg. hoher Zinsen und/oder zunächst genügend hoher Kapazitäten (Bau!) Geschäftsklima und Gewinne/Gewinnerwartungen verschlechtern sich rapide (Residualeinkommen, Löhne sind irreversibel gestiegen) Lohnquote steigt, aber Beschäftigungszuwachs nimmt ab oder wird negativ, auch Abbau von Überstunden Verfügbare Einkommen der Privaten HH nehmen ab wg. Inflation und Beschäftigungsabbau Privater Verbrauch stagniert oder nimmt ab, weitere Verschlechterung der Gewinnerwartungen Investitionen werden weiter eingeschränkt, evntl. sogar negativ U. van Suntum Konjunktur und Beschäftigung
10
Weitere wichtige stilisierte Fakten
Sparquote der priv. HH steigt im Aufschwung, sinkt im Abschwung (wg. steigender Gewinnquote und Überraschung/Sperrklinkeneffekt) => wirkt stabilisierend Marginale Konsum- quote c = 1-s ALG U. van Suntum Konjunktur und Beschäftigung
11
Weitere wichtige stilisierte Fakten
Lohnquote steigt im Abschwung, sinkt im Aufschwung (Tarifbindung, Residualeinkommen, Nachholeffekte) => wirkt destabilisierend Gewinne Unternehmenserträge Lohnkosten U. van Suntum Konjunktur und Beschäftigung
12
Weitere wichtige stilisierte Fakten
Zuerst steigt reales BIP, später die Preise („Überhitzungs- bzw. Kochplatteneffekt“) (Kapazitätsauslastung, Lohnpolitik) => wirkt destabilisierend (und verführerisch für die Politik!) Wachstumsrate BIPreal Inflationsrate M M M M U. van Suntum Konjunktur und Beschäftigung
13
Konjunktur und Beschäftigung
U. van Suntum Konjunktur und Beschäftigung
14
Konjunktur und Beschäftigung
U. van Suntum Konjunktur und Beschäftigung
15
Konjunktur und Beschäftigung
Kernproblem der Konjunktur: Erklärung der Wendepunkte Unterer Wendepunkt: Oft ausgelöst durch Weltkonjunktur Binnenwirtschaftliche Auslöser: Niedrige Zinsen, Ersatzbedarf bei Investoren und Konsumenten automatische Stabilisatoren: AL-Versicherung, autonomer Konsum, abnehmende Gewinnsteuerbelastung, sinkende Importe Staatsausgaben bzw. -verschuldung Oberer Wendepunkt: Oft ausgelöst durch nachlassende Weltkonjunktur Binnenwirtschaftliche Auslöser: Hohe Zinsen, Kaufkraftverluste durch Inflation, abgeschlossener Kapazitätsaufbau, expansive Lohnpolitik, (heimliche) Steuerprogression oft auch Folge vorhergehender Übertreibung (Immobilien- oder Aktienblasen => Platzen führt zu starken Vermögensverlusten) U. van Suntum Konjunktur und Beschäftigung
16
Konjunktur und Beschäftigung
U. van Suntum Konjunktur und Beschäftigung
17
Konjunktur und Beschäftigung
U. van Suntum Konjunktur und Beschäftigung
18
Konjunktur und Beschäftigung
Unterschied zwischen „real“ und „nominal“ ist immer ein Preisindex bzw. „Deflator“ Im Basisjahr gilt definitionsgemäß: Im Folgejahr gilt (Annahme: Produktionsanstieg um 20%, Preisniveauanstieg um 10%) „in Preisen von 2000“ „in jeweiligen Preisen“ „in Preisen von 2000“ „in jeweiligen Preisen“ BIPreal * Deflator = BIPnom BIPreal * Deflator = BIPnom * = 200 * 1,1 = 264 Basisjahr (2000) Folgejahr (2001) U. van Suntum Konjunktur und Beschäftigung
19
Konjunktur und Beschäftigung
Seit der VGR-Revision 2005 wird das reale BIP nur noch als Kettenindexreihe berechnet: Im Basisjahr gilt definitionsgemäß: Im Folgejahr gilt Im ersten Folgejahr kein Unterschied zu früherer Methode In weiteren Jahren jedoch etwas andere Ergebnisse für BIPreal Grund: Verwendung „hedonischer“ Preisindizes (berücksichtigen Qualitätsänderungen der Produkte) Nachteil: reales BIP entspricht nicht mehr exakt der Summe der einzelnen Nachfragekomponenten I, C, G und EX-IM Quelle dazu: DB-Research, Statistisches Bundesamt revidiert VGR, 15. Februar 2005 U. van Suntum Konjunktur und Beschäftigung
20
Konjunktur und Beschäftigung
Konjunkturrelevante Zeitreihen werden durch folgende Komponenten beeinflußt: Trend (Wachstumspfad) Konjunkturkomponente (systematische, ökonomisch bedingte Schwankungen) Saisonkomponente (jährlich prinzipiell gleiche Einflüsse, z.B. Winter) Kalenderkomponente (Lage der Feiertage, Brückentage, Ferienbeginn, Schaltjahr) restliche oder irreguläre Komponenten (Ferienbeginn, Vorzieheffekte, Witterung) (Trend und Konjunktur (Zyklus) ergeben zusammen die „glatte Komponente“) Ursprungsdaten (Originaldaten) / Saisonfaktor = saisonbereinigte Daten Alternativen zur (recht aufwendigen) Saisonbereinigung: Vergleich mit dem entsprechenden Vorjahreszeitraum Bildung von gleitenden Jahresdurchschnitten (s.u.) U. van Suntum Konjunktur und Beschäftigung
21
Konjunktur und Beschäftigung
Saison- und Kalendereffekte BIPreal saisonbereinigt Ursprungswerte Q1 Q2 Q3 Q4 Q1 Q2 Q3 Q4 Q1 Unterschiedliche Saisonbereinigungsverfahren z.B. Census II X 12 Arima, Berliner Verfahren (BV4.1) Arbeitstageeffekte durch Brückentage, Urlaubs- und Feiertage Verzerrungen durch Ferien, Wetter, Vorzieheffekte , Großaufträge U. van Suntum Konjunktur und Beschäftigung
22
Konjunktur und Beschäftigung
Jahreswachstum: Durchschnitts- vs. Verlaufsrate BIPreal Überhang Unterhang JD JD BIPreal saisonbereinigt Q1 Q2 Q3 Q4 Q1 Q2 Q3 Q4 Q1 Im Jahresdurchschnitt hier Nullwachstum Im Jahresverlauf Wachstum im ersten, Schrumpfung im zweiten Jahr Über- bzw Unterhang = BIPsaisonber.(Q4)/BIP(JD)-1 (in%) U. van Suntum Konjunktur und Beschäftigung
23
Konjunktur und Beschäftigung
U. van Suntum Konjunktur und Beschäftigung
24
Konjunktur und Beschäftigung
U. van Suntum Konjunktur und Beschäftigung
25
Konjunktur und Beschäftigung
U. van Suntum Konjunktur und Beschäftigung
26
Konjunktur und Beschäftigung
Alternative Wachstumsraten: 1. Zuwachsrate gegen Vorjahresquartal +0,5% Q1 Q2 Q3 Q4 Q1 Q2 Q3 Q4 Q1 2001 2002 2003 Nachteil: Basiseffekte, volatil U. van Suntum Konjunktur und Beschäftigung
27
Konjunktur und Beschäftigung
Alternative Wachstumsraten: 2. Zuwachsrate gegen Vorquartal Hochgerechnet auf 1 Jahr: +0,2% Q1 Q2 Q3 Q4 Q1 Q2 Q3 Q4 Q1 2001 2002 2003 Nachteil: extrem volatil, abhängig von Saisonbereinigungsverfahren U. van Suntum Konjunktur und Beschäftigung
28
Konjunktur und Beschäftigung
Alternative Wachstumsraten: 3. Gleitende Jahresrate + 0,5% Q1 Q2 Q3 Q4 Q1 Q2 Q3 Q4 Q1 2001 2002 2003 Nachteil: relativ träge, später Wendepunkt (etwa wie ALG) U. van Suntum Konjunktur und Beschäftigung
29
Konjunktur und Beschäftigung
Zuwachsraten BIP für Deutschland im Vergleich U. van Suntum Konjunktur und Beschäftigung
30
Konjunktur und Beschäftigung
BIP in gleitender Jahresrate und Kapazitätsauslastung nach ifo U. van Suntum Konjunktur und Beschäftigung
31
Konjunktur und Beschäftigung
Ifo-Kapazitätsauslastung und gleitende Jahresrate BIP (I/93 – IV/03) U. van Suntum Konjunktur und Beschäftigung
32
Konjunktur und Beschäftigung
Prognose HB-Frühindikator und Ist-Werte gl. Jahresrate BIP (I/93 – IV/03) U. van Suntum Konjunktur und Beschäftigung
33
HB-Frühindikator Deutschland: Konjunktur und Beschäftigung
Zeitstruktur und Gewichte der Einzelreihen AE Industrie AE Bau Umsatz EH IFO Geschäfts-Erwart. ZEW- Konj.-Erwart. Indi-kator Feb 11% 24% Mär 14% 40% Apr Mai 100% Jun Prognose BIP 3. Vj. U. van Suntum Konjunktur und Beschäftigung
34
Konjunktur und Beschäftigung
Beispielaufgabe: U. van Suntum Konjunktur und Beschäftigung
35
Konjunktur und Beschäftigung
Lösung Beispielaufgabe: U. van Suntum Konjunktur und Beschäftigung
36
Grafische Darstellung des Aufgabenbeispiels
U. van Suntum Konjunktur und Beschäftigung
37
Konjunktur und Beschäftigung
Zusammenfassung Konjunkturzyklen werden unterschiedlich abgegrenzt (nämlich wie?) Phaseneinteilung und Wendepunkte abhängig von jeweiliger Konjunkturdefinition (erläutern) Verschiedene Zuwachsraten liefern unterschiedlich erratische Konjunkturverläufe (erläutern) Zuwachsrate gegen Vorquartal nur sinnvoll bei saisonbereinigten Daten, dito hochgerechnete Jahresrate (warum?) Konjunkturindikatoren können der Referenzgröße (z.B. ALG) vor-, gleich- oder nachlaufen (Beispiele?) U. van Suntum Konjunktur und Beschäftigung
Ähnliche Präsentationen
© 2024 SlidePlayer.org Inc.
All rights reserved.