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Märchen in Jugendsprache

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Präsentation zum Thema: "Märchen in Jugendsprache"—  Präsentation transkript:

1 Märchen in Jugendsprache
"Ich hör' es gerne, wenn die Jugend plappert: Das Neue klingt. Das Alte klappert.“ (Johann Wolfgang von Goethe)

2 Jugendsprache Jugendliche: kleiden sich anders, verhalten sich anders, reden anders als Erwachsene. → starke Veränderung von Generation zu Generation Es entstehen komplett neue Wörter → Tintling = Tätowierter; Dumfall = dummer Unfall bestehende Wörter werden leicht abgeändert → Frisur = Frise / Frisette oder der Sinn eines Wortes ändert sich. → Knast (Gefängnis) = Schule, Kartoffel = Spießer

3 Einige Worte zur Jugendsprache
Es gibt nicht „die“ Jugendsprache → Soziolekt, eigene Sprache Abgrenzung, Gruppenzugehörigkeit, Kreativität, Wortverkürzung, Einfluss anderer Sprachen (Englisch, Türkisch, Arabisch) manche Wörter stammen eher von kreativen Werbetextern: unkaputtbar bestimmte Wendungen nur in Kleinstgruppen gebräuchlich, z.B. in bestimmtem Stadtviertel, bestimmter Gruppe → Zahnpastabeine = sehr blasse Beine

4 Entwicklung der Jugendsprache
Auch heutige Eltern- oder Großelterngeneration verwendete spezielle Ausdrücke, hatte eine eigene Sprache. Veränderung: früher machte man „einer Frau den Hof“, wenn man mit ihr flirtete, die heutige Bezeichnung "abchecken". Jugendsprachen = sehr schnelllebig "Wörterbuch der Jugendsprache 2010" (Pons) heute schon wieder veraltet. ursprünglich: Protest – heute: „Jugendsprache wird heute von den Medien bewusst eingesetzt.“ Ressourcen, aus denen Jugendliche schöpfen, entstammen in zunehmendem Maße den Medien → bedienen die kommerzialisierten jugendlichen Gruppenstile Teil einer durch die Medien geprägten Spaßkultur.

5 Meinung zu Jugendsprache (2.1.2011)
„Die Ausdrücke, die dort aufgeführt werden, sind von uns und den Menschen in unserem Umfeld noch nie im Entferntesten angewendet worden! Wir halten Ihre Ausführung für sehr voreingenommen und finden, dass hiermit allen Jugendlichen, für die die Werte der deutschen Sprache noch von Bedeutung sind, Unrecht getan wird. Nur die Minderheit der jüngeren Generation ist mit dieser Sprache vertraut und noch weniger Jugendliche benutzen derartige Ausdrücke im Alltag.“

6 Es lassen sich eher Tendenzen und Mechanismen erkennen, als dass sich Jugendsprache jemals tatsächlich greifen ließe.

7 Jugendsprache und Märchen
Märchen in Jugendsprache: viel im Internet zu finden – Sprachexperiment, Spiel Jugendliteratur in „authentischer“ Sprache, z.B. Wolfgang Herrndorf: Tschick (2010) → kann Verständnis erschweren Umschreibung der Märchen folgt ähnlichem Muster Märchenbeispiele von der Seite: a/deutsch/schueler-schreiben/maerchen-in-jugendsprache.php

8 Überlegungen zur Wortbildung
Neologismus = Neuwort, gehört offiziell zum Deutschen, wenn im Duden aufgenommen Okkasionalismus = Gelegenheitsbildung

9 Okkasionalismus Okkasionalismen: ad–hoc–Bildung, Gelegenheitsbildung → entsteht in einer bestimmten Situation und verschwindet wieder. Beispiel:

10 Märchenbeispiele

11 Schneeflittchen und die sieben Zwerge
I-wann mal kam ein echtes Bunny nach Märchenland und verlief sich wie so ein Erdbeerbauer im Wald. Sie fand halt keine Zweitwohnung und musste in so ’nem Billigschuppen wohnen, wo i-wie keiner zu Hause war. In der Location lebten normalerweise sieben Lilliputaner. Als diese nach Hause kamen, wunderten sie sich erstmal: „Hä? Wer hat von meinem Teller gefraist?“ „Wer hat in meiner Koje gerazzt?“ Als sie dann checkten, dass es nur Schneeflittchen war, waren sie erstmal voll gechillt. (Nils)

12 Verwendung einer tatsächlich gesprochenen Umgangssprache

13 Aschenputze – Teil 1 Nachdem Aschenputze ihre Mudda abgekratzt war, wurde sie von ihrer Stiefmudda und deren zwei Gesichtsgrätschen aufgenommen. Da musste sie mega worken, das fand sie nicht wolkig! Dann kam `ne Message vom King, dass er `ne Fete schmeißt. Leider war Aschenputze zu der hamma Party nicht eingeladen, denn es durften da nur abgespacte Leute hin und nicht so ein Dreckmagnet wie Aschenputze. (Kristoph, Jonas, Jendrik) Gesichtsgrätsche = hässliche Person mega = Steigerungsform, sehr viel abgespacte Leute = angesagte Leute

14 Aschenputze – Teil 2 Plötzlich erschien so ein Möchtegern-Merlin und gab Aschenputze `ne miese Einkaufsliste mit so Sachen wie Frosch und Ratten und so. Merlin dann so voll in Action, ne, aus den Nagern `ne üble Proletendose gezaubert und aus der Kröte so - buuhm - `nen Fahrer, und dann hatte Aschenputze auch noch so ein Bling-Bling-Kleid an. Aus Dreckmagnet war Perlhuhn geworden! Zum Schluss gab ihr Merlin noch einen Countdown für die Party mit auf den Weg. Proletendose = aufgemotzter Wagen

15 Rotschnepfchen – Teil 1 Hey, in dieser Story geht's um so ne kleine Schnepfe, die immer so ne stylische rote Kappe aufhatte, die ihr die Großmudda mal verpasst hatte. Na ja, jedenfalls sollte sie dann mal i-wann der Alten so ein Fresspaket bringen. Ey, ne, eigentlich hatte sie da ja so gar keinen Bock drauf, ne, sie fühlte sich wie so'n Knecht, aber wenn sie's nicht getan hätte, ne, wäre ihrer Mudda das Hartz IV gekürzt worden. Und das wollte sie dann doch nicht, war ja auch ganz happy damit. Sie ist dann also ganz gechillt losgeschneckt. An der nächsten Dönerbude, wo sie einen Stopp machte, um sich noch einen Rindfleischknoppers in ihren Body reinzustopfen, ne, sah sie neben sich so ne Type von Wolf. Ey, der scannte die Tomate ganz genau. Als er dann checkte, dass Rotschnepfchen doch ein echtes Schnitzel war, ne, machte er sie voll an.

16 Rotschnepfchen – Teil 2 Er so: "Hey, meine Schnecke, wo willste denn hin?" Als sie erzählte, dass sie ein Meeting mit ihrer Granny hätte, sperrte der Gangster seine Lauscher auf, denn er schnallte, dass es seine Chance war, sich ein Date mit ihr zu angeln. Da er viel schneller als das Schnittchen war, peste er vor, um als Erster bei der Alten zu sein. Die Trulla gurkte langsam hinterher. Als sie endlich angedackelt kam, war sie total abgeaxt und peilte nicht, dass der Wolf die alte Schachtel gefuttert und sich wie sie gestylt hatte. Die Tonnen an Make-up waren voll scheiße, ey, aber er wollte ja nur Rotschnepfchen dissen, die würde sowieso nichts raffen. (Manon, Olivia)

17 „Kanakisch“ Wort „Kanake“: (= “Mensch”). In Deutschland: wurde Schimpfwort für Einwanderer. Heute: die Deutschtürken der zweiten und dritten Generation nennen sich stolz selber so. Kanakisch ist zur neuen Jugendsprache Deutschlands geworden. Die deutsch-türkischen Redewendungen verbreiten sich schnell. “Was guckstu. Bin isch Kino, oder was?! ” typische Phrasen, die an fast jedes Satzende gehängt werden, wie z.B. weisstu , Alder , isch schwör , weisstu wie isch mein.

18 „Kanakisch“ "Kanakisch" hat nichts mit Ausländerfeindlichkeit zu tun. Diese Sprache ist eine Art Dialekt, der sich in den letzten Jahren rasant ausgebreitet hat. Er wird in Deutschland gesprochen - und zwar unabhängig von Regionen oder Staatsangehörigkeiten. Kanakisch ist eine noch sehr junge Sprache, was erklärt, dass die Altersobergrenze der Personen, die dieser Sprache mächtig sind, bei Mitte zwanzig liegt. "Wo du wolle?" (= prä-kanakisch) lautet im heutigen Kanakisch: "Alder, wo soll isch fahrn dem Benz, Alder?"

19 Rotkäpschem Teil 1 Da war mal eim geilen Tuss, dem hat immern so pervers rote Wollmütze aufgehabt, isch schwör! Dem seim Muttern hat dem ma gesagt dem soll zu besoffene Omma latschen un konkrete Weissbrot un Flaschem Schnaps dem besorgen, isch schwör! Dem Tuss hat dem gemacht. Abern weil dem Tuss kein Bock auf latschen gehabt hat, hat dem ein auf Anhaltern gemacht un ein krasse Typ mit Benz hat dem mitgenommen. Dem Tuss hat ersählt wo dem hin will un dass dem noch konkrete Flaschem Schnaps besorgen muss. Dem Typ hat gesagt: "Weisstu, dem ripp isch dir aus Supernmarkt, steig ma aus, isch bring dem dann dem Omma, ciao Alder!“ Tuss = Tussi, Mädchen rippen = klauen

20 Rotkäpschem Teil 2 Dann hat dem dem total besoffene Omma in Bad eingeschliesst, isch schwör, un weil dem ein krasse Fetischist war, hat dem dem geilen Unternwäsche von Omma angezogen un hat sich im Bett reingelegt. Da kam dem Tuss dem Tur rein un hat gesagt: "Hier Omma, was hastu fur krasse Segelohrn?" "Damit isch konkreter hören kann, was du fur Scheissndreck erzählst, Alder!", hat dem Typ gesagt. "Un was hast du fur krasse Augen, Alder?" "Damit isch bessern sehn kann, was du fur ein geile Tuss bist!" "Un was hastu fur krasse Fresse?" "Damit isch dich bessern kussen kann, Alder!" Dem Typ kusste dem Tuss, abern dem hatte keinem Bock drauf un hat dem in Fresse gehaut. Dann kam noch dem Bullen un ham dem Omma aus Bad befreit un krasse Typ in Knast gesetzt. Un da sitzt dem immernnoch!!! maerchen-auf-kanakisch.html

21 Fazit Was wir gesehen haben: Mischung aus Jugend– und Umgangssprache
Viel Übernahme aus dem Englisch etc. – Märchen in Jugendsprache spiegeln damit einen Teil der tatsächlichen Sprachentwicklung wider → für SprachenlernerInnen: man kann nicht alle Wörter kennen, hilfreich: Mechanismen der Wortbildung kennen, so können Neuwörter (Neologismen, Okkasionalismen) aus Kontext erschlossen werden.


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