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Vielfalt der Druckfarbe - Aufbau und Anforderungen

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Präsentation zum Thema: "Vielfalt der Druckfarbe - Aufbau und Anforderungen"—  Präsentation transkript:

1 Vielfalt der Druckfarbe - Aufbau und Anforderungen

2 Aufbau von Druckfarben
Farbmittel optische Eigenschaften & Echtheitsniveau Bindemittel (Polymere, Harze und flüssige Bestandteile) Verdruckbarkeit & Trocknung Additive Steuerung spezieller Eigenschaften Trotz der Vielfalt an Systemen sind diese aber alle ähnlich aufgebaut. Jedes System enthält FARBMITTEL - BINDEMITTEL – ADDITIVE und flüssige Bestandteile. FARBMITTEL werden hauptsächlich für die optischen Eigenschaften eingesetzt. Dabei müssen auch die Anforderungen der Endanwendung an die Pigmente bezüglich der notwendigen Echtheiten berücksichtigt werden. BINDEMITTEL sind feste polymere Bestandteile, die häufig im ersten Schritt mit flüssigen Komponenten in eine leicht dosierbare, flüssige Form gebracht werden. Diese Kombination ist in vielen Fällen für die Verdruckbarkeit und Trocknung einer Druckfarben ausschlaggebend. Die ADDITIVE sind für die Druckfarbe wie das Pfeffer und Salz beim Kochen. Sie werden meistens nur in kleinen Mengen zugesetzt und dienen dazu, spezielle Eigenschaften zu steuern und zu erzielen.

3 Farbmittel: überwiegend Pigmente
Organische Pigmente synthetische High-Tech Chemikalien Anorganische Pigmente Ruß (hochreiner Spezialkohlenstoff) und Titandioxid Effektpigmente Aluminium, Messing, Perlglanz Als Farbmittel werden überwiegend Pigmente eingesetzt und zwar organische und anorganische Pigmente. Organische Pigmente sind synthetische high-tech Chemikalien. Anorganische Pigmente sind z.B. hochreiner Spezialkohlenstoff, oft einfach auch als Ruß bezeichnet, und Titandioxid. Neben diesen Farbmitteln gibt es auch noch Effektpigmente wie z.B. Aluminium-, Messing- und Perlglanzpigmente. Die Auftragsmengen, die erzielt werden, wir sprechen heutzutage von 2-3 g/m² trocken, haben sich in den letzten Jahren stark reduziert und dieser Trend ist noch nicht beendet. Die Druckergebnisse sind heute immer detailierter und detailgetreuer, die Farbintensität des Druckbildes hat sich allerdings nicht verringert. Deshalb ist es heute unerlässlich, dass man wesentlich höhere Pigmentkonzentrationen benötigt. Wir sprechen hier von Pigmentkonzentrationen von bis zu 30%. Eine Ausnahme bildet hierbei das Siebdruckverfahren, weil die Auftragsmengen hier größer sind.

4 Wasserbasierte Flüssigfarben
Bindemittel Zusammensetzung Trocknung Überwiegend Acrylate 15 – 25 % Pigment 10 – 25 % Polymere/Harze 8 – 12 % Additive 35 – 65 % Wasser Physikalisch durch Wegschlagen und Verdunstung Kommen wir nun zum Aufbau und Anwendungsgebiet von wasserbasierten Flüssigfarben. Die Farben setzen sich zu 15-25% aus Pigmenten und zum etwa gleichen Teil aus Bindemittel zusammen. Hier werden hauptsächlich Acrylate verwendet. Der Additivanteil liegt hier bei 8-12% und ist deutlich höher als bei vielen anderen Farbsystemen. Im Wasserfarben-Bereich ist der Einsatz von Netzmitteln unerlässlich was zur Folge hat, dass hier auch ein höherer Anteil Entschäumer benötigt wird als z.B. bei Lösemittelfarben. Der restliche Anteil ist Wasser.

5 Wasserbasierte Flüssigfarben
Druckverfahren Bedruckstoffe Druckobjekte Flexo- und Spezialtiefdruck Papier, Karton, Tissue, Aluminiumfolie, Kunststofffolien für Spezialanwendungen Wellpappe, Papier, Tapeten, Möbeldekor, Tageszeitungen, Getränkekartons, Faltschachteln, Servietten, Verpackungen Sie werden verwundert sein, in wie vielen Bereichen heutzutage wasserbasierte Farben eingesetzt werden. Vor einigen Jahren wurden nur saugende Bedruckstoffe mit wasserbasierten Farben bedruckt. Heute werden aber auch mehr und mehr so genannte nichtsaugende Bedruckstoffe wie zum Beispiel Aluminium- und Kunststofffolien mit diesen Systemen bedruckt. Die gängigsten Produkte sind Wellpappe, Tissue für z.B. Servietten, Küchentücher und Toilettenpapier aber auch Geschenkpapiere und Bäckerbeutel. Nicht zu vergessen sind hier Getränkekartons und flexible Verpackungen. Ein großes Marktsegment ist der Druck von Holzimitaten auf Papier, Folien und die Herstellung von Laminatfußböden. Selbst Tageszeitungen werden heute vereinzelt mit wasserbasierten Flüssigfarben gedruckt. Einen tieferen Einblick über die Verwendung von wasserbasierten Druckfarben bekommen Sie im Vortrag 12 „Die Vielseitigkeit wasserbasierter Druckfarben und Drucklacke“.

6 Lösemittelbasierte Flüssigfarben
Bindemittel Zusammensetzung Trocknung NC, PU, PVB, PA, PVC und Acrylate 12 – 18 % Pigment 12 – 18% Polymere/Harze 2 – 5% Additive 35 – 65% Lösemittel Physikalisch durch Verdunstung Aufgrund der Vielzahl der Bedruckstoffe und der Vielfalt der Anwendungsgebiete im Verpackungsbereich wird eine Vielzahl von Polymerklassen als Bindemittel verwendet (NC=Nitrocellulose, PU= Polyurethan, PVB= Polyvinylbutyral, PA=Polyamid, PVC= Polyvinylchlorid) . Um die Farben auf die Bedruckstoffe und die Endanwendung anzupassen, werden sehr häufig unterschiedliche Polymere kombiniert. Die Lösemittelauswahl richtet sich nach dem Bindemittelaufbau und dem Anspruch der Druckverfahren an das Trocknungsverhalten der Farbe (Tiefdruck - schnell, Flexo - mittel, Siebdruck - langsam). Beim Trocknen verdunstet das Lösemittel, so dass ein geruchneutraler Farbfilm entsteht.

7 Lösemittelbasierte Flüssigfarben
Druckverfahren Bedruckstoffe Druckobjekte Spezialtief-, Flexo- und Siebdruck Aluminiumfolie, Kunststofffolien, Zwischenlage von Verbundfolie, auch Papier und Karton Verpackungen aller Art (Tiefkühl- , Sterilisations-, Getränkeverpackungen, Etiketten) Häufig bestimmt die Auflagengröße und die Eigenschaften des Bedruckstoffes die Auswahl des Druckverfahrens (große Auflage, dimensionsstabiler Bedruckstoff = Tiefdruck; mittlere und kleine Auflagen, elastische Substrate = Flexodruck auf Zentralzylindermaschinen). Die Eigenschaften von Lösemittelfarben sind auf nahe zu alle Bedruckstoffe und Endanwendungen einstellbar. Im Spezialgebiet des Zwischenlagendruckes, auch häufig Laminate genannt, muss das Farb- und Klebersystem aufeinander abgestimmt werden. Daher gibt es eine unübersehbare Vielfalt an Farbserien mit speziellen Bindemittel/Additiv-Kombinationen. Bei der Formulierung von Verpackungsdruckfarben muss auch die Weiterverarbeitung der bedruckten Substrate zur Verpackung und die Beanspruchungen der fertigen und befüllten Verpackung berücksichtigt werden.

8 Toluoltiefdruckfarben
Bindemittel Zusammensetzung Trocknung kolophoniummodifizierte Harze (Resinate), Kohlenwasserstoffharze, Asphalt, Lösemittel: Toluol 12 – 15 % Pigment 20 – 30 % Polymere/Harze 2 – 5 % Additive 45 – 60 % Normtoluol Physikalisch durch Wegschlagen und Verdunstung Die Toluol-haltigen Druckfarben für das Illustrations-Tiefdruckverfahren enthalten als Bindemittel Resinate, die aus Baumharz gewonnen werden, sowie gelegentlich auch Kohlenwasserstoffharze oder Asphalt. Zur Trocknung wird das Lösemittel Toluol nach jedem Druckwerk aus dem Farbfilm ausgetrieben und verdunstet. Danach wird es zur Luftreinhaltung aufgefangen und später wiederverwertet.

9 Toluoltiefdruckfarben
Druckverfahren Bedruckstoffe Druckobjekte Illustrationstiefdruck Papier Illustrierte, Kataloge, Werbeschriften in hohen Auflagen Der klassische Einsatzbereich für den Illustrationstiefdruck sind graphische Druckerzeugnisse, die in hohen Auflagen benötigt werden, wie Kataloge, Illustrierte und Werbeschriften. Da aufgrund der Änderungen im Verbraucherverhalten der Bedarf an solchen Drucksachen sinkt, geht auch die Bedeutung dieses Druckverfahrens seit einigen Jahren zurück.

10 Offset-Zeitungsdruckfarben
Bindemittel Zusammensetzung Trocknung kolophoniummodifizierte Harze, Bitumen, Asphalt, Lösemittel: Mineralöl, Pflanzenöl, modifiziertes Pflanzenöl 8 – 20 % Pigment 25 – 35 % Polymere/Harze 2 – 5 % Additive 40 – 60 % Öle Physikalisch durch Wegschlagen Die Bindemittel der Zeitungsdruckfarben bestehen aus kolophoniummodifizierten Kunstharzen sowie bei den Schwarzfarben auch aus Bitumen oder Asphalt. Als flüssige Komponenten werden Mineralöle aber auch Pflanzenöle in unveränderter oder modifizierter Form eingesetzt. Da Offset-Zeitungsdruckmaschinen nicht über ein Trocknungsaggregat verfügen, trocknen die Offset-Zeitungsfarben ausschließlich durch Wegschlagen.

11 Offset-Zeitungsdruckfarben
Druckverfahren Bedruckstoffe Druckobjekte Rollenoffset-Coldset Zeitungspapier Zeitungen, Anzeigen, Werbeschriften Aus diesem Grund ist dieses Druckverfahren auch auf den Einsatz von saugfähigem Zeitungspapier beschränkt. Zeitungen sind das klassische Druckobjekt, das in diesem Verfahren hergestellt wird. Seit einigen Jahren werden zur Auslastung der Zeitungsdruckmaschinen tagsüber auch Werbeschriften und Anzeigenblätter produziert. Da der Zeitungsabsatz sowohl nach Auflage als auch nach Umfang sinkt, geht auch der Absatz an Zeitungsdruckfarben seit einigen Jahren zurück.

12 Offset-Heatsetdruckfarben
Bindemittel Zusammensetzung Trocknung kolophoniummodifizierte Harze, Kohlenwasserstoffharze, Lösemittel: Mineralöl 8 – 15 % Pigment 25 – 40 % Polymere/Harze 2 – 8 % Additive 30 – 45 % Mineralöl Physikalisch durch Verdunsten Offset-Heatsetdruckfarben enthalten als Bindemittel kolophoniummodifizierte Kunstharze und Kohlenwasserstoffharze. Als Lösemittel dienen Mineralöle, deren Siedebereich wird so ausgewählt, dass sie zur Trocknung der Farbe im Heatsettrockner verdunsten. Zur Reinigung der Abluft und zur Gewinnung von Energie werden die Mineralöldämpfe anschließend verbrannt.

13 Offset-Heatsetdruckfarben
Druckverfahren Bedruckstoffe Druckobjekte Rollenoffset-Heatset Papier Zeitschriften, Kataloge, Werbeschriften Typische Druckobjekte für den Rollenoffet-Heatsetdruck sind Zeitschriften, Kataloge und Werbeschriften. Der Rollenoffset-Heatsetdruck ist das Druckverfahren, das seinen Marktanteil in den letzten Jahrzehnten am deutlichsten steigern konnte.

14 Konventionelle Bogenoffsetfarben
Bindemittel Zusammensetzung Trocknung kolophoniummodifizierte Harze, Alkydharze, Fettsäureester, Pflanzenöl* (Leinöl, Sojaöl), Mineralöl* 10 – 30 % Pigment 25 – 35 % Polymere/Harze 5 – 10 % Additive 30 – 40 % flüssige Komponenten physikalisch (Wegschlagen) und chemisch (oxidative Trocknung)* Das Bindemittel besteht aus mehreren Hartharzen und Ölen – meistens im Verhältnis 50:50 ; auch Firnis genannt. Es gibt Firnisse auf Basis nachwachsender Rohstoffe (mineralölfrei) und Firnisse mit Mineralölanteil (in der Regel bis zu 25%). Mineralöl hat eine geringere Wasseraufnahme und bringt daher Vorteile im Hinblick auf das Farb/Wasser-Gleichgewicht. Der Firnis ist der Klebstoff für das Pigment. Die Farbeigenschaften werden durch die Firnisauswahl und die Additivzusätze bestimmt, wie z.B. Glanz, Scheuerfestigkeit oder Trockenzeit. Die Echtheiten wie z.B. Lichtechtheit oder Lackierbarkeit werden durch die Pigmentauswahl bestimmt. Die flüssigen Komponenten stellen nur die Rheologie ein. Die mit Sternchen gekennzeichneten Rohstoffe sind nicht für die Formulierung von Farben für Lebensmittelverpackungen geeignet. Solche Farben dürfen keinen Geruch und nur eine sehr eingeschränkte Migration besitzen; daher dürfen sie auch nicht schnell oxidativ trocknen (Entstehung von Spaltprodukten, welche bei hohen Konzentrationen Geruch erzeugen). Ebenso müssen spezielle Öl- und Harztypen eingesetzt werden, welche die maximalen Migrationsgrenzwerte nicht überschreiten. Für diesen sensiblen Bereich stehen auch nur spezielle Pigmente und Additive zur Verfügung, die den gesetzlichen und kundenspezifischen Anforderungen genügen.

15 Konventionelle Bogenoffsetfarben
Druckverfahren Bedruckstoffe Druckobjekte Bogenoffset Papier und Karton Zeitschriften, Bücher, Kalender, Poster, Werbeschriften, Flyer, Verpackungen Die Vielfalt des Bogenoffsetdruckes zeigt sich in unterschiedlicher Weise. Einerseits besteht eine enorme Vielfalt an möglichen Druckmaschinenkonfigurationen. Im Einsatz sind Druckformate zwischen DIN A 3 und 150 x 200 cm, Druckmaschinen mit 1-14 Druckwerken, für Geradeausdruck und für Wendedruck (Schön- und Widerdruck), die zusätzlich mit einem oder mehreren Lackierwerken – die letztlich Flexodruckwerke sind – an beliebigen Positionen der Druckmaschine ergänzt werden können. Zum anderen bestehen fast keine Einschränkungen an die Bedruckstoffe. Verarbeitet werden bogenförmige Materialien aller Formate, Grammaturen und Papierqualitäten. Ein weiteres Argument für die Vielseitigkeit des Bogenoffsets ist, dass in beliebiger Weise Schmuckfarben oder Effektfarben eingesetzt werden können und vielfältige Veredelungsschritte einbezogen werden können. Daraus ergibt es sich, dass der Bogenoffset zur Herstellung der unterschiedlichsten Druckobjekte eingesetzt werden kann.

16 Strahlenhärtende Druckfarben
Bindemittel Zusammensetzung Trocknung Acrylate, Oligomere, Präpolymere 10 – 30 % Pigment 40 – 80 % Polymere/Harze 10 – 20 % Additive (inkl. Photoinitiatoren, PI) chemisch, photochemisch (UV, LED, EB) induzierte Vernetzung Strahlenhärtende Druckfarben und Lacke enthalten als Bindemittel Acrylate, Oligomere und Präpolymere, die bei der Verarbeitung - zum Teil mit Hilfe von Photoinitiatoren, PI – radikalisch vernetzt/polymerisiert werden. Die Trocknung wird also chemisch und/oder photochemisch induziert. Nach ordnungsgemäßer Verarbeitung sind vollständig durchgehärtet und bereit zur Weiterverarbeitung

17 Strahlenhärtende Druckfarben
Druckverfahren Bedruckstoffe Druckobjekte Flexodruck, Tiefdruck, Offset, Trockenoffset, verschiedene Siebdruckverfahren Papier, Karton, Aluminium, Kunststofffolien, Kunststoffe Verpackungen, Etiketten, Veredelungen, Kunststoffflaschen, Hohlkörper, Tuben, … (UV-lackierte Umschläge, Effektlackierung) Strahlenhärtende Systeme werden in folgenden Druckverfahren verwendet: Flexodruck, Tiefdruck, Trockenoffset, Offset, verschiedene Siebdruckverfahren. Als Bedruckstoffe sind Kunststoffe, Kunststofffolien, Alufolie, aber auch Papier und Karton geeignet. Beispiele für Druckobjekte sind Verpackungen, Etiketten, Veredelungen, Kunststoffflaschen, -behälter, Joghurtdeckel, Hohlkörper, Tuben, … (UV-lackierte Umschläge, Effektlackierung).

18 Druckfarbensysteme im Überblick
Farbsystem Pigment [%] Polymere/ Harze Additive Lösemittel / Flüssigkomponenten Wasserbasiert 15-25 10-25 8-12 bis ca. 65 Lösemittelbasiert 12-18 2-5 Toluol-basiert 12-15 20-30 bis ca. 60 Rollenoffset 8-20 25-40 2-8 Bogenoffset (konv.) 10-30 25-35 5-10 bis ca. 40 Strahlenhärtend 40-80 10-20 - In der Tabelle erhalten Sie nochmal einen groben Überblick über die Zusammensetzung unterschiedlicher Druckfarbensysteme im direkten Vergleich. Man kann feststellen, dass die meisten Druckfarben zwischen 10 und 20% farbgebende Komponente enthalten. Der Anteil fester Bindemittel im Sinne von Polymeren oder Harzen liegt bei den meisten Systemen rund um 20-30%, der Anteil flüssiger Komponenten liegt bei bis zu 70%. Eine generelle Ausnahme in Hinblick auf die Zusammensetzung stellen die strahlenhärtenden Systeme dar. Dort können alle „Flüssigkomponenten“ als Bestandteil des Bindemittels betrachtet werden, weil sie im Verlauf der Trocknung komplett in den Farbfilm eingebaut werden. Dementsprechend liegt der Bindemittel Anteil bei strahlenhärtenden Systemen bei bis zu 80%, eine Flüssigkomponente oder ein Lösemittel im klassischen Sinne gibt es hier nicht.

19 Verpackungsdruck Etikettendruck Digitaldruck Graphische Drucke
Markt-Trends Verpackungsdruck Etikettendruck Digitaldruck Graphische Drucke Die Entwicklung der Bedeutung unterschiedlicher Marktsegmente zeichnet sich schon seit einigen Jahren unverändert ab: der Bereich Verpackungsdruck, und im speziellen der Druck von Lebensmittelverpackungen, ist ein Wachstumsmarkt. Eng verbunden mit dem Verpackungsdruck ist auch der Etikettendruck ebenfalls ein Wachstumsmarkt. In beiden Bereichen wird zunehmend mit strahlenhärtenden Farben gedruckt, im Bereich der Farbsysteme sind daher die Mengen strahlenhärtender Farben deutlich steigend. Der Anteil der strahlenhärtenden Farben und Lacke liegt bei etwa 2 % des gesamten Druckfarenabsatzes. Ebenfalls im Wachstum befindet sich nach wie vor der Bereich Digitaldruck. Die Bedeutung graphischer Drucke hingegen ist schon seit längerem rückläufig.

20 Rohstoffauswahl - Kriterien
Technische Anforderungen Druckverfahren, Trocknungsmechanismus Anforderungen an Druckobjekt, Weiterverarbeitung & Endanwendung Regulatorische Anforderungen Verfügbarkeit & Preis Der erfolgreiche Einsatz bzw. die Verarbeitung einer Druckfarbe in Produkten, die später in den Markt gelangen, ist stark von der Auswahl von geeigneten Druckfarbenrohstoffen abhängig. Die Rohstoffauswahl stützt sich auf drei Erfolgssäulen die auf dieser Folie dargestellt sind. Eine enge Zusammenarbeit zwischen dem Endkunden, dem Drucker/Konverter und dem Druckfarbenhersteller ist nötig, damit am Ende die Farbe dann die beabsichtigte Funktion erfüllt. Der Drucker/Konverter muss von seinem Kunden die Anforderungen mitgeteilt bekommen, die das Produkt erfüllen muss (z.B. Verpackungsdesign, Verpackungsspezifikationen). Abhängig davon kann er selber dem Druckfarbenhersteller die Anforderungen stellen, die die Druckfarbe erfüllen muss (gewähltes Druckverfahren, Trocknung, etc.) Der Druckfarbenhersteller schlägt dann entsprechend diesen Vorgaben eine geeignete Farbe vor, die die gestellten Anforderungen erfüllt und gibt in der Wertschöpfungskette eine Empfehlung weiter, die den Einsatz beschreibt. Die vorgeschlagene Farbe enthält dadurch genau die Rohstoffe, die die Erfüllung aller zuvor erwähnten Anforderungen gewährleisten. Grundsätzlich müssen die Rohstoffe, die in Druckfarben zum Einsatz kommen, auch regulatorisch abgeklärt sein. Es ist zu unterscheiden zwischen rechtlichen Anforderungen, die gesetzlich vorgeschrieben sind, der Selbstverpflichtung der Druckfarbenindustrie und den zusätzlichen Anforderungen von Kunden, die stark von dem Anwendungsbereich der Druckfarbe abhängig sind. Auf den nächsten Folien werden diese Anforderungen tiefer erläutert. Natürlich hängt die Auswahl geeigneter Rohstoffe auch von deren Verfügbarkeit ab. Eine genaue Verfolgung der Rohstoffmarktgegebenheiten, der Innnovationen und der Verfügbarkeit von Ressourcen sind nötig, um ständig geeignete Rohstoffe im Portfolio zu haben.

21 Regulatorische Anforderungen
Rechtliche Anforderungen Chemikalienrecht, REACH, CLP, Etikettierung & Klassifizierung Arbeitsschutz, Umweltschutz Freiwillige Selbstverpflichtung EuPIA-Ausschlusspolitik - kein Einsatz giftiger & CMR-Stoffe Rohstoffaustausch nach Änderung der Einstufung Wie schon zuvor erwähnt, müssen die Druckfarben, und dadurch auch deren Inhaltsstoffe (Rohstoffe) bestimmte rechtliche Anforderungen erfüllen. Nehmen wir als Beispiel die EU: Entsprechend der Verordnung (EG) Nr. 1272/2008 über die Einstufung, Kennzeichnung und Verpackung von Stoffen und Gemischen (CLP-Verordnung) werden die Gefahren, die von Chemikalien ausgehen mit Hilfe standardisierter Hinweise und Piktogramme auf Kennzeichnungsetiketten sowie in Sicherheitsdatenblättern angegeben. Kennzeichnungspflichtige Farben und Lacke müssen dementsprechend mit einem Sicherheitsetikett und Sicherheitsdatenblatt ausgeliefert werden. Mit der CLP-Verordnung setzt die EU die Rechtsvorschriften des Global Harmonisierte System zur Einstufung und Kennzeichnung von Chemikalien (GHS) um. Das GHS ist ein System der Vereinten Nationen, das dazu dient, gefährliche Chemikalien zu ermitteln und die Anwender über die jeweiligen Gefahren zu informieren. Das Kürzel „REACH“ leitet sich aus dem englischen Titel der Verordnung ab: Regulation concerning the Registration , Evaluation , Authorisation and Restriction of Chemicals, (Verordnung (EG) Nr. 1907/2006) . Sie ist seit 2007 in Kraft und hat seitdem u.a. zur Folge, dass jeder Chemikalienhersteller und -Importeur jeden Stoff unter seinem Namen mit einer Vielzahl an Daten bei einer europ. Behörde registrieren muss. Der Slogan lautet nicht umsonst „no data, no market“. Wir müssen also sicherstellen, dass wir nur Stoffe in unseren Produkten einsetzen, die alle Verpflichtungen erfüllen. Anknüpfend an das zuvor erwähnte, müssen Rohstoffe in deren Handhabung und Verarbeitung auch bestimmte Voraussetzungen betreffend Arbeitsschutz und Umweltschutz erfüllen. Zusätzlich zu den rechtlichen Anforderungen, sind alle EuPIA (European Printing ink Association) Mitglieder eine Selbstverpflichtung eingegangen. Auf freiwillige Basis wird auf den Einsatz bestimmter Rohstoffe in der Formulierung von Druckfarben verzichtet. Die Kriterien sind in der „EuPIA Ausschlusspolitik für Druckfarben und zugehörige Produkte” zusammengefasst. Karzinogene, mutagene, reprotoxische und toxisch eingestufte Rohstoffe werden nicht verwendet. Daraus ergibt sich auch eine Verpflichtung Rohstoffe auszutauschen wo eine Klassifizierungsänderung dann eine Nichtkonformität mit den EuPIA Ausschlusspolitik als Folge hat.

22 Regulatorische Anforderungen
Druckfarben für Lebensmittelverpackungen Verordnungen Rahmenverordnung (EG) Nr.1935/2004 (allgemeine Anforderungen) GMP Verordnung (EG) Nr. 2023/ Gute Herstellungspraxis Schweizer Bedarfsgegenständeverordnung; Verpackungstinten EuPIA-Guideline (Leitlinie) + spezifische Kundenanforderungen Heutzutage müssen Drucker und Verpackungshersteller in einer sehr komplexen Umgebung agieren, um sichere Produkte liefern zu können. Markenartikler und Endverbraucher erwarten sichere Verpackungen. Lebensmittelkontaminationen oder Beeinträchtigungen der Gesundheit ausgelöst durch Verpackungsmaterial sind auszuschließen. Die Grundprinzipien für Regulierungen im Lebensmittelverpackungsbereich basieren auf existierenden regionalen Verordnungen. EU Rahmen-VO 1935/2004; Artikel 3 ist essentiell, da Sie die Hauptforderungen stellt: 1. „… keine Bestandteile auf Lebensmittel in Mengen abgeben, die geeignet sind die menschliche Gesundheit zu gefährden“-> übersetzt bedeutet das: Keine problematische Migration ist erlaubt; 2. Keine Veränderung in der Zusammensetzung; 3. Keine organoleptische Beeinträchtigung Die GMP Verordnung 2023/2006 und der Anhang „Ausführliche Regeln für gute Herstellungspraxis - Druckfarben“: Druckfarben zur Verwendung auf der vom Lebensmittel abgewandten Seite von Materialien und Gegenständen müssen so zusammengesetzt sein und/oder so verwendet werden, dass Substanzen nicht von der bedruckten Oberfläche auf die Lebensmittelkontaktseite durch das Trägermaterial hindurch oder infolge eines Abklatsches im Stapel oder im Rollenwickel in Konzentrationen übergehen, die zu Substanzwerten in dem betreffenden Lebensmittel führen, die nicht mit den Anforderungen von Artikel 3 der Verordnung (EG) Nr. 1935/2004 in Einklang stehen. Heute ist nur die Schweizer Bedarfsgegenstände-VO mit dem Unterteil Verpackungstinten als einzige druckfarbenspezifische Verordnung in Kraft. Es enthält eine Positivliste für Druckfarbeninhaltsstoffe. (Es gilt eine 10 ppb Schwelle für Liste B Stoffe.-wenn Fragen kommen) „EuPIA-Leitlinie Druckfarben zur Verwendung auf der vom Lebensmittel abgewandten Oberfläche von Lebensmittelverpackungen und Gegenständen“: In Anbetracht der Tatsache, dass es zwar eine auf alle Lebensmittelverpackungen anzuwendende Rahmenverordnung (siehe oben EU Rahmen-VO 1935/2004) aber noch keine spezifische Gemeinschaftsgesetzgebung über Druckfarben für Lebensmittelverpackungen gibt, hat EuPIA eine Leitlinie für ihre Mitgliedsunternehmen herausgegeben. Auf Basis der augenblicklichen europäischen Gesetzgebung enthält diese detaillierte Empfehlungen, wie Druckfarben zu formulieren sind, damit die Rahmenverordnung erfüllt werden kann. Markenartikler haben oft zusätzliche Anforderungen, die über die gesetzlichen herausragen. Sie setzen Ihre eigenen Standards. Oft werden eigene Ausschlusslisten für bestimmte Rohstoffe (Inhaltsstoffe) gestellt (z.B. für bestimmte Pigmente, Photoinitiatoren, Acrylate und Lösemittel).

23 Regulatorische Anforderungen
Weitere regulatorische Anforderungen Umweltzeichen (z.B. EU-Öko-Label, Blauer Engel, Nordic Swan) Spielzeuge → Rechtsvorschriften; Anforderungen der Markenartikler Kosmetik-, Pharma- oder Tabakverpackung → dto. Andere: Kompostierbarkeit, Herkunft nachwachsender Rohstoffe, keine gentechnisch erzeugten Rohstoffe, Konfliktmineralien… Neben den zuvor genannten Auswahlkriterien für Druckfarbenrohstoffe und den speziellen Anforderungen an Rohstoffe für Lebensmittelverpackungen gibt es noch eine Vielzahl anderer möglicher Anforderungen, die hier nur kurz und beispielhaft Erwähnung finden sollen: Die Bedeutung sogenannter Umweltzeichen nimmt zu. Es gibt verschiedene Umweltzeichen, die nicht für die Farbe an sich, sondern das fertige Druckobjekt gültig sind. Die wichtigsten Vertreter sind das EU-Öko Label, der „Blaue Engel“ oder der in Skandinavien beheimatete „Nordic Swan“. Die konkreten Anforderungen, die sich aus dem Wunsch nach entsprechender Kennzeichnung ergeben, sind nicht für alle Umweltzeichen identisch. Die Anforderungen sind teilweise länderspezifisch. D.h. eine Druckfarbe, die sich eignet, um Produkt mit Kennzeichnung „Nordic Swan“ zu bedrucken, ist nicht zwangsläufig auch für „Blauer Engel“ Produkte geeignet und anders herum. Ein wichtiger Anwendungsbereich für Druckfarben sind auch Spielzeugverpackungen sowie die zum Spielzeug gehörende Spielanleitung. Auch für Produkte aus diesem Bereich gibt es zum einen gesetzliche Vorschriften und Normen, zum anderen aber auch spezielle Anforderungen einiger Markenartikler. Ähnlich sieht es für die Bereiche Kosmetik-, Pharma- oder Tabakverpackung aus. Diese Bereiche sind ebenfalls gesetzlich geregelt. Ergänzend zu den rechtlichen Notwendigkeiten gibt es jeweils Anforderungen einzelner Markenartikler. Um die Komplexität der regulatorischen Anforderungen an die Rohstoffauswahl für Druckfarbensysteme darzustellen, seien hier noch einige weitere Themengebiete genannt: Kompostierbarkeit, Herkunft nachwachsender Rohstoffe, Vermeidung von gentechnisch erzeugten Rohstoffen oder Rohstoffen tierischen Ursprungs, Keine Verwendung von Konfliktmineralien bzw. Rohstoffen, die Konfliktmineralien enthalten… Diese Aufzählung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Sie soll darauf hinweisen, dass es fast keine Anforderung gibt, die es nicht gibt – und dass daher eine gute Abstimmung zwischen Druckfarbenhersteller und Druckerei oder ggf. Weiterverarbeiter oder Markenartikler notwendig ist, um sicherzustellen, dass alle relevanten Anforderungen eingehalten werden.

24 Druckfarbe macht die Welt bunter.
Zusammenfassung Druckfarbe macht die Welt bunter. Druckfarbe ist eine entscheidende Grundlage für den Informationsaustausch. Entwicklung von Druckfarbe geschieht mit Verantwortungsbewusstsein und Know how. Druckfarbe mach die Welt bunter, sie ist eine ganz entscheidende Grundlage zum Transport von Informationen. Man kann sagen, dass es eine nahezu unendliche Anzahl unterschiedlicher Druckfarbenrezepturen im Markt gibt. Diese enorme Vielfalt ist zum einen der Vielfalt an technischen Anforderungen aus Druckprozess und Weiterverarbeitung geschuldet. Zum anderen begründet sich die Vielfalt auch aus der immer größer werdenden Vielfalt regulatorischer Anforderungen. Für beinahe jedes Anforderungsprofil ist es möglich, die richtige Farbrezeptur zu finden bzw. zu entwickeln. Wir als Druckfarbenhersteller haben über Jahrzehnte das notwendige Wissen aufgebaut – und wir sind tagtäglich dabei weiter dazu zu lernen. Von großer Bedeutung ist eine lückenlose Kommunikation entlang der gesamten Lieferkette. Wenn von Anfang an allen klar ist, was genau die Anforderungen sind, kann es am Ende nicht zu bösen Überraschungen kommen

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