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Ungleiche Information

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Präsentation zum Thema: "Ungleiche Information"—  Präsentation transkript:

1 Information politische Entscheidungsprozesse Rationelles Verhalten Vorlesung Mikroökonomik 26.1.2004

2 Ungleiche Information
Bisher haben wir angenommen: Ein Käufer kennt die Qualität des Gutes. Ein Unternehmen weiss „wie gut“ eine Arbeitskraft ist. Wenn diese Informationen unbekannt sind, führen freie Märkte oft nicht zum sozial optimalen Ergebnis. Beispiele: Gebrauchtwagenhandel Versicherung

3 Beispiel Gebrauchtwagen
Die Verkäufer kennen die Qualität der Autos besser als die potentiellen Käufer. 100 Käufer Nachfrage-Reservationspreis gutes Auto = 2400 Nachfrage-Reservationspreis schlechtes Auto = 1200 100 Verkäufer 50 gute Autos zu Angebots-Reservationspreis = 2000 50 schlechte Autos zu Angebots-Reservationspreis = 1000 wenn keine Informationsprobleme bestehen: Preis gutes Auto zwischen 2000 und 2400 Preis schlechtes Auto zwischen 1000 und 1200 Handel von 100 Autos

4 Beispiel Gebrauchtwagen
Wenn Qualität unbekannt ist, werden die Käufer Annahmen zur durchschnittlichen Qualität machen. Wenn 50% Wahrscheinlichkeit Auto = gutes Auto Zahlungsbereitschaft: 0,5*1‘ ,5*2‘400 = 1‘800 50 schlechte Autos werden zu 1‘800 verkauft. Die Käufer sind unzufrieden weil sie 1‘800 für ein Auto gezahlt haben, das ihnen eigentlich nur 1‘200 wert ist. Die guten Autos werden nicht verkauft, obwohl es eigentlich einen Handelspielraum gibt. also Marktversagen

5 Versicherung: Adverse Selection
Versicherungsgesellschaft will Diebstahlversicherung für Velos anbieten. Die Prämien werden auf Grund des durchschnittlichen Risikos berechnet. jährlich 50 Diebstähle auf 1‘000 Velos durchschnittlicher Schaden = 1‘500 Fr. Prämie = 50 * 1‘500 Fr. / 1‘000 = 75 Fr.

6 Versicherung: Adverse Selection
Aber: Diebstahlrisiko ist in der Stadt grösser als auf dem Land. vor allem die Stadtbewohner werden sich versichern = adverse selection durchschnittlicher Schaden pro Versicherten ist grösser Versicherung geht Konkurs oder muss Prämien anders festlegen Die Versicherung muss die Prämien erhöhen Landbewohner noch geringerer Anreiz sich zu versichern also Marktversagen

7 Versicherung: Moral Hazard
Moral Hazard = „Moralisches Risiko“ Problem: Selbst wenn alle Versicherten das gleiche Risiko haben, können die Versicherten das Schadensrisiko beeinflussen. Velo mit starken, teurem Schloss anbinden. Mit der Versicherung verändern Velobesitzer ihr Verhalten, weil die Opportunitätskosten des Diebstahls gesunken sind. Zahl der Diebstähle steigt Prämien müssen steigen Marktversagen, weil Haushalte eigentlich mehr Versicherungen kaufen würden.

8 Informations-Marktversagen
1. Nachfrager oder Anbieter hat unvollständige Information Wie gut ist das Auto? Wie gross ist das individuelle Risiko? 2. Der Kauf des Gutes beeinflusst das individuelle Verhalten Opportunitätskosten ändern sich Anreize ändern sich

9 Übung zum Beispiel Krankenversicherung Wo entstehen Marktversagen?
Mögliche Gegenmassnahmen?

10 politische Entscheidungsprozesse
Marktversagen können oft durch politische Eingriffe behoben werden. Aber wie effizient sind die politischen Entscheidungs-prozesse? Die Entscheidungen entsprechen dem Willen der Wähler? Ist der Wille der Wähler eindeutig?

11 Welche Lösung ist pareto optimal?
Wähler Typ 1 Typ 2 Typ 3 Wähleranteil 35% 45% 20% erste Wahl Tunnel Kampfjet Bildung zweite Wahl Kampfjet Bildung Tunnel dritte Wahl Bildung Tunnel Kampfjet

12 Wahlparadox von Condorcet
Ist die Mehrheitsregel eindeutig? Wähler Typ 1 Typ 2 Typ 3 Wähleranteil 35% 45% 20% erste Wahl Tunnel Kampfjet Bildung zweite Wahl Kampfjet Bildung Tunnel dritte Wahl Bildung Tunnel Kampfjet

13 Wahlparadox von Condorcet
Wahlgang 1: Tunnel oder Kampfjet? Tunnel gewinnt mit 55% Wahlgang 2: Tunnel oder Bildung? Bildung gewinnt mit 65% Bildung gewinnt Wähler Typ 1 Typ 2 Typ 3 Wähleranteil 35% 45% 20% erste Wahl Tunnel Kampfjet Bildung zweite Wahl Kampfjet Bildung Tunnel dritte Wahl Bildung Tunnel Kampfjet

14 Wahlparadox von Condorcet
Wahlgang 1: Tunnel oder Bildung? Bildung gewinnt mit 65% Wahlgang 2: Bildung oder Kampfjet? Kampfjet gewinnt mit 80% Kampfjet gewinnt Wähler Typ 1 Typ 2 Typ 3 Wähleranteil 35% 45% 20% erste Wahl Tunnel Kampfjet Bildung zweite Wahl Kampfjet Bildung Tunnel dritte Wahl Bildung Tunnel Kampfjet

15 Wahlparadox von Condorcet
Bildung > Tunnel > Kampfjet > Bildung Paradox: Obwohl die individuelle Präferenzordnung eindeutig ist, ist die gesellschaftliche Präferenzordnung nicht eindeutig. Probleme: Die Reihenfolge der Abstimmungen kann das Ergebnis beeinflussen. Mehrheitsentscheide sagen uns nicht immer „was die Gesellschaft will“.

16 Wahlparadox von Condorcet
Lösungsvorschlag: je höher die Position um so mehr Punkte Tunnel = 3*35 + 1*45 + 2*20 = 190 Kampfjet = 2*35 + 3*45 + 1*20 = 225 Bildung = 1*35 + 2*45 + 3*20 = 185 Typ 1 Typ 2 Typ 3 Wähleranteil 35% 45% 20% erste Wahl 3 Tunnel 3 Kampfjet 3 Bildung zweite Wahl 2 Kampfjet 2 Bildung 2 Tunnel dritte Wahl 1 Bildung 1 Tunnel 1 Kampfjet

17 Wahlparadox von Condorcet
Wenn wir die 3. Option streichen: Tunnel = 2*35 + 1*45 + 2*20 = 155 Kampfjet = 1*35 + 2*45 + 1*20 = 145 Typ 1 Typ 2 Typ 3 Wähleranteil 35% 45% 20% erste Wahl 2 Tunnel 2 Kampfjet 2 Tunnel zweite Wahl 1 Kampfjet 1 Tunnel 1 Kampfjet

18 Welches Land hat die Olympiade gewonnen? Quelle: www.olympic.org

19 Unmöglichkeits-Theorem von Arrow
Ein demokratisches Entscheidungssystem sollte folgende Eigenschaften haben: Einstimmigkeit (wenn alle A vor B vorziehen, wird A gewählt) Transitivität (wenn A besser als B und B besser als C, dann sollte A besser als C sein) Reihenfolge der Abstimmungen zählt nicht kein Diktator (keiner darf immer gegen die anderen entscheiden) Aber: Es ist unmöglich ein System zu bauen, dass all diese Eigenschaften hat.

20 Gibt es soziale Indifferenzkurven?

21 Die Rolle des Median-Wählers
Wie viel Finanzmittel für die Armee? Median-Wähler Wähleranteil 35% 35 30 25% 25 20% 20 15% 15 10 5% 5 1 3 5 7 9 jährliche Ausgaben in Mia. Fr.

22 Wie viel wird für neue Autobahnen ausgegeben?
Wähleranteil 25% 25 20% 20 15% 15% 15 10% 10% 10 5% 5 2 5 10 20 30 40 50 Ausgaben Autobahn in Mia. Fr.

23 rationelles Verhalten
Unsere Erfahrung und empirische Studien zeigen, dass sich die Haushalte und Unternehmen oft nicht so rational verhalten, wie wir es in den ökonomischen Modelle annehmen (Nutzen und Gewinn maximieren). Wirkliche Menschen sind homo sapiens und keine Optimierungsrechner. psychologische Faktoren beschränkte Denkkapazität unsichere Informationen

24 begrenzte Rationalität
Die Welt ist zu komplex und die Menge der Informationen zu gross. Wir können keine optimalen sondern nur befriedigende Entscheidungen treffen. (Herbert Simon)

25 typische systematische Fehler
Zu viel Selbstvertrauen in eigene Fähigkeiten (z. B. Aktienbörse) Zu grosses Gewicht für direkte und lebendige Erfahrungen Bestehende Meinungen sind schwer zu ändern

26 typische systematische Fehler: „sunk costs“ beeinflussen Entscheidungen
Wetter ist schön und ich möchte eigentlich an den See. Trotzdem gehe ins Kino, weil ich die Karten schon gekauft habe. Wohne in Zürich und habe Tickets für ein Konzert in Basel. Es herrscht aber ein Schneesturm. Was mache ich, wenn ich die Tickets gekauft habe? Wenn ich sie geschenkt bekommen habe? Habe schöne Schuhe für 300 Fr. gekauft und merke, dass sie zu eng sind. Soll ich sie trotzdem anziehen? Was wäre, wenn ich die Schuhe geschenkt bekommen hätte?

27 typische systematische Fehler: Austauschbarkeit
Theorie: Es ist egal in welcher Form ein Individuum sein Reichtum hält. Experiment von Kahnemann und Tversky Sie gehen ins Theater und merken, dass Sie a) das Ticket verloren haben, das Sie für 10 $ gekauft haben, b) 10 $ verloren haben. Obwohl die Situationen ökonomisch identisch sind, kaufen im Fall a) 46% ein neues Ticket und im Fall b) 88%! Mögliche Erklärung?

28 typische systematische Fehler: Berechnung von Wahrscheinlichkeiten
David ist schüchtern entweder Bibliothekar oder Handelsvertreter 80% der Bibliothekare und 20% der Handelsvertreter sind schüchtern. Wie gross ist die Wahrscheinlichkeit, dass er Bibliothekar ist? 2 nicht schüchterne Bibliothekare 8 schüchterne Bibliothekare 18 schüchterne Handelvertreter 72 nicht schüchterne Handelsvertreter

29 Gerechtigkeit ist wichtig
Experiment „Ultimatum Spiel“: Zwei Teilnehmer können bei einem Spiel gemeinsam 100 Fr. gewinnen. Einer der beiden wird zufällig als Diktator ausgewählt: Er darf die Aufteilung zwischen sich und dem anderen Spieler wählen. Der andere Spieler kann nur annehmen oder ablehnen. Wenn er ablehnt, ist das Spiel zu Ende und niemand gewinnt. Wenn der Diktator nur 1 Fr. anbietet und 99 Fr. für sich behält, wäre es trotzdem rational anzunehmen (besser als gar nichts). Aber viele nehmen 1 Fr. nicht an.


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