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Sieb- & Tampondruck als industrielle High-Tech-Druckverfahren

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Präsentation zum Thema: "Sieb- & Tampondruck als industrielle High-Tech-Druckverfahren"—  Präsentation transkript:

1 Sieb- & Tampondruck als industrielle High-Tech-Druckverfahren

2 Tampondruckprozess Bedruckung nicht planer Oberflächen
hohe Detailtreue Bedruckung kleiner Bauteile Gute Deckkraft (Mehrfachdruck) Quelle: Pröll KG Tampondruck ist ein indirektes Druckverfahren, bei dem Farbe aus einer Druckform, die als Klischee bezeichnet wird, mit Hilfe eines Silikonstempels (Tampon) auf ein Substrat/Bauteil übertragen wird. Die Farbe befindet sich im gezeigten Beispiel (geschlossenes System) im Inneren eines nach unten offenen und nach oben hin geschlossenen Farbtopfes. Der Topf wird über das Druckmotiv (Negativform) hinwegbewegt, wobei dieses vollständig mit Farbe geflutet wird. Bei der Zurückbewegung wird überschüssige/überstehende Farbe mit Hilfe eines in den Topf integrierten Rakels entfernt. Die Farbe wird durch den Tampon aufgenommen und anschließend auf den Bedruckstoff/das Bauteil übertragen. Voraussetzung von der Farbseite ist unter anderem eine gute Kohäsion/innerer Zusammenhalt des Farbfilms, damit dieser vollständig übertragen werden kann (sowohl von der Druckform auf den Tampon als auch vom Tampon auf den Bedruckstoff). Vorteile des Tampondruckverfahrens sind u.a., dass man aufgrund der Flexibilität des Tampons Farbe auch auf nicht planare Oberflächen übertragen kann – sowohl positiv als auch zu einem gewissen Grad negativ verformt. Es stehen hierzu auch Tampons mit unterschiedlicher Härte zur Verfügung, die entsprechend für die jeweilige Anwendung ausgewählt werden können/müssen. Ein weiterer Vorteil ist die hohe Detailtreue, die erzielt werden kann und gerade für die Bedruckung kleiner Bauteile – wie man später noch sehen wird – ist der Tampondruck geradezu prädestiniert. Die in einem Druckdurchgang erzielbaren Schichtstärken sind zwar relativ gering, aber aufgrund der Tatsache, dass problemlos mehrere Schichten direkt nacheinander gedruckt werden können, lässt sich im Mehrfachdruck durchaus eine gute Deckkraft erzielen.

3 Verfahren Tampondruck
Indirektes Tiefdruckverfahren: Druckbild wird über eine Silikonform (= Tampon) übertragen Offenes und geschlossenes Drucksystem Verschiedene Automatisierungsgrade Ein- bzw. Vier-Farb- und Rotationstampondruck - Maschinen überwiegend Lösemittel basierende Farbsysteme

4 Applikation Tampondruck
3D-Objekte Werbeartikel, Spielzeug, Sportartikel Haushaltsgeräte Automobilindustrie Flaschenkappen für Getränkeindustrie Kantenbänder für Möbelindustrie Quellen: RUCO Druckfarben / Marabu GmbH & Co. KG

5 Applikation Tampondruck
Textil-Direktdruck Etikettenersatz in T-Shirts & Unterwäsche durch Direktdruck hohe Waschbeständigkeit (30 – 90°C) Oekotex-Konformität (Ausschlussliste) Quelle: Marabu GmbH & Co. KG Eine neuere Anwendung ist das „direct to textile“ printing bei dem das Etikett in T-Shirts oder Unterwäsche durch einen Direktdruck ersetzt wird. Wichtige Anforderungen für diesen Einsatzzweck sind die hohe Waschbeständigkeit bei 30 – 90 °C sowie das Erfüllung der Oekotex Zertifizierung (1x/Jahr muss eine Analyse durch das Hohenstein Institut bestanden werden, um das Zertifikat zu verlängern.

6 Siebdruckprozess Siebdruck Durchdruckverfahren
Quelle: Pröll KG Beim Siebdruckverfahren handelt es sich um ein „Durchdruckverfahren“. Auf einen Metallrahmen wird ein Gewebe – meist Kunststoff, aber für bestimmte Anwendungen auch Metallgewebe – aufgezogen. Das Druckmotiv ist farbdurchlässig, alle anderen Bereiche sind farbundurchlässig beschichtet. Mit Hilfe des sogenannten Flutrakels wird ein gleichmäßiger Farbfilm auf das Gewebe aufgebracht. Anschließend wird mit Hilfe des Druckrakels an den offenen Stellen (Druckmotiv) die Farbe durch das Sieb gedrückt und auf den Bedruckstoff übertragen. Die Schichtstärke wird hierbei hauptsächlich durch die Gewebeauswahl vorgegeben. Mit einem grobmaschigen Gewebe lassen sich hohe Schichtstärken erzielen, mit einem engmaschigen (feinen) Gewebe lassen sich dafür eine bessere Auflösung und Kantenschärfe erzielen.

7 Siebdruck - Abgrenzung zu anderen Verfahren
Deckkraft > 50 % Pigmentgehalt Schichtstärke 5 - > 30µm (Braille > 200 µm) Linienbreite 30 µm bis Vollfläche hohe optische Dichte > 5 (black) Teilchengröße Pigmente 5 – 200 µm für Effekte rheologische Varianz strukturviskos bis fließfähig Der Siebdruck grenzt sich im Wesentlichen durch 6 Punkte von den anderen Druckverfahren ab. Deckkraft ist aufgrund der höheren Schichtstärke sowie dem Pigmentgehalt viel höher Linienbreite ist von 30 µm bis zum Vollflächendruck möglich Die optische Dichte kann beim Schwarz im Einfachdruck größer 5 liegen, bedingt durch Pigmentgehalt in Kombination mit Schichtstärke Bezüglich Teilchengröße können Pigmente mit einer Größe von 5 – 200 µm verdruckt werden Bezüglich der Rheologie können Farben von hoch strukturviskos bis hin zu gut fließfähig verarbeitet werden

8 Applikation Etikettendruck
Markt für Etikettendruck: näheres im Vortrag Nummer 8 „Wunderwelt Etiketten“ Quelle: Marabu GmbH & Co. KG Der extrem große Markt für Etiketten wird in Vortag 8 „Wunderwelt Etiketten“ näher vorgestellt

9 Applikation Kredit- / Ausweiskarten
PVC/PC-Overlay-Folie oder Schutzlack (UV) Schriftfeld Dekorfarben (Lömi/UV) Siebdruck: Metallictöne Kombination mit Offset Offset Primer Kernfolie PVC / PC Quelle: Pröll KG Kredit- und Ausweiskarten besitzen üblicherweise einen mehrschichtigen Aufbau, bestehend aus mindestens einer sogenannten Kernfolie, die häufig mit einem Offsetprimer beschichtet ist. Vierfarb- und Dekordrucke werden häufig im Offsetdruck aufgebracht, der Siebdruck kommt jedoch meist für Metallic- und Effektfarben zum Einsatz, wo zur Erzielung eines guten Effektes eine entsprechend hohe Schichtstärke erforderlich ist. Anschließend wird entweder eine zweite transparente Folie, die sogenannte Overlay-Folie auflaminiert oder ein Schutzlack aufgebracht. Die Laminiertemperaturen liegen üblicherweise zwischen 140 und 180 °C, abhängig von den verwendeten Materialien. Alternativ besteht die Möglichkeit, statt eine zweite Folie aufzulaminieren, einen Schutzlack aufs Dekor zu drucken, wobei hier vor allem UV-härtende Lacke zum Einsatz kommen, mit denen gute mechanische und chemische Beständigkeit erzielt werden können. Im letzten Schritt erfolgt häufig noch die Aufbringung eines Unterschriftenfeldes, wofür ebenfalls der Siebdruck zum Einsatz kommen kann.

10 Applikation Kredit- / Ausweiskarten
Kredit- und Ausweiskarten aus PVC (und PC Folien) Lösemittelbasierte, aber auch UV-härtende Siebdruckfarben Siebdruck für Dekoration und Funktionalisierung Siebdruckfarben sind Offset bedruckbar u. laminierfähig Metallicfarbtöne und Spezialeffekte sind möglich fester Verbund im Aufbau von Folien und Dekoration Ein Großteil der Karten wird aus PVC-Materialien hergestellt, zum Einsatz kommen auch heute noch überwiegend lösemittelbasierte Farbsysteme, allerdings sind nun mittlerweile auch erste UV-härtende laminierbare Farbsysteme am Markt verfügbar. Der Siebdruck kommt häufig dort zum Einsatz, wo Metallic-, Effekt- und deckende Farbtöne gefordert werden, die im Offset nicht verwirklicht werden können. Üblich sind durchaus Kombinationen aus Sieb- und Offsetdruck, weshalb auch für die Siebdruckfarben häufig eine Überdruckbarkeit mit Offsetfarben gefordert wird. Der Siebdruck hat allerdings nicht nur eine Bedeutung bei dekorativen Farbschichten, sondern auch beim Druck leitfähiger Strukturen wie z. B. RFID-Antennen. Eine der Hauptforderungen für alle eingesetzten Farbsysteme ist eine gute und dauerhafte Verbundhaftung im Folien- und Druckaufbau.

11 Funktioneller Druck Gedruckte Schaltungen, Solarzellen, Elektronik
Lötstopplacke & Kennzeichnungsfarben Ätz- & Galvanoresistent Leitfähige Farben (Carbon-, Silberleitlacke) Dielektrikum, Abdeck-, Abziehlacke Silber- & Aluminium-Metallpasten für PV Quelle: Sun Chemical Im Bereich funktioneller Druck werden leitende/nicht leitende Schichten zu einem elektrischen Bauteil zusammengefügt. Anwendungsbeispiele sind gedruckte Leiterplatten, elektronische Bauteile, Schaltungen oder Solarzellen Im Siebdruck kommen u. a. folgende Produkte zum Einsatz: Ätz- & Galvanoresist: Diese Produkte zeigen gute Beständigkeit gegenüber sauren und alkalischen Ätz- und Galvanobädern, dadurch wird ein Ätzen oder Galvanisieren an abgedeckten Stellen vermieden Abdeck-/Abziehlacke: Diese eignen sich zum partiellen Abdecken von Leiterplatten, zum Schutz beim Löten sowie zur Verhinderung vom Eindringen des Lots in Bohrungen. Abdecklacke werden anschließend abgelöst, Abziehlacke abgezogen Lötstopplacke: dienen zum Schutz des Kupfers vor Korrosion, schützt vor mechanischer Beschädigung und verhindert beim Löten das Benetzen der überzogenen Flächen sowie die Bildung von Lötbrücken Leitfähige Farben: Diese werden in der Regel auf Basis Silber oder Carbon hergestellt Dielektrikum: Ist ein Isolator zur Trennung der Leiterbahnen und verhindert Stromfluss Kennzeichnungsfarben: in den meisten Fällen werden die Leiterplatten mit weißer Farbe bedruckt Silber- Aluminiumpasten : Diese Pasten werden bei der Herstellung von PV Anlagen eingesetzt und sind auf die unterschiedlichen Zell-Typen sowie die Einbrenntemperaturen optimiert

12 Applikation funktioneller Druck
Verschiedene Elektronik-Anwendungen Intelligente Verpackungslösungen gedruckte Antennen Membranschalter / Touchpanels ID-Kunststoffkarten / Sicherheitsetiketten Automotive & industrielle Elektronik Quellen: Marabu GmbH & Co. KG / RUCO Druckfarben / Sun Chemical Die zuvor erwähnten Produkte werden bei der Herstellung unterschiedlicher elektronischer Produkte eingesetzt: Intelligente Verpackungslösungen: dazu gehören leuchtende Verpackungen oder Bieretiketten (Anheuser Busch), Nahfeldkommunikationsetiketten (NFC) basierend auf RFID Technologie zur Kennzeichnung von z. B. Weinflaschen und flexible Displays Gedruckte Antennen: Diese kommen vorwiegend in der Logistik bei industriellen Unternehmen und Händlern z.B. zur Kennzeichnung von Paletten zum Einsatz FT/Touchpanels: typische Anwendungen sind Mikrowellen Displays, Maschinendisplays oder Türöffnungssysteme ID Kunststoffkarten: dazu zählen SIM Karten, Kreditkarten etc. Sicherheitsetiketten: kommen im Bereich der elektronischen Artikelsicherung wie z. B. bei Kosmetika zum Einsatz Automotive/ gedruckte Antennen, Displays, OLED (org. Leuchtdioden) Industrielle Elektronik: Smartphones, Tablet etc.

13 Verfahren IMD-Technologie
InMold Decoration (IMD) Drucken 1 Bauteiloberflächen empfindlich in Bezug auf Chemikalienbeständigkeit Abriebbeständigkeit Ausstanzen 3 UV-härtende Dual Cure Schutzlacke Verformen 2 Hinterspritzen 4 Quelle: Pröll KG Beim sogenannten Inmold Decoration-Verfahren spielt der Siebdruck eine entscheidende Rolle. Eine transparente Folie – bis heute in den meisten Fällen Polycarbonat – wird hierbei rückseitig mit den (üblicherweise lösemittelbasierten) Dekorfarben bedruckt. Anschließend kann der Andruck/das Bauteil dreidimensional verformt, gestanzt und im letzten Verarbeitungsschritt hinterspritzt werden, sodass man ein Bauteil erhält, in welchem die Farbe nicht nur eine dekorative Funktion erfüllt, sondern auch als Haftvermittler zwischen Folie und Spritzgießmaterial fungiert. Die Farbe selbst muss jedoch auch den Anforderungen der einzelnen Verarbeitungsschritte genügen, d.h. thermoplastisch verformbar sein, hohen Temperaturen beim Anspritzen widerstehen und anschließend eine gute und dauerhafte Verbundhaftung zwischen Folie und Spritzgießmaterial gewährleisten. Gleichzeitig ist die Farbe zwischen Folie und Spritzgießmaterial eingebettet, die Oberflächeneigenschaften werden somit durch das verwendete Folienmaterial bestimmt. Dies ist auch häufig einer der Schwachpunkte, da die Folien für die immer weiter steigenden Anforderungen – insbesondere der Automobilindustrie – häufig keine ausreichenden chemischen und mechanischen Beständigkeiten besitzen. Aus diesem Grund wurden gecoatete Folien und Schutzlacke entwickelt, die für das IMD-Verfahren geeignet sind und die Oberflächeneigenschaften enorm verbessern, sodass diese nun nicht mehr durch das jeweilige Folienmaterial limitiert sind.

14 Verfahren IMD-Technologie
Siebdruck ist Standardverfahren bei IMD Technologie Dekoration und Herstellung von Automotive-Interieur-Bauteilen, IT- und Hausgeräteblenden Exzellente Haftung/Adhäsion auf verschieden Folientypen wie PC, PET, PMMA, PA, PP Hochflexibel und umformbar mittels thermischer, kalt-mechanischer Vakuum- und Hochdruckverformung Zahlreiche Anwendungen für das IMD-Verfahren findet man nicht nur im Automobilbereich, sondern auch bei IT- und Hausgeräteblenden. Mit den verfügbaren Farb-/Haftvermittlersystemen kann mittlerweile eine gute Haftung auf verschiedensten Folienmaterialien erzielt werden und es sind prinzipiell auch fast sämtliche Materialkombinationen aus Folie und Spritzgießharz realisierbar.

15 Verfahren IMD-Technologie
Beständigkeit gegen die thermische Belastung durch die Spritzgussschmelze und deren Scherung Dauerhafte hohe Verbundhaftung / Kohäsion zwischen Folie / Farbe / Spritzgussmaterial Kompatibilität mit funktionalen Silberleitpasten Quelle: Pröll KG Diese Folie beschreibt noch einmal kurz die wichtigsten Eigenschaften, die an die verwendeten Farben gestellt werden, zum einen die Beständigkeit gegen die thermische Belastung und gleichzeitige Scherung durch die heiße Spritzgussschmelze, zum anderen die gute und dauerhafte Verbundhaftung zwischen Folie, Farbe und Spritzgießmaterial. Etwas, was zukünftig sicher zunehmend an Bedeutung gewinnen wird, ist die Kombination aus dekorativem und funktionalem Druck – realisiert in einem Bauteil, idealerweise auf einer einzigen Folie, was zusätzliche Anforderungen an die verwendeten Farbsysteme stellt. Für die leitfähigen Pasten wird eine gute Leitfähigkeit gefordert, während häufig für die Dekorfarben genau das Gegenteil erreicht werden muss. Dazu kommen mögliche Wechselwirkungen zwischen den verschiedenen Farbsystemen, die im schlimmsten Fall zu einer Beeinträchtigung der Funktion eines Bauteils führen könnten, was bereits bei der Erarbeitung entsprechender Farbaufbauten zu berücksichtigen ist. Andererseits kann dadurch eine maximale Designfreiheit erreicht werden, die sicherlich neue Möglichkeiten, auch bei der Optimierung der Produktionsabläufe, eröffnet.

16 Verfahren Dual Cure Schutzlacke
Dual Cure Schutzlacke für IMD-Anwendungen Dekordruck, rückseitig Druck des UV-Dual Cure Lacks, vorderseitig Oberflächen erfüllen hohe Anforderungen der Automobil- industrie bezüglich Chemikalien- und Abriebbeständigkeit Hautcremebeständigkeit gemäß PV 3964 VW AG PAPP PWT 7328 GMW14445 Verformen UV-Härtung Ausstanzen Hinterspritzen Quelle: Pröll KG Wie bereits zuvor beschrieben, waren bislang die Oberflächeneigenschaften, was chemische und mechanische Beständigkeiten anbelangt, durch die Eigenschaften der verwendeten Folie vorgegeben. Es ist allerdings gelungen, sogenannte Dual Cure-Lacke zu entwickeln, die problemlos in die Produktionsabläufe des IMD-Verfahrens integriert werden können. Es handelt sich dabei um lösemittelbasierte, physikalisch trocknende UV-Lacke, die zusätzlich über eine Isocyanat-Reaktion vernetzen. Der Ablauf ist im Grunde vergleichbar dem zuvor gezeigten IMD-Verfahren, mit der Ausnahme, dass nun vorderseitig zusätzlich der Schutzlack aufgebracht wird. Nach der physikalischen Antrocknung kann dieser mitverformt werden und erreicht nach der UV-Härtung der dreidimensional verformten Folie bereits annähernd seine endgültigen mechanischen und chemischen Beständigkeiten. Die Eigenschaften werden durch die dann noch ablaufende Isocyanat-Reaktion im Rahmen der Nachhärtung noch etwas verbessert, insbesondere in den Schattenbereichen der UV-Härtung, in denen eine etwas geringere UV-Dosis das Substrat erreicht. Anschließend wird wie zuvor ausgestanzt und der dreidimensional verformte Rohling zum fertigen Bauteil hinterspritzt.

17 Verfahren Dual Cure Schutzlacke
lösemittelhaltige UV-Systeme, zusätzlich Isocyanat- vernetzt Verbesserung der Oberflächenbeständigkeit von PC, PMMA, ABS, PA oder PP Folien Bedruckung von vorbeschichteten, nicht gehärteten Folien zur Erzielung von Matt- / Glanzkombinationen ohne Bauteiltrennung Quelle: Marabu GmbH & Co. KG Einsatzgebiet sind neben Polycarbonat auch PMMA-, ABS-, PA- und neuerdings auch PP-Folien. Mit den am Markt verfügbaren Hardcoat-Folien, die ebenfalls im IMD-Prozess eingesetzt werden können und die bereits mit einem UV-härtbaren Coating vorbeschichtet sind, lassen sich ebenfalls Bauteile mit guten Oberflächenbeständigkeiten produzieren. Mit diesen lassen sich allerdings nur vollflächig glänzende oder matte Bauteile herstellen. Für Matt-/Glanzkombinationen ist es möglich, diese Folien im noch ungehärteten Zustand mit einem solchen Dual-Cure-Lacksystem im Siebdruck zu bedrucken, was völlig neue Design-Möglichkeiten eröffnet.

18 Effektdruck 3D, haptische Effekte bis 200µm (Braille-Lacke)
Glanz-, Matt- und Struktureffekte Metallic-, Perlmutt-, Glitter-, FlipFlop / Kippeffekte, Regenbogeneffekte Spiegelsilber, Nachleuchteffekte Quelle: Marabu GmbH & Co. KG Produkte werden heute vielfach über das optische Erscheinungsbild verkauft. Zur Differenzierung werden Effekte wie der 3 D Druck, Glanz-, Matt-, Struktureffekte eingesetzt. Häufig werden auch Metallic-, Perlmutt-, Glitter-, Flip/Flop- sowie Regenbogeneffekte verwendet. Besonders hochwertig sehen Produkte mit aufgedruckten Spiegelsilber aus. Funktionelle Effekte stellen Braille Lacke als Produkt Identifizierungshilfe für Blinde sowie im Bereich der Sicherheitskennzeichnung die Fluchtschilder dar, bei denen Nachleuchteffekte eingesetzt werden. Auf das Gebiet der Effekte zur Sicherheitskennzeichnung von Banknoten oder Schutz vor Produktpiraterie wird hier nicht näher eingegangen.

19 Applikation Hohlkörperdruck
Kunststoff (Direktbedruckung):  überwiegend UV-härtende Druckfarben industrielle Hohlkörper (Silikonkartuschen…) Lebensmittelverpackungen (Ketchup, Senf…) Kosmetikartikel (Tuben, Tiegel, Stifte, etc.) Quelle: Marabu GmbH & Co. KG Der Hohlkörperdruck gliedert sich in den Bereich Direktbedruckung von Kunststoffen und Glas. Bei der Kunststoffbedruckung kommen überwiegend UV härtende Druckfarben zum Einsatz. Als Beispiele sehen sie hier industrielle Hohlkörper wie z. B. Silikonkartuschen oder Lebensmittelverpackungen wie z. B. Ketchup Flaschen, Senfeimer usw. In der Kosmetikindustrie werden Tuben, Tiegel, Stifte usw. bedruckt. Bei den Lebensmittelverpackungen sowie der Bedruckung von Kosmetikartikel müssen umfangreiche gesetzliche Vorgaben beachtet werden. Näheres dazu können Sie aus den Vorträgen Nr. 1 und 2 entnehmen.

20 Verfahren Hohlkörperdruck
Glas (Direktbedruckung)  Keramische Siebdruckfarben (Schwermetalle, hohe Einbrenntemperaturen °C, beschränkte Farbtonpalette) Thermoplastische Siebdruckfarben (Chips  Aufheizen des Siebes auf 80 °C, 4-Farb-Druck, Pantone-Töne) Organische Druckfarben: Lösemittelbasiert (1K/2K, Einbrennen 140 – 250 °C) UV-härtende Farben (2 K, mit / ohne Einbrennen 140 – 180 °C)  Zur Glasbedruckung werden heute hauptsächlich 3 unterschiedliche Typen von Druckfarben eingesetzt. Keramische Siebdruckfarben, die bei hohen Temperaturen (500 – 600 °C) eingebrannt werden müssen und teilweise noch Schwermetalle beinhalten. Es steht nur eine beschränkte Auswahl an Farbpigmenten, die nicht sehr brillante Farbtöne liefern, zur Verfügung. Der Farbton kann erst nach dem Einbrennen beurteilt werden. Vorteilhaft sind aber die hohe Kratzfestigkeit sowie die äußerst brillanten Gold und Silberpigmente auf Basis von Echtgold oder Platin. Die thermoplastischen Siebdruckfarben liegen bei Raumtemperatur als Chips vor und müssen zur Verarbeitung auf ca. 80 °C erhitzt werden (Stahlgewebe notwendig). Dadurch gibt es große Probleme beim 4 Farb-Rasterdruck und bei der Ausmischung von z. B. Pantone Farbtönen sowie mit dem Verlauf der Farben. Vorteilhaft ist die hohe Kratzbeständigkeit sowie die Resistenz gegenüber Stoßeinflüssen auf der Abfülllinie. Die organischen Druckfarben sind entweder Lösemittel basiert oder UV härtend. In beiden Fällen sind es 2K Systeme, die abhängig von den Anforderungen in der Regel bei Temperaturen von 140 – 250 °C eingebrannt werden müssen. Große Vorteile bieten die organischen Pigmente, mit deren Hilfe jeder brillante Farbton ausgemischt werden kann. Hoher Glanz und sehr guter Verlauf zeichnen diese Systeme ebenso aus. Nachteilig ist die geringfügig geringere Stoßfestigkeit. Gold und Silberfarbtöne lassen sich nur in wenig brillanter Ausführung darstellen.

21 Applikation/Verfahren Hohlkörperdruck
Rundglas Einweg-Getränkeflaschen, Trinkgläser Baby-Trinkflaschen, Kosmetikflacons Heißprägen in Kombination mit Siebdruck Stempelverfahren, hoher Druck, langsam Rollenverfahren, höherer Druck, schnell Quelle: Marabu GmbH & Co. KG Heute sind alle 3 Farbsysteme am Markt zu finden, jedoch wächst aufgrund der wirtschaftlichen Vorteile die Anwendung mit organischen Farbsystemen stark. Hauptsächlich werden Einweg Getränkeflaschen , Trinkgläser sowie Babyflaschen und Kosmetikverpackungen bedruckt. Zur Erzeugung von brillanten Gold- und Silber Farbtönen wird heute das Heißprägen oder das Kaltprägen (InLine Foiling® Verfahren) eingesetzt. Beim Heißprägen wird unterschieden zwischen Stempelverfahren, das hohen Druck benötigt und langsam ist und Rollenverfahren, das ebenfalls hohen Druck benötigt, aber deutlich schneller im Prozess ist. Aufgrund des hohen Druckes sind aber nur dickwandigere Flaschen und Gläser zum Bedrucken möglich. Vor dem Prägen wird dabei ein Primer Lack vorgedruckt, auf dem anschließend die Prägung erfolgt. Die Beständigkeit der Prägung ist bereits sehr gut, kann aber durch Überlackierung mit einem Lack noch deutlich erhöht werden.

22 Verfahren Hohlkörperdruck
Kaltprägen (Inlinefoiling) zur Rundglas- und Tubenbedruckung Prinzip: Druck von Kleber im Siebdruck Folie wird in den Kleber appliziert, LED gehärtet Applikation eines Topcoat, um Beständigkeit zu erreichen Farbgebung des Topcoat durch Einfärbung mit Pasten Kaltprägen (InLinefoiling®) ist das jüngste Verfahren im Bereich der Prägung von Glas- und auch Kunststoff Hohlkörpern. Bei diesem Verfahren wird zunächst ein Kleber vorgelegt, der nicht UV gehärtet wird. In den nassen Kleber wird unter geringem Druck die silberne oder goldfarbene Folie appliziert und direkt danach erfolgt die Aushärtung des Klebers mittels LED Trocknung durch die Prägefolie hindurch. Zur Erreichung der optimalen chemischen Beständigkeit wird anschließend ein Topcoat appliziert, der gegebenenfalls auch eingefärbt sein kann, um zum Beispiel einen Magenta Farbton zu erreichen.

23 Applikation Flachglas
Glaselemente für Möbel (Spritzschutzwände) Eingabesysteme (Schiffssteuerungen, Kaffeeautomaten, Spielautomaten…) VSG Glas- / Abtrennelemente (Empfangshallen, Sanitär) 3C Markt = Computer, Communication, Consumer Electronics Quelle: Marabu GmbH & Co. KG Im Bereich Flachglas werden heute ebenfalls Lösemittelbasierte Farben sowie UV härtende Farben eingesetzt. Die wichtigsten Einsatzgebiete sind im Möbelbereich die Glastüren von Küchen oder Spritzschutzelemente hinter dem Herd. Bei den Eingabesystemen geht es in erster Linie um Schiffssteuerungen, Kaffeeautomaten oder Spielautomaten. Bei den Schiffsteuerungen ist die Feuchtigkeits- sowie die Bewitterungsbeständigkeit außerordentlich wichtig. Die Feuchtigkeitsbeständigkeit spielt auch bei den Abtrennwänden im Sanitärbereich sowie in den Empfangshallen eine bedeutende Rolle. Der 3C Markt, zu dem Computer , Kommunikationsmedien wie Smartphone, Tablet etc. und die Consumer Electronics (Fernseher etc.) gehören ist ein immer noch rasant wachsender Markt. Die Anforderungen an die zum Einsatz kommenden Farbsysteme sind extrem hoch. Dazu zählen u. a. die Temperaturstabilität der Farbe, die Deckkraft von Schwarz oder Weiß Aufbauten, die Klimawechseltest Versuche sowie die Beständigkeit gegenüber diverser im Herstellungsprozess verwendeter Chemikalien wie z. B einer Mischung aus DMSO/NMP.

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