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Veröffentlicht von:Lilli Meyer Geändert vor über 8 Jahren
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2. Sitzung: 02.11.2016 Sebastian Zilles 1
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1). Einführung in die Masculinity Studies 2). Basiskonzepte 3). Literatur- und Kulturwissenschaftliche Konzepte 4). Hausaufgabe 2
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3 Entstehung der Forschungsdisziplin: - Entstehung im anglo-amerikanischen Raum Anfang der 1970er Jahre - Bis zur heutigen Zeit durchläuft das Forschungsfeld „several transmutations in keeping with and in reaction to developments in feminism, feminist theory, queer studies, postcolonial studies, and most recently gender studies“ (Boehringer 2008: 2).
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4 Entstehung der Forschungsdisziplin: - Einflussfaktoren: zweite Welle des Feminismus plus Schwulenbewegung → polit. Implikationen - 3 Stufen-Modell: - Anfangsphase: ab den 1970er Jahren - Etablierungsphase: ab den 1980er Jahren - Differenzierungsphase ab den 1990er Jahren
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5 Entstehung der Forschungsdisziplin: - Anfangsphase: ab den 1970er Jahren - Mann-Sein = Mensch-Sein - Kritik an dieser Vorstellung: auch Männer besitzen ein Geschlecht - Dominanz der Geschlechterrollentheorie
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6 Entstehung der Forschungsdisziplin: - Etablierungsphase: ab den 1980er Jahren - Brod: The Making of Masculinities (1987) - Männlichkeit = ein kulturelles Konstrukt und historisch wandelbar - Einflüsse der Video- & Popkultur
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7 Entstehung der Forschungsdisziplin: - Differenzierungsphase: ab den 1990er Jahren - Butler: Gender Trouble (1990) - Pluralisierung bzw. Ausdifferenzierung: gruppenspezifische Perspektiven: Bsp. Gay Masculinities, Black Masculinties - Männlichkeit muss erst erworben, ständig neu demonstriert werden und erweist sich folglich per se als fragil
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„Man kommt nicht als Frau zur Welt, sondern wird dazu gemacht.“ (1949) → gilt auch für Männer
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9 Entstehung der Forschungsdisziplin: - In Deutschland setzt das Interesse nach den USA, Großbritannien, Frankreich und Schweden mit Verspätung ein → erst durch die Öffnung der Frauen- hin zur Geschlechterforschung und durch eine steigende Rezeption anglo-amerikanischer Arbeiten - Als Pionierarbeit galt über Jahre hinweg Klaus Theweleits zweibändige Studie Männerphantasien aus den 1970er Jahren - Unterschiedliche Diskurse konstatierbar: Krisendiskurs, Männerbilder, militärische Männlichkeit, etc.
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Connells Hegemoniale Männlichkeit: - * 03. Januar 1944 in Sydney (AUS) - Professorin an der Universität Sydney (Faculty of Education & Social Work) - Trug wesentlich zur Begründung der Forschungsdisziplin der Masculinity Studies bei - Das Werk umfasst 20 Bücher (Editor / Co-Editor) sowie ~ 150 Aufsätze - In mehrere Sprachen übersetzt (u.a. Deutsch, Ungarisch, Japanisch, Italienisch, etc.) 10
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Connells Hegemoniale Männlichkeit: - Neben dem Monumentalwerk Masculinities (1995, Dt.: Der gemachte Mann) sind folgende Werke entstanden: - Ruling Class, Ruling Culture (1977) sowie Class Structure in Australian History (1980) - Gender and Power (1987) - Schools and Social Justice (1993) Uvm. 11
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Bourdies männlicher Habitusbegriff: - * 01. August 1930 – 23. Januar 2002 - War ein bedeutender Soziologe und Sozialphilosoph - Forschungsinteressen: Feldforschung - Beeinflussung durch bspw. Durkheim und Marx - Seit 1981 hatte Bourdieu einen Lehrstuhl für Soziologie am Collège de France inne, eine der höchsten Positionen im französischen Universitätssystem. - Bekam mehrfach die Ehrendoktorwürde verliehen 12
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Arbeitsauftrag: Bitte bearbeiten Sie das ausgeteilte Arbeitsblatt mit Ihrem Sitznachbarn. Bearbeitungszeit: 15-20 Minuten 13
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Inwiefern ergänzen sich die beiden soziologischen Konzepte? Können die Konzepte auch im Bereich der Literatur- und Medienwissenschaft Verwendung finden? 14
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Männlichkeit als Maskerade (Claudia Benthien) und Männlichkeit als narrative Struktur (Walter Erhart) 15
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Männlichkeit als Maskerade: - Ausgangspunkt: Joan Rivieres Fallstudie Womanliness as a Masquerade (1929) - Wurde Anfang der 1990er Jahre von der Gender- Forschung wiederentdeckt - Analysandin, die ein diskrepantes Verhalten aufweist - Riviere leitet die These ab, dass „Frauen, die nach Männlichkeit streben, zuweilen eine Maske der Weiblichkeit aufsetzen, um die Angst und die Vergeltung, die sich von Männern fürchten, abzuwehren.“ 16
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Männlichkeit als Maskerade: - Claudia Benthien formuliert das Konzept für Männlichkeit um: - „Ein Mann, der sich aus welchen Gründen auch immer, Weiblichkeit ‚aneignet‘ und diese anschließend durch eine sekundäre Männlichkeit ‚tarnt‘, hat als Sanktion für dieses ‚Anlegen‘ von Weiblichkeit weniger eine gewaltsame Rivalität mit sich bedroht fühlenden Frauen zu befürchten als vielmehr eine beschämende soziale Abwertung – und zwar durch beide Geschlechter: Ein effeminierter Mann ist dem Stigma des ‚Unmännlichen‘ ausgesetzt; die befürchtende Sanktion besteht primär in einem Gefühl der Lächerlichkeit, der Erniedrigung. Denn er eignet sich nicht etwas Verbotenes, ihm nicht Zustehendes an, um sich symbolisch aufzuwerten, sondern im Gegenteil: Er wird eher aufgrund eines Mangels […] degradiert.“ (Benthien 2003: 55f.) 17
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Männlichkeit als »narrative Struktur«: - Dieses Konzept geht auf den Bielefelder Germanisten Walter Erhart zurück, das er in seiner Habilitationsschrift Familienmänner (2001) entwickelt hat - Männlichkeit wird performativ durch das Darstellen einer Geschichte hergestellt und als rite de passage begriffen, durch die sich Männlichkeit durch Initiation, dem Überwinden von Hindernissen und Grenzüberschreitungen, etc. immer wieder neu konstituieren muss. Männlichkeit wird dieser Auffassung folgend nicht als natürlich vorausgesetzt oder gar als ein statisches Konzept begriffen, das, einmal erworben, unverändert bleibt. - Im Gegenteil: Männlichkeit ist dynamisch, offen und veränderbar, aber auch und vor allem krisenanfällig: - Innerhalb der narrativen Struktur nimmt das Moment der Krise eine exponierte Stellung ein, wird es doch zum impliziten Konzept von Männlichkeit schlechthin deklariert: Krisenhafte Männlichkeit »bezeichnet demnach keinen psychischen oder epochalen Zustand, sondern läßt sich als Moment einer bestimmten narrativen Struktur fassen, mittels derer sich Männlichkeit (und vorrangig Männlichkeit!) seit jeher konstituiert.« (Erhart: Das zweite Geschlecht. S. 223.) 18
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Männlichkeit als »narrative Struktur«: - »Er [d. i. der Ursprung moderner Männlichkeit] bemißt sich zum einen an den narrativen Modellen, mit denen seit dem 18. Jahrhundert das Wissen über Familien dargestellt wird; er läßt sich zum anderen auf ganz bestimmte Erzählmodelle, auf narrative Strukturen und literarische Muster zurückführen, die aus männlichen Attributen und den geschlechtsspezifischen Kontexten des 19. Jahrhunderts eine Geschichte der Männlichkeit formen und Männlichkeit selbst als ein Ensemble von Geschichten (die der einzelnen Männer und Männlichkeit) entstehen lassen. « (Erhart: Familienmänner. S. 10.) 19
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Bibliographie: Benthien, Claudia: Das Maskerade-Konzept in der psychoanalytischen und kulturwissenschaftlichen Theoriebildung. In: Männlichkeit als Maskerade. Kulturelle Inszenierungen vom Mittelalter bis zur Gegenwart. Hg. v. Inge Stephan und Claudia Benthien. Köln, Weimar, Wien: Böhlau 2003. Erhart, Walter: Familienmänner. Über den literarischen Ursprung moderner Männlichkeit. München: Fink 2001. 20
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Bitte ziehen Sie einen Zettel und bereiten bitte den angegebenen Referenztext vor. Achten Sie beim Lesen auf die Darstellung von Männlichkeit. Welche Rolle wird den Männerbünden zugeschrieben? Welche Rolle spielen Frauen? 21
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