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Veröffentlicht von:Kornelia Tolk Geändert vor über 7 Jahren
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Inhalt Einführung Phänomen „School shooting“ (Tat) Erkenntnisse aus der Forschung Nachahmungstat/ „Trittbrettfahrer“ Hinweise vor der Tatausführung Maßnahmen zur Verhinderung Verhalten während der Tat Verhalten bei Amokandrohungen Erstellt in Zusammenarbeit des Thüringer Innenministeriums mit der Beratergruppe des Landeskriminalamtes, April 2009
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Amok Amok Rational nicht fassbare, aus einem plötzlichen Impuls heraus begangene Tat Schulamokschool shooting „Schulamok“ besser „school shooting“ In der Regel motivpsychologisch nachvollziehbare sowie geplante und zielgerichtete Attentate, wobei der Täter den eigenen Tod in seine Planung aufnimmt oder zumindest in Kauf nimmt. Einführung
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seltenEntgegen verbreiteter Ansichten sind tödlich- zielgerichtete Gewaltakte an Schulen selten impulsive Handlungen. Typischerweise sind diese Gewaltakte Ergebnisse eines nachvollziehbaren sowie oft auch erkennbaren Prozesses im Denken und Verhalten des späteren Täters. Einführung
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Phänomen „School shooting“ extrem seltenes, aber opferreiches, spektakuläres Ereignis, vergleichbar mit einem Serienmord Tatort meist mit direktem emotionalen Bezug (z.B. Kränkungserfahrung an diesem Ort) Täter empfinden ihre individuelle Situation als zunehmend ausweglos und rutschen sukzessive in einen sehr eingeengten Bewusstseinsstand
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dieser Zustand ist ausschließlich auf ein zerstörerisches Ziel ausgerichtet, dabei scheint jegliches Mitgefühl ausgeschaltet Tat richtet sich hauptsächlich gegen Personen, welche der Täter für seine (vermeintlichen) Probleme in der Verantwortung sieht Suizid, als elementares, lange geplantes abschließendes Tatelement Phänomen „School shooting“
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Täter meist männlich, jung (14-20 Jahre) freundlich, zurückhaltend, eher „unauffällig“ leicht verletzlich und introvertiert weist oft Persönlichkeitsstörungen auf (depressiv, Suizidgedanken) Freunde sind in der Regel ebenfalls Außenseiter kommuniziert seine Absicht an aus seiner Sicht „vertrauenswürdige“ Mitschüler
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Bei der Mehrzahl der School Shootings handelt es sich um lange geplante und oft gut vorbereitete Taten, die einem bestimmten Schema zu folgen scheinen Bei der Mehrzahl der School Shootings handelt es sich um lange geplante und oft gut vorbereitete Taten, die einem bestimmten Schema zu folgen scheinen Auftreten eines länger anhaltenden Missstandes –Schulverweis –Demütigungen –Scheidung der Eltern –Mobbing –„Erfolglosigkeit“ – keine Anerkennung –Status- oder Beziehungsverluste Erkenntnisse aus der Forschung
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Es erfolgt (vermeintlich) keine Hilfe, „Hilferufe“ werden (vermeintlich) nicht wahrgenommen Beschäftigung mit Gewalt Planungsphase (Nachforschen, Ausspähen, Kontaktversuche) Tatvorbereitung (Kleidung, Ausrüstung, Waffen, Abschiedshandlung) Vorstoß (Überwinden von Sicherheiten, „gibt alles auf“) TAT TAT Erkenntnisse aus der Forschung
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das soziale Leben des (potenziellen) Amoktäters ist geprägt von vielfachen Ausgrenzungen (Elternhaus, Freunde, Mobbing in der Schule), und das weitgehende Fehlen von verlässlichen Bindungen mit Nähe, Vertrautheit und unbedingter Akzeptanz Affinität zu Waffen und Militarismus (reale Übung mit Waffen) extensiver Konsum von Filmen und Spielen mit Gewaltinhalten und die daraus resultierende Abstumpfung und der Abbau von Hemmungen oder Mitleid Hinweise vor der Tatausführung
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Ein Hinweis auf eine Bedrohung darf nie bagatellisiert werden, gefordert ist in diesem Zusammenhang eine angemessene Bewertung der Bedrohung als Grundlage für entsprechende Maßnahmen der Abwehr von Gefahren. Maßnahmen zur Verhinderung
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Verhindern, dass sich Schüler komplett isolieren und in eine „Parallelwelt“ flüchten die Persönlichkeitsentwicklung und damit auch die soziale Komponente sollte im Focus stehen Kultur des „Hinsehens und der Wertevermittlung“ muss gefördert werden Deeskalationstraining Maßnahmen zur Verhinderung
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Konfrontation aus dem Weg gehen –vor erkanntem Täter flüchten –geschützte Räume aufsuchen Nach Möglichkeit (ohne Eigengefährdung) andere Personen warnen –Zeichen/ Codewort –verbal oder per Text aus dem Fenster Deckung/ Schutz suchen –in Räume einschließen, still verhalten, –Handys bis auf eines ausschalten –nicht im Bereich der Türen aufhalten, grünen (sicheren) Bereich (Skizze) aufsuchen und erst nach Aufforderung durch die Polizei verlassen Verhalten während der Tat
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Polizei/ Rettung alarmieren –Kontakt über ein Handy halten, nicht auflegen, Klingelton abschalten Versuchen, die Handlungsempfehlungen aus dem Notfallordner umzusetzen –bei der Stressbewältigung gegenseitig unterstützen, beruhigen Verletzten Personen (nach Möglichkeit und ohne Eigengefährdung) erste Hilfe leisten Verhalten während der Tat
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Person bekannt Einschätzen, ob von einer Ernsthaftigkeit auszugehen ist –Persönlichkeit des Schülers –Liegen bekannte Hinweise (Vortrag: Hinweise vor der Tatausführung) vor? –Wie wurde die Drohung bekannt (durch Schüler selbst oder durch Freunde)? Im Zweifelsfall immer die Polizei einschalten!!! Verhalten bei Amokandrohungen
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Person unbekannt Die Polizei immer einschalten!!! vorab: –Einschätzen, ob die angekündigte Tat überhaupt umsetzbar ist –Wie wurde die Drohung bekannt, ist die Anonymität des Täters gewahrt? –Spuren sichern ( E-Mail nicht löschen, Örtlichkeit zur Spurensicherung sperren, Schreiben sichern (ohne dass viele Personen dieses Anfassen) Verhalten bei Amokandrohungen
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tatauslösende Sog- bzw. Modellwirkung von opferreichen oder medienwirksamen besonders opferreichen oder medienwirksamen Taten bzw. Jahrestagen solcher Taten 18 Tagen durchschnittliche Latenz von 18 Tagen zwischen der Ausgangstat (z. B. Littleton, Erfurt, Emsdetten, Winnenden) und der Nachahmungstat in diesem Zeitraum verstärktes Auftreten von Amokandrohungen Nachahmungstat/ „Trittbrettfahrer“
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12% aller nach „Emsdetten“ gemeldeten Amokandrohungen führen zu gefahrenabwehrenden Maßnahmen durch die Polizei Polizeibekannte Androhungen führen zu einem auf den Einzelfall abgestimmten Maßnahmenpaket Vermittlung ermittelter Personen in psychologische Betreuung bzw. psychiatrische Behandlung Kosten des Polizeieinsatzes wurden in einigen Fällen in Rechnung gestellt Nachahmungstat/ „Trittbrettfahrer“ Folgen:
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Ein Hinweis auf eine Bedrohung darf nie bagatellisiert werden, gefordert ist in diesem Zusammenhang eine angemessene Bewertung der Bedrohung als Grundlage für entsprechende Maßnahmen der Abwehr von Gefahren. Maßnahmen zur Verhinderung
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Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Quellen: 1. Bericht der Projektgruppe “Amoklagen“ im Auftrag des Unterausschusses „Führung, Einsatz und Kriminalitätsbekämpfung“ des Arbeitskreises II, unter Beteiligung des UA IuK, des UA RV, der Ag Kripo und der PL PK (28.02.2007) 2. Interview mit Dr. Lüdke im Sicherheitsbrief 1/ 2009 der Fa. Kötter
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Verhalten während der Tat
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Ordner: „Umgang mit Krisen und Notfällen an Schulen“ Ein Leitfaden für den akuten Krisenfall Maßnahmen zur Sofortreaktion Situationen stabilisieren Weiterbetreuung organisieren Schulisches Krisenmanagement: Struktur, Meldeweg, Krisenteam Hinweise zur Vorbereitung auf Notfälle: Umgang mit Materialien, Hinweise zu Notfallübungen,... Anhang: Formulare, Festlegungen, Übersichten, Musterschreiben, Ratgeber
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