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Veröffentlicht von:Til Bruhn Geändert vor über 9 Jahren
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DER WOLF Motivgeschichte und Parallelen mit “Rotkäppchen” Brüder Grimm 1810
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Zusammenfassung des Märchens: Eine Ziege(Geiß) musste ihr Haus verlassen und sagte zu ihren sieben jungen Geißlein, dass sie sich vor dem Wolf hüten mussten. Der Wolf versuchte mehrmals sich als Mutter auszugeben. Zuerst erkannten sie ihn, aber als er sich die Füße mit Mehl beschmutzt hatte, machten sie die Tür auf. Dann aß der Wolf alle Geiserchen, außer derjenige, der sich in der Uhr versteckt hatte. “Er ging dann auf eine grüne Wiese und verfiel in tiefen Schlaf. Die Mutter kam zurück und mithilfe ihres überlebenden Zickleins, konnten sie den Wolf finden. Dem schnitten sie den Bauch auf,befreiten sie die Geißlein und füllten den Bauch mit großen Steinen und nähten ihn wieder zu. Wie der Wolf erwachte, bekam er Durst und ging zum Brunnen. Er wunderte sich, was in seinem Bauch “rumpelte und pumpelte”, fiel in den Brunnen und ertrank. Die Ziegenfamilie tanzte vor Freude um den Brunnen herum.
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“Geiß und Geißlein” In den Überschriften steht überall das süddeutsche Geißlein, das Grimm erst in der späteren Ausgabe durchgängig benutzt. In der Erstausgabe verwenden die Brüder Grimm den hessischen Plural Geißerchen. Das Motiv stammt aus dem Kronos- Mythos: Kronos fraß sechs seiner Kinder, außer Zeus. Der wurde in einer Höhle versteckt und von der Ziege Amaltheia gesäugt. Man kann den kindlichen Zeus also als « Kind der Ziege » ansehen.
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Religiöse Bedeutungen: 1) “Die Stimme der Mutter”: Dass die Mutter an ihrer Stimme erkannt wird und der Wolf sich daher verstellen muss, ist ein wiederkehrendes Motiv durch alle Varianten der Geschichte. Die 7. Geiserchen: “unsere Mutter hat keine so rauhe Stimme, du bist der Wolf u. nicht unsere Mutter”. Das Motiv scheint aus dem Gleichnis Jesus vom guten Hirten zu stammen, nach dem die Schafe die Stimme des Hirten kennen und auf keine andere hören.
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2) “Das Versteck in der Uhr”: Die Uhr könnte einen symbolischen Sinn haben. Sie ist nämlich ein Bild für die Zeit. Das führt zu dem rätselhaften Kapitel 12 der Offenbarung: Die Uhr deutet also an, dass die Stunden des Wolfs gezählt sind und sein Ende nahe ist. In der Tat wird eben das Zicklein, das in der Uhr versteckt ist, über den Wolf siegen. Eine Frau wird mit ihrem Kind von einem Drachen(Teufel bzw. Wolf) verfolgt. Das Kind wird zu Gott entrückt, die Frau flieht für 1260 Tage in die Wüste bzw. 3 ½ Jahren. Die Zahlen drücken aus, dass der Teufel nur wenig Zeit für sein Wüten hat.
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3) “Der Tod im Brunnen” Es hat wohl einen tieferen Sinn, wenn der Wolf in einem Brunnen ertrinkt: Der Brunnen ist hier ein Bild für die Unterwelt: Der Fresser wird von der Unterwelt verschlungen, die Steine im Bauch ziehen ihn hinab und verhindern, dass er wieder herauskommen kann. Der Brunnen ist in anderen Geschichten aber auch ein Sinnbild für den Lebensquell, aus dem der Storch die kleinen Kinder zieht. Der Tod wird also dadurch getötet, dass er vom Leben geschlungen wird. Den Tod hat derjenige überwunden (»getötet«), der tot war und wieder ins Leben zurückgekommen ist. Der Brunnen bzw. die Zisterne als Todessymbol ist in der Bibel reich entfaltet: Josef wird von seinen Brüdern in eine Zisterne geworfen; Jeremia wird in einer Zisterne gefangen gehalten. « Am Ende der Zeit » sperrt ein Engel den Satan in den « Abgrund », den er verschließt und versiegelt.
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“Wackersteine im Bauch” Dieses Motiv zeigt einen starken Hinweis auf die mündliche Tradition. Im östlichen Alpengebiet spricht man von einer gewissen Frau Perchta, die mythologisch mit Frau Holle und vermutlich mit Knecht Ruprecht verwandt ist. Perchta bestraft Faulheit und Verstöße. Die Bestrafung kann von einfachen Albträumen bis hin zum Aufschlitzen des Bauches reichen. Der Bauch des Opfers wird dann mitunter noch mit Steinen gefüllt, um es in einem Brunnen zu versenken.
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Parallelen mit dem Märchen “Rotkäppchen” Der Schluss von “Rotkäppchen” scheint aus “Der Wolf und die sieben Geißlein” zu stammen. Beide Geschichten sind also eng miteinander verzahnt. Der Wolf: Dass es ein Wolf ist, der die Jungziegen fressen will, erklärt sich zunächst dadurch, dass er der natürliche Feind dieser Tiere ist. Wenn er Jungtiere reißt, kann er auch kleine Mädchen fressen. So wurde dieses Motiv des Märchens ”Der Wolf” in »Rotkäppchen« auf den Menschen übertragen.
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PARALLELEN Der Wolf Eine Geis befahl ihre Geiserchen sich vor dem Wolf in Acht zu nehmen und ihn nicht ins Haus zu lassen. Der Wolf sagt: -Lieber Kinder, lasst mich ein, ich bin euere Mutter. Rothkäppchen(1837) “Wir wollen die Thüre verschließen, daß er nicht herein kann”, sagt die Großmutter. Der Wolf sagt: -[Ich bin] das Rothkäppchen, ich bring dir Kuchen und Wein, mach mir auf.
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Der Wolf Der Wolf verschluckte die Geiserchen Der Wolf verfiel in tiefen Schlaf auf eine grüne Wiese. Rothkäppchen(1837) Der Wolf verschluckte die Großmutter. Dann der Wolf verschlang Rothkäppchen Der Wolf legte sich wieder ins Bett und schlief ein
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Der Wolf Die Mutter und das jüngste Geischen schnitten mit Scheere den dicken bauch des Wolfs auf Die 6 Geschwister sprangen unversehrt heraus Sie holten Wackersteine und füllten sie dem Wolf in den Leib Rothkäppchen (1837) Da nahm der Jäger die Scheere und schnitt ihm den Bauch auf Da sprang das Mädchen heraus und dann kam die Großmutter auch lebendig heraus Rothkäppchen holte große schwere Steine, damit füllten sie dem Wolf den Leib
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Der Wolf Rothkäppchen (1812) “Der Wolf suchte also einen Brunnen um seinen Durst zu löschen, allein die Schwere der Steine machte, daß er in das Wasser fiel”. Der Wolf war auf dem Dach. Von dem Schornstein stieg der Geruch von den Würsten dem Wolf in die Nase. “Er schnupperte und guckte hinab, endlich machte er den hals so lang, daß er sich nicht mehr halten konnte, er fing an zu rutschen, und rutschte vom Dach herab und gerade in den großen Trog hinein und ertrank”.
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Valeria Puccio, Valeria Placidi, Karina García Zamorategui.
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