Die Größe macht’s. Ethische und soziale Herausforderungen der Nanobiotechnologie Johann S. Ach Centrum für Bioethik Universität Münster.

Präsentation zum Thema: "Die Größe macht’s. Ethische und soziale Herausforderungen der Nanobiotechnologie Johann S. Ach Centrum für Bioethik Universität Münster."—  Präsentation transkript:

1 Die Größe macht’s. Ethische und soziale Herausforderungen der Nanobiotechnologie Johann S. Ach Centrum für Bioethik Universität Münster

2 Gliederung 1Was ist Nanobiotechnologie? 2NBT als Gegenstand der Ethik? 3Realistische Diskussion 4Futuristische Diskussion 5Brauchen wir eine Nano-Ethik?

3 1 Was ist Nanobiotechnologie? Unter Nanobiotechnologie werden diejenigen Technologien zusammengefasst, die eine Anwendung der Nanotechnologien im Bereich der Lebenswissenschaften darstellen und/oder in denen ein Prinzip oder eine Struktur/Substanz aus dem Bereich der Lebenswissenschaften notwendiger Bestandteil der Anwendung sind.

4 Anwendungsbeispiele  Neue oder verbesserte Diagnosen (Gene, Proteome, frühe Erkennung von Krankheiten; Lab-on-a-Chip-Technologien)  Neue oder bessere Krebstherapien (Magnetische Hyperthermie)  Drug-delivery Systeme (Überwindung der Blut-Hirn-Schranke, eigekapselte Insulin-produzierende Zellen, Reduktion von Nebenwirkungen)  Intelligente Implantate und Prothesen  Instrumente für die wissenschaftliche Analyse (Quantum dots)  Erneuerbare Energien (Photovoltaikzellen, Wasserstoffspeicher)  Selbstreinigende Oberflächen

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6 2 NBT als Gegenstand der Ethik? Nano(bio)technologie als interdisziplinäres Unternehmen Nano(bio)technologie als enabling technology Nano(bio)technologie als disruptive Technologie

7 3 Realistische Diskussion Medizinethische Aspekte Ökologische Aspekte Soziale Aspekte Anthropologische Aspekte

8 Medizinische Aspekte Sicherheit der Verfahren und Produkte? Kluft zwischen diagnostischen und therapeutischen Möglichkeiten? (Lab-on-a-Chip-Technologien) Diskriminierung? (Individualisierung von Diagnostik unf Therapie) Datenschutz und Schutz der Privatsphäre? Zugangsgerechtigkeit? Veränderung des Verständnisses von Krankheit und Gesundheit?

9 Soziale Aspekte Nachhaltigkeit und Nano-Devide? Patente für nanobiotechnologische Produkte? (Patentierbarkeit? Abhängigkeit von Patentinhabern?) Nanotechnologie und Militär?

10 2001 wurden laut einer Studie des Department of Trade and Industry rund ein Drittel des Budgets der National Nanotechnology Initiative in den USA durch das Verteidigungs- ministerium vergeben

11 Ökologische Aspekte Positive Auswirkungen auf Umwelt und Umweltschutz? (verbesserte Sensortechnik; Reduzierung des Energieverbrauchs durch neue Katalysatoren; Verbesserung der Meerwasserentsaltzungstechnologie; Wasserstoffgewinnung durch Bakterien etc.) Freisetzung von Nanopartikeln?

12 Anthropologische Aspekte  Der menschliche Körper als Nanomaschine (Reduktionismus)?  Dürfen wir den Menschen verbessern (enhancement)?  Affiziert die Nano(bio)-technologie unser menschliches Selbstverständnis (Leiblichkeit, Autonomie, Authentizität, Verantwortlichkeit)?  Dürfen wir in die Natur des Menschen eingreifen?

13 3 Futuristische Diskussion Lego-Argument: Können wir durch gezielte Manipulation einzelner Atome praktisch alles herstellen? Apokalypse-Argument: Zerstörung der Erde und des Menschen (grey, green and black goo-scenarios)? Cyborg-Argument: Menschen-Maschine-Mischwesen?

14 5 Brauchen wir eine Nano-Ethik? Alte Fragen sind nicht notwendig schlechte Fragen Bündelung, Verstärkung und neue Akzentuierung Ethische, soziale und rechtliche Rahmenbedingungen entscheiden mit über den Erfolg Vielleicht nicht unbedingt eine Nano-Ethik, aber ethisches Nachdenken über Nanotechnologie und Nanobiotechnologie...

15 Literatur Ach, Johann S. / Joemann, Norbert: Size Matters. Ethische und soziale Herausforderungen der Nanobiotechnologie. Eine Übersicht. In: Jahrbuch für Wissenschaft und Ethik 10, 2005 (im Ersch.) Ach, Johann S. / Siep, Ludwig (Hgg.): Nano-Bio-Ethics. Ethical Dimensions of Nanobiotechnolgy. Münster: Lit 2005 (im Ersch.)