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„ Puberterror“ oder: „Wie umarmt man einen Kaktus?“ Vom Überleben in schwierigen Zeiten Montag, 18.04. 2016 Haus für Familien ´Campus` Katholische Beratungsstelle.

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Präsentation zum Thema: "„ Puberterror“ oder: „Wie umarmt man einen Kaktus?“ Vom Überleben in schwierigen Zeiten Montag, 18.04. 2016 Haus für Familien ´Campus` Katholische Beratungsstelle."—  Präsentation transkript:

1 „ Puberterror“ oder: „Wie umarmt man einen Kaktus?“ Vom Überleben in schwierigen Zeiten Montag, 18.04. 2016 Haus für Familien ´Campus` Katholische Beratungsstelle für Eltern, Kinder und Jugendliche Kempen in Kooperation mit FamilienNetzwerk Kempen Julia Paschke Psychologin M.Sc., Psychologische Psychotherapeutin i. A. Achim Wolters Dipl. Sozialpädagoge, Erziehungs- und Familienberater, Familienmediator 1 Kath. Beratungsstelle für Eltern, Kinder und Jugendliche Kempen

2 Was Sie heute erwartet ist die auch ein wenig humorvolle Annäherung an ein sehr ernstes Thema mit … … einer eher grob-allgemeinen Einführung in Bezug auf –notwendige Entwicklungsaufgaben während des Jugendalters –einige grundlegende psychologische Aspekte –neuere Erkenntnisse der Hirnforschung … vielleicht auch schon ersten praktischen Anregungen … einigen hoffentlich nützlichen weiterführenden Hinweisen, Anregungen und hilfreichen Materialien „Puberterror oder: „Wie umarmt man einen Kaktus?“ 2 Kath. Beratungsstelle für Eltern, Kinder und Jugendliche Kempen

3 … weit mehr als der Eintritt der Geschlechtsreife mit vorübergehender Gefühlsverwirrung; … der ideale Zeitpunkt für die Ausbildung einer eigenständigen, erwachsenen Persönlichkeit; … in Bezug auf die Intensität des Lebens und Erlebens wie eine „zweite Geburt“; … aus neurobiologischer Sicht ein vorübergehendes „Frontalhirndefizit“; … „wenn Erziehen nicht mehr geht“ (Jesper Juul) … in jedem Fall eine Grenzerfahrung für beide Seiten, Jugendliche wie Eltern; … eigentlich die nicht ganz korrekte Bezeichnung für das, worüber wir heute Abend miteinander sprechen Adoleszenz Pubertät ist … 3 Kath. Beratungsstelle für Eltern, Kinder und Jugendliche Kempen

4 Frühe Adoleszenz (10-14 Jahre) Mittlere Adoleszenz (14-17 Jahre) Späte Adoleszenz (17-20 Jahre) Adoleszenzphasen 4 Kath. Beratungsstelle für Eltern, Kinder und Jugendliche Kempen

5 Frühe Adoleszenz (10-14) Pubertät und Distanzierung –Rapide körperliche Veränderungen –Vergleiche mit Gleichaltrigen –Erste Anstrengung zur Lösung von Eltern –Innerfamiliäre Konflikte –Soziale Umwelt als Möglichkeitsraum –Handlungsmöglichkeiten erproben –Keine Stabilisierung der Ich-Identität Adoleszenzphasen (2) 5 Kath. Beratungsstelle für Eltern, Kinder und Jugendliche Kempen

6 Mittlere Adoleszenz (14-17) Beziehungsaufnahmen und Peergruppenintegration –Wachsender Drang zur Unabhängigkeit –Erste Kontakte zum anderen Geschlecht –Weitere Loslösung von Eltern –Suche nach Identifikation mit „Helden“ –Diskrepanz zwischen selbstempfundener Handlungskompetenz und fremdzugeschriebener Inkompetenz –Peergruppen gewinnen an Bedeutung Adoleszenzphasen (3) 6 Kath. Beratungsstelle für Eltern, Kinder und Jugendliche Kempen

7 Späte Adoleszenz (17-20) Konstruktion eines eigenen Lebensentwurfs –Ausbildung, Erprobung eines realistischen Körperbildes –Geschlechterrollenidentifikation –Intimbeziehungen: wechselseitiges Verantwortlichkeits- bewusstsein –Zukunftspläne –Eigene, unabhängige Lebensweise Adoleszenzphasen (4) 7 Kath. Beratungsstelle für Eltern, Kinder und Jugendliche Kempen

8 Entwicklungsaufgaben im Jugendalter Das Jugendalter ist gekennzeichnet durch enorme entwicklungsbedingte Veränderungen auf der körperlichen, sozialen und emotionalen Ebene: Peer/Freundeskreis Rolle Beziehungen Körper Ablösung Partnerschaft/Familie Beruf Werte Selbstbild Zukunft Gefühle 8 Kath. Beratungsstelle für Eltern, Kinder und Jugendliche Kempen

9 Familiäre Regeln werden in Frage gestellt Die Privatsphäre wird zunehmend wichtig und verteidigt Die Bedeutung der Gleichaltrigen nimmt zu Aufgehen in einem speziellen Interessensgebiet (z. B. Onlinewelten) (Kritischer) Vergleich mit anderen (Jugendlichen, Eltern) Häufige, auch plötzliche Stimmungsschwankungen, deren Ursachen keineswegs immer ersichtlich sind Tendenz zur Verwicklung in Streitgespräche (Diskussionsfreudigkeit) Ambivalenz von Nähe und Distanz Aggressivität und Ausbruch - Passivität und Rückzug Den eigenen „Style“ pflegen (Aussehen, Kleidung, Gehabe) Erhöhte Risikobereitschaft „Pubertäres Verhalten“: Was ist jetzt anders? 9 Kath. Beratungsstelle für Eltern, Kinder und Jugendliche Kempen

10 Zeiten Schule / Hausaufgaben / Lernen Clique / Freundeskreis / Umgang Aussehen Kleidung „Neue Medien“ Rauchen Alkohol / Drogen Sexualität Familiäres Miteinander Rechte und Pflichten „Die Klassiker“: Häufige Streitthemen (1) 10 Kath. Beratungsstelle für Eltern, Kinder und Jugendliche Kempen

11 Ein kleines „Schmankerl“ für Sie als Eltern … Bürgerliches Gesetzbuch (BGB) § 1619 Dienstleistungen in Haus und Geschäft Das Kind ist, solange es dem elterlichen Hausstand angehört und von den Eltern erzogen oder unterhalten wird, verpflichtet, in einer seinen Kräften und seiner Lebensstellung entsprechenden Weise den Eltern in ihrem Hauswesen und Geschäft Dienste zu leisten. „Die Klassiker“: Häufige Streitthemen (2) 11 Kath. Beratungsstelle für Eltern, Kinder und Jugendliche Kempen

12 Warum sind Sie so wie Sie sind ? Und warum tun wir als Eltern uns so schwer damit? 12 Kath. Beratungsstelle für Eltern, Kinder und Jugendliche Kempen

13 „Zwischenlandsituation“: Die Pubertät markiert eine Übergangs- situation zwischen Nicht-Mehr-Kind und Noch-Nicht-Erwachsener; „Autonomiestreben“: Die Pubertät läutet eine neue Epoche ein, die vor allem gekennzeichnet ist von Abgrenzungs- und Selbstfindungsprozessen –Provokationen –Widerrede –Übertretungen Diese werden von Erwachsenen als Fehlverhalten (defizitäres Verhalten) gewertet, besser wäre es aber, von „Verhaltensoriginalität“, „Autonomieübungen“ oder „leicht rebellischer Phase“ zu sprechen.  Konfrontation mit unseren Werten und Leitvorstellungen Psychologische Aspekte (1) 13 Kath. Beratungsstelle für Eltern, Kinder und Jugendliche Kempen

14 Pubertät ist die Zeit der „exzentrischen Selbsterfahrung“: Innerlichkeit: Die Seele verlangt jetzt nach Zuwendung, die Außenwelt kann warten. In diesem Stadium wenden sich Jugendliche von der Erziehung ab, dennoch: „Der wütende Vater und die sorgenvolle Mutter sind für Jugendliche der Beweis, dass alles noch stimmt.“  Grenzen setzen, Nein sagen, Position beziehen, authentisch bleiben  Kein beleidigter Rückzug Entpersönlichung und Entmachtung der Eltern  Notwendige Auseinandersetzungen, die Eltern sind jetzt „Gegenpole“ und müssen als solche zur Verfügung stehen Psychologische Aspekte (2) 14 Kath. Beratungsstelle für Eltern, Kinder und Jugendliche Kempen

15 Während der Pubertät gleicht das menschliche Gehirn einer Großbaustelle bei einer Kernsanierung Es setzt ein Hirnreifeprozess ein, der sich teilweise über die Phase der Adoleszenz hinaus fortsetzt und erst im dritten Lebensjahrzehnt seinen Abschluss findet Es wird vermutet, dass die enormen Umstrukturierungen in den Gehirnen der Teenager einen engen Bezug haben zu deren mitunter „originellen“ Verhaltensweisen Warum sie so seltsam sind … Erkenntnisse der Hirnforschung (1) 15 Kath. Beratungsstelle für Eltern, Kinder und Jugendliche Kempen

16 „Corpus delicti“ – das menschliche Gehirn Achim Wolters, Kath. Beratungsstelle für Eltern, Kinder und Jugendliche16 Warum sie so seltsam sind … Erkenntnisse der Hirnforschung (2)

17 Baustellen der Hirnentwicklung: grundsätzlich gilt: die Reifung des Gehirns passiert „von hinten nach vorne“  „das Beste kommt zum Schluss“ zu Beginn der Pubertät werden beinahe alle synaptischen Verbindungen abgebaut  „ Chaos im Sicherungskasten “ es kommt zu einer Abnahme der grauen Substanz („Informationsleitung“)  „Pubertätsdemenz“ Hirnphysiologisch ist Pubertät also zunächst einmal eine Verlusterfahrung! Warum sie so seltsam sind … Erkenntnisse der Hirnforschung (2) 17 Kath. Beratungsstelle für Eltern, Kinder und Jugendliche Kempen

18 gleichzeitig wird das limbische System („Gefühlssystem“) besonders aktiviert, insbesondere der Nucleus accumbens („Belohnungssystem“)  „emotionales Minenfeld“ die Ausschüttung von Östrogen/ Androgen (Sexualhormone) sorgt zusätzlich für Unterschiede in der Stressreaktion  „Kratzbürsten und Faultiere“ außerdem erhöht sich die Ausschüttung von Melatonin („Schlafhormon“) und führt zu einer Veränderung des Schlaf-Wach-Rhythmus  „ständiger Jetlag“ Achim Wolters, Kath. Beratungsstelle für Eltern, Kinder und Jugendliche18 Warum sie so seltsam sind … Erkenntnisse der Hirnforschung (3)

19 Der präfrontale Kortex (das zentrale Steuerungsorgan) ist eigentlich zuständig für  (Voraus)Planung / Organisation  Impulssteuerung (Hemmung)  Risikoeinschätzung  Bewertungen Erinnerung: Die Reifung des Gehirns funktioniert „von hinten nach vorne“! Das heißt:  Der präfrontale Kortex reift erst ganz zum Schluss, so lange bleiben Verhalten und Gefühle nahezu „ungehemmt“ Warum sie so seltsam sind … Erkenntnisse der Hirnforschung (4) 19 Kath. Beratungsstelle für Eltern, Kinder und Jugendliche Kempen

20 Überfordern Sie ihren Teenager mit möglichst vielen Aufgaben („Und dann machst du noch…) und Erwartungen („Ich habe wirklich gedacht, dass du vernünftiger bist…“) gleichzeitig Reiten Sie immer wieder auf den „Fehlern“ der Vergangenheit herum („Erinnerst du dich noch an letztes Jahr, als du …“) Halten Sie regelmäßig möglichst lange Ansprachen über gut und böse, richtig und falsch Werten Sie Ihren Teenager durch entsprechende Bemerkungen ab („Du siehst ja mal wieder aus…“) und lassen Sie auch an seinen neuen Freunden kein gutes Haar („Alle rauschgiftsüchtig und kriminell“) Machen Sie Ihrem Kind immer wieder klar, wie sehr es noch von Ihnen abhängig ist („So lange du deine Füße unter meinen Tisch stellst…“) Stellen Sie immer mal wieder den Vergleich zu der guten alten Zeit Ihrer Jugend her („Da gab es so etwas nicht…“) Wie Sie am besten Öl ins Feuer gießen … 20 Kath. Beratungsstelle für Eltern, Kinder und Jugendliche Kempen

21 Sich auf die besondere Situation des Kindes/Jugendlichen einstellen Die wechselnden Bedürfnisse nach Nähe und Distanz wohl wollend akzeptieren Den Wunsch nach Privatsphäre ernst nehmen und respektieren Klar Position beziehen, eindeutige Regeln und Grenzen setzen Freiräume lassen, um eigene Erfahrungen zu ermöglichen Gesprächsinteresse signalisieren, Unterstützung anbieten Streiten ja, Machtkampf nein Offenheit und Respekt im Umgang miteinander Authentisch bleiben, eigene Gefühle mitteilen, Ich-Botschaften Kritik stets an der Sache, nicht an der Person üben Dem Kind/Jugendlichen auch etwas zutrauen, wachsen lassen Pubertät: Was Eltern tun können 21 Kath. Beratungsstelle für Eltern, Kinder und Jugendliche Kempen

22 Das Erziehungskonzept „Freiheit in Grenzen“ beruht ganz wesentlich auf drei Merkmalen elterlicher Erziehungs- kompetenz: –Elterliche Wertschätzung –Fordern und Grenzen setzen –Gewähren und Fördern von Eigenständigkeit Überleben in schwierigen Situationen: Zwölf Erziehungstipps Was Eltern tun können Das Konzept „Freiheit in Grenzen“ 22 Kath. Beratungsstelle für Eltern, Kinder und Jugendliche Kempen

23 „Gelassen durch stürmische Zeiten“ „Dialog auf Augenhöhe“ –Verantwortung übertragen –Selbstvertrauen stärken Es geht jetzt nicht mehr um „Erziehung“, sondern um Beziehungen in Familien, um Prozesse und Strukturen, die konstruktiv oder destruktiv sein können Rolle der Eltern sollte jetzt die eines „Sparrings- partners“ sein: „Ein Sparringspartner bietet maximalen Widerstand und richtet minimalen Schaden an.“ Was Eltern tun können Jesper Juul: „Wenn Erziehen nicht mehr geht“ 23 Kath. Beratungsstelle für Eltern, Kinder und Jugendliche Kempen

24 Aufgrund eskalierender Konflikte (symmetrisch Eskalation, komplementäre Eskalation) haben Eltern die notwendige elterliche Autorität verloren Zielt auf die Widerherstellung der elterlichen Präsenz als „Anwesenheit“ auf verschiedenen Ebenen : Eltern erlangen den Platz wieder, der ihnen zusteht Bedient sich der Strategien des gewaltfreien Widerstands Beispiel: Eltern sollten (mindestens) auf die Beantwortung der vier Fragen bestehen : Wo gehst du hin? Mit wem bist du da zusammen? Was ist euer Plan, was habt ihr vor, gedenkt ihr zu tun? Wann bist du zurück? Was Eltern tun können Haime Omer: Konzept der „Elterlichen Präsenz“ 24 Kath. Beratungsstelle für Eltern, Kinder und Jugendliche Kempen

25 Aggression, Gewalt, Delinquenz Selbstverletzendes Verhalten (z.B. „Ritzen“) Suizidgedanken/-drohungen Essstörungen, insb. Magersucht: Anorexia nervosa („Pubertätsmagersucht“) und Bulimia nervosa Suchtproblematiken, auch „Internetsucht“ Depressionen Abgrenzungsfragen Pubertät / „Störungsbilder“ 25 Kath. Beratungsstelle für Eltern, Kinder und Jugendliche Kempen

26 Was brauchen denn Sie als Eltern, damit Sie diese aufwühlende und herausfor- dernde Zeit der Pubertät Ihrer Söhne und Töchter gut überstehen können? „Puberterror“ oder Herausforderung Pubertät ? 26 Kath. Beratungsstelle für Eltern, Kinder und Jugendliche Kempen

27 Austausch und Gespräche mit anderen Eltern, Verwandten, Freunden oder Bekannten Nützliche Links im Internet, z.B.: –www.familienhandbuch.dewww.familienhandbuch.de –www.familien-wegweiser.dewww.familien-wegweiser.de –www.elternimnetz.dewww.elternimnetz.de –www.bke.de (onlineberatung für Jugendliche und für Eltern)www.bke.de Hilfe und Unterstützung 27 Kath. Beratungsstelle für Eltern, Kinder und Jugendliche Kempen

28 Angebote der Kath. Beratungsstelle zum Themenkomplex Pubertät Unterstützende Beratungsgespräche für Eltern und Jugendliche: Familiengespräche, Einzelgespräche; neu: Eltern-Jugendlichen- Mediation ggf. Kompetenztrainings (auch für Eltern) Offene Sprechstunden in Familienzentren Online-Beratung: www.beratung-caritas-ac.dewww.beratung-caritas-ac.de 28 Beratungsstelle für Eltern, Kinder und Jugendliche Kempen

29 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit und auf Wiedersehen „Puberterror“ oder Herausforderung Pubertät ? 29 Kath. Beratungsstelle für Eltern, Kinder und Jugendliche Kempen


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