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Kapitel 2: Fluch dem Baumeister. Kennzeichen dieses Kapitels: Erscheinungen des Bösen als Tatsachen „Dieses Kapitel diskutiert eine Gruppe von Autoren,

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1 Kapitel 2: Fluch dem Baumeister

2 Kennzeichen dieses Kapitels: Erscheinungen des Bösen als Tatsachen „Dieses Kapitel diskutiert eine Gruppe von Autoren, die sämtliche Transzendenzbestrebungen verwirft und darauf insistiert, den Erscheinungen gerecht zu werden.“ (182)

3 „Streit der Fraktionen“ „Die Empirie präsentiert uns eine Welt des Elends. Die Vernunft liefert uns dafür Gründe, aber auch Ideen, wie wir es überwinden könnten. In dem Streit zwischen den beiden Fraktionen geht es darum, was ernster zu nehmen ist: das blanke und schmerzliche Bewusstsein, das wir angesichts irgendeiner Form des Bösen einen Moment lang empfinden; oder die Vorstellungen und Erklärungen, die seine Überwindung ermöglichen.“ (183)

4 Inhalt

5 Pierre Bayle (1647-1706): Dictionnaire historique et critique (2 Bde. 1695/96, 4 Bde. 1702): Widerspruch zw. Glauben und Vernunft: der Gott der Vernunft ist ein Ungeheuer. Plausibilität des Manichäismus. Voltaire (1694-1778): Kritik jeder Theodizee; Candide oder die beste aller Welten (1759): „Il faut cultiver notre jardin“

6 2. Kapitel: Erscheinungen als Tatsachen David Hume (1711-1776): Kritik der natürlichen Religion und ihrer Theodizee: Übel zerstören Harmonieargument Marquis de Sade (1740-1814): Absurdität des Zusammenhangs von Tugend und Glück: Justine und Juliette Arthur Schopenhauer (1788-1860): Leben als Leiden. Leben ist Schuld – deshalb Leiden. Die Welt ist die schlechteste der möglichen.

7 Pierre Bayle (1647–1706) Dictionnaire Historique et Critique (1695–97) „Waffenarsenal der Aufklärung“ 1.Wieso sei der Manichäismus die vernünftigste Erklärung für die Übel? 2.Durch welche Argumente problematisiert Bayle die Rede von der Güte und Allmacht Gottes? 3.Wie sieht Bayle das Verhältnis von Vernunft und Glaube?

8 Manichäismus Mani (216–276/277) Gehört zunächst zu den Elkesaiten, einer synkretistischen Religion aus dem syrischen Raum (Elkesai = verborgene Kraft), Trennung 240 aufgrund einer Offenbarung von seinem himml. Zwilling: gnostische Kirche, Missionstätigkeiten Persien, Ägypten, Indien Verfasst Offenbarungsschriften (Das Große Evangelium, Schatz des Lebens….)

9 Lehre Zwei Prinzipien: Licht und Finsternis, Gut und Böse, Geist und Materie. Die Prinzipien werden vermischt, was unsere ambivalente Existenz erklären soll. Heilsgestalten erretten aus dieser „Mischwelt“, ein „Licht- Jesus“: Er vermittelt das bereits erlösende Wissen um den göttlichen Ursprung der Seele, die sich durch Askese aus der Vermischung befreien muss. Am Ende der Zeiten werden die erleuchteten Seelen und die Bösen wieder voneinander getrennt. Franz Marc (1880-1916): Kämpfende Formen, 1914

10 Voltaire (1694-1778) Gedicht über die Katastrophe von Lissabon / Poème sur le désastre de Lisbonne (1756); Candide oder die beste aller Welten (1759) 1.Welches ist die Aussageabsicht von Candide? 2.Welche Lösung bietet Voltaire zur Frage nach dem moralischen und natürlichen Übel. 3.Wie ist der Ausspruch „Il faut cultiver notre jardin“ zu deuten?

11 Fragen für den 30.11. Gruppe 1: David Hume 1. Was ist Hume‘s religionsphilosophische Position und wie steht sie im Zusammenhang mit seiner Auffassung von der Vernunft? 2. Von welchen vier Umständen hängen alle Übel der Welt ab? 3. Welchen Rat gibt Hume angesichts des Bösen?

12 Die natürliche Religion des Englischen Deismus Friedrich Nietzsche: Deismus ist die Religionsphilosophie der Aufklärung Matthew Tindal (1657- 1733) Christianity as Old as the Creation, or the Gospel a Republication of the Religion of Nature (1730). „Bibel des Deismus“

13 Englischer Deismus John Toland (1670-1722) Christianity not mysterious (1696) = dogmenfreies Christentum Suffizienz der natürlichen Religion Offenbarungsgestützte Religion als Hilfe zur Lebbarkeit der natürlichen Religion.

14 Natürliche Religion Herbert von Cherbury (1583-1648), De veritate: veritates catholicae 1. Existenz Gottes 2. Verehrungswürdigkeit des höchsten Wesens 3. moralische Lebensführung als Gottesverehrung 4. Buße für Vergehen 5. jenseitige Belohnung, Bestrafung

15 David Hume (1711 – 1776) Dialogues Concerning Natural Religion (1779) Dialoge über natürliche Religion Vorrede: Pamphilius an Hermippus über die Angemessenheit des Dialogs als Stilform Cleanthes: theistische Position, Designer-Argument (Stoiker +230 vChr) Demea (Pascal?): Begrenztheit der Vernunft, Unbegreiflichkeit, Sympathien für das kosmol. Argument, pragmatischer Nutzen der Religion (lebensdienliche Hoffnung) Philo (Hume?): Skeptische Position, mögl. Polytheismus, ungenügende Welt, Religion dient nicht der Moral

16 1. Was ist Hume‘s religionsphilosophische Position und wie steht sie im Zusammenhang mit seiner Auffassung von der Vernunft? Kritik der natürlichen Religion, deren Kern der kosmologische Beweis ist. Kritik am Kausalitätsprinzip, auf dem der kosmologische Beweis aufbaut. Problem der Induktion Kritik an den Analogieschlüssen: Welt als göttliches Artefakt Kritik am Monotheismus – die Möglichkeit des Götterteams Kritik der Vernunft in metaphysischen Fragen Kein wirklich eigenes Konzept, Kritik der Argumente anderer.

17 2. Von welchen vier Umständen hängen alle Übel der Welt ab?

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19 1. Theodizee: Ökonomie des Schmerzes / Warum keine schmerzfreie Welt) 2. Naturgesetze als leidverursache Faktoren / Aber warum nicht zugleich immer glückliche Zufälle? 3. Knauserige Natur – fehlte Gott guter Wille oder Kompetenz? Weniger Faulheit… 4. Nicht gutes Fein-Tuning der kosm. Proportionen. Unsinn der Extreme (Leidenschaften, Orkane) N: Die Vernunft kann nicht erklären, warum man nicht eine Welt ohne diese 4 leidverursachenden Faktoren erschaffen kann.

20 3. Welchen Rat gibt Hume angesichts des Bösen? Angesichts der Hilflosigkeit der Vernunft, die nicht das Problem des Bösen durchschaut, nicht löst, empfehlen sich: Keine hochfliegenden Hoffnungen Seid vernünftig, senkt eure Erwartungen, bereit für Enttäuschungen Lob des Mittelmaßes, Unempfindlichkeit in den Dingen Kleiner Garten Götter in Ruhe lassen Leben ohne Antwort

21 Fragen für den 30.11. Gruppe 2: Marquis de Sade Welches ist religionsphilosophische Aussageabsicht von Sades Romanen über Justine und Juliette? 1. bezüglich der Vorsehung, 2. des Bösen, 3. der philosophischen Vernunft

22 Marquis de Sade (1740-1814) Justine oder das Missgeschick der Tugend (1791): Justine, die Tugendhafte, die von einem Unglück ins nächste stolpert und am Ende vom Blitz erschlagen wird (Schamhaftigkeit, Ehrlichkeit, Furcht vor Untat, Keuschheit, Frömmigkeit, Mildtätigkeit, Mitleid, Vorsicht, Güte und Wahrheitsliebe) Juliette oder die Vorteile des Lasters (Histoire de Juliette, ou les Prospérités du Vice) (1796): Die Unehrenhafte, die Karriere macht und Glück findet. 1830

23 Sade - Philosoph? „Das wahrhafte Meisterwerk der Philosophie wäre es, die Mittel zu erforschen, deren sich die Vorsehung zur Erreichung der Ziele bedient, die sie mit dem Menschen vor hat, und daraus einige Verhaltensregeln ableiten, die diese armseligen Zweibeiner damit vertraut machen, wie der dornige Pfad des Lebens zu beschreiten sei.“ (Justine)

24 Ad 1) In seinen „Bildungsromanen“ präsentiert Sade die Perversion der Vorsehung: die Verbindung von Tugend und Unglück, Laster und Glück.

25 Ad 2) Das Böse ist natürlich. „Mörder sind so natürlich wie Krieg…“ Zynische Theodizee: Wenn selbst das Böse zum Guten führt, dann könnte man erst recht das Böse tun. Jedes Verbrechen verhilft dem göttlichen Weltplan zur Vollendung.

26 Ad 3) Die Vernunft als Werkzeug des Skeptikers. Kritik der leichtfertig gebrauchten Vernunft. Die Vernunft hat die Kraft zur Offenlegung von Vorurteilen. Die Vernunft ist das einzige Organ, das nicht der Zweckmäßigkeit der Schöpfung dient: Es führt – wie Justin – in die Irre. Der deus malignus könnte der wahre Gott sein


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