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Die Atomisierung der Gesellschaft Herbert Pietschmann Emeritus der Fakultät für Physik Universität Wien.

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Präsentation zum Thema: "Die Atomisierung der Gesellschaft Herbert Pietschmann Emeritus der Fakultät für Physik Universität Wien."—  Präsentation transkript:

1 Die Atomisierung der Gesellschaft Herbert Pietschmann Emeritus der Fakultät für Physik Universität Wien

2 Makoto Kikuchis Vergleich der japanischen Gesellschaft (a) mit der westlichen (b)

3 Makoto Kikuchi Direktor des „Sony Research Center“ in Yokohama „ Physics Today”, Sept.1981 „Das ist mein Bild der individualistischen, westlichen Gesellschaft, in der sich die Leute als getrennte Wesen betrachten (die großen Steine), relativ schwach an ihre Nachbarn gekoppelt (durch die schwachen Federn).“

4 Chaturvedi Badrinath: Dharma, India and the World Order. Ein Konflikt entstand zwischen zwei verschiedenen Denkformen … Die eine war hauptsächlich aus dem Aristotelischen Axiom des ausgeschlossenen Dritten abgeleitet, der charakteristischen westlichen Logik des Entweder-Oder; die andere aus der Sicht, dass Gegensätze vereint sind in der Natur von Allem.

5 Aristoteles LOGIK! L1: Satz der Identität Fordert die Eindeutigkeit von Begriffen L2: Satz vom Widerspruch Fordert die Widerspruchsfreiheit von Aussagen L3: Satz vom ausgeschlossenen Dritten „Entweder – Oder“ Bei vollständigem Widerspruch ist eine Seite richtig!

6 Platon: DIALEKTIK! APORIE: Logische Ausweglosigkeit „Problem von Henne und Ei“ 2 einander widersprechende Behauptungen (Bedürfnisse) Beide sind wahr (berechtigt) Sie bedingen einander

7 Descartes Da ich mich aber damals nur auf die Suche nach der Wahrheit begeben wollte, glaubte ich, ich müsse ganz das Gegenteil tun und all das als völlig falsch verwerfen, wofür ich mir nur den geringsten Zweifel ausdenken könnte, um zu sehen, ob danach nicht irgendeine Überzeugung zurückbliebe, die gänzlich unbezweifelbar wäre.

8 Descartes cogito ergo sum res cogitans ↔ res extensa Geist ↔ Materie Wechselwirkung (Kraft!) ist nur durch direkten Kontakt möglich (Nahewirkung!) Siehe H. Pietschmann: Die Atomisierung der Gesellschaft. Ibera Verlag Wien (2009)

9 Descartes: Vorschriften (préceptes) zur Methode Die zweite, jedes Problem, das ich untersuchen würde, in so viele Teile zu teilen, wie es angeht und wie es nötig ist, um es leichter zu lösen.

10 Experiment: Galilei E1: Reproduzierbar E2: Quantitativ (alles was messbar ist messen!) E3: Analyse (nur einfache Phänomene) Siehe H. Pietschmann: Phänomenologie der Naturwissenschaft. Ibera / Europ. Univ. Press, Wien (2007)

11 Der Denkrahmen des Abendlandes Reproduzierbares Quantifikation Analyse Eindeutigkeit Widerspruchsfreiheit Kausale Begründung

12 Der Denkrahmen des Abendlandes Werkzeug zur Konstruktion der Wirklichkeit Reproduzierbares Quantifikation Analyse Eindeutigkeit Widerspruchsfreiheit Kausale Begründung Kurzform: Alles was messbar ist messen Entweder-Oder Ursache-Wirkung

13 Automatismus des Denkrahmens: Unterscheiden Trennen Bewerten Ausgrenzen Verdrängen, abwerten, vernichten Maxime: Unterscheide, ohne zu trennen!

14 Dialektik der Differenz unterscheiden vereinen H trennen egalisieren

15 Dialektik der Differenz unterscheiden vereinen X trennen egalisieren

16 Konsequenz für das Individuum: Selbstverwirklichung Gemeinschaftssinn H Egoismus Altruismus Synthese: Liebe-Agape

17 Konsequenz für das Individuum: Selbstverwirklichung Gemeinschaftssinn X Egoismus Altruismus

18 Quantenphysik: Verschränkung Schrödinger: Antinomien der Verschränkung „Wenn zwei Systeme in Wechselwirkung treten, treten … nicht etwa ihre ψ-Funktionen in Wechselwirkung, sondern die hören sofort zu existieren auf und eine einzige für das Gesamtsystem tritt an ihre Stelle.“

19 Quanten-Physik Versuche der Verknüpfung mit Telepathie, Captain Kirk, Homöopathie oder gar Freiheit und Sinngebung sind unzulässig!

20 Quanten-Physik ABER: Hinweis auf anderes Denken! Aristotelisches Entweder-Oder ist zu überwinden!

21 Dialektik der Toleranz Toleranz Auseinandersetzung H Gleichgültigkeit Streit Synthese: Aktive Toleranz

22 Dialektik der Toleranz Toleranz Auseinandersetzung X Gleichgültigkeit Streit

23 Ein Blick von außen: Ryogi Okochi (Germanist, Prof. Univ. Kobe) Der Japaner sieht den Ort, wo das Wesen des Menschen sich zeigt, nicht als den Ich-Punkt, den Körper-Ort, sondern als das Dasein in der Gestalt von Zwischenraum zwischen den Menschen.

24 Ein Blick von außen: Ryogi Okochi (Germanist, Prof. Univ. Kobe) Das japanische Denken begreift den Menschen nicht an sich solipsistisch, sondern in seiner „Zwischenhaftigkeit“.

25 Nin-gen: Der Mensch als „Zwischen“

26 Ein Blick von außen: Ryogi Okochi (Germanist, Prof. Univ. Kobe) Das japanische Denken begreift den Menschen nicht an sich solipsistisch, sondern in seiner „Zwischenhaftigkeit“. In dieser Nicht-Ichhaftigkeit existiert der Mensch als „Ichloses Ich“ (Buddhismus!)

27 Dialektik der Gesellschaft Individuum Gemeinschaft H Gelebter Solipsismus „Du bist nichts, Dein Volk ist alles“

28 Dialektik der Gesellschaft Individuum Gemeinschaft X Gelebter Solipsismus „Du bist nichts, Dein Volk ist alles“

29 Ferdinand Ebner Was für eine Bewandtnis aber hat es nun mit dem eigentlichen Ich? Die Sache ist sehr einfach: dessen Existenz liegt nicht in seinem Bezogensein auf sich selbst, sondern … in seinem Verhältnis zum Du.

30 Ferdinand Ebner Das „wirkliche“ Ich existiert nur in seinem Verhältnis zum Du. … Seine „Einsamkeit“ ist niemals eine absolute, sondern immer nur eine relative. Sie ist … das Ergebnis eines geistigen Aktes …, seiner Abschließung vor dem Du.

31 Die HX-Verwirrung Ich Du X Einsamkeit Pseudo-Du (Objekt!) (nach Erich Hamberger)

32 Leibniz: Monadologie Die Monaden, … sind also die wahren Atome der Natur und mit einem Worte die Elemente der Dinge. Die Monaden haben keine Fenster, durch die etwas hinein- oder heraustreten kann.

33 Die Einheit von Ich und Kommunikation ICH DU H Einsamkeit Pseudo-Du (Objekt!) (nach Erich Hamberger)

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35 Keiji Nishitani (Philosoph der Kyoto-Schule) Es ist eine unbestreitbare Tatsache, dass unser Ich heute ein cartesianisches ego ist; … jedes Ich ist absolut unabhängig und durch nichts anderes zu ersetzen. Nur so vermögen wir die Subjektivität des einzelnen Menschen zu betrachten. …

36 Keiji Nishitani (Philosoph der Kyoto-Schule) Es ist eine unbestreitbare Tatsache, dass unser Ich heute ein cartesianisches ego ist; … jedes Ich ist absolut unabhängig und durch nichts anderes zu ersetzen. Nur so vermögen wir die Subjektivität des einzelnen Menschen zu betrachten. … Wenn wir sagen können, Descartes' Philosophie habe die Weise, in der der moderne Mensch existiert, am besten zum Ausdruck gebracht, so kann man auch sagen, sie verdecke die Problematik, welche der Existenzweise des neuzeitlichen Ich zugrunde liegt.

37 Kritik am „cogito ergo sum“: Das Experiment von Kaiser Friedrich II (13. Jhdt.) Er übergab Wärterinnen und Ammen eine Anzahl verwaister Neugeborener zur Aufzucht mit dem Auftrag, ihnen die Brust zu reichen, sie zu reinigen, zu baden und zu pflegen, aber mit dem strengsten Verbote, sie jemals zu liebkosen und mit ihnen oder vor ihnen ein Wort zu sprechen.

38 Kritik am „cogito ergo sum“: Das Experiment von Kaiser Friedrich II (13. Jhdt.) Er übergab Wärterinnen und Ammen eine Anzahl verwaister Neugeborener zur Aufzucht mit dem Auftrag, ihnen die Brust zu reichen, sie zu reinigen, zu baden und zu pflegen, aber mit dem strengsten Verbote, sie jemals zu liebkosen und mit ihnen oder vor ihnen ein Wort zu sprechen. Alle Kinder starben im frühesten Alter.

39 Kritik am „cogito ergo sum“: Das Experiment von Kaiser Friedrich II (13. Jhdt.) Er übergab Wärterinnen und Ammen eine Anzahl verwaister Neugeborener zur Aufzucht mit dem Auftrag, ihnen die Brust zu reichen, sie zu reinigen, zu baden und zu pflegen, aber mit dem strengsten Verbote, sie jemals zu liebkosen und mit ihnen oder vor ihnen ein Wort zu sprechen. Alle Kinder starben im frühesten Alter. Sie konnten nicht leben ohne die freundlichen Mienen und Liebkosungen ihrer Wärterinnen und Ammen.

40 Communico ergo sumus! ICH kommuniziere, also sind WIR!

41 Communico ergo sumus! ICH kommuniziere, also sind WIR! WIR kommunizieren, also bin ICH!

42 Communico ergo sumus! ICH kommuniziere, also sind WIR! WIR kommunizieren, also bin ICH! Die Realität ist eine Einheit, die den Widerspruch in sich fasst. … Für den Aufbau der Realität sind die … fundamentale Einheit und die gegenseitige Opposition, ja der Widerspruch notwendige Voraussetzungen. (Kitaro Nishida)

43 Communico ergo sumus! ICH kommuniziere, also sind WIR! WIR kommunizieren, also bin ICH! Die Realität ist eine Einheit, die den Widerspruch in sich fasst. … Für den Aufbau der Realität sind die … fundamentale Einheit und die gegenseitige Opposition, ja der Widerspruch notwendige Voraussetzungen. (Kitaro Nishida) Etwas ist also lebendig, nur insofern es den Widerspruch in sich enthält. (Hegel)

44 Der aufgehobene Widerspruch Aufheben = bewahren (wie ein Andenken) Aufheben = ungültig machen (wie ein Gesetz) Aufheben = höher heben (Neues ist entstanden)

45 Aporon Widersprüchliche Einheit von Individuum und Kommunikation!

46 Aporon Widersprüchliche Einheit von Individuum und Kommunikation! Kommunikation strebt jene Einheit an, die schon vorausgesetzt ist, damit Kommunikation überhaupt möglich ist!

47 Aporon Widersprüchliche Einheit von Individuum und Kommunikation! Kommunikation strebt jene Einheit an, die schon vorausgesetzt ist, damit Kommunikation überhaupt möglich ist! Das ist in der formalen Logik ein Widerspruch. Im „natürlichen Sein“ jedoch ist es kein Widerspruch, sondern es sind die zwei Seiten derselben Münze. (Nishitani)

48 Dialektik der Aggression Gelassenheit Aggression H Willenlosigkeit Gewalt Synthese: Heitere Gelassenheit!

49 Dialektik der Aggression Gelassenheit Aggression X Willenlosigkeit Gewalt

50 Dialektik des Reifens begeisterungsfähig liebenswürdig H rücksichtslos willenlos Synthese: Liebesfähig!

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