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Europäische Perspektiven - Finanzierung in der Langzeitpflege zwischen Markt, Staat und Individuum Andrea E. Schmidt Ricardo Rodrigues ATHEA Pre-Conference.

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Präsentation zum Thema: "Europäische Perspektiven - Finanzierung in der Langzeitpflege zwischen Markt, Staat und Individuum Andrea E. Schmidt Ricardo Rodrigues ATHEA Pre-Conference."—  Präsentation transkript:

1 Europäische Perspektiven - Finanzierung in der Langzeitpflege zwischen Markt, Staat und Individuum Andrea E. Schmidt Ricardo Rodrigues ATHEA Pre-Conference Workshop Wien, 25.2.2016

2 Aufbau I.Langzeitpflege als Bereich sozialer Sicherungssysteme – 8 Punkte zu möglichen Beweggründen: Allgemeine Begründungen (1-2) Individuelle Lösungen unzureichend (3-6) Gesellschaftlicher Kontext (7-8) II.Finanzierungsformen: Staatliche Lösungen (Sozialversicherung, Steuern) Private Pflegeversicherung: Was kann sie (nicht) leisten Solidarität der Generationen: Wer soll (noch) für Pflege zahlen III.Abschließende Bemerkungen

3 Aufbau I.Langzeitpflege als Bereich sozialer Sicherungssysteme – 8 Punkte zu möglichen Beweggründen Allgemeine Begründungen (1-2) Individuelle Lösungen unzureichend (3-6) Gesellschaftlicher Kontext (7-8) II.Finanzierungsformen: Staatliche Lösungen (Sozialversicherung, Steuern) Private Pflegeversicherung: Was kann sie (nicht) leisten Solidarität der Generationen: Wer soll (noch) für Pflege zahlen? III.Abschließende Bemerkungen

4 Langzeitpflege als Bereich der sozialen Sicherheit: warum, wozu? 1.„Katastrophale Kosten“ für von Pflegebedürftigkeit Betroffene 2.Irrglaube: es trifft nur die anderen Verbleibende Lebenserwartung mit chronischer Krankheit Quelle: Rodrigues, Huber & Lamura (Hrsg.) (2012). Basierend auf Daten der European Communities (2008).

5 Was gegen „individuelle“ Lösungen spricht (1/2) 3.Individuelles Schicksal und Genetik nicht planbar 4.Je niedriger das Einkommen, desto höher das Risiko einer Pflegebedürftigkeit Pflegebedürftigkeit nach Einkommensfünfteln in Europa in der Altersgruppe 50+ (2006-2007) Source: Own calculations based on SHARE 2nd wave. Note: countries included are ES, IT, AT, DE, EL, SE, DK, CZ, NL, FR, BE. Personenanteil je Einkommensfünftel mit Einschränkungen bei Aktivitäten des täglichen Lebens armreich

6 Was gegen „individuelle“ Lösungen spricht (2/2) 5.Ersparnisbildung und ‚Consumption Smoothing‘ funktioniert meist eher nicht 6.Betreuung durch pflegende Angehörige:  Ineffizient aus gesamtgesellschaftlicher Sicht  Verstärkung von Ungleichheiten für Frauen und Personen mit geringem Einkommen 34% 30% 12% Pflegevorsorge: Ergriffene (blau), wünschenswerte (hellblau), geplante (gelb) oder nicht geplante (rot) Maßnahmen, Altersgruppe 55+ Source: Adapted from Eurobarometer (2007):22. Note: Figures in bold are for the 55+. Ersparnisse Angehörige ansprechen Bauliche Maßnahmen Medizinische/soziale Dienste ansprechen Pflegeheim besuchen oder private Pflege suchen

7 Auch der gesellschaftliche Kontext spielt eine Rolle: Alterungsprozesse 7.Demographische Alterungsprozesse bedeuten: …dass die Grenzen der Betreuung durch Angehörige erreicht werden …dass die Kosten familiärer Betreuung stärker berücksichtigt werden, insbesondere die Folgen für Gesundheit und bezahlte Erwerbsarbeit 8.Zustimmung für ein staatliches Versicherungssystem variiert jedoch Do you agree that every individual should be obliged to contribute to an insurance scheme to finance care? Source: Reproduced from Eurobarometer (2007):69. %, die für eine staatliche Pflege- versicherung sind

8 Aufbau I.Langzeitpflege als Bereich sozialer Sicherungssysteme – 8 Punkte zu möglichen Beweggründen: Allgemeine Begründungen (1-2) Individuelle Lösungen unzureichend (3-6) Gesellschaftlicher Kontext (7-8) II.Finanzierungsformen: Staatliche Lösungen (Sozialversicherung, Steuern) Private Lösungen (Pflegeversicherung, Kostenbeiträge) Solidarität der Generationen: Wer soll (noch) für Pflege zahlen? III.Abschließende Bemerkungen

9 Pflege-Sozialversicherung Vorteile: Transparente Kriterien für Vergabe von Leistungen → kein Stigma, Ausgleich regionaler Unterschiede Kostentransparenz → Planbarkeit, (erhöhte) Zahlungsbereitschaft Sozialversicherungs- beiträge: leistbar und umverteilend Beitragshöhe kann angepasst werden Nachteile: Begrenzte Steuerbasis → Finanzierung aus Arbeits- einkommen, nicht Vermögen Einfluss auf Lohnkosten und Arbeitsmarkt Standardisierung der Leistungen Schwankt je nach Beschäftigungslage Herausforderung: Beitragshöhe festlegen

10 Beispiel Pflegeversicherung Deutschland 0.25% contribution for those without children Benefit ‘freeze‘ Limited contributory base Phased-in introduction of LTC insurance Contribution increase 1.7% to 1.95% Adjusted benefits New benefits for users with dementia Evolution of revenues and expenditure in the German LTC insurance Source: Own calculations based on data from the Federal Ministry of Health.

11 Steuerfinanzierte Systeme Vorteile: Breitere Steuerbasis Höhere Flexibilität (Unsicherheitsfaktor!) → Anpassen der Leistungen und Einnahmen Nachteile: Weniger Kostentransparenz → (niedrigere) Zahlungsbereitschaft? Kein direkter Link zwischen Einnahmen und Leistungen Weniger Transparenz bei der Vergabe → “postal code lottery“

12 Umlagensystem vs Kapitaldeckung? Vertrag zwischen Generationen: Umlagensystem (PAYG) Keine Wartezeit Implizite Verschuldung (des Staates), erschwert durch (unsichere) demographische Alterungsprozesse Verteilungseffekte zwischen den Generationen Sparschwein: Kapitaldeckungssystem Fördert Ersparnisbildung Risiko, wie Gelder angelegt werden!! Wartezeit (Aufbau)

13 Die ‚Geometrie‘ von Langzeitpflegesystemen 1.Abdeckung: universell vs. bedarfsgeprüft, Angehörigenpflege 2.Leistungen: (z.B.) Körperpflege, Kost und Logis 3.Kostendeckung: Kostenbeiträge, Deckelung von Beiträgen (Vermögen) Öffentliche Ausgaben (y-Achse) und NutzerInnen (x-Achse) der Langzeitbetreuung Source: Own calculations based on Colombo et al (2011),Rodrigues et al (2012) and national reports. Finanzierungs- systeme bestimmen nicht die Pflegekosten … sondern Bedarf, Abdeckung Leistungen und Kostendeckung! > 2,0% des BIP > 1/5 der älteren Bevölkerung

14 Private Pflegeversicherungen in Europa Beispiele für (geringfügige) Abdeckung mit privater Pflegeversicherung Source: OECD (2011), based on Arntz et al (2007), FFSA (2009), Association of British Insurers Geringe Inanspruchnahme Eher bei Besserverdienenden (Bewusstsein, Zahlungsbereitschaft) Meist als Zusatzversicherung

15 Probleme aus ökonomischer Sicht (private Pflegeversicherung) 1.‚Adverse Selektion‘ (riskante Fälle erwerben private Versicherung) z.B. CLASS Act (USA) 2.Kurzsichtigkeit und Irrationalität bei (möglichen) NutzerInnen Lösung: gesetzlich verpflichtende Privatversicherung 3.Administrative Kosten 4.Verdrängungseffekte durch das staatliche System (‚Crowding out‘) 5.Wartezeit 6.Unsicherheit, nicht Risiko(Barr, 2010): wie viele Pflegebedürftige im Jahr 2030…Höhe der Kosten? 7.‚Moral hazard‘ (erhöhte Risikobereitschaft)? 8.Staatliches Vertrauen in private Versicherungsunternehmen (fraglich)

16 Private Kostenbeiträge von NutzerInnen 1.Kostenbeiträge innerhalb einer Generation:  Selbstbehalte  Deckelung von Vermögen, das herangezogen wird 2.Kostenbeiträge von einer Generation zur nächsten:  Regresszahlungen von Kindern  Höhere Beiträge für Kinderlose (Deutschland)  „Buffer-Fonds“ bei Sozialversicherungssystemen

17 Warum Kosten- beiträge sinnvoll sein können (inkl. Vermögen) Eigenkapital (Median) nach Alter des Haushaltsvorstands (2002 USD) Source: OECD (2011): adapted from figure 9.5. OECD calculations based on the Luxembourg Wealth Study (LWS) Database. Note: Net worth is defined as difference between total assets owned and total debt incurred.

18 Aber: Kostenbeiträge von (bestimmten) NutzerInnen nur begrenzt möglich Armutsgefährdungsraten für ältere Menschen und die Gesamtbevölkerung (2009) Source: Own calculations based on EU-SILC

19 Generationenvertrag einmal anders: Alternative Finanzierungsformen Sozialversicherungsbeiträge auf Alterspensionen Erbschaftssteuern „Steuer für Kinderlose“ – wünschenswert oder notwendig?

20 Aufbau I.Langzeitpflege als Bereich sozialer Sicherungssysteme – 8 Punkte zu möglichen Beweggründen: Allgemeine Begründungen (1-2) Individuelle Lösungen unzureichend (3-6) Gesellschaftlicher Kontext (7-8) II.Finanzierungsformen: Staatliche Lösungen (Sozialversicherung, Steuern) Private Lösungen (Pflegeversicherung, Kostenbeiträge) Solidarität der Generationen: Wer soll (noch) für Pflege zahlen? III.Abschließende Bemerkungen

21 Schlussfolgerungen Pflege geht uns alle an: soziales, nicht individuelles Risiko Die Finanzierung bestimmt nicht die Pflegekosten: Bedarf, Leistungsspektrum, Abdeckungsgrad und Kostendeckung entscheidend Kosten der Angehörigenpflege sind mit zu berücksichtigen (insbesondere für Frauen) Finanzierungsformen umfassen idealerweise staatliche Instrumente (staatliche Pflegeversicherung, Steuermittel) und ergänzende private Lösungen (Zusatzversicherung, Kostenbeiträge aus Einkommen und Vermögen) Frage der Solidarität zwischen oder innerhalb einer Generation von Bedeutung für Nachhaltigkeit und politische Umsetzung

22 Danke für die Aufmerksamkeit! Kontakt: Andrea E. Schmidt schmidt@euro.centre.org Ricardo Rodrigues rodrigues@euro.centre.org Europäisches Zentrum für Wohlfahrtspolitik und Sozialforschung www.euro.centre.org


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