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Copyright: Bündnis gegen Depression e.V. Konzept: Konzept: Anja Ziervogel und Dietmar Kramer Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Ludwig-Maximilians-Universität.

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1 Copyright: Bündnis gegen Depression e.V. Konzept: Konzept: Anja Ziervogel und Dietmar Kramer Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Ludwig-Maximilians-Universität München „Depression und Suizidalität im Alter“

2 Copyright: Bündnis gegen Depression e.V. Das Bündnis gegen Depression entstand im Jahr 2001 als Modellprojekt in Nürnberg

3 Copyright: Bündnis gegen Depression e.V. rot: Ausweitungspartner blau: in Planung Kempten Regensburg Erlangen Hamburg-Harburg Lübeck Bad Wildungen Stuttgart Alzey Wetteraukreis Gießen Berlin Wiesbaden Magdeburg Göttingen Aachen Gifhorn Augsburg Bamberg Cham Nürnberg Ingolstadt Schwalm-Eder-KreisFürthDresden / Kreischa Wilhelmshaven Ostfriesland Neckar-Alb Würzburg Leipzig Göppingen Mainz Bielefeld Ansbach Eisenhüttenstadt Groß-Gerau Wasserburg Rostock Flensburg Schwerin Bonn Dillingen Düsseldorf Duisburg Memmingen Bad Grönenbach Marsberg Dortmund Hanau Die Ausweitungspartner bundesweit

4 Copyright: Bündnis gegen Depression e.V. Kooperation mit Hausärzten Öffentlichkeits- arbeit, Aufklärung Angebote für Betroffene und Angehörige Zusammenarbeit mit Multiplikatoren: z.B. Pfarrer, Lehrer, Altenpflegekräfte, Medien Ziel: Bessere Versorgung depressiver Patienten Das Mehrebenenkonzept des Bündnisses gegen Depression

5 Copyright: Bündnis gegen Depression e.V. Inhalt und Ablauf der Fortbildung: „Depression und Suizidalität im Alter“ Begrüßung Depression –Symptome –Behandlung –Behandlungsunterstützung durch die Pflege Suizidalität –Umgang mit suizidgefährdeten Menschen Abschluss

6 Copyright: Bündnis gegen Depression e.V. Häufigkeit der Depression 0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 In % Allgemein- bevölkerung in Privathaus- halten lebend > 65 Jahre in Alten- & Pflegeheimen lebend > 65 Jahre 2-7% 5-10% 25-45%

7 Copyright: Bündnis gegen Depression e.V. Weltweite Belastung durch Krankheiten Demenz und degenerative Erkrankungen Depression, unipolar Zerebrovaskuläre Erkrankungen (WHO-Studie von Murray & Lopez 1997) Alkoholmissbrauch Autounfälle Diabetes mellitus 0 2.000 4.000 6.000 8.000 10.000 12.000 Mit Beeinträchtigung gelebte Jahre

8 Copyright: Bündnis gegen Depression e.V. Diagnostisches und therapeutisches Defizit behandlungs- bedürftige Depressionen Gesamtzahl BRD: ca. 4 Mio 60-70% in hausärztlicher Behandlung 2,4-2,8 Mio. 30-35% als Depression diagnostiziert 1,2-1,4 Mio 6-9% suffizient behandelt 0,24-0,36 Mio 100% 2,5-4% nach 3 Monaten Behandlung compliant 0,1-0,16 Mio (in Anlehnung: Hegerl et al, 2001)

9 Copyright: Bündnis gegen Depression e.V. Zusammenfassung: Epidemiologie Depression ist eine ernsthafte und häufige Erkrankung. Depression ist keine „verständliche“ Begleiterscheinung des Alters. Als Pflegekraft sind Sie wichtig bei der Erkennung der Depression.

10 Copyright: Bündnis gegen Depression e.V. Kriterien zur Diagnose nach ICD-10 Denken Verhalten Körper Fühlen Verlust von Interesse u. Freude Depressive Stimmung Erhöhte Ermüdbarkeit

11 Copyright: Bündnis gegen Depression e.V. Kriterien zur Diagnose nach ICD-10 Suizidgedanken Schuldgefühle Verminderte Konzentration Vermindertes Selbstwertgefühl Schlafstörungen Negative und pessimistische Zukunftsperspektiven Vermindertes Selbstvertrauen Verminderte Aufmerksamkeit Gefühl der Wertlosigkeit Suizidale Handlungen Appetitminderung Verlust von Interesse u. Freude Depressive Stimmung Erhöhte Ermüdbarkeit

12 Copyright: Bündnis gegen Depression e.V. Kriterien zur Diagnose nach ICD-10 A) Depressive Stimmung Verlust von Interesse und Freude Erhöhte Ermüdbarkeit B) Verminderte Konzentration und Aufmerksamkeit Vermindertes Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen Schuldgefühle und Gefühle der Wertlosigkeit Negative und pessimistische Zukunftsperspektiven Suizidgedanken, erfolgte suizidale Handlungen Schlafstörungen Appetitminderung Leicht:Mindestens 2 Symptome aus A und 2 aus B Mittel- gradig: Mindestens 2 Symptome aus A und 3 aus B Schwer:Alle aus A und mindestens 4 aus B Mindestdauer der Symptome: 2 Wochen Bei schweren Episoden oft Wahn oder depressiver Stupor.

13 Copyright: Bündnis gegen Depression e.V. Weitere wichtige Diagnosekriterien Betroffene zeigen häufig diffuse Ängste Symptome dauern mehr als 2 Wochen ununterbrochen an Dauer meist 2-8 Monate (selten auch 1-2 Jahre) Oft episodenhafter Verlauf Häufigkeit von sonstigen Erkrankungen im Alter erschweren die Diagnose

14 Copyright: Bündnis gegen Depression e.V. Arten und Verlauf: Schwere Depression und Dysthymie Schwere Depression (phasisch, unipolar, Major Depression) Dysthymie („neurotische Depression“) Freies Intervall Depressive Episode Depressive Verstimmung über 2 Jahre Zeit Optional

15 Copyright: Bündnis gegen Depression e.V. Arten und Verlauf: Manisch Depressive Erkrankung Manische Episode Depressive Episode Zeit Manisch Depressive Erkrankung (Bipolare affektive Störung) Optional

16 Copyright: Bündnis gegen Depression e.V. Ausprägungen einer Depression Gehemmte Depression Agitierte Depression Somatisierte Depression * Wahnhafte Depression * besonders häufig im Alter

17 Copyright: Bündnis gegen Depression e.V. Abgrenzung: Depression versus Befindlichkeitsstörung Für eine Depression spricht: Keine nachvollziehbare, vorübergehende Reaktion auf äußere Belastungen Überdauernde Stabilität über mehrere Wochen und Monate

18 Copyright: Bündnis gegen Depression e.V. Differentialdiagnose: Depression versus Demenz Für eine Depression spricht Für eine Demenz (Typ Alzheimer) spricht Depressive Symptomatik stabilAffektlabil, leicht ablenkbar Klagt über seinen Zustand „kann und weiß nichts mehr“ „Beinahe richtig“ Antworten, bagatellisiert, „hat keine Probleme“ Denken ist eher gehemmt, verlangsamtDenken ist eher „durcheinander“ Keine OrientierungsstörungenDesorientierung abendliche Aufhellung Typisch: abendliche Verwirrtheits- zustände; Tag-Nacht-Umkehr Akuter BeginnLangsamer, unklarer Beginn

19 Copyright: Bündnis gegen Depression e.V. Speziell für die geriatrische Patientengruppe ist der Fragebogen „Geriatrische Depressionsskala“ (GDS, Yesavage, 1983) entwickelt und inzwischen auch im deutschen Sprachraum untersucht worden (Gauggel & Birkner, 1998). Die 15 Fragen (Kurzform, sonst 30 Fragen) können zur ja/nein - Beantwortung durch ältere Patienten selbständig bearbeitet oder von Fremde vorgelesen werden. Der GDS differenziert gut zwischen nicht depressiven unddepressiven älteren Menschen. 1. Sind Sie im Wesentlichen mit Ihrem Leben zufrieden? ja/nein 2. Haben Sie viele Ihrer Interessen und Aktivitäten aufgegeben? ja/nein 3. Haben Sie das Gefühl, dass Ihr Leben leer ist? ja/nein 4. Sind Sie oft gelangweilt? ja/nein 5. SchauenSie zuversichtlich in die Zukunft? ja/nein 6. Sind Sie besorgt darüber, dass Ihnen etwas Schlimmes zustoßen könnte? ja/nein 7. Fühlen Sie sich die meiste Zeit glücklich? ja/nein 8. Fühlen Sie sich oft hilflos? ja/nein 9. Ziehen Sie es vor, zu Hause zu bleiben, anstatt t aus zu gehen und sich mit etwas Neuem zu beschäftigen? ja/nein 10. Haben Sie den Eindruck, dass Sie in letzter Zeit mehr Probleme mit dem Gedächtnis haben als die meisten? ja/nein 11. Finden Sie es schön, jetzt in dieser Zeit zu leben? ja/nein 12. Fühlen Sie sichziemlich wertlos, so wie Sie zur Zeit sind? ja/nein 13. Fühlen Sie sich voll Energie? ja/nein 14. Haben Sie das Gefühl, Ihre Situation ist hoffnungslos? ja/nein 15. Haben Sie den Eindruck, dass es den meisten Menschen besser geht als Ihnen? ja/nein Fettgedruckte Antworten zählen je 1 Punkt. 0– 4 Punkte: normal 5– 10 Punkte: leichte bis mäßige Depression 11– 15 Punkte: schwere Depression GDS- Geriatrische Depressionsskala

20 Copyright: Bündnis gegen Depression e.V. Zusammenfassung: Symptome und Erkennung Als Pflegekraft kennen Sie „Ihre“ Bewohner am Besten: Sie können auftretende Symptome im Alltag frühzeitig und gut erkennen. Teilen Sie Ihre Beobachtungen/Ihren Verdacht dem Arzt mit! Der Arzt ist Ihnen i. d. R. dankbar für Hinweise! Hilfreich kann die Anwendung der GDS sein.

21 Copyright: Bündnis gegen Depression e.V. Pause

22 Copyright: Bündnis gegen Depression e.V. Einflussfaktoren auf die Entstehung einer Depression Psychische Seite Persönlichkeits- faktoren Psychosoziale Belastung Lebens- erfahrungen Körperliche Seite Genetische Empfindlichkeit Hirntätigkeit (Neurochemische Veränderungen) Körperliche Erkrankungen Depression

23 Copyright: Bündnis gegen Depression e.V. Einflussfaktoren: Körperliche Erkrankungen Endokrinologische Erkrankungen: (z. B. Hypothyreose) Tumore Chronische Schmerzstörung Degenerative Hirnerkrankungen (z. B. Demenz, Morbus Parkinson) Schlaganfälle Entzündliche Systemerkrankungen (z. B. Lupus) Entzündliche ZNS- Erkrankungen (z. B. Multiple Sklerose) Medikamenteninduziert (z. B. Kortison)

24 Copyright: Bündnis gegen Depression e.V. Ursache der Depression: Biochemisches Modell Optional

25 Copyright: Bündnis gegen Depression e.V. Auswirkungen einer Depression auf den Pflegeablauf Rückzug, Immobilität, Bettlägerigkeit Ungenügende Nahrungs- und Flüssigkeitsaufnahme Erhöhtes Risiko für körperliche Erkrankungen Suizidalität

26 Copyright: Bündnis gegen Depression e.V. Behandlung der Depression Psychische Seite Psychosoziale Belastung Persönlichkeit Problemlösungs- strategien Körperliche Seite Genetische Empfindlichkeit Hirntätigkeit Körperliche Erkrankungen PsychotherapiePharmakotherapie Depression

27 Copyright: Bündnis gegen Depression e.V. Behandlung der Depression: Pharmakotherapie Psychische Seite Psychosoziale Belastung Persönlichkeit Problemlösungs- strategien Körperliche Seite Genetische Empfindlichkeit Hirntätigkeit Körperliche Erkrankungen PsychotherapiePharmakotherapie Depression

28 Copyright: Bündnis gegen Depression e.V. 1. Beruhigungsmittel / Tranquilizer:  wirken sehr schnell / wichtig für akute Krisen  dämpfen und machen schläfrig  Gewöhnungseffekt und bei längerer Anwendung Suchtgefahr  bei Depression höchstens kurzfristig sinnvoll Wichtigste Medikamente in der Psychiatrie 2. Neuroleptika:  Bei Psychosen unverzichtbar!  dämpfen teilweise die Persönlichkeit  ältere Präparate haben unangenehme Nebenwirkungen  zur Depressionsbehandlung meist nicht notwendig 3. Antidepressiva:  keine Veränderung der Persönlichkeit  leichte bis mittlere Nebenwirkungen  keine Dosissteigerung notwendig / keine Suchtgefahr

29 Copyright: Bündnis gegen Depression e.V. Antidepressiva Einsatz gegen Depressionen Wirkungen: –stimmungsaufhellend –antriebsfördernd oder beruhigend –z. T. auch wirksam bei Ängsten, Zwängen Keine Suchtgefahr Keine Persönlichkeitsveränderung

30 Copyright: Bündnis gegen Depression e.V. Psychopharmakotherapie: Therapieverlauf Symptom Syndrom RemissionVollständige Gesundung RückfallWiedererkrankung unbehandelt Ansprechen Krankheit Gesundheit 3-4 Wochen Akuttherapie 4-6 Monate Erhaltungstherapie Monate-Jahre Langzeittherapie

31 Copyright: Bündnis gegen Depression e.V. Antidepressiva: Wirkstoffgruppen Tri- und tetrazyklische Antidepressiva (TZA) Mono-Aminoxidase-Hemmer (MAO-Hemmer) Selektive Serotonin-Wiederaufnahme- Hemmer (SSRI‘s) Neuere Substanzen Johanniskrautextrakte

32 Copyright: Bündnis gegen Depression e.V. Zusammenfassung: Pharmakotherapeutische Behandlung Depression im Alter ist gut behandelbar. Antidepressiva: machen nicht süchtig. verändern nicht die Persönlichkeit. haben meist nur mittlere bis geringe Nebenwirkungen.

33 Copyright: Bündnis gegen Depression e.V. Behandlung der Depression: Psychotherapie Psychische Seite Psychosoziale Belastung Persönlichkeit Problemlösungs- strategien Körperliche Seite Genetische Empfindlichkeit Hirntätigkeit Körperliche Erkrankungen PsychotherapiePharmakotherapie Depression

34 Copyright: Bündnis gegen Depression e.V. Psychotherapeutische Behandlungsverfahren Kognitive Verhaltenstherapie Interpersonelle Therapie (IPT) Tiefenpsychologisch orientierte Therapie und Psychoanalyse

35 Copyright: Bündnis gegen Depression e.V. Bausteine der kognitiven Verhaltenstherapie bei Depression Aktivitätstraining Aufbau angenehmer, Abbau belastender Erfahrungen (Tagesplan) Veränderung von depressiven Einstellungen und Überzeugungen Aufbau neuer Fähigkeiten Wiederentdecken eigener Fähigkeiten Stabilisierung der erreichten Veränderungen (Übung im Alltag) Vorbereitung zur Bewältigung zukünftiger Krisen Optional

36 Copyright: Bündnis gegen Depression e.V. Weitere Behandlungsmöglichkeiten Schlafentzugstherapie Elektrokonvulsationstherapie (EKT) Lichttherapie Soziotherapeutische Ansätze –Bewegung –Musik Optional

37 Copyright: Bündnis gegen Depression e.V. Behandlung der Depression: Unterstützung durch Pflegekräfte Unterstützung durch Pflegekräfte Psychische Seite Psychosoziale Belastung Persönlichkeit Problemlösungs- strategien Körperliche Seite Genetische Empfindlichkeit Hirntätigkeit Körperliche Erkrankungen PsychotherapiePharmakotherapie Depression

38 Copyright: Bündnis gegen Depression e.V. Konkrete Anregungen im Umgang mit älteren depressiven Menschen Bewegung fördern (z. B. Spaziergang, Schwimmen) Sozialkontakte fördern und teilweise selbst übernehmen (z. B. Gesprächsgruppen) Angehörige stützen Gespräche (wertschätzend, einfühlend, mit ausreichend Zeit) Zur Entspannung anleiten (ggf. mit Musik) Massagen, Einreibungen vermitteln Aromatherapie (z.B. Duftlampen) Haustiere zulassen (Aufgaben, Verantwortung, Kontakt) Milieutherapeutische Aspekte berücksichtigen (z.B. Farben, Geruch, Blumen, Kleidung) Hilfe zur Alltagsstrukturierung (Wochenplan/Tagesplan. Wichtig: Erfolge, Schwierigkeiten besprechen) Ergotherapie vermitteln Anregung zum Malen Zu regelmäßiger Medikamenteneinnahme anhalten –Nebenwirkungen beobachten –Beobachtungen dem Arzt mitteilen –Über Latenzzeit hinweghelfen

39 Copyright: Bündnis gegen Depression e.V. Anregungen für ein hilfreiches Gespräch Sich Zeit nehmen Aktiv Zuhören Gesprächspartner wertschätzen Auf Gefühle des Gesprächspartners eingehen (Empathie) Keine vorschnellen Lösungen anbieten

40 Copyright: Bündnis gegen Depression e.V. Tipps für Angehörige Akzeptieren Sie die Depression als Erkrankung! Informieren Sie sich über die Erkrankung! Ziehen Sie den Arzt zu Rate! Bleiben Sie geduldig! Überfordern Sie sich nicht! Suchen Sie selbst Unterstützung! Seien Sie zurückhaltend mit gut gemeinten Ratschlägen!

41 Copyright: Bündnis gegen Depression e.V. Empfehlungen im Umgang mit depressiven Menschen Aufforderung, „sich zusammenzureißen“ Aufforderung, fröhlich zu sein Patient in „Kuraufenthalte“ schicken Verdrängung oder Verharmlosung der Symptome Tabuisierung von Suizidgedanken Zu frühe Aktivierung (Überforderung) Zu lange Schonhaltung (Passivierung) Was Sie vermeiden sollten

42 Copyright: Bündnis gegen Depression e.V. Empfehlungen im Umgang mit depressiven Menschen Depressionen erklären (inkl. Suizidgedanken, Hoffnungslosigkeit, Körperbeschwerden) Zuversicht und Vertrauen in die Genesung schaffen Behandlungsplan erklären (geordnete Zeitstruktur) Entlastungen von Entscheidungen Einfache Fragen stellen - Zeit lassen Schrittweise Aktivierung Klare, verlässliche Haltung Auf eigene Grenzen achten Was Sie tun können

43 Copyright: Bündnis gegen Depression e.V. Zusammenfassung: Umgang mit depressiven älteren Menschen Sie können die Depressionsbehandlung Ihrer Bewohner aktiv unterstützen. Sie als Pflegekraft sind wichtig bei der Unterstützung und Sicherung der notwendigen langfristigen und regelmäßigen Medikamenteneinnahme.

44 Copyright: Bündnis gegen Depression e.V. Pause

45 Copyright: Bündnis gegen Depression e.V. Definition von Suizidalität „Suizidalität ist die Summe aller Denk- und Verhaltensweisen von Menschen oder Gruppen von Menschen, die in Gedanken durch aktives Handeln, Handeln lassen oder passives Unterlassen den eigenen Tod anstreben bzw. als mögliches Ergebnis einer Handlung in Kauf nehmen.“ (Wolfersdorf, 2000)

46 Copyright: Bündnis gegen Depression e.V. Depression und Suizidalität 15 %mit schwerer Depression versterben durch Suizid 20-60 %weisen einen Suizidversuch auf 40-70 %leiden an Suizidideen ca. 90 %der Suizidenten –hatten psychiatrische Erkrankungen im Vorfeld –am häufigsten Depression (40-70 %) 40 %der Suizidopfer haben eine Woche vorher ihren Hausarzt aufgesucht!

47 Copyright: Bündnis gegen Depression e.V. Suizidalität: Ein unterschätztes Problem (Statistisches Bundesamt, 2001) 0 15.000 10.000 Suizide Verkehrstote 5.000 Frauen Männer

48 Copyright: Bündnis gegen Depression e.V. Suizidraten in der BRD 020406080100120140160 <5 10-15 20-25 30-35 40-45 50-55 60-65 70-75 80-85 >90 Altersklassen Sterbeziffer je 100.000 Einwohner Männer Frauen (Statistisches Bundesamt, 2000)

49 Copyright: Bündnis gegen Depression e.V. Suizidalität: Phasenmodell Moderate Suizidgefahr Entschluss Hohe Suizidgefahr (In Anlehnung an Pöldinger 1980) Entschluss AmbivalenzErwägung Passive Todes- wünsche Suizid- gedanken, Suizidideen Suizidale Handlung Konkrete Suizidplanung

50 Copyright: Bündnis gegen Depression e.V. Hinweise/Risikofaktoren für Suizidalität Wahnhafte Depression Hoffnungslosigkeit Suizidversuch in der Vorgeschichte Suizide/Suizidversuche in der Familie Endgültige Regelung von Angelegenheiten: Verschenken von Wert- gegenständen, Testament „Wiedervereinigungs- wünsche“ „Gedenktage“ Äußerung von Lebensüberdruss „nicht mehr leben wollen“ Sammeln von Suizidmitteln Verweigerung der Nahrungsaufnahme Verweigerung medizinischer Maßnahmen

51 Copyright: Bündnis gegen Depression e.V. Ungünstige Reaktionen auf vermutete Suizidalität Suizidalität wird nicht angesprochen um den Betroffenen nicht erst recht auf den Gedanken zu bringen Das Thema wird schnell beendet durch: –„Ausreden“ der Suizidalität –vorschnelle, unangemessene Lösungsvorschläge Gefahr: Der Betroffene spürt Ungeduld und Überforderung und zieht sich zurück

52 Copyright: Bündnis gegen Depression e.V. Beispiel: Gespräch mit Betroffenem Auswertung der exemplarischen Demonstration eines Gesprächs zwischen Betroffenem und Pflegekraft. Beobachtungen aus dem Plenum: –Welche Gefühle kamen bei Ihnen während des Gespräches auf? –Was haben diese Gefühle bei Ihnen ausgelöst? –Wie fanden Sie das Gespräch? –Wie schätzen Sie die Suizidalität ein?

53 Copyright: Bündnis gegen Depression e.V. Abklärung von Suizidalität: Kernfragen Vom Allgemeinen zum Konkreten: –passiver Todeswunsch? –Suizidgedanken, -absichten? –Suizidideen –aktive Planung? –Suizidankündigungen/Vorbereitungen? Für eine Bewertung entscheidend: Wie hoch ist der akute Handlungsdruck einzuschätzen? Optional

54 Copyright: Bündnis gegen Depression e.V. Suizidalität: Umgang mit Betroffenen Suizidankündigung ernstnehmen (als Notsignal verstehen) Suizidalität offen ansprechen Weitere Hilfen hinzuziehen (Arzt) Hohe Betreuungsdichte sichern Bei akuter Gefahr Einweisung auch gegen Wunsch des Betroffenen möglich Optional

55 Copyright: Bündnis gegen Depression e.V. Zusammenfassung: Suizidalität Suizid geschieht in den meisten Fällen als Folge einer psychiatrischen Erkrankung. Nehmen Sie Hinweise auf Suizidalität ernst. Sprechen Sie Suizidalität direkt an. Ziehen Sie einen Arzt hinzu. Bei Behandlung der zugrunde liegenden Depression wird auch die Suizidalität abnehmen.

56 Copyright: Bündnis gegen Depression e.V. Zusammenfassung der Fortbildung Depression ist eine ernsthafte Erkrankung. Sie, als Pflegekraft, können auftretende Symptome im Alltag frühzeitig und gut erkennen. Suizid geschieht in den meisten Fällen als Folge einer psychiatrischen Erkrankung. Teilen Sie Ihre Beobachtungen bzw. Ihren Verdacht dem Arzt mit! Depression im Alter ist gut behandelbar. Sie haben eine wichtige Schlüsselfunktion in der Depressionsbehandlung Ihrer Bewohner.

57 Copyright: Bündnis gegen Depression e.V. Ende

58 Copyright: Bündnis gegen Depression e.V. Kontaktadresse Bündnis gegen Depression e.V. Kompetenznetz Depression, Suizidalität Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der LMU Nußbaumstr. 7 80336 München www.buendnis-depression.de

59 Copyright: Bündnis gegen Depression e.V. Literaturhinweise Grond, E.: Die Pflege und Begleitung depressiver alter Menschen. Verlag Schlütersche, 1993 Hautzinger, M.: Depression im Alter. Erkennen, bewältigen, behandeln. Ein kognitiv-verhaltenstherapeutisches Gruppenprogramm. Beltz – Psychologie Verlags Union, Weinheim 2000 Teising, M.: Alt und lebensmüde: Suizidneigungen bei älteren Menschen. Reinhardt Verlag, München/Basel 1992 Laux, G. & Müller, W.E. (Hrsg.): Altersdepression: Erkennen und Behandeln. LinguaMed-Verlags GmbH, Neu-Isenburg 1999 Petsch, H.-J.: Neuen Lebensmut gewinnen. Altersdepressionen verstehen und überwinden. Claudius Verlag 1999 Adam, Ch.: Depressive Störungen im Alter. Epidemiologie und soziale Bedingungen. Juventa Verlag, Weinheim 1998


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