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Power- Point - Präsentation von Sarah-C. Seddig und Kirsty M. Kühlmann

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Präsentation zum Thema: "Power- Point - Präsentation von Sarah-C. Seddig und Kirsty M. Kühlmann"—  Präsentation transkript:

1 Power- Point - Präsentation von Sarah-C. Seddig und Kirsty M. Kühlmann
Wortgeschichte und Bedeutungswandel von Arbeit und Mühe Spezifischer Wortschatz des Druckerhandwerks

2 Phonologischer Wandel des Wortes „Arbeit“
vom Mittelhochdeutschen über das Althochdeutsche und Gotische bis hin zum Germanischen. Mhd: arebeit f. und n. Ahd: arabeit(d) (i) n. arbeit f. Got: arbaiþs Germ: arbêjô

3 Bedeutungswandel des Begriffs
Arbeit Bedeutungswandel des Begriffs germ: bin ein Waise, muss daher für andere arbeiten / Mühsal ahd: Mühsal, Plage, Anstrengung, Ertrag der Arbeit ( 8. Jh) mhd: Mühsal, Not, die man leidet oder freiwillig übernimmt; Kampfesnot des Ritters hd: zweckgerichtete, körperliche und geistige Tätigkeit des Menschen, mit konkretem Sinn – Produkt der Tätigkeit

4 Spezifische Betrachtung des germ.
Arbeit Spezifische Betrachtung des germ. arbêjô ist eine Abstraktbildung zu einem untergegangen germ. n-Verb Etymologisch erschlossen Eine Verbindung zum indogerm. orbh - verwaist, Waise, von dem sich wahrscheinlich auch arm herleiten läßt und außerhalb des germ. altslavisch rabota – Knechtschaft, Sklaverei

5 Arbeit Der Ursprung des Wortes ist im Slawischen (sl. rabota) sichtbar
Sl: „t“ (rabota) deckt sich mit goth: „Þ“ (arbaiÞs) und ahd: „d“ (arapeid)

6 Arbeit Damit wären die Begriffe labor, arbeit und rabota
Selbst das lateinische Wort „labor“ hat Ähnlichkeiten mit „rabota“, besonders nach dem Wechsel von „l“ und „r“ Damit wären die Begriffe labor, arbeit und rabota auf dasselbe Grundwort zurückzuführen.

7 Arbeit Arbeit ist kein zusammengesetztes Wort, nur ein abgeleitetes.
Die Wurzel ist -arb-, auf der auch der Hauptton liegt Die Ableitung ist -eit-, auf der der Tiefton liegt Im: Slawischen ist die Wurzel -rab- Lateinischen -lab-

8 Arbeit Bedeutungswandel von der ursprünglichen zur allgemeinen Bedeutung: 1. Ursprünglich: War Arbeit, die auf dem Knecht lastete. Sie bezog sich auf die Feldbestellung, um den Tagelohn zu verdienen.

9 Arbeit 2. Allmählich: hieß alles Arbeit, was von Handwerkern verrichtet wurde (ursprünglich wurde dafür der Begriff Werk gebraucht) Zum Beispiel: Arbeit der Zimmerleute, Arbeit der Schmiede etc. Und auch die feinere Arbeit der Künstler und Maler

10 Arbeit 3. Später: Seit die Tätigkeiten unknechtischer waren, wurde der Begriff auf leichtere und edlere Geschäfte ausgedehnt. Zum Beispiel: Kopfarbeit, geistige Arbeit, Arbeit der Gelehrten

11 Allgemeine Bedeutungen von Arbeit
Arbeit als Verrichtung, ohne dass ein bestimmtes Werk entsteht. Zum Beispiel: -gib deinen Zähnen Arbeit -reine Arbeit im Becher machen (sauber austrinken) Die Vorstellung von Arbeit kann an einzelne Zustände geknüpft werden, die anhaltende Anstrengung oder Naturtätigkeiten zu erkennen geben. - die Frau liegt in Arbeit ( gebiert!! gerade)

12 Arbeit Wann hat sich der Bedeutungsbegriff gewandelt?
Die positive Bewertung der Arbeit - zuerst bei Luther - vollzog sich unter dem Einfluss des aufsteigenden Bürgertums und den zunehmenden kapitalistischen Produktionsverhältnissen. Sie entspricht der Erkenntnis von der Rolle und der Bedeutung der menschlichen Arbeit für die Entwicklung der Gesellschaft.

13 Arbeit das Beispiel des Wortfeldes „Arbeit“ im Lateinischen :
Welche Bedeutung hat das Wort Arbeit im Lateinischen? Im Lateinischen bedeutet labor-Arbeit noch weit mehr. Die Sinnbezirke von Arbeit als Übersetzungswort sind noch viel weitreichender:

14 Arbeit Bereiche der Begriffsverwendung:
1. Passiver Bereich des Erduldens und Leidens - hier werden die negativen Bedeutungskomponenten sichtbar

15 Arbeit Passiver Bereich: - Zwang - Last, Beschwerde - Leid (leidvoll)
- Kummer - Schaden - Unglück - Not (erbärmlich, elend, schlecht, jämmerlich) - Sorge - Dienst (belastend, beschwerlich)

16 Arbeit 2. Aktiver Bereich der Betätigung von Kräften,
- etwas in Bewegung setzen, - etwas hervorbringen Den aktiven Bereich kann man unter zwei Gesichtspunkten betrachten: 1. Schöpferischer Bereich – etwas hervorbringen, bewirken 2. Bereich der Mühe - anstrengend, Kräfte aufbieten

17 Schöpferischer aktiver Bereich
Arbeit Schöpferischer aktiver Bereich - Werk / Produktion - Kunst - Produktive Tätigkeit - zweckgerichtet, nützlich, nötig- - schaffen, ausrichten, wirken, machen, tun, treiben fleißig, emsig, lustig, sorgfältig, ernst - Beschäftigung – tätig, unmüßig - Hilfe Aktiver Bereich der Mühe - Anstrengung - Kräfte aufbieten - körperlich und geistig - - sich arbeiten - sich anstrengen - Mühe - sich mühen - sich quälen - schwitzen

18 Phonologischer Wandel des Wortes „Mühe“
Ahd: muohî Mhd: müeje, müege, müe, muo Mnd: moie, moige, moge Kasus ist femininum

19 Bedeutungswandel des Wortes:
Mühe Bedeutungswandel des Wortes: ahd und mhd: Beschwerde, Last, Not, Bekümmernis, Verdruss hd: Beschwertsein, Anstrengung

20 Mühe Der Begriff ist eine ins Niederdeutsche reichende Abstraktbildung zum Verb mühen Es gibt zwei Bedeutungen für den Begriff „Mühe“, einmal die Passive und die Aktive, die der alten Bedeutung des verbums mühen entsprechen.

21 Mühe Passive Bedeutung: Beschwertsein, Bedrückung durch Anstrengung, Kummer, Schmerz
2.Das Wort in Verbindung mit mehr oder weniger deutlicher Bedeutung Zum Beispiel: - Mühe trifft man, begegnet einem: „du weist alle mühe,die uns betretten hat,...“4 Mos.20,15 - Mühe geschieht: „...die mühe die auf erden geschieht...“ 1. Das Wort in Verbindung mit Sinnverwandten: Zum Beispiel: „gott hat mein elend und mühe angesehen“ Mos. 31, 42 „da will ich mich meiner mühe und meines herzenleides ergetzen“ Jer. 8, 18

22 Mühe Aktive Bedeutung: Anstrengung, Betätigung seiner Kräfte
1. Im Zusammenhang mit Sinnverwandten: - mit streben: „..wenn jene thaten zu mühe und streben damals ...“ Goethe - mit Gefahr: „...doch müh und gefahr trug jener alleine“ Goethe - mit dem Ziel der Mühe: „auch ists ein müh mit kleinem gewinn.“ Grobian 2. Eigene Mühe / fremde Mühe Zum Beispiel: „verlaz dich nicht auf fremde müh, such selbst“ Gellert 3. Viel, große, schwere, leichte, geringe, vergebliche, verlorene, vergebene Mühe

23 Mühe 4. Belohnung, Preis, Labung einer Mühe
Zum Beispiel: „ segen ist der mühe preis“ Schiller „...in der mühe selbst der mühe labung geben“ Goethe 5. Mühe verwenden, anwenden, aufwenden, auf sich nehmen - Mühe auf etwas legen, wenden - Mühe erleichtern - Mühe scheuen - Mühe sparen 6. Mühe haben -„ich habe die Mühe“- - Mühe haben etwas zu tun (etwas nur mit geringer Anstrengung tun können)

24 Mühe 8. Einer oder etwas macht, gibt, verursacht Mühe
7. Sich Mühe geben, mit einem oder etwas; um einen oder etwas - Sich Mühe machen - Sich Mühe nehmen „gib dir Mühe“- „mach dir keine Mühe damit“ 8. Einer oder etwas macht, gibt, verursacht Mühe - etwas erfordert Mühe - etwas kostet Mühe - es braucht Mühe „ einem Mühe machen“; „das wird noch Mühe kosten“; „es braucht nicht viel Mühe“

25 Mühe 9. Mühe mit Präpositionen und anderen Adjektiven:
- durch Mühe, - in Mühe, - mit Mühe - ohne Mühe, - edler Mühe - keiner Mühe 10. Anwendung des Plurals Mühen, dadurch werden einzelne Betätigungen der Anstrengung für ein Ziel hervorgehoben (in gehobener und dichterischer Sprache) Zum Beispiel: „es stand der Anskar bei weitem noch nicht am ziele seiner mühen“ Dahlmann

26 Spezifischer Wortschatz des Druckerhandwerks
Jägerlatein Jedes traditionsbewusste Handwerk hat sein Jägerlatein. In ihm spiegelt sich der Stolz seiner Meister und die Verachtung der Pfuscher wider. Im Jahre 1990 blickte die Buchdruckerkunst auf eine 550jährige Vergangenheit zurück, und gerade sie hat eine Unzahl von Fachausdrücken der Gegenwart erhalten, die ebenso originell wie zutreffend sind. Vielfach sind Sinn und Ursprung heute schon vergessen, denn die technische Entwicklung hat vieles davon verwischt. Gutes Handwerkliches Können jedoch ist auch heute die Grundlage erfolgreichen Schaffens in der schwarzen Kunst

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29 Hurenkind und Schusterjunge
Hurenkind und Schusterjunge, beide waren in früheren Zeiten bemitleidenswerte Geschöpfe. Die Kinder lediger Frauen nannten die Menschen in der „guten alten Zeit“ verächtlich „Hurenkinder“. Die Schusterjungen mussten schon von klein auf ihrem Vater beim mühsamen Broterwerb helfen. Hurenkinder und Schusterkinder hatten somit eine nur mit wenig Freunde erhellte Kindheit.

30 Hurenkind und Schusterjunge
Auch in der Schwarzen Kunst sind sie unbeliebt und dürften in einem tadellosen Druckwerk nicht vorkommen. Als „Hurenkind“ bezeichnet man die letzte Zeile eines Absatzes, wenn sie am Beginn einer Spalte oder neuen Seite vorkommt, als „Schusterjunge“ die erste Zeile eines Absatzes, wenn sie allein am Ende einer Spalte oder fertig umbrochenen Seite steht.

31 Hochzeit und Leiche Hochzeit, hohe festliche Zeit, ursprünglich jedes hohe kirchliche und weltliche Fest, heute Vermählungsfeier.

32 Hochzeit und Leiche „Hochzeit“ im Sinne des Buchdruckers jedoch ist kein Grund zum Feiern, denn es handelt sich dabei um versehentlich doppelt gesetzte Wörter im Text. Wenn umgekehrt in einem Satz ein oder mehrere Wörter ausgelassen werden, so spricht der Buchdrucker von einer „Leiche“.

33 Jungfer Bei der Eigenart der Satztechnik ist es unvermeidlich, dass sich immer wieder Fehler in der Druckarbeit ergeben. Deshalb werden alle Druckarbeiten in der Druckerei gelesen und korrigiert. Bei besonders tüchtigen Setzern kommt es auch vor, dass Seiten ohne irgendwelche Korrekturen an ihn zurückgegeben werden können. Solch eine fehlerfrei ausgeführte Satzseite nennt der Setzer „Jungfer“. Er nennt sie so, weil diese Seite rein und unberührt ist wie eine „Jungfer“.

34 Aushängebogen Für jeden Fehler in diesem Druckwerk zahle ich 1 Gulden und fordere verehrtes Publikum auf, sich diesen Preis zu verdienen!

35 Aushängebogen Ein Drucker in Mainz versuchte auf diese Art seine Erzeugnisse der Kritik des Publikums zu unterwerfen. Sie fanden ein reges Interesse, besonders bei Studenten, wegen des Guldens, der bei jedem Fehler heraussprang. Heute ist von diesem Brauch nichts mehr geblieben, als der Aushängebogen selbst. Er soll aber lediglich den Auftraggeber über den Stand der Arbeit unterrichten und den Ausfall des Druckes zeigen. Ein Bogen umfasst je nach Format des Buches 8, 16 oder 32 Seiten. Der Aushängebogen aber ist das noch ungebundene Buch (das heißt: alle Bögen, aus denen das Buch besteht.

36 Cicero Cicero Marcus Julius, römischer Rechtsanwalt, Politiker und Schriftsteller. Rom 1467, erstmalig beim Druck von Ciceros Briefen wurden hier ein Schriftgrad verwendet, der seitdem den Namen des Römers trägt. Offenbar wollten die damaligen Drucker dem großen Cicero damit huldigen. Cicero ist eine Schriftgattung von 12 typographischen Punkten Kegelstärke. Erstmals für eine Ausgabe der Briefe Ciceros 1467 verwendet, seither dann als Schriftgrößen-Angabe genannt.

37 Nonpareille Wie lustig dagegen die Entstehung der Schriftbezeichnung „Nonpareille“, die ihren Namen von einem Schriftschneider erhielt, der etwas „ohnegleichen“ geschaffen zu haben glaube. Cicero und Nonpareille, Bedeutung des großen Römers und Grad des kleinen Schriftschneiders den die Welt vergessen hat. Nonpareille ist eigentlich ein Schriftgrad von drei Viertelpetit oder sechs typographischen Punkten.

38 Schimmelbogen Im allgemeinen sieht man einen Schimmel als ein Glückbringendes Zeichen an. Im Buchdruck gibt es zwar keinen Schimmel, aber einen Schimmelbogen. Im Gegensatz zu der glücklichen Bedeutung hat der Drucker mit dem Schimmelbogen eine ganz unangenehme Erfahrung machen müssen. So nennt man nämlich einen Druckbogen, der nur auf einer Seite bedruckt ist. Die andere Seite ist weiß wie ein Schimmel. Ein Buch in dem sich so ein Schimmelbogen finden lässt, ist wertlos, weil die jeweilige Fortsetzungsseite fehlt.

39 Schnellschuss „Schnellschuss“, das ist für den Drucker der heute erteilte Auftrag, der bereits „gestern“ geliefert werden musste. Dieser Begriff wird verwendet, wenn ein Druck sehr eilig ist und schnell fertig werden muss.

40 Das Gautschen In der Fachpraxis der Papiermacher versteht man darunter das Zusammenpressen der Papierstoffe und das Absaugen des Wassers, durch die Gautschpresse am Ende der Siebbahn. Es ist gleichzeitig aber auch die Bezeichnung für einen feierlichen Taufakt, der die ausgelernten Drucker und Setzer berechtigt, sich im Kreise der Gesellen als zukünftige Kollegen zu fühlen. Durch heutige Gautschfeiern soll erreicht werden, dass trotz des industriellen Fortschritts die Tradition des Druckergewerbes nicht verloren geht.

41 Eierkuchen Eierkuchen... Man nehme Mehl, Milch, Zucker, recht viele Eier und rühre dies alles durcheinander. So steht es im Kochbuch. Der Eierkuchen des Schriftsetzers hingegen ist weit weniger gut verdaulich. Er entsteht durch ein kleines Mißgeschick - ein zusammengebauter Schriftsatz fällt zur Erde und der Eierkuchen ist fertig. Derjenige, der dies verschuldet hat, wird meistens „in den Sack hauen“ müssen, d.h. er fliegt raus. Letzten Satz würde ich weglassen, ein Eierkuchen kann auch dem Drucker, Setzer selbst passieren, nicht nur dem Gesellen.

42 Ausschlachten Schlachtfeste sind heutzutage seltener geworden
Die Setzer hingegen können auch heute noch ihre Schlachtfeste abhalten. Der Setzer schlachtet nämlich den ausgedruckten Satz aus, um die in einem Satz enthaltenen verschiedenen Schriftarten und das Blindmaterial voneinander zu trennen. Er erleichtert sich hiermit die Arbeit und kann die in den verschiedenen Sätzen befindlichen Schriften nacheinander ablegen.

43 Bachulke Es ist heute für niemanden schmeichelhaft, wenn er mit diesem Namen belegt wird. Jedoch wissen die wenigsten, die dieses Wort gebrauchen, was es eigentlich bedeutet. In der Frühzeit der Buchdruckerkunst wurde die zum Druck benötigte Farbe mit lederüberzogenen Ballen verrieben und auf die Lettern übertragen. Der Ballenmeister war für diese wichtige Aufgabe verantwortlich. Wenn an Stelle des Ballenmeisters ein ungelernter Mann diese Arbeit verrichtete, so nannte man ihn Bachulke.

44 Quellen- und Literaturverzeichnis
Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. Berlin. Akademie Verlag 1993 Giesecke, Michael: Der Buchdruck in der frühen Neuzeit. Frankfurt am Main. Suhrkamp 1991 Grimm, Jacob und Wilhelm: Deutsche Wörterbuch Band 1 (A - Biermolke). Leipzig. Verlag von S. Hirzel 1854

45 Quellen- und Literaturverzeichnis
Heimann - Seelbach, Sabine: Begriff und Wertschätzung der menschlichen Arbeit bei Sebastian Brant und Thomas Murner. Leipzig Uni, Diss. 1986 Hendelmeier, Wolfgang: Jägerlatein der Schwarzen Kunst. Bremen. Hanseatische Verlangsanstalt 1940 Kluge - Etymologisches Wörterbuch. 22. Auflage. Walter de Gruyter & Co. 1989 Menz, Gerhard: Gutenberg- Fibel. Potsdam. Rütten und Loening 1949


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