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Woher kommt DTP? Eine Zeitreise durch die Gestaltung portabler Schriftwerke – und wieso man Bücher nicht mit MS-Word erstellt.

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Präsentation zum Thema: "Woher kommt DTP? Eine Zeitreise durch die Gestaltung portabler Schriftwerke – und wieso man Bücher nicht mit MS-Word erstellt."—  Präsentation transkript:

1 Woher kommt DTP? Eine Zeitreise durch die Gestaltung portabler Schriftwerke – und wieso man Bücher nicht mit MS-Word erstellt.

2 Am Anfang war das Wort … Eine kleine Zeitreise durch die Entwicklung der Schrift und den Wunsch des Menschen, Wissen und Ereignisse zu konservieren. Heute werden so gut wie alle Druckerzeugnisse mit dem Computer erstellt. Es entsteht der Eindruck, als wäre die Funktion der Werkzeuge willkürlich und würde der Arbeitsweise der Programmierer folgen. Ich möchte aufzeigen, dass Desktop Publishing aus einer langen Entwicklung entstanden ist.

3 … das Wort? Ob der Mensch erst laut gesprochen oder erst Bilder an Höhlenwände gemalt hat, kann man nicht sagen. Geschrieben hat er jedenfalls lange nicht. Die Comics auf Höhlenwänden waren höchstens Illustrationen für Erzählabende am Lagerfeuer. Anwendungsgebiete für Notizen waren astronomische Beobachtungen und Notizen dazu, die schon vor ca Jahren angefertigt wurden, um Himmelsphänomene wie die Mondphasen nachvollziehen zu können. Mit dem aufkommenden Handel wurde eine Buchhaltung notwendig.

4 Nein, am Anfang war der Lieferschein!!!
Tonbulle mit sogenannten „Tokens“ (!!!) ca v. Chr. Susa, Mesopotamien (heute Iran) Nein, am Anfang war der Lieferschein!!! Ein fälschungssicherer Lieferschein. Die Tokens, die die Ware symbolisieren, wurden in die Tonbulle gedrückt und danach in ihr bewahrt. Die unversehrte Tonhülle und die korrekte Anzahl der Tokens im Inneren bei der Warenübergabe garantierten die korrekte Lieferung. Den unterschiedlichen Tokens wurden unterschiedliche Werte zugeordnet. Das Abdrücken der Tokens und die gleichzeitige Aufbewahrung wurde vereinfacht durch das Abdrücken auf Tafeln und schließlich wurden die Zählmarkenformen nicht mehr direkt abgedrückt sondern unter Verwendung von Ästen oder ähnlichen Werkzeugen abstrakt nachgebildet. Die Abstraktion eines Gegenstandes durch ein Abbild kann als Schrift angesehen werden.

5 ca. 3.150 bis 1.800 v. Chr. Bei den Sumerern in Gebrauch, auch wieder in Mesopotamien.
Keilschrift Die Sumerer verfeinerten die Abstraktion. Sie benutzten einfache Werkzeuge zur Aufzeichnung von Informationen. Und sie begannen, mehr als nur die Anzahl von Gegenständen aufzuzeichnen, sondern auch die Gegenstände an sich.

6 Keilschrift Vereinfachung und Kolumnisierung
Die Keilschrift war keine Schrift aus einzelnen Buchstaben, wie wir sie heute benutzen, sondern eine Schrift aus Bedeutungseinheiten. Einzelne Gegenstände und Wörter wurden erst gegenständlich aufgezeichnet und im Lauf der Jahrhunderte zugunsten eines schnellen Schreibflusses vereinfacht. Dem Leser wurden optische Hilfsmittel mitgeliefert, die Bedeutungseinheiten zu verstehen. Erst wurden die Einheiten in Felder aufgeteilt und diese in Kolumnen angeordnet, dann wurde - dem schnellen Schreiben geschuldet – die Information in der Waagerechten niedergeschrieben und schließlich in Zeilen, die von links nach rechts aufgezeichnet wurden.

7 etwa von 3.200 v. Chr. bis 300 n. Chr. in Ägypten und Nubien verwendet
Hieroglyphen Auch Hieroglyphen wurden im Lauf ihrer Entwicklung der Übersichtlichkeit halber in Spalten oder Zeilen geschrieben, die optisch klar gegliedert wurden. Die Hieroglyphenschrift war eine Lautschrift, wobei die Bildsymbole einem Lautwert entsprachen. Sie hatten Symbole für ganze Wörter, für Silben und auch für einzelne Laute, um Wörter buchstabieren zu können, die z.B. aus einem anderen Sprachraum stammten. Auch die Ägypter meißelten ihre Schriftzeichen in Stein oder ritzten sie in feuchten Ton.

8 Demotisch – Schreibschrift der Ägypter
Ca. 2. bis 1. Jhdt. v. Chr. Demotisch – Schreibschrift der Ägypter Ägypter und Sumerer begannen mit der Entwicklung ihrer Schriftsysteme immer mehr Dinge schriftlich festzuhalten. Auf Stein für die Ewigkeit, in Ton für die schnelle Notiz. Mit der Entwicklung von Papyrus und Tierhäuten als Informationsträger entwickelten die Ägypter auch eine Schreibschrift, die sich aus den Hieroglyphen entwickelte. Die Notizen von wissenschaftlichen und religiösen Texten aber auch Briefkorrespondenzen, Literatur, Buchhaltung ermöglichte es jetzt Wissen und Gedanken auszulagern, weiterzugeben und zu erhalten. Die Ägyptische Schrift und die Keilschrift starben aus. Stattdessen entwickelten sich aus der Phönizischen Schrift, die ungefähr auf dem Gebiet des heutigen Syrien entstand, neue Schriftsysteme für neue Hochkulturen, allen voran die Griechen und die Römer. Außerdem war die Phönizische Schrift die Grundlage für Hebräische Schriftzeichen und für die indische Schrift.

9 Schriftkultur - Schreibkultur
Die griechischen Minuskeln wurden vermutlich in Syrien ab dem 2. Jhdt. n. Chr. entwickelt. Die heute für das Altgriechische gebrauchten Satzzeichen wurden zur selben Zeit eingeführt: Komma, Punkt und Kolon (:) werden wie im Deutschen gebraucht. Schriftkultur - Schreibkultur Wichtigste Schrift war die Griechische Schrift, die die Hieroglyphen verdrängte und einen Schriftstandard für einen großen Raum bildete.

10 Schriftkultur - Schreibkultur
Das lateinische Alphabet wurde, über Vermittlung der Etrusker, aus dem westgriechischen Alphabet entlehnt. Das archaische lateinische Alphabet bestand aus 21 Buchstaben: A B C D E F Z H I K L M N O P Q R S T V X. Schriftkultur - Schreibkultur Die Buchstaben des lateinischen Alphabets wurden aus dem Phönizischen über das Griechische entwickelt und zum eigenen Lautfundus genormt. Die Römer entwickelten eine Majuskel-Typographie, die wir noch heute verwenden.

11 Schriftkultur - Schreibkultur
Als karolingische oder karlingische Minuskel (Carolina) wird eine Schriftart bezeichnet, die am Ende des 8. Jahrhunderts im Umfeld Karls des Großen entwickelt wurde, um im gesamten Frankenreich über eine einheitliche Buch- und Verwaltungsschrift zu verfügen. Schriftkultur - Schreibkultur Die Vereinheitlichung der Schrift brachte auch eine Vereinheitlichung der Schriftstücke mit sich. Pergament- und Papierbögen wurden zu Büchern gefasst und in Bibliotheken gesammelt – wie schon Jahre zuvor die Papyrusrollen der Ägypter, die die Zeit aber nicht überdauerten. Conclusio des Exkurses: Entwicklung von genormten Schriftsystemen, die aus unterschiedlichen Gründen so sind, wie sie sind: Zeilen- oder Spaltenweise Anordnung aus Gründen der Leserlichkeit und aus Gründen des Schreibflusses. Vereinheitlichung innerhalb eines Machtgebiets Optimierung der Leserlichkeit Optimierung des Schreibflusses

12 Und dann kam er …

13 Johannes Gensfleisch, genannt Gutenberg (. um 1400 in Mainz; † 3
Johannes Gensfleisch, genannt Gutenberg (* um 1400 in Mainz; † 3. Februar 1468 ebenda)

14 … erfindet den Buchdruck mit beweglichen Lettern

15 Und jetzt geht‘s erst richtig los!

16 Traditionelle Erstellung von Druckwerken im Bleisatz

17 Die Metall-Lettern wurden, mit Hilfe eines Winkelhakens, zu Zeilen zusammengefügt. Ein gleichmäßiger Abstand zwischen den Buchstaben und Zeilen wurde durch Blindmaterial erreicht. Die in dem Winkelhaken gesetzten Zeilen wurden anschließend in einem Setzschiff zu einer Seite oder Spalte zusammengestellt. Dieser Satz wurde, mittels eines Druckerballens (ein Ledersäckchen aus Hundeleder, das mit Pferdehaaren gefüllt war) mit Druckfarbe bestrichen und in die Presse eingelegt. Satz und Druck

18 Satz im Bild Die in dem Winkelhaken gesetzten Zeilen wurden anschließend in einem Setzschiff zu einer Seite oder Spalte zusammengestellt. Der Bleisatz wurde ab den 1880 Jahren durch „Linotype“-Maschinen automatisiert.

19 Satz im Bild Links eine Linotype von 1889, rechts die Linotype 78, die bis in die 80erjahre des 20. Jahrhunderts in Gebrauch war. Der Setzer bedient eine Tastatur, über die er den zu setzenden Text eingibt. Tippt der Setzer einen Buchstaben, fällt aus einem Magazin eine Matrize, eine metallene Gussform für einen Buchstaben. Diese einzelnen Matrizen werden zu Zeilen aneinander gereiht, bis die Breite des Satzspiegels annähernd erreicht ist. Wortzwischenräume werden durch in der Breite veränderbare Spatienkeile gebildet; diese Spatienkeile schließen die Zeile durch Veränderung der Wortabstand-Breiten automatisch auf volle Zeilenbreite aus. Die fertig zusammengestellte Zeile wird sodann mit flüssigem Metall (Legierung aus Blei (85 %), Antimon (11 %) und Zinn (4 %)) ausgegossen – es entsteht als ein Element eine Zeile mit erhabenen Buchstaben (Gesamthöhe 23,567 mm), die namengebende line of types. Diese Zeilenblöcke werden anschließend per Hand seitenweise zu Druckstöcken zusammengestellt. Bei Setzfehlern muss dem Verfahren entsprechend die gesamte betroffene Zeile neu geschrieben und gegossen werden. Die zum Gießen der Zeilen benutzten Matrizen werden nach dem Guss per „Elevator“ und über eine kodierte Zahnstange zum Magazin zurückgeführt; mittels unterschiedlicher Zahnkodierungen an den einzelnen Matrizen gelangen sie automatisch in die zugehörigen Buchstabenkanäle des Matrizenmagazins und sind dort zur erneuten Verwendung verfügbar. – Die Spatienkeile zur Bildung der Wortabstände durchlaufen einen ähnlichen Kreislauf, befinden sich aber in einem separaten „Magazin“.

20 Satz im Bild Links eine Linotype von 1889, rechts die Linotype 78, die bis in die 80erjahre des 20. Jahrhunderts in Gebrauch war. Der Setzer bedient eine Tastatur, über die er den zu setzenden Text eingibt. Tippt der Setzer einen Buchstaben, fällt aus einem Magazin eine Matrize, eine metallene Gussform für einen Buchstaben. Diese einzelnen Matrizen werden zu Zeilen aneinander gereiht, bis die Breite des Satzspiegels annähernd erreicht ist. Wortzwischenräume werden durch in der Breite veränderbare Spatienkeile gebildet; Die fertig zusammengestellte Zeile wird dann mit flüssigem Metall (Legierung aus Blei (85 %), Antimon (11 %) und Zinn (4 %)) ausgegossen – es entsteht als ein Element eine Zeile mit erhabenen Buchstaben (Gesamthöhe 23,567 mm), die namengebende line of types. Diese Zeilenblöcke werden anschließend per Hand seitenweise zu Druckstöcken zusammengestellt. Bei Setzfehlern muss dem Verfahren entsprechend die gesamte betroffene Zeile neu geschrieben und gegossen werden. Die zum Gießen der Zeilen benutzten Matrizen werden nach dem Guss per „Elevator“ und über eine kodierte Zahnstange zum Magazin zurückgeführt; mittels unterschiedlicher Zahnkodierungen an den einzelnen Matrizen gelangen sie automatisch in die zugehörigen Buchstabenkanäle des Matrizenmagazins und sind dort zur erneuten Verwendung verfügbar. – Die Spatienkeile zur Bildung der Wortabstände durchlaufen einen ähnlichen Kreislauf, befinden sich aber in einem separaten „Magazin“.

21 Als Satzspiegel wird in der Typografie die Nutzfläche auf der Seite eines Buches, einer Zeitschrift oder anderen Druckwerken bezeichnet. Der Satzspiegel wird begrenzt durch die Stege, also durch die unbedruckten Abstände zwischen dem Satzspiegel und dem Rand. Die Spalten (Kolumnen) mit Text, Grafik oder Bild gehören immer zum Satzspiegel. Auch der so genannte „lebende Kolumnentitel“, der neben der Seitenzahl auch noch kurze Angaben über den jeweiligen Kapitelinhalt enthält, wird zum Satzspiegel gerechnet; ebenso Fußnoten. Dagegen gehört der „tote Kolumnentitel“, der lediglich die Seitenzahl enthält, nicht zum Satzspiegel. Satzspiegel

22 Druckstock

23 Und was hat das jetzt mit MS-Word zu tun?

24 Nichts …! Denn Word ist eigentlich kein Programm, um Satzspiegel umzusetzen und mit Text zu füllen, Word ist ein Programm zur Textverarbeitung.

25 Der Ausdruck Textverarbeitung wurde in den 1960er Jahren durch den deutschen IBM-Manager Ulrich Steinhilper auf Deutsch geprägt und dann IBM-intern als Word Processing in das Englische übersetzt. Textverarbeitung

26 Bis weit ins 19. Jahrhundert war es üblich, Texte (sofern sie nicht gedruckt wurden) mit der Hand zu schreiben. Nachdem im 19. Jahrhundert die ersten praktisch verwendbaren Schreibmaschinen auftauchten, begann sich dies jedoch allmählich zu ändern. Nach und nach setzte sie sich gegenüber der Handschrift durch, ihre Vorteile gegenüber der Handschrift: Schnelleres Schreiben Klareres Schriftbild Normierte Zeichengrößen Textverarbeitung Die seit 1901 von dem Gründer der „Adler Fahrradwerke“, Heinrich Kleyer, vertriebene „Adler No. 7“ war die erste deutsche Schreibmaschine, die sich auch international mit großem Erfolg verkaufte.

27 Textverarbeitung Meilensteine unter Windows hatte Lotus AmiPro gesetzt, indem es 1988 die erste wirkliche Layoutfunktionen in DTP-Orientierung ermöglichte und auf echtes WYSIWYG (what you see is what you get) unter Windows setzte, während Microsoft Word für Windows erst ein Jahr später erschien. Hier Ami Pro von 1993 für OS/2

28 Desktop Publishing (DTP)
Demgegenüber steht das Desktop Publishing (DTP)

29 Desktop-Publishing (Abkürzung DTP; engl
Desktop-Publishing (Abkürzung DTP; engl. für „Publizieren vom Schreibtisch aus“) ist das rechnergestützte Setzen von Dokumenten, die aus Texten und Bildern bestehen und später als Publikationen, wie zum Beispiel Broschüren, Magazine, Bücher oder Kataloge, ihre Verwendung finden. Im Mittelpunkt des DTP stehen ein Desktop-Computer, Software für die Erstellung des Layouts und ein Drucker zur Ausgabe. DTP

30 Eingeführt wurde das heute bekannte DTP 1985 von den Firmen Apple, Adobe, Aldus und Linotype, die damit Gutenbergs Erfindung (Satz und Druck) zum ersten Mal seit über 500 Jahren tiefgreifend revolutionierten. Die ersten Programme, die genutzt wurden, waren Ventura Publisher und Pagemaker, die Firma Quark sprang 1987 mit QuarkXPress auf den Zug auf. Dabei steuerte Adobe die Seitenbeschreibungssprache PostScript, Aldus das erste Layout-Programm (PageMaker), Apple den ersten voll grafikorientierten Rechner (Macintosh) und einen PostScript-fähigen Laserdrucker (LaserWriter) bei. Linotype lieferte die ersten PostScript-Schriften und den ersten PostScript-fähigen Belichter. DTP

31 Ein wesentlicher Vorteil des DTPs: Von einem Autor auf dem PC verfasste und als reiner Text ohne jede Formatierung abgespeicherte Werke oder Artikel brauchen nicht mehr vom „Setzer“ noch einmal völlig neu komplett erfasst zu werden, sondern können als Textdatei direkt in die speziellen Layout-Programme, wie zum Beispiel Quark XPress oder InDesign, eingelesen und darin entsprechend den typografischen Verlagsvorgaben formatiert werden. DTP

32 Adobe Indesign

33 Satzspiegel

34 Adobe Indesign

35 DTP-Programme sind keine Programme zur Texterfassung.
Texte erfasst man mit Textverarbeitungsprogrammen. DTP-Programme arbeiten mit Rahmen. Die Rahmen sind auf der Arbeitsfläche frei platzierbar und jederzeit zu verschieben. Die Typografie kann in DTP-Programmen sehr fein graduiert angepasst werden, um Textrahmen optimal zu gestalten. DTP-Programme arbeiten im Druckfarbenmodus CMYK. MS-Word gibt Farben in RGB aus und somit unbrauchbar für z.B. den Offsetdruck. Einfachere Druckwerke lassen sich mit einer Textverarbeitung durchaus gestalten. Seit 20 Jahren werden Elemente des DTP in Textverarbeitungsprogramme integriert, z.B. Spaltenlayout. MS-Word vs. Indesign

36 MS-Word vs. Indesign - Typografie

37 Von der Keilschrift zum modernen Magazinlayout


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