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II. Glaube und Sprache Was ist die Sprache?.

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Präsentation zum Thema: "II. Glaube und Sprache Was ist die Sprache?."—  Präsentation transkript:

1 II. Glaube und Sprache Was ist die Sprache?

2 Geschenk Gottes oder Grundausrüstung des Menschen
In der Evolutionsgeschichte vom Menschen allmählich erworbene Fähigkeit (Jacob Grimm, 1851) Beruht auf Beziehung: Aufgrund der Sprache erlernt ein Kind von seiner Mutter die Grundtechniken des Überlebens Vorteil des Menschen gegenüber anderen Säugetieren

3 Moderne Wissenschaften
Sprache als eine der Hauptursachen des menschlichen Gehirnwachstums Entstanden vor 100‘000 – 30‘000 Jahren Vielleicht aber auch so alt, wie der Mensch selbst Sprache als Kennzeichen des Menschen im Gegensatz zum sprachlosen Menschenaffen

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5 Sprache und Denken Kein Gedanke ohne Sprache – kein Wort ohne Gedanke
Alle Sprechenden unterliegen linguistischen Strukturen so, wie alle Körper der Schwerkraft unterliegen Verschiede Grammatiken führen zu verschiedenen Beobachtungen und Bewertungen der äusserlichen Wirklichkeit

6 Sag mir, was für eine Sprache du sprichst …..
… und ich sage dir, wie du die Welt wahrnimmst Die Weltsicht der modernen Naturwissenschaft ist sozusagen durch die Grammatik der westlichen indoeuropäischen Sprachen eingefärbt

7 Die Japanerin Yoko Tawada

8 Enpitsu - Bleistift Im Japanischen sind alle Wörter geschlechtslos. Enpitsu lässt sich nicht personalisieren („der blöde Beilstift“). Es gibt andere Gruppierungen wie flach, rund, länglich oder die Gruppe der Menschen … Grammatikalisch ist im Japanischen nicht einmal ein Mann männlich. Es gibt kein der, die, das ..

9 Zwei fremde „Figuren“ in der deutschen Sprache
Gott: „Um Gottes Willen!“, „Gott sei Dank!“ Es: Es regnet, es ist kalt, es geht mir nicht gut …. Es als Subjektersatz, weil im Deutschen jeder Satz ein Subjekt haben muss – im Gegensatz zum Japanischen Das liguistische System einer Sprache ist immer an der Art und Weise des Denkens beteiligt Unterschiedliche Wahrnehmungen und Denkweisen, die aus unterschiedlichen Sprachstrukturen resultieren, liegen den kulturellen, weltanschaulichen und religiösen Differenzen unserer Welt wesentlich zu Grunde

10 Diese vier Frauen aus verschiedenen Kulturen und Sprachgruppen reden nicht nur anders, sondern sie denken auch anders und nehmen die Welt z.T. total anders wahr. Ihre Sprache hat ihr Denken geprägt. Oben und unten, männlich, weiblich, sächlich, Gott, Wahrheit, Hoffnung, Glaube, Liebe, Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft und unzählige uns selbstverständliche Kategorien werden von rechts nach links gesehen immer wie „unselbstverständlicher“.

11 Indoeuropäisches Muster
Subjekt und Prädikat zentral. Mensch = Aktionszentrum. „Tätersubjekt“. Spaltung in Subjekte und Objekte. Ich sehe mich der Wirklichkeit gegenüber.

12 Chinesisches, japanisches und indianisches Muster
Kennt kein Subjekt-Prädikat-Schema. Sätze ohne Subjekt gängig. Ein Geschehen kann ohne Tätersubjekt (z.B. „es“) ausgesagt werden. Mensch ist ein Erlebender, nicht ein Ergreifender oder Begreifender. Erlebnissprachen verso Begriffssprachen Staunen verso behändigen und begreifen

13 Naturwisschenschaft Kind des begrifflichen griechischen Denkens
Stösst heute an Grenzen und lernt, statt Kräfte und Tätigkeiten zu beobachten eher auch „Zustände“ zu sehen (statt Wellen und Teilchen etwa „Felder“) Statt „Entweder-Oder“, „Sowohl-Als-Auch“ oder gar „Weder-Noch“ ……

14 Theologie Gott als Person, als Wesen ….?
Schöpfung als Akt, der von einer ersten Ursache bewirkt worden ist ….? Von nichts kommt nichts …? Ursache und Wirkung ….? Oder eben Mystik als Versuch, mit jedem Gegenstand des Erlebens eins zu werden, zu verschmelzen statt sich seiner zu bemächtigen Gott ist grösser und anders als die durch die verschiedenen Grammatiken gesetzten Denk- und Sprachgrenzen

15 Die Idee des Seins als archimedischer Punkt des westlichen Denkens
Keiji Nishitani ( )

16 Sein - Nichts Zentralbegriff im Denken des Ostens ist das Nichts, nicht das Sein Nichts ist nicht das Gegenteil von Sein Nichts ist etwas vom Sein vollständig Verschiedenes

17 Nikolaus von Cues (um 1450) Nur aufgrund der Tatsache, dass Gott nicht ist, gibt es keinen Ort, an dem er nicht ist und nicht arbeitet. Wäre Gott das, was zu begreifen ist, wäre er schon endlich. Ein Nichts, das vom Sein getrennt ist, ist nicht das wahre Nichts. (Nishitani) Ohne zur Erleuchtung durchgebrochen zu sein, lohnt es sich nicht, über die Wirklichkeit nachzudenken. (Nishitani)

18 Griechisches Denken Betont Logos. Geht von der Bedeutung des Seins aus. Es gibt verschiedene Ebenen des Seins. Gott ist. Das Ewige Leben ist. Die Dinge der Metaphysik sind, so wahr die physikalischen Dinge sind. Ratzinger: „Jüdisch-christliche Tradition ist er in der Verbindung mit dem griechischen Logos zu sich selbst gekommen.“

19 Exkurs: Plattdeutsche Sprache und Dogma
Das Plattdeutsche und – mutatis mutandis – das Schweizerdeutsche sind für dogmatische Differnzierung und Systembildung kein Medium. Die Theologie ist von Anfang an von der griechischen und lateinischen Begrifflichkeit geprägt und wurde später in Luthers grossartiges Deutsch gegossen.

20 Erst wenn ein Dogma auch in Mundart als etwas Besonderes vermittelbar wird, ist Theologie auf dem richtigen Weg. Dialekt steht dem Aramäischen, der Sprache Jesu, näher als die Sprache der Hochscholastik.

21 2. Sprache und Wirklichkeit
Höhlengleichnis Platons: Wir erkennen nur die Schatten, nicht die Wirklichkeit, welche diese Schattem wirft.$ Heisenberg: „Auch in der Naturwissenschaft ist also der Gegenstand der Forschung nicht mehr die Natur an sich, sondern die der menschlichen Fragestellung ausgesetzte Natur, und insofern begegnet der Mensch auch immer wieder sich selber. – Das Objekt an sich hat sich uns entzogen.

22 Heisenberg „Nirgendwo stehen wir der Wirklichkeit pur gegenüber, sondern begegnen in der vermeintlich objektiven Sachfrage uns selbst. Das führt zu einer Relativierung jeder Wirklichkeitserfahrung.“

23 3. Sprache und Sinngebungskompetenz
Auch die soziale Wirklichkeit ist abhängig vom jeweiligen Sinngebungssystem einer Gesellschaft. Wir sehen und bestimmen das Vorgegebene. Während es einst kein Spezialwissen gab, beanspruchen unterdessen hauptamtliche Experten die absolute Jurisdiktion über die gesamt Wirklichkeit.

24 Peter Sloterdijk: Paradigmenwechsel
Moderne Welt Pluralismen von Inmspirationsquellen Markt der weltanschaulichen Möglichkeiten, auf dem sich Menschen begegnen, die sich für verschiedenes begeistern Mittelalterliche Welt Einzigkeit einer Inspirationsquelle Bestimmtheit der Menschen durch das Eine, das nottut

25 4. Sprache und Glaube Die herkömmliche Glaubenssprache eignet sich nicht mehr, den Glauben auszudrücke. Martin Walser (Halbzeit): „Ich kann mich nicht mehr so verrenken. Ich habe gott mit diesen Formeln geerbt. Jetzt verliere ich ihn durch diese Formeln.“ Die grundlegenden Wörter des christlichen Glaubens sihnd ausserhalb des regulären Verständigungsrahmens unserer Zeit.

26 Zentralbegriffe Gnade Erlösung Opfer Auferstehung Himmelfahrt Gericht
Wiederkunft

27 Die Metapher rettet vor dem Verstummen
Im Gegensatz zur dogmatischen Rede von Gott führt die metaphorische Rede in die Weite, sofern die Metapher als Metapher verstanden und nicht wörtlich genommen wird Die gesamte Lehre Jesu artikuliert sich metaphorisch

28 Die Wahrheit der Formen
Alle sprachlichen Formen haben eine gattungsspezifische Gültigkeit Jede Gattung muss als solche gelesen und verstanden werden: Mythos, Märchen, Sage, Legende, Gleichnis ….. Bei Verletzung dieser Regel entstehen grobe Missverständnisse Gattung „Reportage“ oder „Tatsachenbericht“ existiert in der Bibel nicht

29 Selbstgefälligkeit theologischer Rede
Die Rede von Gott wird allzu leicht dazu missbraucht, die Abgründe der eigenen Existenz, die Widersprüche der Evolution und die Absurditäten der Geschichte zu verdrängen. Theologie hat allzu oft kein hinreichendes Potential immanenten Misstrauens gegenüber sich selber

30 Glaube und Sprache fallen zunehmend auseinander
Androzentrische Sprache: Gott, der Herr Dogmatische Sprache Worthülsen Metaphorische bzw. symbolische Rede wird dem Glauben am ehesten gerecht Worüber man nicht reden kann, darüber soll man schweigen (Wittgenstein)

31 Arbeitsauftrag 1 Lest aus H. Halbfas, Religionsunterricht in der Grundschule, Lehrerhandbuch 1, die beiden Einführungen in metaphorische (S ) und in symbolische Redensarten (S ) G 1: metaphorisch G 2: symbolisch

32 Arbeitsauftrag 2 Lest in Einzelarbeit die erste der neuen biographischen Skizzen in „Der Glaube“, S : Franz Jägerstätter: Keiner will für etwas verantwortlich sein Beantwortet folgende Fragen: Was macht Jägerstädter zu einer so glaubwürdigen Existenz? In welcher Hinsicht könnten wir heute an ihm Mass nehmen? Wo könnte er uns ein Vorbild werden?


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