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Alleinerziehen. (k)eine Kunst?!

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Präsentation zum Thema: "Alleinerziehen. (k)eine Kunst?!"—  Präsentation transkript:

1 Alleinerziehen. (k)eine Kunst?!
Erhebung und Analyse der Situation und Perspektiven allein erziehender Frauen in Klagenfurt Zur Studie Die Studie wurde von Frauenreferat und Frauenbüro der Stadt Klagenfurt 2005 in Auftrag gegeben. Frau Mag. Ulrike Kraigher, freiberuflich als Sozialwissenschafterin tätig, hat den Fragebogen in Abstimmung mit uns konzipiert, die Erhebung durchgeführt und die Ergebnisse analysiert. Im Auftrag des Frauenbüros der Stadt Klagenfurt April bis Juni 2006

2 Die Hintergründe Immer mehr Mütter und Väter leben zumindest zeitweise mit ihren Kindern alleine. Mancherorts liegt die Scheidungsgrate bereits bei 60% (Wien). In Klagenfurt ca Familien, rund zwei Drittel mit Kindern. Rund 1 Viertel Alleinerziehende, davon allein erziehende Mütter mit insgesamt Kindern (3.108 unter 15 Jahre) 591 allein erziehende Väter mit 732 Kindern (204 unter 15 Jahre) Allein erziehende Mütter und Väter beginnen sich als Gruppe zu verstehen, beginnen sich da und dort zu organisieren, um auf ihre machen auf ihre Probleme aufmerksam – Stichwort Pflegeurlaub, Unterhalt – zu machen. Zu den Hintergründen Die Gruppe der Alleinerziehenden allgemein wächst. Meist ist es eine Lebensform, die an eine Scheidung/Trennung anknüpft. Es gibt bereits eine wachsende Zahl an Informationen im Internet, Zeitschriften und Aktionen für diese Gruppe. Anlass für die Klagenfurter Studie war auch eine Salzburger Befragung die 2004 durchgeführt wurde, sodass wir Vergleiche herstellen konnten. Es wäre wünschenswert, dass zumindest in allen Landeshauptstädten vergleichbare Erhebungen stattfänden. Auch im Sinne der Bewusstseinsbildung.

3 Familiengeschichtliches
Familie als heile Welt – eine Utopie Strukturwandel – seit den 60er Jahren des 20. Jhdts. Neue Vielfalt von Familientypen – Pluralisierung Mehr individuelle Entfaltungsmöglichkeiten Familiengeschichtliches hat auch einen wissenschaftlichen Konnex, den wir in die Präsentation mit einbeziehen. Die Familienforschung - eine vergleichsweise noch recht junge Disziplin – hat die Mythen der Vergangenheit von der Familie als heiler Welt längst als Utopie entlarvt. Dies war ein vor allem aus feministischer Perspektive bedeutungsvoller Ansatz. Denn sowohl Produktion als auch Reproduktion heiler Welt wurde über viele Jahrzehnte in erster Linie Aufgabe der Frauen. Strukturwandel - hat eine neue Vielfalt entstehen lassen, die dem/der einzelnen mehr an individuellen Entfaltungsmöglichkeiten bietet. Wohlgemerkt auch dem einzelnen. Auch Männer können zumindest theoretisch ihrem klassischen Rollenbild entsagen.

4 Drei Thesen Stabilität des Wandels von Familie (Beck Gernsheim)
Polarisierung der Lebensformen (Strohmeier) Strukturelle Rücksichtslosigkeit (Kaufmann) Zur Entwicklung unserer Gesellschaft gibt es verschiedene Ansichten: Elisabeth Beck Gernsheim geht in ihren Thesen zur Entwicklung unsere westliche Gesellschaft davon aus, dass sich die Vielfalt der Lebensformen zur Normalität entwickelt. Alleinerziehen wird demnach zur eigenständigen, selbstverständlichen Lebensform. Das ist deswegen von Bedeutung, weil in der Studie viele Frauen die Meinung vertreten, dass sie als Alleinerzieherinnen nach wie vor mit Vorurteilen zu kämpfen haben und auf ihre Situationen wenig Rücksicht genommen wird. Demgegenüber spricht Strohmeier von Grenzen der Pluralisierung – Familien und Nichtfamilien stehen sich gegenüber. Der Familienbereich wird immer kleiner. Dass sich dieser Ansicht viele anschließen, zeigt sich auch darin, wie gegenwärtig über die zunehmende Kinderlosigkeit diskutiert wird, nämlich in der Form eines Horrorszenarios. Kaufmann spricht davon, dass Familien grundsätzlich aufgrund der strukturellen Rücksichtslosigkeit immer mehr unter Druck geraten und in ihrem Bestand, in welcher Form auch immer besonders gefährdet sind. Z. B. durch mangelnde Rücksichtnahme der Wirtschaft , z.B. im Bereich der Lohngestaltung werden familiäre Verpflichtungen des Lohnempfängers nicht berücksichtigt – sprich Individuallöhne und speziell Frauenlöhne; Familienbelange werden in der Politik auch oder besonders von Kommunen zu wenig berücksichtigt.

5 Die Teilnehmerinnen … vor allem Frauen im Alter von 30 bis 40 Jahren
… seit mindestens drei Jahren und länger allein erziehend, infolge einer Scheidung oder Trennung. … ein bis zwei Kinder im Alter zwischen 10 und 14 Jahren. … überdurchschnittlich gut bis hoch qualifiziert, haben eine Fachausbildung, Matura, Hochschulabschluss. … wohnen in einer Miet- oder Eigentumswohnung bzw. Haus. Nun zu den Klagenfurter Ergebnissen - einem Ausschnitt aus dem Sozialraum, aus der Perspektive allein erziehender Frauen. Der Fragebogen mit insgesamt 32 Fragen wurde Anfang April an Frauen geschickt, die in Klagenfurt mit ihren Kindern als allein lebend gemeldet sind. 210 Fragebogen wurden in die Auswertung einbezogen. Dazu ist zu sagen, dass eine Teilnahme auch ein hohes Maß an Bereitschaft zur Selbstreflexion voraussetzt. Dank und Respekt allen Frauen, die an der Umfrage teilgenommen haben. Die Frauen waren zwischen 30 und 4 Jahre alt. Befinden sich also in einer Lebensphase, die im allgemeinen als besonders aktiv bezeichnet wird. Dies dürfte auch damit zusammenhängen, dass eine Scheidung/Trennung besonders im 10. Jahr einer Beziehung erfolgt. Dementsprechend ist der Großteil der Kinder auch zwischen 10 und 14 Jahre alt. Besonders interessant ist in Bezug auf die Einkommenssituation in unserer Studie, dass die Mehrzahl der Frauen überdurchschnittlich gut bis hoch qualifiziert ist. Während viele andere – meist Männer, oder kinderlose Frauen – in diesem Lebensabschnitt sich auf ihr berufliches Fortkommen konzentrieren, haben Alleinerzieherinnen ganz andere Probleme: Bewältigung der Scheidung/Trennung/Verlusts, Erziehung der Kinder, existenzielle Sorgen. Der berufliche Wiedereinstieg, das Nachholen von Ausbildungen, u.v.m.

6 Angenommen wurde … allein erziehende Frauen arbeiten großteils in Teilzeitjobs. … Alleinerzieherinnen haben große finanzielle Sorgen. … allein erziehende Frauen sind mit Kindererziehung, Job und Haushalt am Rande der Belastbarkeit. … Alleinerzieherinnen haben es im Berufsleben besonders schwer und kaum Aufstiegschancen. … Alleinerzieherinnen haben wenig Zeit für sich. … die meisten Väter kümmern sich auch nach der Scheidung ausreichend um ihre Kinder. Vor Beginn der Erhebung wurde von folgenden Annahmen ausgegangen , die sich im Prinzip mit jenen unter dem Begriff der strukturellen Rücksichtslosigkeit subsumierten Definitionen decken.

7 Arbeit macht das Leben süß?
Erwerbsarbeit dient der Existenzsicherung und hebt das Selbstwertgefühl. 70% der Befragten arbeiten 35 Stunden und mehr. Der Großteil wünscht aus finanziellen Gründen keine Veränderung des Beschäftigungsausmaßes. Das Haushaltseinkommen wird zum Großteil selbst erwirtschaftet. Genereller Zufriedenheit am Arbeitsplatz stehen geringe Aufstiegschancen und große Angst vor Erwerbsarbeitslosigkeit gegenüber. Belastend ist besonders das Gefühl, zu wenig Zeit für die Kinder zu haben. Grundsätzlich ist festzuhalten, dass die Beschäftigungsquote der Frauen im Zeitraum von 1971 bis 2001 (letzte Volkszählung) stetig steigt, die der Männer wenn auch gering, doch rückläufig ist sind in Klagenfurt 51,3 % Frauen erwerbstätig, so sind im Alter von 25 bis 50 Jahren stetig mehr als 80% der Frauen erwerbstätig. Das heißt, dass Frauen neben Kinderbetreuung und Hausarbeit einen ganz wesentliche Teil ihres Einkommens selbst erwirtschaften. Besonders hoch ist dieser Anteil bei den Alleinerzieherinnen. Zum einen ergab die Erhebung, dass der überwiegende Teil der Alleinerziehenden Frauen - nämlich rund 70% und mehr Stunden pro Woche erwerbstätig ist. Die ursprünglich Annahme von einer hohen Anzahl teilzeitbeschäftigter Frauen, bestätigte sich in diesem Fall nicht.

8 Geld regiert die Welt 1% 3% 4% 7% 23% 9%
27% 13% 9% 7% 4% 1% 3% < 2500€ < 700€ < 1000€ < 1300€ < 1600€ < 1900€ < 2200€ < 2800€ > 2800€ Nettomonatseinkommen allgemein: bei Männern ca €, bei Frauen ca. € 1200. Wie hoch ist nun das Das Haushaltsbudget einer allein-erziehenden Mutter - inklusive Transferzahlungen und Beihilfen. 23% bis 700 € 27% bis 1000 € 13% bis 1300 13% bis 1600 Nach oben wird’s immer dünner. Dabei stechen zwei Dinge ins Auge und denken sie dabei besonders an die These der strukturellen Benachteiligung: 50% der allein erziehende Frauen trotz hohem Beschäftigungsausmaßes und hoher Bildung stark armutsgefährdet sind, die andere Hälfte gerade über der Schwelle zur Armut lebt.

9 Die Sache mit dem Unterhalt
Unterhalt in Relation zu Durchschnittsbedarfssätzen weniger ca. gleich mehr Unterhalt dient der Sicherung wichtiger Bedürfnisse des Kindes. Über Höhe und Dauer des Kindesunterhalts werden oft im nachhinein Konflikte weiter ausgetragen. Daraus resultiert weiteres Leid. Eine zentrale Forderung von Organisationen für allein erziehende Frauen und Männer ist daher, ein generelles Recht des Kindes auf Unterhalt zu etablieren, für ausbleibende Unterhaltszahlungen soll der Saat jedenfalls aufkommen. 75 % erhalten regelmäßig Unterhalt. Der Rest entweder unregelmäßig, keinen oder Unterhaltsvorschuss. 2005 gab es 846 Unterhaltsvorschüsse - Tendenz steigend. Gründe für fehlende Unterhaltszahlungen sind vor allem kein Kontakt zum Kindesvater, Zahlungsunfähigkeit

10 Rabenmütter und… 8% 20% 6% 23% 37% 18% 0% 5% 10% 15% 25% 30% 35% 40%
Krabbelstube Kindergarten Tagesmutter Hort Ganztagsschule selber andere Form Kinderbetreuung ist natürlich ein Hauptthema in der Befragung, vor allem auch in Hinblick auf die Vereinbarkeit von Beruf und Familie und Einkommen. In der Regel, wie die Zahl allein-erziehender Frauen und Männer belegen, leben die Kinder nach einer Scheidung/Trennung im Haushalt der Mutter. Das heißt der Großteil der alltäglichen organisatorischen Betreuung - abgesehen von der psychischen – obliegt der Mutter. Wer betreut sonst noch die Kinder – eine interessante Frage. 37% Selbstanteil – Kinder im Grundschulalter

11 Regelmäßige bzw. gelegentliche Unterstützung
…tolle Hechte? Regelmäßige bzw. gelegentliche Unterstützung 47% 60% 27% 37% 15% 0% 10% 20% 30% 40% 50% 70% Kindesvater Großeltern Verwandte FreundInnen Babysitter Das soziale Netzwerk - besonders Großeltern spielen bedeutende Rolle. Unterstützung des Vaters: 53% nie, 31 % ab und zu, 16% nie. 75% zahlen regelmäßig Alimente

12 Einerseits und andrerseits
Mehr Eigenständigkeit. Das Ende von Konflikten. Mehr Stress und Burn out. Größere finanzielle Sorgen. Das Gefühl für alles allein verantwortlich zu sein.

13 Wünsche ans Christkind?
Mehr Geld: geringere Fixkosten, Anpassung des Karenzgeldes an Einkommen, bessere Anrechung der Erziehungszeiten für die Pension, steuerliche Absetzbarkeit der Kinderbetreuung Kinderbetreuung: flexiblere Öffnungszeiten, gestaffelte Preise, mehr und günstigere Angebote in den Ferien Mehr Zeit für die Kinder und sich selbst Arbeit: gerecht bezahlte Teilzeitjobs, bessere Aufstiegschancen, kinderfreundlicher Arbeitspatz, mehr Pflegeurlaub, mehr Jobsicherheit Kindesvater: Mehr Kontakt zu den Kindern, mehr Hilfe bei der Kindererziehung Partnerschaft: Verlässlichkeit, Beteiligung an der Hausarbeit, Kosten und Kinderbetreuung Im offenen Teil – viele, lange Briefe, daraus einige Wünsche und Bedürfnisse herausgefiltert.

14 Riskante Situationen Geringe Schul- oder Berufsabschluss
Schwierige Familienbiografien Mangel an sozialen und institutionellen Netzwerken Fehlende Wertschätzung Schlechte Kinderbetreuungssituation Weiterbildungsnotwendigkeiten Kinder im Kleinkind- und Volksschulalter

15 Handlungsbedarf Rollen hinterfragen Akzeptanz des Alleinerziehens
Vereinbarkeit Familienbewusste Personalpolitik Sozialraumorientierung


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