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Der Lesekreis präsentiert: 150 Jahre Kapital - Teil 2

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Präsentation zum Thema: "Der Lesekreis präsentiert: 150 Jahre Kapital - Teil 2"—  Präsentation transkript:

1 Der Lesekreis präsentiert: 150 Jahre Kapital - Teil 2
Freitag, :00 Uhr Der Lesekreis präsentiert: 150 Jahre Kapital - Teil 2 Vortrag von Guenther Sandleben Warum die Marxsche Wissenschaft vom Kapital so wichtig und spannend ist. Ein Streifzug durch die drei Bände des Kapitals 21 Jahre

2 1. Warum die Marxsche Wissenschaft vom Kapital so wichtig und spannend ist?
Kapital ist kein Ding (produziertes Produktionsmittel, Geld, Wertpapier, Grundstücke) sondern ein gesellschaftliches Produktionsverhältnis: Kapital – Lohnarbeit: Doppelt freier Lohnarbeiter/Entfremdung/ Ausbeutung Profit (Mehrwert) Lohn Kapitalistenklasse Lohnarbeiterklasse Kapital – Bodeneigentum: Pacht von Grundstücken, kein Arbeitsverhältnis Kampf um die Beute: Profit Grundrente (Pacht, Miete) Kampf um die Beute: Kapitalistenklasse Grundeigentümerklasse Fungierendes Kapital – Leihkapital: Wertsumme wird zeitweise überlassen Kampf um die Beute: Nettoprofit Zins Fungierende Kapitalisten Geldkapitalisten Diese Kapitalverhältnisse bilden die Kernstruktur der heutigen Gesellschaft (bürgerliche Gesellschaft) Guenther Sandleben

3 Basis und Überbau „Meine Untersuchung mündet in dem Ergebnis,
daß Rechtsverhältnisse wie Staatsformen weder aus sich selbst zu begreifen sind noch aus der sogenannten allgemeinen Entwicklung des Geistes, sondern vielmehr in den materiellen Lebensverhältnissen wurzeln, deren Gesamtheit Hegel … unter dem Namen ‚bürgerlichen Gesellschaft‘ zusammenfaßt, daß aber die Anatomie der bürgerlichen Gesellschaft in der politischen Ökonomie zu suchen sei…. Die Produktionsweise des materiellen Lebens bedingt den sozialen, politischen und geistigen Lebensprozeß überhaupt.“ Zur Kritik der politischen Ökonomie (Vorwort – Jan. 1859) MEW 13, S. 8) Guenther Sandleben

4 Warum die Marxsche Wissenschaft vom Kapital
so wichtig und spannend ist Bürgerliche Gesellschaft samt aller Widersprüche inklusive Klassengegensatz und Klassenkampf inklusive sozialer Lebensprozess Rechtsverhältnisse / Staatsformen / Nationen Politischer Lebensprozess Geistiger Lebensprozess (Bewusstsein) Bewegungsgesetz der Gesellschaft Bewegung der Widersprüche Krisen / Untergang des Kapitalismus Verteilung, Klassenkampf Emanzipation / Revolution Neue Gesellschaft (was ist historisch veränderbar?) Eigentumsformen, warum Nationalstaat, warum demokratische Staatsform? Alternativen: Gesellschaft ohne Staat? Bedeutung von Politik, Parteien, Verbänden, Bewegungen Entstehung von Klassenbewusstsein, Warum sehen wir so häufig die Dinge aus der Sicht der Herrschenden? „objektive Gedankenformen“ Guenther Sandleben

5 2. Forschungsprogramm von Marx
(1858/9) skizziert Marx sein Programm: „Ich betrachte das System der bürgerlichen Ökonomie in dieser Reihenfolge: Kapital, Grundeigentum, Lohnarbeit; Staat, auswärtiger Handel, Weltmarkt.“ (MEW 13, S. 7) Guenther Sandleben

6 Vorwort zur ersten Auflage des Kapitals (1867)
„Auch wenn eine Gesellschaft dem Naturgesetz ihrer Bewegung auf die Spur gekommen ist - und es ist der letzte Endzweck dieses Werks, das ökonomische Bewegungsgesetz der modernen Gesellschaft zu enthüllen -, kann sie naturgemäße Entwicklungsphasen weder überspringen noch wegdekretieren. Aber sie kann die Geburtswehen abkürzen und mildern. Zur Vermeidung möglicher Mißverständnisse ein Wort. Die Gestalten von Kapitalist und Grundeigentümer zeichne ich keineswegs in rosigem Licht. Aber es handelt sich hier um die Personen nur, soweit sie die Personifikation ökonomischer Kategorien sind, Träger von bestimmten Klassenverhältnissen und Interessen. Auf dem Gebiete der politischen Ökonomie begegnet die freie wissenschaftliche Forschung nicht nur demselben Feinde wie auf allen anderen Gebieten. Die eigentümliche Natur des Stoffes, den sie behandelt, ruft wider sie die heftigsten, kleinlichsten und gehässigsten Leidenschaften der menschlichen Brust, die Furien des Privatinteresses, auf den Kampfplatz.“ Vorwort, MEW 23, S. 15f Guenther Sandleben

7 Einsicht in den inneren Zusammenhang der Ökonomie
Die Furien des Privatinteresses und die Sorge vor der Revolution als Voraussetzungen für den Niedergang der bürgerlichen ökonomischen Theorie Einsicht in den inneren Zusammenhang der Ökonomie Abkehr von der Arbeitswertlehre Weg von der Produktion hin zur Zirkulation Klassik* (Smith, Ricardo) Merkan- tilismus * Arbeitswerttheorie Klassentheorie Innerer Zusammenhang wird dargestellt Aber auch schon: Rechtfertigungslehre Harmonielehre Vulgärökonomie Rechtfertigungslehre Harmonielehre Krisenmanagement Neoklassik Keynes Zeit Guenther Sandleben

8 3. Das Kapital im Kapital – a) ein kleiner Überblick
Das Kapital. Band I Kritik der politischen Ökonomie Erster Band Der Produktionsprozeß des Kapitals ERSTER ABSCHNITT - Ware und Geld ZWEITER ABSCHNITT - Die Verwandlung von Geld in Kapital DRITTER ABSCHNITT - Die Produktion des absoluten Mehrwerts VIERTER ABSCHNITT - Die Produktion des relativen Mehrwerts FÜNFTER ABSCHNITT - Die Produktion des absoluten und relativen Mehrwerts SECHSTER ABSCHNITT - Der Arbeitslohn SIEBENTER ABSCHNITT - Der Akkumulationsprozeß des Kapitals Guenther Sandleben

9 Produkt Nur Gebrauchswert (nützliches Ding)
3 b. Von der Ware zum Kapital „Werden des Kapitals aus dem Geld“ (Marx) Das Kapital Band I ERSTER ABSCHNITT - Ware und Geld ZWEITER ABSCHNITT - Die Verwandlung von Geld in Kapital Produkt Nur Gebrauchswert (nützliches Ding) Ware (W) Gebrauchswert + Tauschwert* (Wertform) Geld (G) Kapital G W G‘ W G W Kapital=historische Kategorie *Eigentümlicher gesellschaftlicher Charakter der Arbeit: „Nur Produkte selbständiger und voneinander unabhängiger Privatarbeiten treten einander als Waren gegenüber“ (MEW 25, S. 57). Guenther Sandleben

10 4. Selbständige Formen des Kapitals
Geld als Geld und Geld als Kapital W-G-W 3 Bestimmungen des Geldes: Maß der Werte Zirkulationsmittel Schatzbildung W - G G-(W)-G‘ (G‘=G+Surplus) Allgemeine Form des Kapitals Wert kehrt vergrößert zurück „Verwertung“ G-W-G‘ Kaufmannskapital G-G‘: zinstragendes Kapital G – W….. Produktion…..W‘ – G‘: Industriekapital Arbeitskräfte Produktionsmittel „Der Reichtum der Gesellschaften, in welchen kapitalistische Produktionsweise herrscht, erscheint als eine ungeheure Warensammlung“ (MEW 23, S. 49) Guenther Sandleben

11 a) Elemente des Industriekapital
5. Bestimmungen des Industriekapitals a) Elemente des Industriekapital Fixes Kapital Zirkulierendes Kapital konstantes fixes Kapital (z.B.Maschinen) Konstantes zirkulierendes Kapital (z.B. Rohstoffe, Hilfsstoffe) Variables Kapital Löhne+Gehälter Konstantes Kapital: „c“ Variables Kapital: „v“ Keine Änderung der Wertgröße Wert wird übertragen (u.a. Abschreibungen) Umgesetzt in Arbeit Der in Arbeit umgesetzte Kapitalteil erhöht den Wert (v+m) Guenther Sandleben

12 b) Mehrwertproduktion
Produktionsmittel + Arbeitskräfte G – W….. P…..W‘ – G‘: Industriekapital Arbeitskraft ist eine Ware mit Wert (Preis) und Gebrauchswert Arbeitslohn Reproduktionskosten Arbeit (Wertquelle) Mehrwert: Als Wertquelle liefert die Arbeit einen größeren Wert als sie kostet: Sie schafft Neuwert, kostet den Lohn (Arbeitskraft) Neuwert – Lohn = Mehrwert Bezahlt wird der Wert der Arbeitskraft, nicht die geleistete Arbeit. Guenther Sandleben

13 Absoluter und relativer Mehrwert
8 Stunden Notwendige Arbeitszeit 2 Stunden Mehrarbeitszeit 6 Stunden + 2 Stunden Fall (2a+2b) Fall (1): Längere Arbeitszeit Fall (1): Steigerung des Mehrwerts durch Verlängerung der täglichen Arbeitszeit Fall (2a): Steigerung des Mehrwerts durch Lohnkürzungen Fall (2b): Steigerung des Mehrwerts durch technischen Fortschritt Fall (3): Steigerung des Mehrwerts durch Steigerung der Arbeitsintensität Vorher: 8 Stunden entspricht einer Wertgröße von beispielsweise 8 Gramm Gold: 1 g Gold = 30€, folgt 240 €; Mehrwert=180 €, Lohn 60 €. Nachher: 8 Stunden intensivere Arbeit entspricht einer Wertgröße von 10 g Gold. Folgt: 10x30=300€; bei konstantem Lohn (60€) Mehrwert=240€

14 6. Quantität des Kapitals: Die Akkumulation
Jahr 1 6.000c v + 2.000m Jahresprodukt Konsum z.B Erweiterungsinvestitionen z.B. 600 Akkumulation: 600 Jahr 2 6.400c v + 2.200m Jahresprodukt Akkumulation: Teilung des Mehrwerts in zusätzliches Kapital und Revenue (Einkommen). Das zusätzliche Kapital besteht aus zusätzlichem c und zusätzlichem v. Durch die Akkumulation vergrößert sich das bislang vorgeschossene Kapital. Akkumulation bei gleichbleibender Zusammensetzung des Kapitals Akkumulation auf veränderter technischer Grundlage Guenther Sandleben

15 Relationen des Kapitals
Mehrwert (M) oder Gesamtprofit (P) Mehrwertrate = Variables Kapital Profit Profitrate = C + V (Gesamtkapital) Kapitalzusammensetzung Technische K. Wertmäßige K. Organische K. C (Gesamtkapital) V (Variable Kapital) Guenther Sandleben

16 7) Gesetz vom tendenziellen Profitratenfall
Das Gesetz als Solches „Dritter Abschnitt: Gesetz des tendenziellen Falls der Profitrate DREIZEHNTES KAPITEL Das Gesetz als solches“ Da c = 50, v = 100, so ist p´ = 100/150 = 662/3%. 100, v = 100, so ist p´ = 100/200 = 50%. 200, v = 100, so ist p´ = 100/300 = /3%. 300, v = 100, so ist p´ = 100/400 = %. 400, v = 100, so ist p´ = 100/500 = %. Profitrate = M / C+V: Fortschreitende relative Abnahme des variablen Kapitals im Verhältnis zum konstanten Kapital (höhere organische Kapitalzusammensetzung). Andere Betrachtung: Ein Kapital von 100 setzt im Zeitverlauf immer weniger Arbeit in Bewegung z.B ……Jahre später ….. Arbeitszeit in Std: Guenther Sandleben

17 Herunterdrückung des Arbeitslohns unter seinen Wert
Entgegenwirkende Ursachen Erhöhung des Exploitationsgrads der Arbeit (Verlängerung des Arbeitstags, Intensivierung der Arbeit) Herunterdrückung des Arbeitslohns unter seinen Wert Verwohlfeilerung der Elemente des konstanten Kapitals Eröffnung neuer Produktionszweige mit relativ niedriger Kapitalzusammensetzung Auswärtiger Handel Die Zunahme des Aktienkapitals „Horror vor der fallenden Profitrate“ „Beschränktheit“, „historisch, vorübergehender Charakter der kapitalistischen Produktionsweise“. (MEW 25, S. 252) Guenther Sandleben

18 8. Das Kapital als Kredit und seine Fehldeutungen
a) Fungierendes und zinstragendes Kapital „FÜNFTER ABSCHNITT Spaltung des Profils in Zins und Unternehmergewinn. Das zinstragende Kapital“ (Band III) Fungierendes Kapital Allgemeine Form: G – W – G‘ G – W….. Produktion…..W‘ – G‘: Industriekapital G – W - G‘ Kaufmannskapital G ….. G‘ zinstragendes Kapital G ….. G - W - G‘ …..G‘ Zinstragendes Kapital Fungierendes Kapital unter Einbeziehung des Kreditgeschäfts Kein Einfluss auf die Produktion Guenther Sandleben

19 b) Grundbegriffe des Kreditsystems Kredit
Kommerzielle Kredit (Handelsgeld z.B. Wechsel) Bankkredit Kapitalmarkt Kredite an Unternehmen öffentlicher Kredit G ….. G - W - G‘ ….G‘ (G+Zins) Leihbares Geldkapital Leihkapital in Geldform Geldkapital(!) (!!) Geldkapital(!) Macht der Banken (!!) Fiktives Kapital oder illusorisches Kapital (eben kein wirkliches Kapital) Kapitalisierung einer regelmäßig sich wiederholende Einnahme: Jährliche Einnahme =100, Zinsfuß 5%: 100/5*100=2000: „diese gelten als der Kapitalwert des juristischen Eigentumstitels auf die 100 jährlich“. (MEW 25: 484) Formen des fiktiven Kapitals: Zirkulationsfähige Eigentumstitel wie Anleihen, Aktien Guenther Sandleben

20 c) Leihkapitalist und fungierender Kapitalist
G.. G - W - G‘ G‘ Der Geldkapitalist verleiht Leihkapital in Geldform (=leihbares Geldkapital) für eine gewisse Zeit ohne Äquivalent. Der Leihkapitalist verfügt nun nicht mehr über das Geld. Er kann dem fungierenden Kapitalisten keine Befehle erteilen (kein Dominanzverhältnis) Nach Ablauf der Leihfrist kehrt das Geld (einschließlich Zins) zum Geldkapitalisten zurück. G …..G‘ Der fungierende Kapitalist verfügt über das Geld. Er schießt es als Geldkapital vor, verwandelt es in produktives Kapital, in Warenkapital, schließlich wieder in Geldkapital (+ Profit). Der Kreditgeber steht jenseits dieses Prozesses. Im Normalfall (Schuldendienst wird normal bedient) hat er keinen Einfluss auf das operative Geschäft. G - W - G‘ Guenther Sandleben

21 d) Finanzkapital? Macht der Banken ? G.. G - W - G‘ G‘
Fehlerquellen (Auswahl) Verwechselung des Geldkapitals mit dem Leihkapital Uminterpretation des Schuldtitels zum Erpressungsmittel: Rückzahlungszwang durch Verkaufsdrohung Verwechselung des Leihkapitals mit dem fiktiven Kapital Zins wird als Urheber des Verwertungszwangs in der Produktion uminterpretiert Geldnot bei Zahlungsverzug oder Geschäftsgründung wird als Standardfall gesetzt Keynes „Hierarchie der Märkte“ wird zur Ergänzung der Marxschen Kredittheorie herangezogen Ideologische Beschönigung des unmittelbaren Produktionsverhältnisses Guenther Sandleben

22 e) Literaturauszüge: Finanzsektor als Steuerungsinstanz
„Wo die Gefahr besteht, dass fiktives Kapital seinen Anspruch auf Zahlung nicht durchsetzen kann, wo also der ‚Illusion‘, dass es sich um einen Vermögens-‚Wert‘ handelt, nicht aufs Wort geglaubt und Folge geleistet wird, dort werden diese Zahlungsansprüche, wenn nötig mit Gewalt durchgesetzt. Tatsächlich wird die reale Ökonomie vom Kapitalmarkt aus gesteuert“ (Zeise 2012, S. 56) „Die investitionsgetriebene Akkumulation war über die massive Expansion des Kredits so strukturiert, dass das Leihkapital und seine Anlageformen die industriellen und merkantilen Operationen des gesamtgesellschaft-lichen Kapitals beherrschen.“ (Bischoff in: Sozialismus 4/2014) Michael Heinrich: Es ist das Kredit- und Bankensystem, „über welches die kapitalistische Produktion letzten Endes gesteuert wird.“ Er ist der Meinung, dass die von Keynes betonte „Hierarchie der Märkte (die Zinsen(!) des Kapitalmarktes bestimmen den Umfang der Investitionen und damit den Güter- und den Arbeitsmarkt) nicht(!) im Widerspruch zur Marxschen Theorie (steht)“. Denn die Zinsen(!), die auf dem Kapitalmarkt zu zahlen wären, würden die Unternehmer dazu zwingen(!), einen Profit zu erzielen, der es erlaubt, mindestens diese Zinsen zu zahlen. Stephan Krüger: Finanzinvestor = „wirtschaftliche Zentralfigur“ Guenther Sandleben

23 „finanzmarktgetriebene Akkumulation“,
FMK-Theorie – eine Umkehrung der Marxschen These von der Dominanz des Industriekapitals Linker Mainstream Memo-Gruppe Stamokap-Th M. Heinrich Krisis-Gruppe „finanzmarktgetriebene Akkumulation“, „Shareholder- oder Casino-Kapitalismus“ „finanzdomiertes Akkumulationsregime“ FMK-Theorie mit der These von der Dominanz des Finanzsektors „finanzinvestorengetriebener Kapitalismus“ „finanzmarktgetriebener Kapitalismus“ Guenther Sandleben

24 9. Einzelkapital und gesellschaftliches Gesamtkapital
a) Das Gesamtkapital in den drei Bänden des Kapitals Band I: Satz: „Der Reichtum der Gesellschaften, in welchen kapitalistische Produktionsweise herrscht, erscheint als eine ungeheure Warensammlung“ (MEW 23, S. 49) Begriff: gesellschaftlich notwendige Arbeitszeit (S. 53): „gesellschaftlich-normalen Produktionsbedingungen“, „gesellschaftlicher Durchschnittsgrad von Intensität“. Kap. 3: „Nationaluniformen des Geldes“ „nationale Sphären der Warenzirkulation“ Weltgeld „allgemeine Weltmarktsphäre“ Kap. 20: „Weltmarkt, dessen integrierende Teile die einzelnen Länder sind“ (S. 584). „Die mittlere Intensität der Arbeit wechselt von Land zu Land….nationale Intensität und Produktivität der Arbeit“ (S. 584) Kap. 24: Die sogenannte ursprüngliche Akkumulation: Doppelt freier Lohnarbeiter, Konzentration der Produktionsmittel, „Herstellung des inneren Markts für das industrielle Kapital“ (S. 773) Guenther Sandleben

25 Produktion Produktionsresultat
Band II: „Dritter Abschnitt: Die Reproduktion und Zirkulation des gesellschaftlichen Gesamtkapitals“ (MEW 24, S. 351ff) „Die Kreisläufe der individuellen Kapitale verschlingen sich aber ineinander, setzen sich voraus und bedingen einander und bilden gerade in dieser Verschlingung die Bewegung des gesellschaftlichen Gesamtkapitals“ (S. 353f) „Jedes einzelne Kapital bildet jedoch nur ein verselbständigtes, sozusagen mit individuellem Leben begabtes Bruchstück des gesellschaftlichen Gesamtkapitals, wie jeder einzelne Kapitalist nur ein individuelles Element der Kapitalistenklasse.“ (S. 351f) Reproduktion des Gesamtkapitals* (Reproduktionsschema) Produktion Produktionsresultat I. 4.000c + 1.000v + 1.000m Produktionsmittel II. 2.000c + 500v + 500m Komsumtionsmittel I (1000v+ 1000m) gegen II 2000c *Unterstellt ist die einfache Reproduktion (also keine Akkumulation von Kapital) Guenther Sandleben

26 Siebenter Abschnitt: Die Revenuen und ihre Quellen (S. 822):
Band III: Die Konstitution des Gesamtkapitals (Band II) ist hier vorausgesetzt: Ziel sei es nun, „die konkreten Formen aufzufinden und darzustellen, welche aus dem Bewegungsprozess des Kapitals, als Ganzes betrachtet, hervorwachsen“ (S. 33 – gleich zu Beginn). Zweiter Abschnitt: Die Verwandlung des Profits in Duchschnittsprofit. Für ein Land wird eine gleich hohe „nationale Mehrwertrate“ unterstellt, darin ist eingeschlossen: gleiche Intensität, gesellschaftlich normale Produktionsbedingungen, mittlere Löhne und Arbeitszeit. Innerhalb eines Landes bildet sich die Tendenz hin zu einer für alle Einzelkapitale gleich hohen „nationalen Profitrate“ heraus. „Bildung einer Durchschnittsprofitrate und Verwandlung der Warenwerte in Produktionspreise“ (Kapitel 9, S. 164ff) Siebenter Abschnitt: Die Revenuen und ihre Quellen (S. 822): Kapitel 48: Die trinitarische Formel Kapitel 49: Zur Analyse des Produktionsprozesses Kapitel 51: Distributions- und Produktionsverhältnisse Kapitel 52: Die Klassen Guenther Sandleben

27 b) Die bürgerliche Gesellschaft (ihr Kern: das Gesamtkapital) ist die Voraussetzung des Nationalstaats Mit der ursprünglichen Akkumulation konstituiert sich aus den engeren Kapitalverflechtungen das Gesamtkapital eines Landes. Das Gesamtkapital ist der Kern der bürgerlichen Gesellschaft Die Menschen innerhalb der Landesgrenzen werden (häufig erst nach ethnischen Säuberungen) als „das Volk“ definiert Die bürgerliche Gesellschaft mit ihrem abstrakten Eigentum benötigt zur Regelung der allgemeinen Angelegenheiten den Staat Die Verselbständigung des Staats gegenüber der bürgerlichen Gesellschaft führt zur Zweiteilung des Menschen in Staatsbürger (citoyen) & Wirtschaftsbürger (bourgeois) Der Staat vertritt die Interessen des Gesamtkapitals Staatsform: Demokratie als Ausgleichsmöglichkeit unterschiedlicher Kapitalinteressen

28 c) Warum das Gesamtkapitals als Volkswirtschaft erscheint
Lohnform (Preis der Arbeit) ist die Grundlage für die Verhüllung des Kapitalcharakters und der Ausbeutung Die „trinitarische Formel“ oder Produktionsfaktorentheorie Eigentümer von Arbeitskraft Lohn/Stütze Eigentümer von Kapital Zins/Profit Eigentümer von Immobilien Pacht/Miete Alle Eigentümer scheinen gleichberechtigt und solidarisch - als „Volksgemeinschaft“ oder als „Solidargemeinschaft“ - zum Wohle ihrer Wirtschaft zusammenzuarbeiten. Gesamtkapital erscheint als die Wirtschaft eines Volkes (Volkswirtschaft) Das Kapital-Interesse erscheint als Volks-Interesse

29 d) Dimensionen des modernen Begriffs der Nation
Zwischen den Gesamtkapitalen der Länder (=Volkswirtschaften) tobt die Weltmarkt-Konkurrenz. Dieser Interessengegensatz erscheint als Gegensatz verschiedener Volksinteressen Der Kampf um die eigenen Interessen wird in kulturellen, religiösen, ethnischen Formen ausgetragen Tatsächliche oder eingebildete Kulturelle oder ethnische Unterschiede werden auf diese Weise in einen nationalen Gegensatz transformiert Kultur (u.a. Religion), Geschichte, Hautfarbe etc. dienen sowohl der eigenen Identifikation als auch der Abgrenzung gegenüber anderen Völkern

30 Begriff der Nation Die besondere Form, unter der das Interesse eines Volkes – dem inneren Zusammenhang nach das Interesse des entsprechenden Gesamtkapitals – nach außen hin, gegenüber anderen Völkern vertreten wird, ist die Nation. Hier der Kernpunkt: Nicht kulturelle, geschichtliche, biologische oder sonstige natürliche Unterschiede, sondern das Kapital selbst bildet die wirkliche Basis und die treibende Kraft der Nation

31 10. Kapital, objektive Gedankenformen, Ideologie
Mystifikationen („verzauberte, verkehrte Welt“, „Religion des Alltagsleben“) in den einfachen Kategorien der kapitalistischen Produktionsweise: Wertform / Warenform Geldform - Geld als notwendige Konsequenz der Arbeitsteilung

32 Fortsetzung: 10. Kapital, objektive Gedankenformen, Ideologie
Weitere Verkehrungen durch die kapitalistische Produktionsweise Sphäre der unmittelbaren Produktion: hier unmittelbares Herrschafts- und Ausbeutungsverhältnis. Mystifikationen durch: Gesellschaftliche Produktivkraft der Arbeit erscheint als Produktivkraft des Kapitals (MEW 23, S. 381). Vermischung von Funktionen der Leitung des Produktionsprozesses und der Mehrwertabpressung Zirkulationsprozess verdunkelt zusätzlich die Wertproduktion: Realisation des Mehrwerts erscheint als Entstehungsgrund für Profite (Prellerei, List, Sachkenntnis, Geschick) Zirkulationszeit als positiver Grund für Profite Preis der Arbeit – Arbeit scheint bezahlt zu werden (MEW 23, A. 557ff) Zirkulationssphäre – Produktion tritt in den Hintergrund: „wahres Eden der angeborenen Menschenrechte“ (MEW 23, S. 189)

33 Fortsetzung: 10. Kapital, objektive Gedankenformen, Ideologie
Gesamtprozess erzeugt „neue Gestaltungen“, wodurch der Mehrwert verhüllt, der Gesamtzusammenhang verloren geht: Form des Profits (auf das Gesamtkapital bezogen) Dazwischenkunft des kommerziellen Profits Produktionspreis / Durchschnittsprofit Verselbständigung der Form des Mehrwerts gegen seine Substanz: Spaltung in Unternehmergewinn und Zins Kapitalfetisch: „Kapital als selbständige Quelle des Werts“. „Reine Fetischform“: G…G‘ (MEW 25, S 405f) Das Grundeigentum als scheinbar selbständige Quelle des Mehrwerts (Mehrwert als Naturelement) Mit der trinitarischen Formel ist das „unmittelbare Zusammenwachsen der stofflichen Produktionsverhältnisse mit ihrer geschichtlich-sozialen Bestimmtheit vollendet“

34 Vielen Dank Was habe ich vergessen? Was könnte noch ergänzt werden?
Verständnisfragen Weitergehende Fragen und Kommentare Vielen Dank


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