Präsentation herunterladen
Die Präsentation wird geladen. Bitte warten
Veröffentlicht von:Falko Fürst Geändert vor über 7 Jahren
1
Effektivität der Raucherentwöhnung in der stationären psychosomatischen und internistischen Rehabilitation Käufling-Flesch, C. (1), Berg, G. (2), Schmied, W. (1), Köllner, V. (1) (1) Fachklinik für Psychosomatische Medizin,Mediclin Bliestal Kliniken, Blieskastel und Medizinische Fakultät der Universität des Saarlandes, (2) Fachklinik für Innere Medizin, Mediclin Bliestal Kliniken, Blieskastel. Einleitung und Fragestellung: Aufgrund der gesundheitlichen und volkswirtschaftlichen Folgeschäden des Tabakkonsums ist es notwendig, standardisierte Programme zur Raucherentwöhnung anzubieten. Raucherentwöhnung ist Bestandteil des Gesundheitstrainings in der Rehabilitation. Ziel der Untersuchung war, in einer prospektiven Studie die Wirksamkeit des Raucherentwöhnungsprogramms der Mediclin Bliestal Kliniken Blieskastel zu prüfen. Weiterhin sollten Unterschiede in den Entwöhnungserfolgen der Fachklinik für Psychosomatische Medizin und der Fachklinik für Innere Medizin eruiert werden, um auf der Grundlage dieser Daten eine Verbesserung des Konzepts zur Raucherentwöhnung durchführen zu können. Ergebnisse zum Entlassungszeitpunk t1: Raucherprävalenz: ,9% Raucher Anteil der starken Raucher (>30 Zigaretten/Tag): 8,4% Rauchstatus bei Klinikaufnahme erfragt: ,4% Rat zur Nikotinabstinenz erhalten: ,2% Angebot der Unterstützung zur Abstinenz: % Angebot einer Raucherentwöhnungsgruppe: % (beansprucht von 63%) Angebot einer Nikotinersatztherapie: % (beansprucht von 24%) Patientenbewertung des ärztlichen Rates zur Abstinenz: Rat war den ÄrztInnen sehr wichtig: ,4% Rat war eher gleichgültig („Routinefloskel“): ,8% Patientenzufriedenheit mit dem Raucherentwöhnungskonzept: sehr gut oder gut: ,1% befriedigend: % ausreichend oder schlechter: ,4% Patienten und Methodik: Schriftlich befragt wurden Raucher und instabile Ex-Raucher beider Rehabilitationskliniken bei Klinikaufnahme (t0), Entlassung (t1) und einer Katamnese nach 3 Monaten (t3). Die Raucher-Quote betrug in der Grundgesamtheit aller Patienten der Inneren Medizin 18% und der Psychosomatik 39%. Von 250 eingeschlossenen Patienten beteiligten sich 203 (103 Frauen, Alter 49+/-9,8 Jahre), davon 133 (Alter 46,6+/-7,9 Jahre, 67,8% Frauen) aus der Psychosomatik und 70 aus der Inneren Medizin (Alter 55,6+/-10,5 Jahre, 23,2% Frauen). Zu t3 beteiligten sich 91 Rehabilitanden. Nikotinabhängigkeit wurde mit dem Fagerström-Test erfasst, das Stadium der Veränderungsbereitschaft mit dem transtheoretischen Modell nach Prochaska und DiClemente. Angst und Depressivität wurden mittels HADS-D erfasst. Die Patientenzufriedenheit mit dem Entwöhnungsprogramm wurde über Schulnoten erfragt. Ergebnisse zum Aufnahmezeitpunkt t0: Es wurden 203 Patienten in die Untersuchung einbezogen. Ergebnisse der Absichtsstadien nach Prochaska und DiClemente für die Gesamtstichprobe (n=202): Stadium der Absichtslosigkeit ,3% (n=39) Stadium des Nachdenkens ,2% (n=59) Stadium der Vorbereitung ,1% (n=73) Stadium der Handlung ,4% (n=29) Stadium der Aufrechterhaltung ,0% (n=2) Raucherprävalenz: 80,3% Raucher (im Mittel Zigaretten/Tag) 19,7% instabile Nichtraucher Psychosomatische Klinik: Anteil stark/sehr stark abhängiger Raucher: 32,1% auffällige Angst- (59%) und Depressionswerte (44%) Internistische Klinik: Anteil stark/sehr stark abhängiger Raucher: 17,7% unauffällige Angst-(72%) und Depressionswerte (76%) Ergebnisse zum Katamnesezeitpunkt t2: Raucherprävalenz : ,4% Raucher Anteil der starken Raucher (>30 Zig./Tag): 0% Psychosomatische Klinik vs. Internistische Klinik: keine Unterschiede in den Werten der HADS-Skalen Diskussion/Schlußfolgerungen: Die Abstinenzquote liegt in der Katamnese im oberen Bereich dessen, was bei Raucherentwöhnungsprogrammen zu erwarten ist. Die Daten sprechen dafür, dass ein Raucherentwöhnungstraining als Bestandteil der stationären Rehabilitation effektiv ist. Von den ÄrztInnen wird die Empfehlung Nikotinabusus systematisch zu erfragen und Nikotinabstinenz anzuraten in nahezu allen Fällen befolgt.. Nur gut die Hälfte der Rehabilitanden hatte den Eindruck, dass dieser Rat den ÄrztInnen wirklich wichtig war, ¼ erlebte ihn eher als Routinefloskel, was sich möglicherweise negativ auf die Abstinenzmotivation auswirkte. Eine Folgestudie soll zeigen, ob ein Kommunikationstraining zur Raucherberatung für die StationsärztInnen zu einer Verbesserung führt. Die Raucher beider Fachkliniken weisen unterschiedliche Konstellationen auf. Die Rehabilitanden der Psychosomatischen Klinik waren in stärkerem Maße nikotinabhängig und stärker psychisch belastet, wobei v. a. Depressivität mit einer geringen Erfolgsrate korreliert zu sein scheint. Insofern können unterschiedliche Entwöhnungskonzepte für beide Reha-Indikationen sinnvoll sein. Literatur: Brüggemann, S, Klosterhuis, H (2005): Leitlinienreport „Leitlinie für die Rehabilitation bei koronarer Herzkrankheit“. Deutsche Rentenversicherung. B M, Härtel U (2007): Rauchen und Depression bei Rehabilitation nach Myokardinfarkt. DRV-Schriften, Bd Lubenov, B, Worringen, U, Korsukewitz, C (2008): Gesundheitstraining der Deutschen Rentenversicherung Bund. Psychotherapie im Dialog, Peukert, P, Batra, A (2008): Bedeutung psychotherapeutischer Konzepte bei der Tabakentwöhnung. Psychotherapie im Dialog, Prochaska, J, DiClemente, C (1983): Stages and Process of Self change of Smoking: Towards and Integrative Modell of Change. Journal of Consulting and Clinical Psychology, Herrmann, C.; U. Buss; R.P. Snaith: HADS-D Hospital Anxiety and Depression Scale - Deutsche Version. Huber, Bern, Heatherton TF, Kozlowski LT, Frecker RC, Fagerström KO (1991). The Fagerström Test for Nicotine Dependence: A revision of the Fagerström Questionnaire. British Journal of Addiction 86: Kontakt: Prof. Dr. med. V. Köllner, Fachklinik für Psychosomatische Medizin, Mediclin Bliestal Kliniken, Blieskastel.
Ähnliche Präsentationen
© 2025 SlidePlayer.org Inc.
All rights reserved.