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Kultursensible Suchtbehandlung- Bedeutung des therapeutischen Settings Dr. Ursula Fennen, MBA am 14. Juli 2016.

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Präsentation zum Thema: "Kultursensible Suchtbehandlung- Bedeutung des therapeutischen Settings Dr. Ursula Fennen, MBA am 14. Juli 2016."—  Präsentation transkript:

1 Kultursensible Suchtbehandlung- Bedeutung des therapeutischen Settings Dr. Ursula Fennen, MBA am 14. Juli 2016

2 1. Kultursensible Psychotherapie 1.1 Kultur Kultur entsteht prozessual durch soziale Interaktion und symbolische Praxis Kultur des Übergangs Migration und damit verbundene Transformation des Individuums ist kultureller Prozess 2

3 1.2 Sprache organisiert die innerpsychische Struktur ist Brücke zwischen Ich-Struktur und sozialer Funktion im interaktionellen Prozess ist kein Gradmesser für Integration ist kein Synonym für Kultursensibilität 3

4 1.3 Migration Entscheidungsphase (kann Jahrzehnte vorbereitet werden) Phase der Überkompensation mit Schuld, Scham, Enttäuschung, Ängsten Phase der Dekompensation mit Zweifeln, evtl. Erkrankungsbeginn Phase der Integration (Anpassung an die neue Mehrheitsgesellschaft unter Beibehaltung alter Werte) Phase der Assimilation (vollständiges Einswerden mit der Mehrheitsgesellschaft ) 4

5 1.4 Phase der Dekompensation Verlust der Selbstkontinuität, Zerriebensein im transkulturellen Konflikt, Manifestation und Dekompensation der bereits zuvor bestehenden strukturellen Störungen führen zur Exazerbation der Suchterkrankung. 5

6 2. Kultursensible Aspekte am Beispiel von Migranten aus ehemaligen GUS Staaten Krankheitskonzept der Abhängigkeit Alkoholkonsum und männliches bzw. weibliches Selbstkonzept Familienkonzept Gesellschaftskonzept Organisierte Kriminalität 6

7 2.1 Krankheitskonzept Keines! Auch übermäßiger Suchtmittelkonsum gesellschaftlich üblich. Auffälligkeit durch Suchtmittel ist peinlich, unmännlich, führt ggfls. Ächtung innerhalb der Bezugsgruppe, was wiederum co-abhängige Struktur befördert. 7

8 2.2 Männliches und weibliches Selbstkonzept Alkoholkonsum als Initiationsritus und fester Bestandteil in der männerdominierten Gesellschaft Männlichkeit = Trinkfestigkeit = Tatkraft (Archetypen) Frauen trinken gemäßigt. Eine Frau, die zu viel trinkt, ist eine Schlampe. In beiden Fällen: Verlust von Würde, Ansehen, Stellung bei auffälligem Konsum. 8

9 2.3 Familienkonzept Patriarchalisches Familiensystem Verlust von Einfluss, Kompetenz und Bestätigung nach der Migration Auflösung der inneren Familienhierarchie bei dennoch weiterem Zusammenleben der Familien Co- abhängige Strukturen 9

10 2.4 Gesellschaftskonzept Sozialisationsziel der Kollektivgesellschaft ist: Seinen Platz in der Bezugsgruppe zu finden und störungsfrei auszufüllen. Familie ist die gegen den Staat beschützende Bezugsgruppe. Familie ist wirtschaftliche und moralische Existenzgrundlage und –sicherung. 10

11 2.5 Organisierte Kriminalität Wurzelt in der Stalinzeit mit Verfolgung und Inhaftierung politischer Häftlinge. Kooperation des Staats mit kriminellen Autoritäten (Diebe im Gesetz). Bedeutung von Tätowierungen. Das Dach, die Kollektivabgabe. Romantisierung von Straftaten vs. Aufstieg der Oligarchen. 11

12 Besondere Herausforderungen bei Migranten aus ehemaligen GUS Staaten Krankheitskonzept der Abhängigkeit Alkoholkonsum und männliches bzw. weibliches Selbstkonzept Familienkonzept Gesellschaftskonzept Organisierte Kriminalität 12

13 Bereitstellung eines transkulturellen Übergangsraums, in dem Altes Wertigkeit, Berechtigung und Bestand hat, aber neues überwiegt, vorgelebt und eingefordert wird. 13 3. Kultursensibilität in der Rehabilitation Abhängigkeitskranker

14 Wertschätzende Haltung für die mitgebrachte Kultur ermöglicht die Lösung von dieser, dazu notwendige Übergangsobjekte wie Sprache, Symbole und Stile können anfangs beibehalten um dann gegen Ende der Behandlung ersetzt zu werden durch für jeden individuell annehmbare, moralische, gesellschaftliche, soziale und spirituelle Werte der Mehrheitsgesellschaft. 14

15 Der Transkulturelle Übergangsraum ist das Analogon zum intermediären Raum nach Winnicott, in dem das Kind die Symbiose mit der Mutter löst, (der Patient die Symbiose mit dem Heimatland) Differenz und Ähnlichkeit wahrnimmt, innere Realität mit äußerem Leben abgleicht und über die trianguläre Beziehung (von Herkunfts- und Mehrheitsgesellschaft) eine reife Identität ausbildet. 15 3. Kultursensibilität in der Rehabilitation Abhängigkeitskranker

16 16 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!


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