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Veröffentlicht von:Louisa Schulz Geändert vor über 9 Jahren
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Gesundheit - Von der Pathogenese zur Salutogenese -
Prof. Dr. Alexa Franke Universität Dortmund, Rehabilitationspsychologie
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Pathogenese versus Salutogenese
Prozesse, die Krankheit verursachen. Wann, warum, unter welchen Bedingungen entsteht Krankheit? Salutogenese: Prozesse, die Gesundheit erhalten und fördern. Warum bzw. wie bleiben Menschen gesund?
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Biomedizinisches Modell
Krankheit ist Abweichung vom natürlichen Zustand des Organismus. Krankheit steht nicht in Kontinuität mit Gesundheit. Jede Krankheit hat eine spezifische Ätiologie und nimmt einen bestimmten Verlauf.
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Klassifizierung von Krankheiten erfolgt
ohne Einbeziehung des sozialen Kontexts. Normales, gesundes Verhalten unterliegt anderen Gesetzen als abnormes, krankes Verhalten.
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Biomedizinisches Modell
Gesundheit = Normaler Zustand des Organismus Krankheit = Abweichung vom normalen Gesundheit = Abwesenheit von Krankheit Zustand
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Pathogenese Salutogenese Krankheit = Abweichung
Krankheit = natürlicher Zustand Homöostase Heterostase Dichotomie von Gesundheit und Krankheit Gesundheits- Krankheits-Kontinuum
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Aaron Antonovsky Geboren 1923 in Brooklyn als Sohn jüdischer Eltern
Studium der Medizinsoziologie 1960 Immigration nach Israel mit seiner Frau Helen Gestorben 1994 in Beer-Sheva
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Aaron Antonovsky – Hauptwerke
Health, Stress and Coping, 1979 Unraveling the Mystery of Health – How People Manage Stress and Stay Well, (Deutsche Übersetzung 1997: Salutogenese – Zur Entmystifizierung der Gesundheit)
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HEDE-Kontinuum Health ease Dis-ease Gesundheit Ent-Gesundung Warum befinden sich Menschen auf der positiven Seite des Kontinuums? Warum bewegen sich Menschen – unabhängig von ihrer aktuellen Position auf dem Kontinuum – auf den positiven Pol zu?
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Stressoren Anforderungen an den Organismus, auf die dieser keine automatischen oder unmittelbar verfügbaren adaptiven Reaktionen zur Verfügung hat.
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Generalisierte Widerstandsressourcen
ermöglichen ein konstruktives Umgehen mit Stressoren Gesellschaftliche Ressourcen Individuelle Ressourcen
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Gesellschaftliche Widerstandsressourcen
Intakte Sozialstrukturen Funktionierende gesellschaftliche Netze Frieden Politische, ökonomische und materielle Sicherheit
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Individuelle Widerstandsressourcen
Kognitive Ressourcen: Wissen, Intelligenz und Problemlösefähigkeit, Selbstvertrauen, Ich-Identität Körperliche Ressourcen: Konstitution, anlagebedingte oder erworbene Stärken und Kompetenzen Ökonomische Ressourcen: Sicherer Arbeitsplatz, Verfügbarkeit über Dienstleistungen
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Das Kohärenzgefühl (SOC)
durchdringendes, andauerndes und dennoch dynamisches Gefühl des Vertrauens hat, dass die Stimuli, die sich im Verlauf des Lebens aus der inneren und äußeren Umgebung ergeben „ist eine globale Orientierung, die ausdrückt, in welchem Ausmaß man ein, strukturiert, vorhersehbar und erklärbar sind, einem die Ressourcen zur Verfügung stehen, um den Anforderungen, die diese Stimuli stellen, zu begegnen; Die Anforderungen Herausforderungen sind, die Anstrengung und Engagement lohnen“(1997, S. 36)
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Teilkomponenten des Kohärenzgefühls
Verstehbarkeit Handhabbarkeit Bedeutsamkeit
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Verstehbarkeit (Comprehensibility)
Stimuli werden als kognitiv sinnhafte Information wahrgenommen, als strukturiert, vorhersehbar und erklärbar.
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Handhabbarkeit (Manageability)
kennzeichnet die Verfügbarkeit geeigneter Ressourcen - sowohl eigener als auch derjenigen von „legitimierten anderen“ -
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Bedeutsamkeit (Meaningfulness)
Wichtige Aspekte des eigenen Lebens sind sinnvoll, wenigstens einige der vom Leben gestellten Probleme und Anforderungen sind Anstrengung und Engagement wert.
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Erfahrungen, die das Kohärenzgefühl stärken
Konsistenz (fördert vor allem Verstehbarkeit) Partizipation (fördert vor allem Bedeutsamkeit) Belastungsbalance (fördert vor allem Handhabbarkeit)
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Grenzen Nicht ausgeschlossen dürfen sein: Gefühle
Unmittelbare persönliche Beziehungen Haupttätigkeit Existentielle Themen (Tod, unvermeidbare Fehler, Konflikte, Isolation)
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Gesund Krank Das Salutogenesemodell nach A. Antonovsky (1997)
Multidimensionales Kontinuum mit z. T. unabhängigen Faktoren Welche Faktoren sind daran beteiligt, dass Menschen ihre Position auf dem Kontinuum beibehalten oder sich auf den (die) gesunden Pol(e) hin bewegen können? Welche Faktoren fördern die aktive Adaption an eine mit Stress gefüllte Umgebung? Kohärenzgefühl als globale Orientierung, inwieweit Menschen davon ausgehen, dass die Anforderungen des Lebens verstehbar und handhabbar sind und die Mühe lohnen, bewältigt zu werden. Flexibel und situationsadäquate Auswahl angemessener Coping-Strategien Optimales Bewältigungsverhalten als maßgeblicher Faktor für Gesundheit
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Gesund Krank
Ressourcenorientierte Erweiterung des Salutogenese-Modells Gesund Krank Multidimensionales Kontinuum mit z. T. unabhängigen Faktoren Welche Faktoren sind daran beteiligt, dass Menschen ihre Position auf dem Kontinuum beibehalten oder sich auf den (die) gesunden Pol(e) hin bewegen können? Welche Faktoren fördern die aktive Adaptation an eine mit Stressoren gefüllte Umgebung? Welche Faktoren fördern direkt Wohlbefinden, positive Befindlichkeit, Zufriedenheit... Kohärenzgefühl als globale Orientierung, inwieweit Menschen davon ausgehen, dass die Anforderungen des Lebens verstehbar und handhabbar sind und die Mühe lohnen bewältigt zu werden Kohärenzgefühl als motivationale Basis für gesundheitsfördernde Kognitionen, Emotionen und Verhaltensweisen Nutzung, Erweiterung und Aufbau von Ressourcen wie Humor, Kunst, Liebe, Genusfähigkeit, Sport Flexible und situationsadäquate Auswahl angemessener Copingstrategien Optimales Bewältigungsverhalten + Ressourcenförderndes Erleben u. Verhalten als förderliche Faktoren für Gesundheit
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Ich wünsche Ihnen einen gesunden Tag
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