Nächste Übung: Donnerstag, 19. November 2015, 11:45 MEZ Listen Anwesenheitsliste 7. Übung: Analyse von Wetterlagen I.

Slides:



Advertisements
Ähnliche Präsentationen
Einführung in die Meteorologie (met210) - Teil IV: Dynamik der Atmosphäre Clemens Simmer.
Advertisements

Wetterkunde DLRG LV Baden, Wulf Alex 60 min
Aufgabentraining Bearbeitung einer Teilaufgabe
A. H. Fink, A. Krüger, V. Ermert Übung Synoptik für Fortgeschrittene WS 2008/2009 Nächste Übung Freitag, , 11:45 Uhr Listen Anwesenheitsliste.
H. Fink, V. Ermert METSYN: Übung Synoptik WS 2011/2012
A. H. Fink, A. Krüger, V. Ermert Übung Synoptik für Fortgeschrittene WS 2006/2007 Nächste Übung Freitag, , 11:45 MEZ Listen Anwesenheitsliste.
A. H. Fink, V. Ermert METSYN: Übung Synoptik WS 2011/2012
- aus der Wetterbesprechung -
Das quasi-geostrophische System
A. H. Fink, V. Ermert METSYN: Übung Synoptik WS 2011/2012
1. Übung: Diagrammpapiere I (schräges T-log(p)-Diagramm)
Planetarische Zirkulation
Jakasovic Studios presents.
Physische Geographie der Tropen und Subtropen
Was sind die meteorologischen Grundgleichungen?
Einführung in die Meteorologie - Teil III: Thermodynamik und Wolken -
Einführung in die Meteorologie I - Teil V: Thermodynamik der Atmosphäre- Clemens Simmer.
Einführung in die Meteorologie - Teil V: Synoptische Meteorologie -
Einführung in die Meteorologie - Teil III: Thermodynamik und Wolken -
Einführung in die Meteorologie - Die Vorticity-Gleichung -
Einführung in die Meteorologie (met210) - Teil V: Synoptik
Einführung in die Klimatologie
Die Wirkung der Reibungskraft
Einführung in die Meteorologie (met211) - Teil VI: Dynamik der Atmosphäre Clemens Simmer.
Einführung in die Meteorologie (met210) - Teil VI: Dynamik der Atmosphäre Clemens Simmer.
Es regnet - Wetter oder Klima?
„Und es regnet doch im Warmsektor!“
7. Übung: Analyse von Wetterlagen I
Vom Wetter
Wie entsteht eine Wettervorhersage?
Einführung in die Meteorologie (met210) - Teil VII: Synoptik
3. Übung: Analyse von Wetterkarten in 300 und 500 hPa
VI.1.1 Divergenz und Massenerhaltung
Einführung in die Meteorologie (met210) - Teil IV: Dynamik der Atmosphäre Clemens Simmer.
Einführung in die Meteorologie (met210) - Teil VI: Dynamik der Atmosphäre Clemens Simmer.
Einführung in die Meteorologie (met210) - Teil VII: Synoptik
Einführung in die Meteorologie (met210) - Teil VII: Synoptik
Einführung in die Meteorologie (met210) - Teil VII: Synoptik
Einführung in die Meteorologie (met210) - Teil VII: Synoptik
5. Übung: Analyse einer Bodenkarte I
2. Übung: Stüvediagramm II
Nimmt die Bedrohung durch Wirbelstürme aufgrund des Klimawandels zu?
Meteorologie und Klimaphysik (22) Globale Zirkulation
Gewitter Tornado Zyklon Wärmegewitter Frontgewitter.
3.3 Synoptische Meteorologie
1 Squall-Lines: Erscheinungsbild §Entstehen aus Zusammenwachsen von l Einzelzellen l Multizellen l Superzellen §Breite von mehreren 10 km, Länge mehrere.
Vom Wetter
Tutorium Physische Geographie Sitzung 8
Tutorium Physische Geographie Sitzung 3
 Wird der Druck verdoppelt, so halbiert sich das Volumen.
Struktur des Modulteils Klimageographie
Tutorium Physische Geographie Sitzung 6
Wie entsteht ein Gewitter?
Tutorium zur Vorlesung „Physische Geographie 1“
AUSLÖSEMECHANISMEN PRÄFRONTALER KONVEKTION
Wetterkunde, nicht nur für Piloten
Tutorium Physische Geographie Sitzung 2
Wärmelehre Lösungen.
Meteorologie (Grundlagen)
Tutorium zur Vorlesung „Physische Geographie 1“
Wolken
10. Übung: Analysen von Wetterlagen III
13. Übung: Luftmassenklassifikation
14. Übung: Omegagleichung
16. Übung: Gewitterindizes & potenzielle Labilität
Wetteranalyse Kandidat 1 Mo UTC - Mi UTC.
17. Übung: Wettervorhersage Nächste Übung: Freitag, , 12:00 MEZ Listen Anwesenheitsliste  Schema zur Wetterlage am 20. Januar 2014  Wettervorhersage.
Ein Beitrag zu Schwerewellen in der Atmosphäre Flugerfahrungen, Messungen und Analysen.
Tutorium Physische Geographie
Einführung in die Meteorologie (met210) - Teil VII: Synoptik
 Präsentation transkript:

Nächste Übung: Donnerstag, 19. November 2015, 11:45 MEZ Listen Anwesenheitsliste 7. Übung: Analyse von Wetterlagen I

Rossby-Wellen Die großräumigen, atmosphärischen Wellen auf der synoptischen bzw. planetarischen Skala werden als sog. Rossby-Wellen bezeichnet. Mit ihren Trögen und Rücken bestimmen sie die Großwetterlage und haben damit auf die Wetterentwicklung einen entscheidenden Einfluss. In einer barotropen, divergenzfreien Atmosphäre lässt sich aus dem Erhalt der absoluten Vorticity die Phasengeschwindigkeit der Rossby-Wellen herleiten (Pichler, 1986): c: Phasengeschwindigkeit u: zonaler Grundstrom fy : Wellenlänge stationäre Welle (c=0): 45°N, u=20 m s -1 => s =6950 km

Rossby-Wellen Rossby-Wellen bewegen sich ohne Grundstrom immer von Ost nach West. Da die meisten Rossby-Wellen kürzer als die sog. kritische Wellenlänge ( s ) sind, transportiert der Grundstrom die Wellen von West nach Ost. Zusätzlich lässt sich beobachten, dass lange Wellen die Bewegung von kurzen Wellen steuern. Häufig „reiten “ die kurzen synoptisch-skaligen Wellen auf den langwelligen, planetaren Wellen. Kurze Rossby-Wellen bewegen sich schneller gen Osten als lange Wellen, oberhalb der kritischen Wellenlänge ( s ) werden sie retrograd (rückläufig). Langwellentrog Kurzwellentrog

Warum bewegen sich Rossby-Wellen ohne westlichen Grundstrom von Ost nach West? Auf der Trogrückseite (Trogvorderseite) wird positive (negative) planetare Vorticity advehiert, wodurch sich der Trog (ein Rücken) auf seiner Rückseite (Vorderseite) aufbaut. f=2sin f groß f klein grad f Vorticityadvektion -v  grad f

Wetterkarten: Geopotenzial Karten des Geopotenzials erlauben die Ableitung des Witterungs- charakters an einem bestimmten Ort. Mit Hilfe des Geopotenzials lassen sich lange und kurze atmosphärische Wellen erkennen und deren Verlagerung abschätzen. Mit dem Geopotenzial lassen sich Kaltluft- tropfen bzw. Cut-Offs identifizieren, die das Wetter maßgeblich bestimmen. Das Geopotenzial gibt einen Aufschluss über die Dynamik der sich darunter befindenden Luftmasse. Häufig sind folgende Beobachtungen gültig:  Trogvorderseite: zunächst WLA; im weiteren Verlauf: Hebungs- prozesse, Niederschläge, Abkühlung  Trogachse: Labilisierung durch Höhenkaltluft => Schauer und Gewitter  Rücken: Absinken; stabile Wetterlage; sonnig, im Winter oft Hochnebel  Vorderseite Kaltlufttropfen/Cut-Off: Hebung, Niederschläge

Wetterkarten: Geopotenzial (Bsp.: UTC) kurze Rossy-Welle sich abschnürende Kaltluft T -33°C

Wetterkarten: Geopotenzial (Bsp.: UTC) kurze Rossy-Welle abgeschnürte Kaltluft T -35°C

Wetterkarten: Geopotenzial (Bsp: Loop )

Wetterkarten: Bodenkarte Die Bodenkarte enthält den auf das Meeresniveau reduzierten Druck, zeigt analysierte Fronten als auch Konvergenz- oder Instabilitätslinien. Mittels der Bodenkarte lässt sich die Großwetterlage analysieren und es können Rückschlüsse auf den allgemeinen Witterungscharakter getroffen werden. Meist ist Folgendes zu beobachten:  Tiefkern: Niederschläge; starke Winde  Okklusion: Hebung; starke Niederschläge  Warmfront: Hebungsprozesse, lang anhaltende Niederschläge  Kaltfront: kurzzeitig starke Niederschläge; Rückseite: Schauer & Gewitter  Konvergenzlinie: Schauer & Gewitter  Hoch: Absinken; Inversion; stabiles Wetter; sonnig bzw. Hochnebel  Zwischenhoch/Hochkeil: Wetterberuhigung

Wetterkarten: Bodenkarte (Bsp.: UTC) T T T T T H H H

Wetterkarten: 850 hPa-Temperatur (Bsp.: UTC) -5°C 0°C IsohypsenIsothermen Ermöglicht die Abschätzung der: Bodentemperatur Art der Niederschläge Temperaturadvektion

Höhenströmung & Bodentiefs (x,y,z)-System: Im Bereich des Eingangsbereichs bzw. Deltas eines reibungsfreien Höhenwindfeldes ergeben sich aufgrund der Trägheit der Luftpakete Massentransporte senkrecht zu den Isobaren.  Bereiche mit Konvergenz und Divergenz Quelle: Lauer und Bendix (2003), Abb. 9.9

Im Bereich des Eingangsbereichs bzw. Deltas eines reibungsfreien Höhenwindfeldes ergeben sich im (x,y,z)-System Massentransporte senkrecht zu den Isobaren. Vor dem Jet-Eingangsbereich sind Coriolis- und Gradientkraft noch ausbalanciert. Im Einzugsgebiet des Jets nimmt der Druckgradient und damit die Gradientkraft kontinuierlich zu. Aus Trägheitsgründen bleibt die Windgeschwindigkeit zunächst noch konstant, so dass die Corioliskraft unverändert bleibt. Daraus überwiegt die Druckgradientkraft und der Wind erfährt eine Ablenkung in Richtung des tiefen Luftdrucks. Im Eingangsbereich des Strahlstroms entsteht somit ein Gebiet in dem Divergenz (Konvergenz) rechts (links) der Jetachse vorherrschen. Im Zentrum des Strahlstrom passt sich schließlich die Corioliskraft der Druckgradientkraft vollständig an und es herrscht wieder das geostrophische Gleichgewicht. Im Delta eines Strahlstroms führt die Trägheit der Luftpakete dazu, dass die Windgeschwindigkeit und damit auch die Corioliskarft zunächst auf hohem Niveau verharrt. Durch die Abnahme des Druckgradienten ergibt sich somit eine Ablenkung der Luftpakete in Richtung des hohen Luftdrucks. Bereiche mit Divergenz (Konvergenz) befinden sich somit links (rechts) der Jetachse. Höhenströmung & Bodentiefs

Einfluss der Höhenströmung auf die Tiefentwicklung Das Höhenwindfeld hat damit unmittelbar einen Einfluss auf die Vergenzen der Höhenströmung, welche wiederum die Stärke der Vertikalbewegung und die daran gekoppelte Entwicklung im Bodendruckfeld steuern. Die auf- und abwärts gerichteten Bewegungen sind deshalb räumlich und zeitlich untrennbar mit der Entstehung, Entwicklung und Verlagerung von Hoch- und Tiefdruckgebieten verbunden. Windgeschwindigkeit [kn] Sekundär-Jet Superposition: Die Divergenzen im Delta des Jets und im Eingangsbereich des Sekundär-Jets verstärken sich gegenseitig.

Explosive Zyklogenese Definition: Explosive Zyklogenese (Engl.: „rapid cyclogenesis “ ) Innerhalb von 24 Stunden muss der Kerndruck einer Zyklone um 24 hPa fallen. D. h. genau, der Kerndruck fällt über einen Zeitraum von 24 Stunden im Mittel um 1 hPa pro Stunde (Sanders und Gyakum, 1980). Eine Zyklone, welche sich explosiv entwickelt wird auch als Zyklonenbombe bezeichnet. Literatur: Sanders, F. und J. R. Gyakum, 1980: Synoptic-dynamic climatology of the ‘ bomb ‘. Monthly Weather Review, 108, Literatur zu explosiver Zyklogenese: Uccellini, L.W., 1990: Processes contributing to the rapid development of extratropical cyclones. In: Newton, C.W. und E.O. Holopainen: Extratropical cyclones, the Eric Palmén memorial volume. American Meteorological Society, Boston, (L AMS/NEW)

Entwicklung von extratropischen Zyklonen Temperaturgegensätze/Baroklinität  obertroposphärischer Strahlstrom, ggf. Sekundär-Jet  Divergenzen rechts des Jet-Eingangs- und links des Jet-Deltas Obertroposphärische Vorticity-Advektion  Hebung (-Gleichung) Geringe statische Stabilität der Atmosphäre Hohe sensible und latente Energie des Warmsektors (kann z. B. durch hohe SST-Werte verursacht werden)  Freiwerden latenter Wärme  starkes Aufsteigen  Druckfall (falls Divergenz in oberer die Konvergenz in der unteren Troposphäre überwiegt) „Dry intrusion “ (Absinken von trockenen Luftmassen aus der Stratosphäre)  potenzielle Labilität  Konvektion  Typisch für Entwicklung von Stürmen über Europa SST: „sea surface temperature “

Übungsaufgaben: zu bearbeiten bis Donnerstag, den 19. November 2015  Beschreibung der Wetterlage vom 19. Dezember 1991