KATASTROPHENCHIRURGIE FRONTCHIRURGIE Semmelweis Universität Transplantation und Chirurgische Klinik
MASSENVERNICHTUNGSWAFFEN biologisch chemisch radiologisch nuklear
BIOLOGISCHE UND CHEMISCHE WAFFEN vergiftete Brunnen seit Jahrtausenden 1346 Beginn der grossen Pestepidemien (Tataren) 1. Weltkrieg, deutsches Programm: Ypern: giftige Gase 1925 Genfer Konvention 1926-41 Sowjetunion: Tularaemie 2. Weltkrieg japanisches Programm, Hitler: Bakteriophobie Vietnam: Agent Orange 1971 Biowaffen Konvention 1993 Chemische Konvention
BIOLOGISCHE WAFFEN Enterotoxine Pferdencephalitis Botulismus Q-Fieber Ebola Lassa-Fieber Tularaemie Brucellose Pest Malleus Anthrax Variola
VIETNAMKRIEG: MEILENSTEIN „Der Krieg kommt nach Hause”
VIETNAM: DSCHUNGELKRIEG Tropische Hitze Töten ohne Wahl, schockierende und demoralisierende Verletzungen: amputieren Pandschi Stock: vergifteter Speer im Untergebüsch Minen, Hausbomben, Tretminen M26 Granate: tausend Splittern Immenstockbombe: nägelt zum Baum
VIETNAM: IMPROVISIEREN Bewegliche Lagerspital: 28 Min. Evakuieren – schnelle Luftrettung Binnen einer Stunde versorgen! („Goldene Stunde” im Zivilleben) Extremitätverletzungen können versorgt werden- mehr als das: Tod Erster Krieg wo genug Blut zur Verfügung stand Mehrheitlich Luftangriffe Extrem viel Zivilverlust: nach Vietnem immer mehr Zivilverlust!
HUMANITÄRE KRIEGSCHIRURGIE Für die Versorgung der Zivilbevölkerung Entlang der Frontlinie Versorgung an Ort und Stelle, traditionell, schnell und effektiv z.B.: Fraktur: Ziehen, Befestigen, OP später Problem: demoralisierte, wenig bezahlte Ärzte in den Lokalspitälern
WIRKLICHE MILITÄRCHIRURGIE Für die Versorgung der Soldaten am Front High tech: labor, Ultraschall, Satellit Möglichkeit der Fernkonsultation High tech kann vom Gegner ausgenutzt werden Möglichkeit der komplexen Versorgung von kombinierten Wunden Auf der vietnameser Seite wurde mit Taschenlampe operiert!
VERSORGUNG DER KRIEGSVERLETZTEN Kriegsverletzungen werden als aerob und anaerob infiziert angesehen Die Reaktionsfertigkeit ist langsamer Keine Primärversorgung ausser: penetrierender Wunden der Schädel, Thorax, Abdomen Der erste Soldat versorgt den Verletzten mit den möglichen Mitteln Evakuieren
WICHTIGKEIT DES EVAKUIERENS In einer westlichen Stadt wird der Patient in 20 Minuten versorgt Im Kampf gibt es kein Rettungswagen… Stoppen einer Blutung bleibt seit 2000 Jahren: Einschnüren ZEITGEWINN!!!
1993 SOMALIEN Das Krankenhaus war 3 km entfernt, aber die Rettung dauerte 3-4 Stunden bei den Strassenkämpfen!!!
SCHLIESSEN VON KRIEGSWUNDEN Primär verschieben (3-8 Tage) Klebenpflaster für die Annäherung der Wundränder Durchgreifende U – Nähte mit Unterlage Frühe Sekundärnaht (> 14 Tage) Späte Sekundärnaht (4 - 6 Wochen) Plastische chirurgische Verfahren
LOCKERBIE 1. DEZEMBER 1988. PanAm 103 London-New York 259 Fahrgäste + Mannschaft + 11 Einwohner aus Lockerbie 15 x 120 Km Gebiet: Bruchstücke, Feuermeer, Krater etc…
STAMPEDE 1964 Nationalstadion, Lima (328) 1985 Heysel Stadion, Brüssel (39) 1989 Hillsborough Stadion, Sheffield (96) 2011 West Balkan, Budapest (3)
NEUE HERAUSFORDERUNGEN Laser: neue Verwundungsarten (Retina – Blindheit) Billige chemische Waffen: irreversible Lungenschäden Biologische Waffen: Überbelastund der Krankenhäuser Wirkt womöglich später: der Gesunde infiziert!
DIE ZUKUNFT Krieg oder Katastrophe kommt zum Chirurgen oder zur Zivilbevölkerung in der Zeit vom Terrorismus Der überspezialisierte Chirurg ist in Katastrophensituation nichts Wert… PREVENTION!!!