Die neue Armut in den Industriestaaten

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 Präsentation transkript:

Die neue Armut in den Industriestaaten Norbert Amlacher, Peter Ivankovics

Überblick Definition von Armut & Industriestaat Status quo Gründe für Armut Arbeitslosigkeit & working poor Sozialer Wandel Kinderarmut und Vererbbarkeit von Armut Gesamtwirtschaftliche Kosten Maßnahmen gegen Armut Arbeitsmarktpolitik und Mindestsicherung Integrations- und Familienpolitik Öffentliche Dienstleistungen

Definition (I) Armut Absolut: weniger als 1,25 $ pro Tag laut Weltbank Relativ: weniger als 60% eines gewichteten Median- Haushaltseinkommens laut OECD

Definition (II) Industriestaat Weltbank: Einteilung nach Einkommen Human Development Index: Pro-Kopf Einkommen, Alphabetisierungsquote, Lebenserwartung, Bildung

Status quo I In der OECD: Etwa jeder zehnte (10,6%) von Armut betroffen (<50% des Medianeinkommens) Große Unterschiede zwischen den Staaten Besten etwa 5% Schlechtesten über 17% Trend: Zunahme von Armutsquoten Ausnahme: UK

Status quo II

Gründe für Armut (I) – Übersicht AT

Gründe für Armut (II) - Arbeitslosigkeit

Gründe für Armut (III) – Sozialer Wandel

Kinderarmut I OECD Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre Nordische Länder: beste Werte Prozentbezug kaum wichtig für Reihung

Kinderarmut II - Trend

Kinderarmut III Trend fast durchgehen positiv Selben Gründe, wie für Armutsenstehung Ausnahmen UK, Norwegen: Politische Maßnahmen USA: Positive Arbeitsmarktentwicklung Negative Korrelation mit Sozialtransfers

Kinderarmut IV - Sozialtransfers

Kinderarmut V - Vererbbarkeit Auswirkungen auf Betroffene Gesundheit Schlechterer Algemeinzustand Kognitive Fähigkeiten Lernschwächen, verzögerte Entwicklung Soziale Fähigkeit Konfliktverhalten, Verhaltensauffälligkeiten Schulbildung Weniger Weiterführende Bildung  Höheres Armutsrisiko

Gesamtwirtschaftliche Kosten Folgen für Betroffene Niedriger Produktivität Soziale Kosten (Kriminialität) Gesundheitliche Kosten In Summe: 4% des BIP (USA)  Armut daher nicht nur ein ethisches Problem!

Maßnahmen gegen Armut Arbeitsmarktpolitik und Mindestsicherung Aktive Arbeitsmarktpolitik Erhöhung Arbeitslosengeld: verführt zur Untätigkeit? Mindestsicherungs-ABC der Armutskonferenz Working poor: Lohnergänzungsmaßnahmen, Kombilohn Integrations- und Familienpolitik Bessere Rahmenbedingungen für Personen mit Migrationshintergrund Kinderarmut: Ganztagsbetreuung, Gemeinschaftsschule Öffentliche Dienstleistungen Einkommensumverteilung, Gesundheit, Bildung