Computereinsatz von VolksschullehrerInnen

Slides:



Advertisements
Ähnliche Präsentationen
Diagnose – Förderung Förderdiagnose - Förderdiagnostik
Advertisements

Qualitative Marktforschung
Wissenschaftliches Arbeiten
Wissenschaftliches Arbeiten als Arbeitsprozess
Evaluation von Gesundheitsförderung im Unterricht und in der Schule
Das autobiographisch – narrative Interview
Praxisprojekt IKommHelp WS 05/06
Bewegungswissenschaft
Wissensmanagement in der Gewaltprävention
Der Umgang mit qualitativ erhobenen Daten: Strategien der Datenanalyse
Eine prominente Strategie qualitativer Sozialforschung
Patrick Rössler Methoden der Datenerhebung und -auswertung Vorlesung BA Kommunikationswissenschaft (G21) 1.
Patrick Rössler Einführung in die Methoden der empirischen Kommunikationsforschung Vorlesung BA Kommunikationswissenschaft (123) Grundlagen-LVG.
Patrick Rössler Methoden der Datenerhebung und -auswertung Vorlesung BA Kommunikationswissenschaft (G21) 1.
Elternarbeit in der innovativen Ausbildung von Lehrern
Qualitative Forschung
Einführung von Groupware
Das Experteninterview
Was ist qualitative Forschung?
Forschungsprozess Car
„Wer aufhört besser zu werden, hört auf gut zu sein.“
Wiederholung: Einfache Regressionsgleichung
Übung zur Fallstudienforschung
Arbeitstitel der Dissertation:
Diplomarbeit | Dlesk Peter | Juni 2008
Die Zufriedenheit der Menschen mit ihrem Leben ♥
C & R – Empathie-Coaching
Chi Quadrat Test Tamara Katschnig.
Medizinische Universität Wien, Abteilung für Rheumatologie
ponte Kindergärten und Grundschulen auf neuen Wegen
Institut für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft
Kritik am Perspektivenschema und die Konsequenzen
Die Struktur von Untersuchungen
Phasen einer empirischen Untersuchung
1784 Spezialisierungsverstaltung (Qualitative Sozialforschung) SS 2012 Ao.Univ.Prof. Dr. Karl-Michael Brunner Institut für Soziologie und empirische Sozialforschung.
Erhebungsverfahren: Der verbale Zugang, das Gespräch, spielt in der qualitativen Forschung eine besondere Rolle. Aus Beobachtungen lassen sich subjektive.
Diplomarbeit Christina Frotschnig
Diplomarbeit Christina Frotschnig
Diplomarbeit Christina Frotschnig
von Doris Kreitmayer betreut von Mag. Hermine Steinbach-Buchinger, MAS
Diplomarbeit Karina Forsich
von Doris Kreitmayer betreut von Mag. Hermine Steinbach-Buchinger, MAS
Diplomarbeit Christina Frotschnig
Forschungsabend - Reihe
Das Amt für Planung, Statistik und Zeiten der Stadt und die Generaldirektion – Bereich Qualität Erhebung über den Zufriedenheitsgrad des Dienstes Kinderferien/Kinderferien.
Abschluss mit Anschluss?
Kinderferien / Kinderferien für Kinder im Vorschulalter
Einführung in die psychologische MethodenlehreFolie Nr. 1 Merkmale und ihre Erhebung Quantitative Merkmale z.B. Körpergröße sind messbar Qualitative.
Verbreiterung von eLearning FI Mag. Günther Schwarz.
Projekt LCE: Leichter Computereinsatz im Unterricht
Forschungsplattform Theorie und Praxis der Fachdidaktik(en)
Fachdidaktik an der Universität Wien aus der Sicht der Studierenden
Forschungsplattform Theorie und Praxis der Fachdidaktik(en)
Dr. des Martina Peitz.
IT an Schulen - Ergebnisse einer Befragung von Lehrern in Deutschland - - November
Georg Spitaler PS Interpretative Zugänge zu Popularkultur WS 2004/05.
Methodik & Didaktik der Erwachsenenbildung
Zwischen etablierter und postulierter Praxis der Schulentwicklung Eine qualitativ-empirische Studie über das Handlungsfeld Schulentwicklung aus der Perspektive.
Teilcurriculum Methodenlehre im Grundstudium
Modul 1: Wie formuliere ich Ziele und Schwerpunkte für die Implementierung einer veränderten Lehr-/Lernkultur.
Empirische Sozialforschung am Beispiel der Limburger Nordstadt
Methoden der Sozialwissenschaften
1 Schule oder Wirtschaft? Berufsverläufe von Wipäd-AbsolventInnen der WU Wien Ergebnisse einer Untersuchung des Institutes für Wirtschaftspädagogik an.
Studieneinstiegstest – Motivation, Hintergrund und Aufbau
Ergebnisse der Elternbefragung
Projektformulierung für die Baccalaureat-Arbeit
Problem-Based Learning 1.Begriffe klären 2.Problem bestimmen (zentrale Fragen stellen) 3.Problem analysieren (Brainstorming, Hypothesen bilden, vorläufige.
Ing. Nina Weingartmann, BEd. Herr Mag. (FH) Dr. Julian Fischer, MA
Die klassischen Methoden der historisch-vergleichenden Forschung Universität Zürich Soziologisches Institut Seminar: Methoden des internationalen Vergleichs.
Lern- und Forschungswerkstatt I - LF I (1) 1. Semester Soziale Arbeit, B. A. Gruppe A: Mi., Uhr bis Uhr, Raum 212 Dozentin: Prof. Dr. phil.
 Präsentation transkript:

Computereinsatz von VolksschullehrerInnen Anwendungsfall Qualitative Ist-Analyse

Ablauf Vorstellen der Erhebung Nutzen Kritik am Forschungsdesign Antworten auf Kritik Geeignete qualitative Methoden Befragung ausgewählter LehrerInnen mittels Leitfadeninterviews Aktions- bzw. Handlungsforschung

Einleitung Empirische Erhebung zur Ist-Analyse des Computereinsatzes von VolksschullehrerInnen Ausbildungsstand im Bereich von Informationstechnologien Computereinsatz im Unterricht und im privaten Bereich Ich möchte gerne die Erhebung mit Forschungsfrage, Methode und Ergebnissen präsentieren und im Anschluss daran Kritik an der Methode üben. Als Fazit werde ich Methoden der qualitativen Ist-Analyse aufzeigen, die dem Forschungsumfeld und der Forschungsfrage besser gerecht werden.

Nutzen Ist-Analyse der Qualifizierungen Adaptierung der Aus- und Fortbildung Beitrag zum Wissensmanagement im öffentlichen Pflichtschulbereich Ist-Analyse der Unterrichtsmethoden im e-Learning-Bereich Grundlage für eine Beratung zur Verbesserung des Wissensmanagements im Personalwesen

Forschungsfrage In welchem Ausmaß setzen VolksschullehrerInnen Computer sowohl privat wie auch im schulischen Alltag ein? Übereinstimmungen in privater und schulischer Nutzung Woher stammen IT-Kenntnisse und Wissen der VolksschullehrerInnen über und im Umgang mit IT?

Null-Hypothese Es gibt keinen Unterschied in der Nutzung neuer Informationstechnologien im privaten Bereich und im Unterricht bzw. in der Unterrichtsplanung von VolksschullehrerInnen. Es gibt keinen Unterschied in der Nutzung neuer Informationstechnologien im privaten Bereich und im Unterricht bzw. in der Unterrichtsplanung von VolksschullehrerInnen.

Methode Fragebogenerhebung Variable aus Hypothese wurden in Fragen „übersetzt“ und in Fragenblöcke gegliedert Insgesamt wurden LehrerInnen an 12 Volksschulen im 2. Wiener Gemeindebezirk befragt: Es kommen 96 Fragebögen zur Auswertung. Das ist eine Rücklaufquote von 48 Prozent. Erforschung von Zusammenhängen und Beziehungen zwischen zwei Merkmalen, die sich auf verbundene Beobachtungen stützen: für jede untersuchte Person werden gleichzeitig mehrere Merkmale erhoben und in einer Weise protokolliert, dass die verschiedenen Merkmale einander zugeordnet werden können.

Hypothesenprüfung Datenanalyse durch bivariate Statistik Fragen zu Frageblöcken zusammengefasst Mittelwertevergleich zweier Frageblöcke mittels T-Test

Ergebnisse Mittelwertvergleich der Fragenblöcke „Private Nutzung“ mit „Unterrichtseinsatz“  hoch signifikanter Unterschied Mittelwertvergleich der Fragenblöcke „Private Nutzung“ und „Schulische Nutzung“  hoch signifikanter Unterschied Unterschied zwischen der Nutzungshäufigkeit, wobei der Computer im Unterricht deutlich seltener eingesetzt wird, als im privaten Bereich

Kritik am Forschungsdesign Forschungsfrage Fragen im Fragebogen Quantitative Erhebung keine geeignete Form Forschungsfrage: ist etwas zu allgemein formuliert und sehr breit Fokus ist nicht klar Weit mehr Daten erhoben als in Forschungsfrage ausgewiesen (z.B. wozu die Anzahl der Dienstjahre? Was wird daraus geschlossen?) (Wie genau stehen die allg. Unterrichtsformen in Zusammenhang mit den Computeranwendungen im Unterricht?)

Antworten auf Kritik Fokussierte Forschungsfrage: In welchem Ausmaß setzen VolksschullehrerInnen, die im zweiten Wiener Gemeindebezirk unterrichten, verschiedene Computeranwendungen im Unterricht bzw. dem schulischen Alltag ein? Antworten auf Fragen nach Unterrichtsmethoden können nur in einer qualitativen Erhebung aussagekräftig sein Sind Unterrichtsmethoden auf den Einsatz von IT abgestimmt? Bsp: Offener Unterricht: Hier liegen unterschiedliche Definitionen und Ansichten vor, die in der Erhebung nicht eruiert werden können.

Fokussierte Forschungsfragen Aufteilung in zwei thematisch unterschiedliche Forschungsfoci In welchem Ausmaß fühlen sich Volksschullehrerinnen im 2. Bezirk für den Einsatz von IT im Unterricht befähigt? Hängt der Einsatz von Computern bzw. e-Learning im Unterricht mit bestimmten Unterrichtsmethoden zusammen? Wie haben sie sich IT-Kenntnisse angeeignet? Gibt es einen Zusammenhang zwischen schulischer und privater Nutzung? Welche Lerntheorien stehen hinter bestimmten Unterrichtsmethoden? Gibt es einen Zusammenhang zwischen schülerInnenzentrierten Unterrichtsmethoden und Einsatz von e-Learning?

Geeignete qualitative Methoden Befragung als Beispiel für eine empirisch-analytische Methode mit einem Vorschlag für einen Interviewleitfaden Vorschlag für ein Forschungsdesign entsprechend der Handlungs- bzw. Aktionsforschung

Interviewleitfaden Beschreiben: Wie setzen Sie Computeranwendungen in Ihrem privaten und schulischen Leben ein? Erklären: Woher stammen Ihre Computerkenntnisse? Bewerten: Wie schätzen Sie Ihre Computerkenntnisse ein? Alternativen: In welchen Bereichen möchten Sie persönlich noch mehr Computerkenntnisse erlangen?

Auswertung Qualitative Inhaltsanalyse nach Mayring Zusammenfassende Inhaltsanalyse Explizierende Inhaltsanalyse Strukturierende Inhaltsanalyse Nach theoretischen Fragestellungen geordnet und gegliedert

Aktionsforschung Gründe für Handlungs- bzw. Aktionsforschung Aufzählung der Unterrichtsphasen erscheint nun beliebig zB offener Unterricht Lerntheoretischer Hintergrund ist unklar Nachholbedarf im Bereich e-Learning Die Handlungs- und Aktionsforschung bemüht sich um eine diskursiv vermittelnde Veränderung von innen. Sie orientiert sich an den in der Praxis handelnden Personen. Aktionsforschung = Forschung von Personen, die von sozialer Situation persönlich betroffen sind (Für LehrerInnen ist das Unterricht) (Altrichter & Posch 1998) Ziel der Aktionsforschung = gleichzeitig Erkenntnis und Entwicklung anstreben Ebenso kann die Frage nach Unterrichtsformen nicht adäquat in einer quanitivativen Ist-Analyse erhoben werden, da zB unter offenem Unterricht unterschiedliche Formen des Unterrichts verstanden werden, deren lerntheoretischer Hintergrund nicht verallgemeinerbar ist. Positivistisch hinterlegte Forschungsparadigma stoßen hier an Grenzen, denn die zu erhebenden Parameter können nicht mittels quantitativen Messungen erhoben werden. Würde man das tun, dann reduziert man die Kontextvariablen derart, dass sie nicht mehr aussagekräftig sind. H&AF Sie orientiert sich an den in der Praxis handelnden Personen.

Aktionsforschung Ausgangsforschungsfeld: e-Learning und Unterrichtsmethoden Grounded theory (Glaser & Strauss 1967) Forschungsfrage wird im Verlauf des Prozesses immer wieder verändert und angepasst Basis der Forschung: Tagebücher der LehrerInnen (Altrichter & Posch 1998) Diskursives Interview (Bortz & Döring 2002, S. 314) im Anschluss: Nach „Freigabe“ der Tagebücher diskutieren UntersuchungsteilnehmerInnen mit ForscherInnen die Ergebnisse Veröffentlichung von Praktikerwissen: die gewonnenen Erkenntnisse sind für  die gesamte Berufsgruppe interessant. Elliott (1991) zielt darauf ab, das pädagogische Wissen aus der privatistischen Isolation zu befreien. --> entspricht dem  Prinzip der "Communities of practice".