Kontrastmittel und deren Verwendung in der Veterinärmedizin BERGER Marie-Luise BERGER Claudia
Wozu verwendet man Kontrastmittel in der Veterinärmedizin? Kontrastmittel dienen zur Differenzierung von Organen mit ähnlicher Dichte und zur Erfassung von Hohlräumen Röntgenkontrastmittel dienen zur Herbeiführung eines Dichteunterschiedes
Wozu dienen Kontrastmitteluntersuchungen in der Veterinärmedizin? Identifizierung eines Organs nach Größe, Form und Lage Lieferug von Information über die Oberfläche einer Schleimhaut oder Auskleidung eines Lumens Funktionsabläufe von Organen
Bei welchen bildgebenden Verfahren wird KM in der Veterinärmedizin eingesetzt? Röntgendiagnostik (zB Untersuchung von Ösophagus, Magen-Darm, Niere-Harnblase, Fistulographie, Leber-Gallenblase, Myelographie,..) Ultraschalluntersuchungen Computertomographie Magnetresonanztomographie
Welche Arten von Kontrastmittel gibt es? negative KM: Luft, CO2, Stickstoff positive KM: Bariumsulfat, jodhältige KM
Positive Kontrastmittel Bariumsulfat: ist ein hoch toxisches Metall bzw. Substrat mit hoher Ordnungszahl (56) und Massezahl (137) , als Salz ist dieses wasserlöslich. Im Handel als Pulver, fertige Suspension und Paste erhältlich.
Positive Kontrastmittel Jod : Spurenelement, organischer Verbindung wasserlöslich, nicht metallisch, hat eine hohe Ordnungszahl (53) und Massezahl (127) Anforderungen: hohe Strahlenabsorption geringe Viskosität rasche Elimination
Unterteilung der jodhältigen Kontrastmittel? ionische KM: verursachen Nebenwirkungen durch Hyperosmolarität und durch ionische und toxische Eigenschaften nichtionischen KM: herabgesetzte Osmolarität, chemisch stabil, kaum toxisch, höhere Viskosität
Weiters unterscheidet man: selektive Kontrastmittel: zur Darstellung der Gallenwege, orale oder intravasale Gabe, hohe Affinität zu Eiweiß verhindert die Ausscheidung über die Niere
Weiters unterscheidet man: ölige Zubereitung: früher häufig verwendet heute nur mehr in der Lymphangiographie und Fistulographie wegen der hohen Nebenwirkungen
Kontraindikationen bei der Kontrastmittelapplikation Gas: keine Bariumsulfat: relativ: bei Verdacht auf Perforation des Magen-Darm- Traktes, bei akuten Blutungen jodhältige Präparate: absolut: Hyperthyreose, Strumaverdacht, hochgradige Leber- und Niereninsuiffizient relativ: kardiale Insuiffizienz, Diabetes Mellitus
Kontrastmittelzwischenfälle meist bei i.v. verabreichten Kontrastmittel möglich auch bei oraler Verabreichung wenn das Tier sehr nervös ist (zB durch Fehlschlucken) sehr selten
Kontrastmittelzwischenfälle Barimsulfat: bei Tieren ohne Lungenerkrankung normalerweise keine Folgeprobleme antibiotische Abdeckung möglich
Kontrastmittelzwischenfälle bei jodhältigen i.V. Präparaten geringgradige Zeichen: Schlecken, Brechreiz, Würgen, Erbrechen nach oder während der KM-Gabe Maßnahmen: Injektion unterbrechen, Vitalparameter überprüfen, kurz abwarten
Kontrastmittelzwischenfälle bei jodhältigen i.V. Präparaten mittelgradige Zeichen: Schleimhäute anämisch, Blutdruckabfall Maßnahmen: Injektion abbrechen, Atropin, Überwachung der Vitalfunktion
Kontrastmittelzwischenfälle bei jodhältigen i.V. Präparaten hochgradige Zeichen: Schockgeschehen, Kollaps des Tieres, Atem- Herzstillstand möglich Maßnahmen: Injektion abbrechen, Intubation und Sauerstoffgabe, Schockbekämpfung, Beatmen und bei Bedarf Herzmassage
Wichtige Fragen vor einer Kontrastmitteluntersuchung Ist die Untersuchung wirklich nötig? Liefert die Untersuchung entscheidende Information bezüglich nachfolgender Therapien? Überwiegt der Nutzen der Untersuchung? Gibt es Kontraindikationen für die Verwendung von jodhältigen KM? Kann sich der Besitzer die Untersuchung leisten? Ist das Tier der Belastung einer KM Untersuchung gewachsen oder gibt es Alternativen (zB Ultraschall)?
Danke für eure Aufmerksamkeit!!