Erziehung im Nationalsozialismus

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 Präsentation transkript:

Erziehung im Nationalsozialismus von Bilal Toksoy & Ron Gereitzig

Ziele nationalsozialistischer Erziehung Das Heranzüchten von jungen gesunden Körpern: „das Schwache muss weggehämmert werden“ Die geistigen Fähigkeiten stehen an zweiter Stelle „Willens und Entschlusskraft“ muss vermittelt werden Übermittlung eines Gefühls anderen überlegen zu sein

Praxis der Erziehung im Nationalsozialismus I Die Partei übernahm Institutionen und Verbände und ersetzte diese durch nationalsozialistische Organisationen, z.B. Beamtenbund, Richterbund etc. Gleiches galt auch für Organisationen für Kinder und Jugendliche Die Jungen gingen zum Jungvolk und später zum Hitlerjugend Die Mädchen gingen zum Bund Deutscher Mädel (BDM) Bei diesen Treffen wurde den Kindern die NS-Ideologie vermittelt (Indoktrination)

Praxis der Erziehung im Nationalsozialismus II Nach der Machtergreifung wurden die Lehrpläne geändert Ziele hierbei waren die kritiklose Unterwerfung gegen dem Führer Darüber hinaus wurde die Rassenideologie gelehrt, welche die Minderwertigkeit der anderen Rassen darstellte und die Expansion Deutschlands legitimierte Die intellektuelle Bildung wurde zurückgehalten und als schädlich angesehen Kinder sollten ihre schulische Erziehung „praktisch“ ausleben der erzieherische Einfluss der Eltern war im 3. Reich sehr gering

Erziehung vor dem Nationalsozialismus In den Jahren 1920-1930 herrschte in Deutschland ein einseitig autoritärer Erziehungsstil, Kinder hatten sich kritiklos unterzuordnen und waren Gehorsam. Kinder erfuhren nur wenig liebevolle Zuwendung in den Familien, auch nicht in der Schule. Unter dem Begriff „Tugend“ verstand man Selbstdisziplin, pflichtgemäßes Erfüllen gegebener Aufgaben und Gehorsamkeit.

Die erzieherische Rolle des NS-Staates Totale Macht des Staates in der Zeit des Nationalsozialismus. Der Staat übernahm in erster Linie die Erziehung in Einrichtungen wie Schule, Hitler-Jugend, Bund Deutscher Mädel und in sonstigen nationalsozialistisch geprägten Einrichtungen. Meistens nahmen Eltern die Situation einfach hin; Widerstand und Ablehnung waren mit Risiken verbunden.

Rechtfertigungsversuche von Nationalsozialisten nach dem Krieg Adolf Eichmann organisierte Juden Transporte in die Vernichtungslager. Vor Gericht erklärt er dass er lediglich seine Pflicht als Deutscher getan habe und nur die Befehle seines Führers ausgeführt hat. Ihm stünde nicht zu diesen Befehl zu hinterfragen. Rudolf Höß, Kommandant in Auschwitz, sagte er sei von seinen Eltern zu einem „festen Pflichtbewusstsein“ erzogen worden, er habe nie „Zärtlichkeiten“ von seinen Eltern erlebt und habe diese auch nie gesucht.

Resümee Mangelnde Bildung, eine Erziehung in der zwar Willenskraft jedoch keine Empathie gelehrt wurde, eine Kultur der Unterordnung und der Gehorsamkeit gegenüber Autoritäten machten den Erfolg der NS-Erziehung möglich. Die NS-Erziehung war keine rein neue Form der Erziehung, sie baute lediglich auf den Stil der zu vorigen Jahrzehnte auf.

Psychologische Erklärung nach Theodor Adorno Das Gewissen (nach Freud das Über-Ich) ist in jungen Lebensjahren fremdbestimmt, erst im Pubertätsalter löst sich der oder die Jugendliche von der elterlichen Autorität und handelt immer mehr aus eigenen Überzeugungen. Durch Freundeskreise, Schule und durch Bücher lernen Jugendliche andere Wertmaßstäbe kennen. Im Nationalsozialismus war eine eigene Gewissensbildung erschwert. Das Über-ICH wurde mit nationalsozialistischen Werten „programmiert“. So war man es gewohnt sich unterzuordnen; es wuchs der Wunsch selber Stark zu sein und über andere herrschen zu können.

Psychologische Erklärung nach Theodor Adorno „Identifikation mit dem Aggressor“ bezeichnet in der Tiefenpsychologie einen Abwehrmechanismus, bei dem eine Person, die von einem Aggressor körperlich und/oder emotional misshandelt oder unterdrückt wird, sich unbewusst mit ihm identifiziert. gewalttätige Mutter, ein sexualisierte Gewalt anwendender Vater oder Bruder, ein sadistischer Lehrer, ein grandios auftretender Besatzungssoldat, ein Folterer in einem Konzentrationslager können Personen sein, mit denen die unbewusste Identifikation erfolgt. Wer für das Bewusstsein der ärgste Feind ist, kann psychisch gerade der sein, mit dem eine Identifikation eintritt. In Autobiografien von Überlebenden der nationalsozialistischen Verfolgung wird der Mechanismus, soweit er erkannt wurde, auch gelegentlich zur Sprache gebracht. Oft entstehen Aggressionen durch Enttäuschungen, Erfolglosigkeit und aus dem Gefühl heraus selber minderwertig zu sein, diese Aggressionen richtete man gegen andere Personen, die zu „Untermenschen“ erklärt wurden, um selbst ein Gefühl von Macht zu erfahren.

Quellen ABITUR-TRAINING ERZIEHUNGSWISSENSCHAFTEN, Zentralabitur NRW 2010, Christoph Storck, STARK Verlag Wikipedia Arbeitsblätter