Informationsautonomie – Ethik in elektronischen Räumen Erlangen 6.11.2008.

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 Präsentation transkript:

Informationsautonomie – Ethik in elektronischen Räumen Erlangen

2 Informationswissenschaft im FB Informatik und Informationswissenschaft

3 Informationsautonomie – Ethik in elektronischen Räumen Erlangen sEthische Implikationen einer Erweiterung des Rechts auf informationelle Selbstbestimmung Rainer Kuhlen FB Informatik und Informationswissenschaft Universität Konstanz Universität Nürnberg-Erlangen This document will be published under the following Creative-Commons-License:Creative-Commons-License: Informationsautonomie

4 Informationsautonomie – Ethik in elektronischen Räumen Erlangen Informationsautonomie - Ethische Implikationen und das Recht auf informationelle Selbstbestimmung Inhalt Informationsethik – Ethik in elektronischen Räumen Neues normatives Verhalten Wissensautonomie - Informationsautonomie Schlussfolgerungen – Entindividualisierung – Subjektivität Informationelle Selbstbestimmung Informationelle Bildung Folgen für die Aneignung von Wirklichkeit - Ambivalenz

5 Informationsautonomie – Ethik in elektronischen Räumen Erlangen Informationsethik Ethik in elektronischen Räumen

6 Informationsautonomie – Ethik in elektronischen Räumen Erlangen Informationsethik Welche Begründung? Informationsethik – Ethik in elektronischen Räumen

7 Informationsautonomie – Ethik in elektronischen Räumen Erlangen Das Ethos der Schweine ist der Stall Informationsethik – Ethik in elektronischen Räumen

8 Informationsautonomie – Ethik in elektronischen Räumen Erlangen Ethos - Oikos Ort des Wohnens Gewohnheit Sitte Brauch Informationsethik – Ethik in elektronischen Räumen

9 Informationsautonomie – Ethik in elektronischen Räumen Erlangen Informationsethik Ethik in elektronischen Räumen Informationsethik – Ethik in elektronischen Räumen

10 Informationsautonomie – Ethik in elektronischen Räumen Erlangen Ethik von und für Menschen in elektronischen Räumen insbesondere mit Blick auf den Umgang mit Wissen und Information Informationsethik – Ethik in elektronischen Räumen

11 Informationsautonomie – Ethik in elektronischen Räumen Erlangen telemediatisierte Räume Informationsethik – Ethik in elektronischen Räumen in elektronischen Räumen

12 Informationsautonomie – Ethik in elektronischen Räumen Erlangen Telemediatisierung Informatik Multimedia, Hypermedia Telekommu- nikation Informationsethik – Ethik in elektronischen Räumen

13 Informationsautonomie – Ethik in elektronischen Räumen Erlangen Internet der elektronische Raum Ensemble der intellektuellen Lebenswelten Informationsethik – Ethik in elektronischen Räumen

14 Informationsautonomie – Ethik in elektronischen Räumen Erlangen Das Ethos der Informationsgesellschaft ist das Internet Informationsethik – Ethik in elektronischen Räumen

15 Informationsautonomie – Ethik in elektronischen Räumen Erlangen neue Verhaltensformen Informationsethik – Ethik in elektronischen Räumen

16 Informationsautonomie – Ethik in elektronischen Räumen Erlangen neue Normen Informationsethik – Ethik in elektronischen Räumen

17 Informationsautonomie – Ethik in elektronischen Räumen Erlangen neue Ethik? Informationsethik – Ethik in elektronischen Räumen

18 Informationsautonomie – Ethik in elektronischen Räumen Erlangen neue Verhaltensformen neue Normen neue Moral neue Ethik? Informationsethik – Ethik in elektronischen Räumen

19 Informationsautonomie – Ethik in elektronischen Räumen Erlangen neue Ethik? Klassische Ethiken weiter anwendbar? Werteethik -Ontologien Naturrechte - Menschenrechte Kategorischer Imperativ - Pflichtenethik(Kant) Utilitarismus Verantwortungsethik (Jonas) Gerechtigkeitstheorie (Rawl) Ethischer Relativismus... Klassische Ethiken in globalen Informationsräumen? Eine besondere Informationsethik? Informationsethik – Ethik in elektronischen Räumen

20 Informationsautonomie – Ethik in elektronischen Räumen Erlangen neue Ethik?Klassische Ethiken in elektronischen Räumen weiter anwendbar? in der aristotelischen Verbindung von Ethik, Ökonomie und Politik im Autonomieanspruch der Aufklärung Informationsethik – Ethik in elektronischen Räumen UtilitarismusVerantwortungsethik (Jonas) – Nachhaltigkeit Gerechtigkeitstheorie (Rawl) Intergenerationelle Gerechtigkeit

21 Informationsautonomie – Ethik in elektronischen Räumen Erlangen Neues normatives Verhalten

22 Informationsautonomie – Ethik in elektronischen Räumen Erlangen neue Ethik? wohl eher neues normatives Verhalten, neue Moralvorstellungen Informationsautonomie – Neues normative Verhalten

23 Informationsautonomie – Ethik in elektronischen Räumen Erlangen wohl eher neues normatives Verhalten Umgang mit Wissen – freier Austausch vs. kommerzielle Verwertung Verlust / Aufgabe von Privatheit / Dominanz von Sicherheit Intergenerationelle Gerechtigkeit/Verantwortung/Nachhaltigkeit Neues Verhalten Informationsautonomie – Neues normative Verhalten

24 Informationsautonomie – Ethik in elektronischen Räumen Erlangen Wohl eher neues normatives Verhalten bezüglich informationeller Selbstbestimmung Informationsautonomie – Neues normative Verhalten

25 Informationsautonomie – Ethik in elektronischen Räumen Erlangen Informationelle Selbstbestimmung

26 Informationsautonomie – Ethik in elektronischen Räumen Erlangen Arbeitshypothese, dass es der Anspruch des Menschen ist, sein Handeln selbstbestimmt und damit verantwortlich zurechenbar initiieren, planen und durchführen zu können. Autonomie wurde das klassisch genannt, Ausgang von einer selbst verschuldeten Unmündigkeit. Informationsautonomie – informationelle Selbstbestimmung

27 Informationsautonomie – Ethik in elektronischen Räumen Erlangen Autonomie/informtationelle Selbstbestimmung In der Gegenwart reinterpretiert sollte auch bedeuten: mündiger, selbstbestimmter Umgang mit Wissen und Information. Informationsautonomie – informationelle Selbstbestimmung

28 Informationsautonomie – Ethik in elektronischen Räumen Erlangen Informationsautonomie – informationelle Selbstbestimmung Eine Erweiterung des durch das Bundesverfassungsgericht eingeführten Begriffs der informationellen Selbstbestimmung als das Recht der Verfügung über die eigenen Daten (Datenschutz)

29 Informationsautonomie – Ethik in elektronischen Räumen Erlangen Recht und Fähigkeit eines jeden Individuums, seine privaten, professionellen und öffentlichen Geschäfte (Handlungen) informationell abgesichert abwickeln zu können Informationsautonomie – informationelle Selbstbestimmung

30 Informationsautonomie – Ethik in elektronischen Räumen Erlangen Wissensautonomie - Informationsautonomie

31 Informationsautonomie – Ethik in elektronischen Räumen Erlangen Wissensautonomie ist die Fähigkeit, aktuelle Probleme aus der eigenen Wissenskompetenz bestimmen und lösen zu können. wohl kaum ein realistisches Bildungsziel Informationsautonomie - Wissensautonomie

32 Informationsautonomie – Ethik in elektronischen Räumen Erlangen Informationell autonom zu sein, bedeutet nicht, all das Wissen präsent zu haben, das zur Lösung eines aktuellen Problems gebraucht wird, wohl aber in der Lage zu sein, selber auf die Informationsressourcen, die auf den Märkten im Prinzip verfügbar sind, zugreifen und sie produktiv nutzen zu können. Im Sinne von Art. 19 Allgemeine Menschenrechte oder Art. 5 GG Jeder hat das Recht auf Meinungsfreiheit und freie Meinungsäußerung; dieses Recht schließt die Freiheit ein, Meinungen ungehindert anzuhängen sowie über Medien jeder Art und ohne Rücksicht auf Grenzen Informationen und Gedankengut zu suchen, zu empfangen und zu verbreiten. Informationsautonomie - Wissensautonomie

33 Informationsautonomie – Ethik in elektronischen Räumen Erlangen Informationsautonomie ist die Voraussetzung dafür, nicht absolut, aber mit Rücksicht auf aktuelle Situationen wissensautonom zu werden. Informationsautonomie - Wissensautonomie

34 Informationsautonomie – Ethik in elektronischen Räumen Erlangen These Informationsautonomie durch Informationskompetenz Informationskompetenz durch Informationelle Bildung durchaus ein realistisches Bildungsziel Informationsautonomie - Wissensautonomie

35 Informationsautonomie – Ethik in elektronischen Räumen Erlangen Wir erarbeiten uns immer mehr nicht mehr Information, um durch den Zugriff auf das zugrunde liegende Wissen dieses uns, nach Möglichkeit dauerhaft, anzueignen. Warum sollen wir lernen, wenn wir aktuell gefundene Information und vielleicht auch verwendete Information deshalb wegwerfen können, weil wir sie uns jederzeit mit minimalem Aufwand wieder verschaffen können. Informationelle Autonomie kann aber auch zum Selbstzweck werden, also nicht dem Aufbau von Wissen dienen Informationsautonomie - Wissensautonomie

36 Informationsautonomie – Ethik in elektronischen Räumen Erlangen Informationelle Garbage-Gesellschaft? Geraten wir in eine informationelle Garbage- Gesellschaft, eine informationelle Wegwerf-Gesellschaft mit (oder ohne?) Wiederaufbereitungsanspruch? Warum sollen wir lernen, wenn wir aktuell gefundene Information und vielleicht auch verwendete Information deshalb wegwerfen können, weil wir sie uns jederzeit mit minimalem Aufwand wieder verschaffen können. Sind das Autonomiegewinne oder Autonomieverluste? Informationsautonomie - Wissensautonomie

37 Informationsautonomie – Ethik in elektronischen Räumen Erlangen Informationelle-Assistenz-Gesellschaft? Suchmaschinen Wir müssen Informationsarbeit immer mehr an mediale/technische Informationsassistenten delegieren. Informationsautonomie - Wissensautonomie Informationsassistenten / intelligente Agenten

38 Informationsautonomie – Ethik in elektronischen Räumen Erlangen Informationelle-Assistenz-Gesellschaft? Suchmaschinen Wir müssen unsere Informationsarbeit immer mehr an mediale/technische Informationsassistenten delegieren. Informationsautonomie - Wissensautonomie Informationsassistenten / intelligente Agenten Semantisch/pragmatisch basierte Informationsdienste im Web-3.0- Paradigma die uns nicht nur unsere Fragen beantworten, sondern auch die Fragen selber formulieren Sind das Autonomiegewinne oder Autonomieverluste?

39 Informationsautonomie – Ethik in elektronischen Räumen Erlangen Informationelle Bildung

40 Informationsautonomie – Ethik in elektronischen Räumen Erlangen Gebildet, d.h. informationell/kommunikativ gebildet sind Personen in der Informationsgesellschaft, wenn sie willens und in der Lage sind, sich durch ein ausreichendes Ausmaß an Informationskompetenz des Zugriffs, der Validität und der Handlungsrelevanz der erarbeiteten Informationen vergewissern zu können Informationelle und kommunikative Bildung das Offenlegen des eigenen Wissens bzw. das Teilen von Information als Bereicherung zu verstehen Informationsautonomie - Informationelle Bildung

41 Informationsautonomie – Ethik in elektronischen Räumen Erlangen Gebildet, d.h. informationell/kommunikativ gebildet sind Personen in der Informationsgesellschaft, wenn sie willens und in der Lage sind, Maßnahmen zur Sicherung von Privatheit treffen zu können) Aktionen (Transaktionen) kontrolliert durchführen, sich vor Missbrauch von Interaktionsdaten schützen zu können Informationelle Asymmetrien vermeiden zu können Informationsautonomie - Informationelle Bildung

42 Informationsautonomie – Ethik in elektronischen Räumen Erlangen Gebildet, d.h. informationell/kommunikativ gebildet sind Personen in der Informationsgesellschaft, wenn sie willens und in der Lage sind, sich und ihre Interessen auch in elektronischen Räumen präsentieren und zur Geltung bringen zu können kollaborativ an Problemlösungen arbeiten zu können die informationelle Autonomie und Bildung anderer zu befördern Informationsautonomie - Informationelle Bildung

43 Informationsautonomie – Ethik in elektronischen Räumen Erlangen Folgen für Aneignung von Wirklichkeit Ambivalenz

44 Informationsautonomie – Ethik in elektronischen Räumen Erlangen Welche Folgen hat die extensive Datenkommunikation für die menschliche Wirklichkeitsaneignung? Informationsautonomie – Aneignung von Wirklichkeit

45 Informationsautonomie – Ethik in elektronischen Räumen Erlangen Welche Folgen hat die extensive Datenkommunikation für die menschliche Wirklichkeitsaneignung? Wirklichkeit wird das, was medial über die Dienste des Internet wahrgenommen wird ambivalent Medial repräsentiert wird das, was ökono- misch verwertbar ist Die mediale Vielfalt eröffnet eine nie gekannte Vielfalt der Perspektiven Internet erlaubt immer neue Nischen für freie Austauschformen Aneignung von Wirklichkeit - ambivalent

46 Informationsautonomie – Ethik in elektronischen Räumen Erlangen In welchem Verhältnis steht der Datenzugriff des Staates aus Sicherheitsinteressen zum Bedürfnis des Einzelnen auf Wahrung seiner Privatsphäre? Verkehrung des bislang gültigen Vertrags der bürgerlichen Gesellschaft – Staat wird nicht mehr über die Garantie bürgerlicher individueller Freiheiten definiert. Sicherheit wird zunehmend zum Zweck in sich selbst bzw. Mittel zur Funktionsfähigkeit staatlicher und ökonomischer Institutionen. Aneignung von Wirklichkeit - Privatsphäre

47 Informationsautonomie – Ethik in elektronischen Räumen Erlangen Schlussfolgerungen Entindividualisierung

48 Informationsautonomie – Ethik in elektronischen Räumen Erlangen Die fortschreitende Telemediatisierung aller Lebenswelten begünstigt eine Entindividualisierung und stellt damit Subjektivität als Grundlage bürgerlicher Gesellschaften und ihrer Ethik und ihres Rechtssystems in Frage Relativierung des Wertes von Privatheit und subjektivem Interessen Auflösung des individuellen Urheberprinzips und des individuellen Werks zugunsten kollaborativer Wissensproduktion Schlussfolgerungen – Entindividualisierung - Subjektivität

49 Informationsautonomie – Ethik in elektronischen Räumen Erlangen Die fortschreitende Telemediatisierung aller Lebenswelten begünstigt eine Entindividualisierung und stellt damit Subjektivität als Grundlage bürgerlicher Gesellschaften und ihrer Ethik und ihres Rechtssystems in Frage Entwicklung neuer virtueller Formen der Zusammen- arbeit und sozialer Identität im Netz Verluste bisheriger sozialer Identität und Solidarität durch Virtualisierung (Anonymisierung) der Kommunikationsformen Schlussfolgerungen – Entindividualisierung - Subjektivität

50 Informationsautonomie – Ethik in elektronischen Räumen Erlangen Die fortschreitende Telemediatisierung aller Lebenswelten begünstigt eine Entindividualisierung und stellt damit Subjektivität als Grundlage bürgerlicher Gesellschaften und ihrer Ethik und ihres Rechtssystems in Frage Intensivierung der kommerziellen Aneignung und Verwertung individuell und kollaborativer erzeugten Wissens Intensivierung der freien Austauschformen unter Verzicht des individuellen Anspruchs auf Verwertungsrechte Schlussfolgerungen – Entindividualisierung - Subjektivität

51 Informationsautonomie – Ethik in elektronischen Räumen Erlangen Die fortschreitende Telemediatisierung aller Lebenswelten begünstigt eine Entindividualisierung und stellt damit Subjektivität als Grundlage bürgerlicher Gesellschaften und ihrer Ethik und ihres Rechtssystems in Frage Nicht mehr begründetes Expertenwissen entscheidet über Validität und Handlungsrelevanz Web-offene Austauschformen entscheiden über Qualität und Meinungsmonopole Schlussfolgerungen – Entindividualisierung - Subjektivität

52 Informationsautonomie – Ethik in elektronischen Räumen Erlangen Informationsgesellschaften sind ambivalent offen, auch in ethischer Hinsicht. Informationsethik fällt nicht vom Himmel. Schlussfolgerungen – Entindividualisierung - Subjektivität

53 Informationsautonomie – Ethik in elektronischen Räumen Erlangen Gestaltet werden können Informationsgesellschaften nur über informationell gebildete und informationell autonome Menschen. Ansonsten bestimmte der dynamische mediale technische Determinismus, wie wir leben sollen. Schlussfolgerungen – Entindividualisierung - Subjektivität

54 Informationsautonomie – Ethik in elektronischen Räumen Erlangen Folien unter Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!

55 Informationsautonomie – Ethik in elektronischen Räumen Erlangen CC als Möglichkeit, informationelle Autonomie/ Selbstbestimmung von Autoren zurückzugewinnen im Rahmen des Urheberrechts, aber mit Verzicht auf einige Verwertungsrechte