Quelle: EINFÜHRUNG IN DIE PÄDAGOGIK DES SPIELS von Prof. Dr. Hein Retter mit einem Beitrag von Dr. Frank-Ulrich Nickel 1998 erweiterte Neuauflage 2003 167 Seiten · © Hein Retter Institut für Allgemeine Pädagogik und Technische Bildung, Abteilung Historisch- Systematische Pädagogik, TU BS
Das Spiel – systemtheoretisch betrachtet
Grundbegriffe der Systemtheorie Komplexität und Kontingenz – Komplexitätsreduktion und -produktion System und Umwelt (innere und äußere) Sinn und Selektivität Selbstorganisation und Grenzerhaltung von Systemen
Unterscheidung des Spiels von Alltagshandlungen Freiwilligkeit Raumzeitlich begrenzt Möglich: freiwillig angenommene Regeln Ziel in sich selbst Kurzfristige Zeitperspektive, unkomplizierte Zielstruktur Begleitet von Spannung, Freude, Gefühl des Andersseins
Drei Grundformen des Spiels Objektspiel Rollenspiel Regelspiel Dazwischen existieren Übergänge
Kommerzielle Spielwelten Verlust von naturgewachsenen Mesosystemen Nachfrage nach institutionalisierten Formen der mittleren Ebene Multimediales Exosystem wirkt direkt auf die Mikrosysteme ...Nutzen = offenkundig
Folgekosten der Angebotsvielfalt Orientierungsbedürfnis bei begrenzten Ressourcen – Zeit als knapp(st)es Gut Legitimationsbedarf Normenkonflikte – Expertisierung des Kinderspiels Industrielles Überangebot – Herstellung von Differenzerfahrung
Maßnahmen der Spielwarenbranche gegen Bewußtseinswiderstände Aktion „mehr Zeit für Kinder“ – transferentielle Operation Fremdreferentielle Bezugnahme Koexistenz statt „Kolonialisierung kindlicher Lebenswelt“ Sehr unterschiedliche Spielkulturen – Kein Makrosystem Spiel
Abgrenzung des Spiels Zeitlich Räumlich Strukturell ... bewußte Selbstdefinition ab etwa 5 Jahren – Abgrenzung zum Arbeiten und Lernen Angst und Agression Differenzierte Ausstiegsmöglichkeiten Störungen durch äußere / innere Umwelt