Concept Maps: Begriffslandkarten in der Pflegeausbildung Heiner Kilchsperger Lernwelten 2012 Bern, 15. September 2012
Methodische Instrumente – (k)ein Wundermittel? Methodische Instrumente für den Unterricht („Tools“) versprechen viel: Motivation Lernwirksamkeit Kompetenzen Transfer Aber Vorsicht: Sie funktionieren nur, wenn von Lehrenden und Lernenden verstanden und zielgerecht eingesetzt! Das gilt auch für Concept Maps. Lernwelten 2012 Bern
Concept Map Darstellung von Wissensbeständen und -strukturen durch Begriffe Umschriebene Verknüpfungen Form eher Hierarchisch Zyklisch Systemisch Vollständige Erarbeitung: Schlüsselbegriffe bestimmen Auf Kärtchen / Post-it übertragen Begriffe zu einem Netz ordnen Verbindungen benennen Lernwelten 2012 Bern
Beispiel Form eher Hierarchisch – Zyklisch - Systemisch Lernwelten 2012 Bern
Beispiel Lernwelten 2012 Bern
Concept Map im Lernprozess und als Lernstrategie Vorwissen aktivieren und klären z.B. als Advance Organizer Elaboration Entwerfen einer Concept Map Einordnen und Verknüpfen Kontrolle / Überprüfung Concept Map als Verstehenskontrolle z.B. Verbindungen benennen können z.B. fehlerhafte Map korrigieren Lernwelten 2012 Bern
Concept Map – Formen der Aufgabenstellung Grundaufgabenstellung: Schlüsselbegriffe bestimmen Auf Kärtchen / Post-it übertragen Begriffe zu einem Netz ordnen Verbindungen benennen Aufbau laufend korrigieren und Darstellung optimieren Instruktion für Vorgehen einfach halten! Funktion im Lernprozess und Schwierigkeitsgrad lassen sich mit Varianten der Aufgabenstellung variieren. Lernwelten 2012 Bern
Concept Map – gemeinsame Wissenskonstruktion Concept Mapping erleichtert gemeinsame Wissenskonstruktion und kooperatives Lernen Visualisierung als Externalisierung Darstellung ruft aufgabenbezogenes Wissen hervor Integrationsorientierte und konfliktorientierte Verständigung Formen des kooperativen Lernens Lernwelten 2012 Bern
Concept Map – Formen der Aufgabenstellung Fragestellung mit Concept Map beantworten: Subjektives Wissen darstellen Vorwissen erheben Beispiel: Warum werden die Krankenkassenprämien jedes Jahr höher? Theorietext in Concept Map umsetzten Verstehen entwickeln Elaborieren Theoriestruktur darstellen ev. Schlüsselbegriffe vorgeben Beispiel: Antonovskys Theorie der Salutogenese als Map darstellen Lernwelten 2012 Bern
Concept Map – Formen der Aufgabenstellung Lücken-Concept Map vervollständigen Map mit Begriffen Verbindungen benennen In leere Kästchen Begriffe eintragen Mischformen Lernwelten 2012 Bern
Concept Maps einführen Grundsätzlich: Eigenes Konstruieren von Maps ist am wirksamsten Lernende / Studierende an die Konstruktion von Maps heranführen Expertenmap diskutieren Mit Lücken-Map arbeiten Aus vorgegebenen Begriffen Map erarbeiten Selbstständiges Erarbeiten einer Map zu einer Kernfrage/ einem Text etc. Lernwelten 2012 Bern
Concept Maps einführen 2 Wichtig: Modeling: das eigene Vorgehen und Denken beim Konstruieren formulieren Mit Lernenden über das Vorgehen und das Resultat sprechen: Medium des Fachdialoges (coaching, scaffolding, articulation) (vgl. cognitive apprenticeship) Technisch: Mit Post-it auf Plakaten arbeiten Computer-Programme (z.B. Cmap-Tools) Lernwelten 2012 Bern
Zu beachten: Verbindungen benennen Voraussetzung für gedankliche Präzision Planung und Kontrolle des Mapping-Prozesses vom Inhalt her: Welche Aspekte des Inhalts haben wir damit verstanden, welche noch nicht? Sind Schwierigkeiten im Vorgehen Zeichen für inhaltliche Schwierigkeiten? Inhalte als zentraler Bezugspunkt des Verstehens Darstellung und Technik in dienender Funktion. Technik und Ästhetik der Darstellung darf keine Eigendynamik entwickeln. Lernwelten 2012 Bern
Literatur Behrendt Helga, Häussler Peter, Reger Harry (1997) Concept Mapping. Schülerinnen und Schüler konstruieren eigene Begriffsnetze. In: Unterricht Physik 8 (1997) S. 18 – 23 Baugh Nancy G., Mellott Karen G. (1998) Clinical Concept Mapping as Preparation for Student Nurses‘ Clinical Experiences. In: Journal of Nursing Education, 37 (1998) S. 253 – 256 Mandl Heinz, Fischer Frank (2000) Wissen sichtbar machen. Wissensmanagement mit Mapping-Techniken. Göttingen: Hogrefe Fürstenau Bärbel (2011) Concept Maps im Lehr-Lern-Kontext. In: DIE-Zeitschrift für Erwachsenenbildung (2011) Heft 1, S. 46 – 48 Gurlitt Johannes (2010) Prior knowledge activation: how different concept mapping tasks lead to substantial differences in cognitive processes, learning outcomes and perceived self-efficacy. In: Instructional Sciences 38 (2010) S. 417 – 433 Lernwelten 2012 Bern
Literatur 2 Hilbert Tatjana S.,Renkl Alexander (2008) Concept Mapping as a follow-up strategy to learning from texts: what characterize good and poor mappers. In: Instructional Sciences 36 (2008), S. 53 – 73 Hunter Revell Susan (2012) Concept Maps an Nursing Theory: a pedagogical approach. In: Nurse Educator 37 (2012) S. 131 – 135 Nückles Matthias, Gurlitt Johannes, Pabst Tobias, Renkl Alexander (2004) Mind Maps und Concept Maps. Visualisieren - Organisieren – Kommunizieren. München: dtv Vacek Jenny E. (2009) Using a conceptual approach with Concept Mapping to promote critical thinking. In: Journal of Nursing Education, 48 (2009) S. 45 - 53 Lernwelten 2012 Bern