Der Arbeitsmarkt Blanchard, 5. Auflage, Kapitel 6

Slides:



Advertisements
Ähnliche Präsentationen
Der Sozialstaat ist finanzierbar!
Advertisements

Anzahl der ausgefüllten und eingesandten Fragebögen: 211
3.2 Klassische Theorie im Zusammenhang
9. Zulieferforum der Arbeitsgemeinschaft Zulieferindustrie in Düsseldorf Die Osterweiterung der EU - Chance und Risiko der deutschen Zulieferindustrie.
Bedeutung des demografischen Wandels für die Arbeitswelt
Vorlesung: 1 Betriebliche Informationssysteme 2003 Prof. Dr. G. Hellberg Studiengang Informatik FHDW Vorlesung: Betriebliche Informationssysteme Teil3.
Telefonnummer.
Dgdg Beschäftigungssituation und -perspektiven älterer Arbeitnehmer in Deutschland März 2009 Internationales Arbeitsmarktgespräch Friedrichshafen, 18.
CPCP Institute of Clinical Pharmacology AGAH Annual Meeting, 29. Februar 2004, Berlin, Praktischer Umgang mit den Genehmigungsanträgen gemäß 12. AMG Novelle.
Thesen zur Bedeutung und Transformation Interner Arbeitsmärkte
Modelle und Methoden der Linearen und Nichtlinearen Optimierung (Ausgewählte Methoden und Fallstudien) U N I V E R S I T Ä T H A M B U R G November 2011.
Die Rolle der betrieblichen beruflichen Weiterbildung und der externen Anbieter im europäischen Kontext Vortrag im Rahmen der Tagung „Berufliche Weiterbildung.
1 JIM-Studie 2010 Jugend, Information, (Multi-)Media Landesanstalt für Kommunikation Baden-Württemberg (LFK) Landeszentrale für Medien und Kommunikation.
= = = = 47 = 47 = 48 = =
Rechneraufbau & Rechnerstrukturen, Folie 2.1 © W. Oberschelp, G. Vossen W. Oberschelp G. Vossen Kapitel 2.
Internet facts 2006-I Graphiken zu dem Berichtsband AGOF e.V. September 2006.
Internet facts 2009-IV Grafiken zu dem Berichtsband AGOF e.V. März 2010.
Internet facts 2006-III Graphiken zum Berichtsband AGOF e.V. März 2007.
Internet facts 2008-II Graphiken zu dem Berichtsband AGOF e.V. September 2008.
Internet facts 2006-II Graphiken zu dem Berichtsband AGOF e.V. November 2006.
Vorlesung: 1 Betriebliche Informationssysteme 2003 Prof. Dr. G. Hellberg Studiengang Informatik FHDW Vorlesung: Betriebliche Informationssysteme Teil2.
Prof. Dr. Bernhard Wasmayr
Studienverlauf im Ausländerstudium
Der Spendenmarkt in Deutschland
Prof. Dr. Bernhard Wasmayr VWL 2. Semester
Prekäre Beschäftigung in Europa
AWA 2007 Natur und Umwelt Natürlich Leben
Tarifrunde Banken 2012 Dr. Dierk Hirschel Verdi-Bundesverwaltung
Bild 1.1 Copyright © Alfred Mertins | Signaltheorie, 2. Auflage Vieweg+Teubner PLUS Zusatzmaterialien Vieweg+Teubner Verlag | Wiesbaden.
20:00.
Zusatzfolien zu B-Bäumen
Arbeitsmarkt und prekäre Arbeitsverhältnisse
Eine Einführung in die CD-ROM
Dokumentation der Umfrage
1 7. Mai 2013Mag. a Karin Ortner Arbeiten und Studieren Bericht zur sozialen Lage der Studierenden 2011 (Quelle: IHS, Martin Unger)
Wir üben die Malsätzchen
Die Wirtschaft Tirols 2010 im Vergleich

Der Arbeitsmarkt von morgen Dr. Ulrich Schuh EcoAustria Institut für Wirtschaftsforschung 4. PersonalentwicklerInnentagung 18. Oktober 2012.
PROCAM Score Alter (Jahre)
Blanchard/Illing, 5. Auflage, Kapitel 6
Ertragsteuern, 5. Auflage Christiana Djanani, Gernot Brähler, Christian Lösel, Andreas Krenzin © UVK Verlagsgesellschaft mbH, Konstanz und München 2012.
Symmetrische Blockchiffren DES – der Data Encryption Standard
PARTENARIAT ÉDUCATIF GRUNDTVIG PARTENARIAT ÉDUCATIF GRUNDTVIG REPERES KULTURELLER ZUSAMMENHALT UND AUSDEHNUNG DER IDEEN AUF EUROPÄISCHEM.
Großer Altersunterschied bei Paaren fällt nicht auf!
Zahlentheorie und Zahlenspiele Hartmut Menzer, Ingo Althöfer ISBN: © 2014 Oldenbourg Wissenschaftsverlag GmbH Abbildungsübersicht / List.
MINDREADER Ein magisch - interaktives Erlebnis mit ENZO PAOLO
1 (C)2006, Hermann Knoll, HTW Chur, FHO Quadratische Reste Definitionen: Quadratischer Rest Quadratwurzel Anwendungen.
Schutzvermerk nach DIN 34 beachten 20/05/14 Seite 1 Grundlagen XSoft Lösung :Logische Grundschaltung IEC-Grundlagen und logische Verknüpfungen.
Zusammengestellt von OE3DSB
Folie Beispiel für eine Einzelauswertung der Gemeindedaten (fiktive Daten)
Dokumentation der Umfrage BR P2.t Ergebnisse in Prozent n= 502 telefonische CATI-Interviews, repräsentativ für die Linzer Bevölkerung ab 18 Jahre;
Ertragsteuern, 5. Auflage Christiana Djanani, Gernot Brähler, Christian Lösel, Andreas Krenzin © UVK Verlagsgesellschaft mbH, Konstanz und München 2012.
Titelmasterformat durch Klicken bearbeiten Textmasterformate durch Klicken bearbeiten Zweite Ebene Dritte Ebene Vierte Ebene Fünfte Ebene 1 Rising energy.
Forschungsprojekt Statistik 2013 „Jugend zählt“ – Folie 1 Statistik 2013 „Jugend zählt“: Daten zur Arbeit mit Kindern und Jugendlichen.
Einfu ̈ hrung in die Weltwirtschaftspolitik Helmut Wagner ISBN: © 2014 Oldenbourg Wissenschaftsverlag GmbH, Mu ̈ nchen Abbildungsübersicht.
Statistische Analysen zur Situation von Frauen in Österreich
Es war einmal ein Haus
Folie Einzelauswertung der Gemeindedaten
ÖGB BÜRO CHANCEN NUTZEN
Datum:17. Dezember 2014 Thema:IFRS Update zum Jahresende – die Neuerungen im Überblick Referent:Eberhard Grötzner, EMA ® Anlass:12. Arbeitskreis Internationale.
1 10 pt 15 pt 20 pt 25 pt 5 pt 10 pt 15 pt 20 pt 25 pt 5 pt 10 pt 15 pt 20 pt 25 pt 5 pt 10 pt 15 pt 20 pt 25 pt 5 pt 10 pt 15 pt 20 pt 25 pt 5 pt Wie.
Einführung in die Volkswirtschaftslehre, Mikroökonomie und Wettbewerbspolitik Lothar Wildmann ISBN: © 2014 Oldenbourg Wissenschaftsverlag.
1 Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest KIM-Studie 2014 Landesanstalt für Kommunikation Baden-Württemberg (LFK) Landeszentrale für Medien und Kommunikation.
Monatsbericht Ausgleichsenergiemarkt Gas – Oktober
Monatsbericht Ausgleichsenergiemarkt Gas – November

Arbeitslosigkeit 6. Arbeitslosigkeit.

Arbeitsmarkt Messung der Arbeitslosigkeit
 Präsentation transkript:

Der Arbeitsmarkt Blanchard, 5. Auflage, Kapitel 6

Überblick Der Arbeitsmarkt Veränderungen der Arbeitslosigkeit Lohnbestimmung Preisbestimmung Die natürliche Arbeitslosenquote

Arbeitsmarkt Österreich 2-1 Bevölkerung, Erwerbspersonen, Erwerbstätigkeit und Arbeitslosigkeit in Österreich, 3. Quartal 2010, in Millionen Bevölkerung: 8,26 Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter (15-64 Jahre): 5,61 15 Jahre und jünger: 1,24 65 Jahre und älter: 1,42 Erwerbspersonen: 4,26 Außerhalb der Erwerbsbevölkerung: 1,35 Arbeits-suchend: 0,19 Erwerbs-tätig: 4,1 Quelle: Statistik Austria – Arbeitsmarktstatistik – 3. Quartal 2010 (Schnellbericht) http://www.statistik.at/web_de/statistiken/arbeitsmarkt/erwerbsstatus/nicht-erwerbspersonen/index.html

Erwerbsquote der 14-64-jährigen Bevölkerung bzw Erwerbsquote der 14-64-jährigen Bevölkerung bzw. Frauen in Europa (2009)

Erwerbsquote der 14-64-jährigen Frauen in Europa (2009)

Große Arbeitnehmerströme Dieselbe Arbeitslosenquote kann zwei völlig verschiedene Situationen abbilden: Es kann sich um einen aktiven Arbeitsmarkt handeln, auf dem viele Beschäftigungsverhältnisse gelöst werden, gleichzeitig aber auch viele Arbeitssuchende eine neue Beschäftigung finden. Andererseits kann es sich aber auch um einen “sklerotischen” Arbeitsmarkt handeln, der durch eine geringe Zahl von Kündigungen und Neueinstellungen und einen hohen Pool an Langzeitarbeitslosen gekennzeichnet ist.

Durchschnittliche monatliche Ströme zwischen Erwerbstätigkeit, Arbeitslosigkeit und Nichtteilnahme am Arbeitsmarkt in den USA, 1994-1999 In den Vereinigten Staaten sind große Fluktuationen zwischen der Gruppe der Erwerbstätigen, der Gruppe der Arbeitslosen und der übrigen Bevölkerung zu beobachten.

Große Arbeitnehmerströme Aus den Daten des CPS können wir schlussfolgern: In den USA sind Zugänge in und Abgänge aus Beschäftigung groß: Monatlich werden durch Kündigungen von Seiten der Arbeitnehmer oder Entlassungen, zu denen es in erster Linie durch eine unterschiedliche Beschäftigungsentwicklung in den einzelnen Unternehmen kommt, etwa 5.3% der Beschäftigungsverhältnisse beendet. 2. In den USA sind Zugänge in und Abgänge aus Arbeitslosigkeit groß: Die durchschnittliche Dauer der Arbeitslosigkeit beträgt weniger als drei Monate.

Arbeitnehmerströme in Österreich (1999/2000) unselbständig Beschäftigte 3124 45,8 selbständig 317 gemeldet Arbeitslose 222 sonstige Arbeitsmarkt- positionen* 2,8 2,6 32,1 35,2 21,3 28,6 1,0 1,9 43,7 40,5 Ströme in 1.000 Personen angegeben * Karenz, Erwerbspension, Nichterwerbstätigkeit, Präsenz- und Zivildienst, Krankenstände, für die ein Versicherungsträger das Krankengeld zahlt, Erwerbstätigkeit im Ausland. Quelle: AMS 1999

Langzeitarbeitslosigkeit Data Source: OECD Factbook 2010: Economic, Environmental and Social Statistics - ISBN 92-64-08356-1 - © OECD 2010 (http://stats.oecd.org/index.aspx)

Die Entwicklung der Arbeitslosenquote 2-2 Die Entwicklung der Arbeitslosenquote beeinflußt: die Wohlfahrt der individuellen Beschäftigten die Löhne Eine höhere Arbeitslosenquote betrifft die Beschäftigten: durch einen Rückgang der Neueinstellungen, so dass es schwieriger wird, eine Arbeitsstelle zu finden. durch eine Zunahme der Entlassungen, so dass das Risiko größer wird, arbeitslos zu werden.

Die Entwicklung der Arbeitslosenquote Die Entwicklung der durchschnitt-lichen jährlichen Arbeitslosenquote in Deutschland und den USA, 1960-2005 In Deutschland ist die Arbeitslosen-quote seit Mitte der 70er Jahre in mehreren Stufen angestiegen

Die Entwicklung der Arbeitslosenquote Arbeitslosenquote und Anteil der Arbeitslosen, die monatlich eine Beschäftigung finden, USA, 1968-1999 Zu beachten ist die invertierte rechte Achse. Bei hoher Arbeitslosigkeit sinkt der Anteil der Arbeitslosen, die pro Monat eine neue Beschäftigung finden.

Die Entwicklung der Arbeitslosenquote Arbeitslosenquote und monatliche Separationsrate, USA, 1968-1999 Bei hoher Arbeits-losigkeit steigt der Anteil der Beschäf-tigten, die pro Monat ihren Arbeitsplatz verlieren.

Wie Löhne bestimmt werden 2-3 Kein Konkurrenzmarkt, sondern Lohn- verhandlungen: national sehr unterschiedlich Kräfte, die die Festsetzung der Löhne beeinflussen: Im Normalfall erhalten Beschäftigte einen Lohn, der über ihrem Reservationslohn liegt. Der Reservationslohn ist der Lohnsatz, bei dem der Beschäftigte indifferent ist zwischen den Alternativen Beschäftigung und Arbeitslosigkeit. Die Höhe der Löhne hängt normalerweise von der Lage am Arbeitsmarkt ab. Je niedriger die Arbeitslosenquote, desto höher die Löhne.

Lohnverhandlungen Die Verhandlungsmacht eines Beschäftigten bei den Lohnverhandlungen hängt ab von: der Höhe der Kosten, die dem Unternehmen entstehen, wenn es den Arbeitnehmer ersetzen will, der Wahrscheinlichkeit, dass der Beschäftigte eine alternative Beschäftigung findet.

Löhne, Preise und Arbeitslosigkeit Lohnsetzung: Der Nominallohn W hängt von drei Faktoren ab: Dem erwarteten Preisniveau Pe Der Arbeitslosenquote u Der Sammelvariablen z, die alle anderen Variablen erfasst, die das Ergebnis der Lohnfestsetzung beeinflussen könnten.

Wie Preise festgesetzt werden 2-4 Produktionsfunktion Y = Produktion N = Beschäftigung A = Arbeitsproduktivität, oder Produktion per Beschäftigtem Vereinfachung: A = 1

Wie Preise festgesetzt werden (Monopolistische) Preissetzung: Aufschlag auf die Produktionskosten  stellt einen Aufschlag auf die Kosten dar, der die Marktmacht der Unternehmen repräsentiert. Würde auf den Gütermärkten vollkommener Wettbewerb herrschen, dann wäre  = 0 und der Preis entspräche dem Lohnsatz (P = W).

Ein Anbieter sieht sich der gesamten Marktnachfrage gegenüber. Exkurs: Wiederholung aus den Grundlagen: Monopol und monopolistische Konkurrenz Monopol: Ein Anbieter sieht sich der gesamten Marktnachfrage gegenüber. Monopolistische Konkurrenz: Viele kleine Anbieter erzeugen ähnliche, aber nicht identische Güter und bedienen nur einen kleinen Teil der Branchennachfrage. Allgemeine Gewinnmaximierungsbedingung: GE(q) = GK(q)

Amoroso-Robinson-Formel für Grenzerlös: Exkurs: Wiederholung aus den Grundlagen: Optimale Preissetzung – Faustregel Grenzerlös: Amoroso-Robinson-Formel für Grenzerlös: Optimale Preispolitik des Monopolisten (Faustregel):

Die natürliche Arbeitslosenquote 2-5 Annahme Pe = P Lohnsetzungs- Gleichung

Die Preissetzungsgleichung

Lohnsetzungsgleichung, Preissetzungsgleichung und die natürliche Arbeitslosenquote

Lohnsetzungs- Gleichung Preissetzungs- Gleichung Lohnsetzungsgleichung, Preissetzungsgleichung und die natürliche Arbeitslosenquote Lohnsetzungs- Gleichung Preissetzungs- Gleichung

Erhöhung der Arbeitslosenunterstützung und die natürliche Arbeitslosenquote

Der Gewinnaufschlag und die natürliche Arbeitslosenquote

Die strukturelle Arbeitslosenquote Da die gleichgewichtige Arbeitslosenquote die Struktur einer Volkswirtschaft reflektiert, wäre es passender, die natürliche Arbeitslosenquote als strukturelle Arbeitslosenquote zu bezeichnen.

Von der Arbeitslosigkeit zur Beschäftigung Mit der natürlichen Arbeitslosenquote ist ein natürliches Beschäftigungsniveau verknüpft.

Von der Arbeitslosigkeit zur Beschäftigung Dem natürlichen Beschäftigungsniveau entspricht ein natürliches Produktionsniveau. Gegeben die Produktionsfunktion Y=N, lautet das natürliche Produktionsniveau:

NAIRU Quelle: McMorrow,Roeger: Time-Varying Nairu/Nawru 1999 NAIRU +90% Confidence Intervals   LOWER LIMIT NAIRU POINT ESTIMATE UPPER LIMIT Belgium 5.2 8 10.9 Denmark 2.5 5.6 8.6 Germany 6.8 8.8 10.7 Greece 3.7 10.1 16.6 Spain 13.8 19.4 France 11.3 14 Ireland 6.3 9.3 12.3 Italy 9.9 12.7 Netherlands 1.9 4 6 Austria 2.4 4.3 6.2 Portugal 4.2 8.5 Finland 8.7 12.2 15.8 Sweden 3.8 6.5 UK Quelle: McMorrow,Roeger: Time-Varying Nairu/Nawru Estimates for the EU‘s Member States Economic Papers, ECFIN, Europäische Kommission 2000 (http://ec.europa.eu/ economy_finance/publications/ economic_papers/2001/ ecp145en.pdf)

NAIRU

NAIRU NAIRU (Unemployment Rate with non-accelerating inflation rate)   2005 2007 2009 2011 Australia 5,3 5,1 5,2 Austria 4,3 Belgium 8,0 8,1 8,3 France 8,6 8,8 Germany 8,7 8,4 Italy 6,9 6,3 6,8 7,2 Japan 4,2 4,1 Mexico 3,1 3,2 Spain 9,7 8,9 11,1 13,2 United Kingdom 5,6 5,9 United States 5,0 4,9 5,5 Euro area (14 countries) 7,9 7,6 Dataset: Economic Outlook No 88 - December 2010 - Annual Projections for OECD Countries (http://stats.oecd.org/index.aspx)

Actual Unemployment rate and NAIRU 90% Konfidenzintervall 90% Konfidenzintervall Quelle: http://www.oecd.org/officialdocuments/displaydocumentpdf/?cote=eco/wkp(2008)57&doclanguage=en

Fallstudie 2: Lohnsetzung - Herbstlohnrunde "Über den Dreier reden wir sicher nicht mehr" Der Standard vom 03.10.2011 Die Herbstprognose der Wirtschaftsforscher mit massivem Konjunktureinbruch 2012 macht die morgen Dienstag beginnende erste echte Verhandlungsrunde der Metaller zu einem Husarenritt. Gemäß der traditionell angewandten Formel aus Produktivität, Wirtschaftswachstum und Inflationsrate scheint der von den Arbeitgebern im Voraus zugestandene Dreier vor dem Komma kaum mehr zu halten. [...] Rechnerisch wackelt der Dreier vor dem Komma. Gemäß der Formel Produktivität (BIP real je Erwerbstätigen) plus Inflation ergeben sich für 2012 laut Wifo-Prognose gerade einmal 2,5 Prozent, laut der optimistischeren BIP-Prognose des IHS wären es allenfalls 2,9 Prozent. Ein Orientierungswert jenseits der vier Prozent lässt sich nur darstellen, wenn als Basis die für heuer prognostizierte Inflationsrate von 3,1 Prozent dient. [...]

Fallstudie 2: Lohnsetzung - Herbstlohnrunde "Über den Dreier reden wir sicher nicht mehr" Fortsetzung – Folie 1 [...] Entsprechend kämpferisch geben sich die Arbeitnehmervertreter. "Über den Dreier reden wir sicher nicht mehr", sagt Metallgewerkschaftschef Rainer Wimmer, "denn der Dreier wird nicht reichen." [...] Größter Arbeitskampf seit 49 Jahren Der Standard vom 14.10.2011 [...] Im einzelnen Betrieben sollen ganze Arbeitsschichten bestreikt werden, heißt es in der Gewerkschaft. Damit nicht genug: „Wenn es am Wochenende zu keiner Weiterentwicklung kommt, machen wir am Montag ernst“, kündigte Metaller-Chef Rainer Wimmer an. Gemeint sind damit „unbefristete Kampfmaßnahmen“ ab Montag. [...]

Fallstudie 2: Lohnsetzung - Herbstlohnrunde Welche Zusammenhänge werden angesprochen: Wie werden Löhne gebildet? Wie läuft der Lohnbildungsprozess in Österreich ab? Welchen Einfluss hat die Konjunktur auf Lohnverhandlungen? Welche weiteren Determinanten werden im Artikel angesprochen? Und warum? Von welchen Parametern hängt die Verhandlungsmacht der “Parteien” ab?

Fallstudie 2: Lohnsetzung - Herbstlohnrunde Jährliche Veränderungsraten wichtiger Determinanten Arbeitsproduktivität = reales BIP je Erwerbstätigen (Vollzeitäquivalent); HVPI (Basis=2005); Lohnerhöhungen=KV-Mindestlohn Quelle: Eurostat (BIP, HVPI), Statistik Austria (AP); PRO-GE (Lohnabschl.)

Fallstudie 2: Lohnsetzung - Herbstlohnrunde Anstieg der Verhandlungsmacht z: Druck auf Arbeitgeber Angebot nachzubessern Kosten für Arbeitgeber Kündigungsschutz bei Streiks WS WS’ Reallohn W/P u AL.-quote u

Key Terms noninstitutionalized civilian population - Wohnbevölkerung im erwerbsfähigem Alter labor force, out of the labor force - Erwerbspersonen, Nichterwerbspersonen participation rate - Erwerbsquoten unemployment rate - Arbeitslosenraten separations, hires - Beendigung eines Arbeitsverhältnisses, Neueinstellungen Current Population Survey (CPS) quits, layoffs - Kündigungen duration of unemployment - Dauer der Arbeitslosigkeit discouraged workers - Entmutigte Arbeitskräfte nonemployment rate - Quote der Nicht-beschäftigung collective bargaining - Kollektive Lohnverhandlungen

Key Terms reservation wage - Reservationslohn bargaining power - Verhandlungsmacht efficiency wage theories - Effizienzlohntheorien unemployment insurance - Arbeitslosenversicherung production function - Produktionsfunktion labor productivity - Arbeitsproduktivität Markup - Markup wage-setting relation - Lohnsetzungs-Gleichung price-setting relation - Preissetzungs-Gleichung natural rate of unemployment - Natürliche Arbeislosenrate structural rate of unemployment - Rate der strukturellen Arbeitslosigkeit natural level of employment - Natürliches Beschäftigungsniveau natural level of output - Natürliches Outputniveau