DISSENS e.V., Berlin Oktober 2007

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DISSENS e.V., Berlin Oktober 2007 Olaf Stuve Zur aktuellen Lage der Jungen in den Neuen Bundesländern Was uns aktuelle Studien sagen Aufbruch oder Stillstand – Was passiert in der Jungenarbeit? Magdeburg, 28.02.2008 © DISSENS e.V., Berlin Februarr 2008

Überblick zum Vortrag Doing Gender – Doing Mascunlinity Gender DISSENS e.V., Berlin Oktober 2007 Überblick zum Vortrag Doing Gender – Doing Mascunlinity Gender Plurale Männlichkeiten Vor- und Nachteile männlicher Lebensweisen Schule, Beruf (Lebensplanung, Familie, Freundschaften, Sexualitäten) Perspektiven, Projekte und Angebote für Jungen Schule Berufsorientierung © DISSENS e.V., Berlin Februarr 2008

DISSENS e.V., Berlin Oktober 2007 Was ist das Interesse? Warum und wie einen Überblick über die Lage von Jungen und männlichen Jugendlichen in den neuen Bundesländern schaffen? Wegen: Eines höheren Anteils an Männern in den Neuen Bundesländern Weil mehr junge Frauen abwandern und weil acht von zehn Personen, die nach einer Arbeitsmigration zurückkehren junge Männer sind Weil Mädchen insgesamt bessere Schulabschlüsse erzielen; in Ost-Deutschland sind die Unterschiede noch deutlicher als in West-Deutschland Verharrungskräfte in Bezug auf die Männlichkeitsanforderungen durch die Erwachsenen gegenüber den Jungen (z.B. traditionelles Berufsbild) (Rechtsextreme) Gewalttaten werden zu einem überwiegend großen Anteil von jungen Männern ausgeübt © DISSENS e.V., Berlin Februarr 2008

Doing Gender – Doing Masculinity DISSENS e.V., Berlin Oktober 2007 Doing Gender – Doing Masculinity Gender Auch Männer werden nicht als Männer geborenen, sondern werden dazu gemacht und machen sich dazu. Männlichkeiten konstituieren sich in Abgrenzung heraus Gegenüber dem, was als weiblich identifiziert wird Und untereinander - Plurale Männlichkeiten Plurale Männlichkeiten Hegemoniale Männlichkeiten Komplizenhafte Männlichkeiten Marginalisierte Männlichkeiten Untergeordnete Männlichkeiten Die Gruppe des selben Geschlechts ist der Ort der Männlichkeitsherstellung Peer-Group, Clique oder Freundeskreis Schule Berufsorientierung Lebensplanungen © DISSENS e.V., Berlin Februarr 2008

Jungen zwischen Tradition und Moderne DISSENS e.V., Berlin Oktober 2007 Jungen zwischen Tradition und Moderne Tradition Traditionelle Berufswahl Orientierung am männlichen Haupternährer Homophobie und negative Abgrenzung von Weiblichkeit Modern Haupternährermodell durch Arbeitsmarktentwicklungen zunehmend prekär Frauen partizipieren zunehmend an der Erwerbsarbeit Transformationen wie z.B. Metrosexualität © DISSENS e.V., Berlin Februarr 2008

DISSENS e.V., Berlin Oktober 2007 Kriterien nach denen unterschieden werden kann, wenn auf Jungen und junge Männer geschaut wird: Alter Bildung Sozialer Schicht Stadt Land Ost-West Migration Sexualität (...) © DISSENS e.V., Berlin Februarr 2008

DISSENS e.V., Berlin Oktober 2007 Jungen in der Schule Vergleicht man in unterschiedlichen Fächern die Leistungen bei gleichem Interesse, zeigen sich nur geringe Kompetenzdifferenzen. Im Fach Deutsch zeigen Jungen zu Beginn der Schullaufbahn gute Leistungen, in der 5. Klasse findet sich dann ein moderater Rückstand zu den Mädchen, der in der Jahrgangsstufe zunimmt; in der Oberstufe findet sich wieder eine Annäherung. Die guten Leistungen von Jungen in Mathematik weisen diesen Bereich als Jungendomäne aus. Die Leistungsvorsprünge der Jungen setzen zum Ende der Grundschule ein und verstärken sich in der Sekundarstufe I. © DISSENS e.V., Berlin Februarr 2008

DISSENS e.V., Berlin Oktober 2007 Jungen in der Schule Schon früh scheinen Schüler größere Schwierigkeiten mit dem Schulalltag zu haben: sie werden später eingeschult, bleiben häufiger sitzen, haben mehr Disziplinschwierigkeiten usw. Rund 60% der zurückgestellten Kinder ist männlich (bundesweit) Bis zur 9.Klasse sind 35% der Schüler gegenüber 26% der Schülerinnen sitzen geblieben (bundesweit) Viele Jungen stehen unter einem Coolnessdruck, was sich negativ auf ihre Einstellungen gegenüber der Schule und damit die Schulleistungen auswirkt © DISSENS e.V., Berlin Februarr 2008

Jungen in der Schule Im Vergleich Neue und Alte Bundesländer DISSENS e.V., Berlin Oktober 2007 Jungen in der Schule Im Vergleich Neue und Alte Bundesländer Gymnasiale Abschlüsse: sind es in Hamburg beispielsweise 50 % männliche Schüler so sind es in Mecklenburg Vorpommern gerade einmal 43% circa 13 % aller männlichen Schüler in Ostdeutschland verlässt die Schule ohne Abschluss © DISSENS e.V., Berlin Februarr 2008

Jungen in der Schule (aus Budde 2007) DISSENS e.V., Berlin Oktober 2007 Jungen in der Schule (aus Budde 2007) Tradition © DISSENS e.V., Berlin Februarr 2008

Gründe für eine Benachteiligung innerhalb des Bildungswerdegangs DISSENS e.V., Berlin Oktober 2007 Jungen in der Schule Gründe für eine Benachteiligung innerhalb des Bildungswerdegangs Kulturelle Kapital der Eltern (2%) Migrationstatus (5%) Sozio-ökonomische Lage des Elternhauses (16,5%) Ist die Arbeitslosigkeit unter Männern hoch, dann sind männliche Schüler schlechter Medienkonsum ein Mangel an männlichen Pädagogen (?) Kommt die berufliche Emanzipation der Frauen in den Neuen Bundesländern eher den Mädchen zugute? © DISSENS e.V., Berlin Februarr 2008

Jungen im Übergang Schule- Beruf DISSENS e.V., Berlin Oktober 2007 Jungen im Übergang Schule- Beruf Duale und vollzeitschulische Ausbildung Berufswahlspektrum junger Männer ist weniger begrenzt, konzentriert sich aber auf handwerklich-technischen Bereich. Männliche Auszubildende haben einen besseren Zugang zum dualen Ausbildungssystem. Frauen durchlaufen seltener als Männer eine betriebliche Ausbildung. Im Westen sind 44 Prozent, im Osten sogar nur 40 Prozent der Auszubildenden weiblich. Junge Männer müssen häufiger an berufsvorbereitenden Maßnahmen teilnehmen und sind bis 24 Jahren häufiger von Jugendarbeitslosigkeit betroffen. © DISSENS e.V., Berlin Februarr 2008

Ausbildungsberufe DISSENS e.V., Berlin Oktober 2007 http://www.bmfsfj.de/Publikationen/genderreport/1-Bildung-ausbildung-und-weiterbildung/1-5-Berufliche-bildung/1-5-2-betriebliche-ausbildung,did=54022,render=renderPrint.html © DISSENS e.V., Berlin Februarr 2008

Jungen im Übergang Schule- Beruf DISSENS e.V., Berlin Oktober 2007 Jungen im Übergang Schule- Beruf Duale und vollzeitschulische Ausbildung Männliche Auszubildende sind weniger von höheren Schulqualifikationen abhängig. Sie bekommen trotz schlechterer Schulabschlüsse häufiger ein Übernahmeangebot. Im Ausbildungssystem verteilen sich die Chancen nach schicht- und staatlicher bzw. ethnischer Zugehörigkeit. Junge Männer mit Migrationshintergrund nähern sich der schlechten Ausbildungssituation von jungen Frauen mit Migrationshintergrund. Aber junge Männer aus einer sozio-ökonomisch schwachen Schicht in Ost-Deutschland scheinen schlechter abzuschneiden als junge Frauen aus einem vergleichbaren Milieu © DISSENS e.V., Berlin Februarr 2008

Jugendliche und junge Erwachsene in der Arbeitslosigkeit DISSENS e.V., Berlin Oktober 2007 Jugendliche und junge Erwachsene in der Arbeitslosigkeit Differenz-Darstellung (aus: Gotter 2005: Die regionale Ausprägung von Arbeitslosigkeit und Jugendarbeitslosigkeitin den neuen Bundesländern) © DISSENS e.V., Berlin Februarr 2008

Jungen im Übergang Schule- Beruf DISSENS e.V., Berlin Oktober 2007 Jungen im Übergang Schule- Beruf Weiterführende Schulen und Studium Der Anteil der Mädchen, die die Hochschulreife machen ist höher als der der Jungen. Der Anteil der Studierenden ist nahezu gleich. Verteilung nach Studienfächern In den Bereichen BWL, Jura und Medizin ist der Frauenanteil deutlich gestiegen; ausgeglichen oder sogar höher Männlich: Naturwissenschaften Weiblich: Soziales und Sprachen Bei Promotionen, Habilitationen und Professuren liegen Männer weiterhin vorne. © DISSENS e.V., Berlin Februarr 2008

Jungen im Übergang Schule- Beruf DISSENS e.V., Berlin Oktober 2007 Jungen im Übergang Schule- Beruf Abwanderung Gerade aus strukturschwachen Gebieten, in denen tendenziell eine männerdominierte Beschäftigungsstruktur bestanden hat, gehen mehr junge Frauen als junge Männer. Junge Männer reden zwar auch viel über die Möglichkeit abzuwandern, machen es aber seltener Die besseren Schulabschlüsse der Mädchen und deren schlechtere Chancen auf einen Ausbildungsplatz sind Faktoren für eine überproportionale Abwanderung junger Frauen aus diesen strukturschwachen Gebieten Junge Männer finden anscheinend weniger leicht sozialen Anschluss in neuen Zusammenhängen, was häufiger zu ihrer Rückkehr führt (nach Kröhnert, S.; Klingholz, R. 2007) © DISSENS e.V., Berlin Februarr 2008

Jungen im Übergang Schule- Beruf DISSENS e.V., Berlin Oktober 2007 Jungen im Übergang Schule- Beruf Abwanderung und Strategien des Bleibens Der trotzige Macher. „Man verdient zwar gutes Geld, aber wirkliche Freunde findet man dort nicht“ Der Verbitterte und Resignierte „Die Folge all der Defizite ist der Rückzug ins Private und die Abgrenzung gegen alles, was von außen kommt.“ Der genügsame Zurückgeblieben Sie sind „vielleicht ein bisschen kleinlaut. Sie sind nicht neidisch auf andere, und werten diese auch nicht ab.“ (aus: Kröhnert, S.; Klingholz, R. 2007) © DISSENS e.V., Berlin Februarr 2008

Männlichkeitsbild in der Schule und Berufs-orientierung DISSENS e.V., Berlin Oktober 2007 Männlichkeitsbild in der Schule und Berufs-orientierung Häufig wird Jungen in der Schule ein tendenziell traditionelles Männerbild vermittelt Eltern, Lehrerinnen und Lehrer sind an dieser Vermittlung beteiligt Jungen sind an der Herstellung einer Männlichkeit ebenso beteiligt Ein traditionelles Männlichkeitsbild ist tendenziell mit einem Berufsbild verbunden, welches heute nicht mehr den Anforderungen im Berufsleben entspricht Soziale Kompetenzen kommen in diesem Männlichkeitsbild zu kurz © DISSENS e.V., Berlin Februarr 2008

Mögliche Veränderungen DISSENS e.V., Berlin Oktober 2007 Mögliche Veränderungen Angebote zur Vervielfältigung von Männlichkeitsbildern mehr männliche Pädagogen; aber: nicht einfach mehr Männer, denn das kann die Ausrichtung an traditionellen Männlichkeitsbildern auch verstärken Ent-Geschlechtlichung von Tätigkeiten und Fähigkeiten Eltern, Lehrerinnen und Lehrer, Ausbildner/innen sollten sich in geschlechtlicher Sozialisation auskennen Für Jungen ist es bedeutsam, dass sie ohne Furcht „unmännlich“ sein können © DISSENS e.V., Berlin Februarr 2008

Neue Wege für Jungs DISSENS e.V., Berlin Oktober 2007 Februarr 2008

Neue Wege für Jungs Ca. Zwei Drittel eher traditionell DISSENS e.V., Berlin Oktober 2007 Neue Wege für Jungs „Der Tag war super, aber ich werde trotzdem KFZ-Mechatroniker“ „Ich finde es toll mit Kindern zu arbeiten oder Ihnen zu helfen“ Ca. Zwei Drittel eher traditionell Ca. 20% weiblich konnotiert Ca. 10% unschlüssig © DISSENS e.V., Berlin Februarr 2008

Aufstiegsmöglichkeiten und Bezahlung sehr wichtig DISSENS e.V., Berlin Oktober 2007 Neue Wege für Jungs Beruf sehr wichtig Aufstiegsmöglichkeiten und Bezahlung sehr wichtig Jungen haben eher traditionelle Vorstellungen von Arbeitsteilung © DISSENS e.V., Berlin Februarr 2008

DISSENS e.V., Berlin Oktober 2007 Neue Wege für Jungs Für Jungen mit niedriger Schulbildung und/oder Migrationshintergrund ist der Beruf und die Bezahlung wichtiger. Je älter die Jungen werden, desto weniger wichtig wird die Vereinbarung von Beruf und Familie und desto weniger vorstellbar wird es für die Jungen, wegen eigener Kinder mit dem Beruf auszusetzen. Für Jungen aus den Neuen Bundesländern ist der Beruf wichtiger (63%) als für Jungen aus den Altern Bundesländern (57%). Jedoch wollen sie sich auch mehr um Haushalt und Kinder kümmern (38% zu 33%) © DISSENS e.V., Berlin Februarr 2008

Neue Wege für Jungs Hindernisgründe für „männeruntypische“ Berufe DISSENS e.V., Berlin Oktober 2007 Neue Wege für Jungs Hindernisgründe für „männeruntypische“ Berufe Jungen zu wenig über diese Berufe informiert Medien/Öffentlichkeit vermitteln eher traditionelle Berufsbilder Geringe Aufstiegschancen, relativ schlechte Bezahlung, hoher Anteil an Teilzeitstellen Jungen geraten in Konflikt mit Ihren Vorstellungen von Männlichkeit © DISSENS e.V., Berlin Februarr 2008

Neue Wege für Jungs Politische und pädagogische Empfehlungen DISSENS e.V., Berlin Oktober 2007 Neue Wege für Jungs Politische und pädagogische Empfehlungen In den Neuen Bundesländern sollte das Netzwerk „Neue Wege für Jungs“ auf vielfältige Weise verbreitet werden. Eine Politik, die eine geschlechterreflektierende Berufs- und Lebensplanung zum Ziel hat, ist angewiesen auf langfristige Maßnahmen. Die Berufsorientierung ob schulisch oder außerschulisch sollte grundsätzlich geschlechterreflektierend konzipiert und durchgeführt werden. Nachhaltige Perspektiven sollten mittel- bis langfristig geplant werden. © DISSENS e.V., Berlin Februarr 2008

Neue Wege für Jungs Politische und pädagogische Empfehlungen DISSENS e.V., Berlin Oktober 2007 Neue Wege für Jungs Politische und pädagogische Empfehlungen Sinnvoll ist ein individualisierender, fehlerfreundlicher und ermutigender Unterricht Verankerung von Jungenarbeit als ein Baustein von gendersensibler Pädagogik als Querschnittsaufgabe in den Schulprofilen. Die Lehrkräfte brauchen Unterstützung in Form von Aus- und Weiterbildungen in Genderkompetenz. • Da sich die Bedingungen für alle Schulen voneinander unterscheiden, bietet die konkrete Einzelschule einen geeigneten und sinnvollen Rahmen für Veränderungen. © DISSENS e.V., Berlin Februarr 2008

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit © DISSENS e.V., Berlin September 2007

Quellen: - Budde, J.: Bildungs(miss)erfolge von Jungen und Berufswahlverhalten bei Jungen/männlichen Jugendlichen. 2007 http://www.bmbf.de/pub/Bildungsmisserfolg.pdf - Cremers, M: Neue Wege für Jungs?! Ein geschlechterbezogener Blick auf die Situation von Jungen im Übergang Schule-Beruf. 2007 - Kröhnert, S.; Klingholz, R.: Not am Mann. 2007 http://www.berlin-institut.org/studien/not_am_mann.html © DISSENS e.V., Berlin September 2007