Geschichte der Astronomie VHS März 2012 Herzlich willkommen
Wieso beschäftigen wir uns mit der Geschichte von Weltbildern? Weltbilder sind so alt wie die Menschheit Weltbilder geben Antworten auf fundamentale Fragen Weltbilder geben Hinweise auf die Kulturen, die sie hervorbringen Die Geschichte der Weltbilder ist nicht abgeschlossen
Unser Kurs soll Ihnen vier Schritte in der Entwicklung unseres Weltbilds zeigen: Das Weltbild der Antike: Mythologie, Vorsokratiker, Aristoteles und Ptolemäus Die Revolution der Renaissance: Kopernikus, Kepler, Galilei Das 19. Jahrhundert: Neue Beobachtungsinstrumente zeigen eine ganz neue Welt Das 20. Jahrhundert: Das Weltall dehnt sich aus, es hat einen Ursprung (und ein Ende?)
Wir betrachten zwei Beispiele alter, mythologischer Weltbilder aus zwei verschiedenen Kulturen: Indien Ägypten
Die Aufklärung durch die Vorsokratiker im 5. Jh. v. Chr. Zum ersten Mal lösen sich Philosophen von mythologischen Vorstellungen Sie suchen einen Urgrund oder Urstoff, der nicht göttlichen Ursprungs ist Nicht Götter haben die Welt erschaffen, sie kann erklärt werden aus dem Wirken natürlicher Kräfte Thales von Milet (624-546 v. Chr.): Der Urstoff ist Wasser Anaximenes (585-525 v. Chr.): Der Urstoff ist Luft Pythagoras (570-500 v. Chr.): Die Zahl ist das grundlegende Gesetz Empedokles (492-432 v. Chr.): Alles besteht aus 4 Elementen Leukipp (5. Jh. v. Chr.): Alles besteht aus Atomen
Die Vorsokratiker entwickeln neue Vorstellungen über den Kosmos Anaximandros, um 611-546 v.Chr. Empedokles, etwa 495-435 v.Chr. Anaxagoras, um 500-428 V.Chr.
Aristoteles (384-322 v. Chr.) prägt das astronomische Weltbild
Die Erde ruht im Zentrum der Welt Alle Himmelkörper sind an Kristallschalen angeheftet und umkreisen die Welt Die Welt besteht aus dem sublunaren Bereich und aus dem translunaren Der translunare Bereich ist unveränderlich
Die Grundsätze des Aristoteles Das Himmelsgebäude hat Kugelgestalt und dreht sich wie eine Kugel. Die Erde ist gleichfalls kugelförmig. Sie nimmt als Zentrum die Mitte des ganzen Himmels ein. Die Erde ist unbewegt. Die Welt zerfällt in einen sublunaren (unter der Mondbahn liegenden) und einen translunaren (jenseits der Mondbahn liegenden) Teil. In beiden Teilen gelten eigene, völlig verschiedene Gesetzmässigkeiten.
Die Astronomen sehen aber Anomalien am Himmel, die nicht zum Modell des Aristoteles passen: Veränderliche Sonnenhöhe Verschiedene Länge der Jahreszeiten Wechselnde Grösse des Mondes Schwankende Helligkeit der Planeten Schleifenbahnen der Planeten Kometen
Planeten bewegen sich auf schleifenförmigen Bahnen:
Mit einem komplizierten Modell erklärt Ptolemäus (100-180) die Schleifen:
Ptolemäus rettet das Weltbild von Aristoteles Die Erde bildet den Mittelpunkt der Welt und bewegt sich nicht Alle Himmelskörper bewegen sich auf Kreisbahnen um die Erde Die Himmelkörper sind an Sphären angeheftet