Prof. Dr. Ursula Georgy Fachhochschule Köln 11. InetBib-Tagung

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Das Innovationsmanagement deutscher Bibliotheken – Stellenwert und Entwicklungsstand Prof. Dr. Ursula Georgy Fachhochschule Köln 11. InetBib-Tagung Zürich, April 2010

Umfang, Fragestellungen Zentrale Ergebnisse Inhalt Einführung Befragung Umfang, Fragestellungen Zentrale Ergebnisse Systematisches Innovationsmanagement Innovationskommunikation Open Innovation Fazit

Bedeutung Dienstleistungssektor 1970 steuerten das produzierende Gewerbe und der Dienst-leistungssektor beide ca. 48% zur Bruttowertschöpfung in Deutschland bei. 2007 lag der Anteil des Dienstleistungssektors bei knapp 70%. Parallel stieg die Beschäftigtenquote in diesem Zeitraum von rund 45% auf knapp 75%. Bedeutung Dienstleistungssektor Statistisches Bundesamt [2009]

Dienstleistungsqualität „Dienstleistungsqualität ist die Fähigkeit eines Anbieters, die Beschaffenheit einer primär intangiblen und der Kundenbeteiligung bedürfenden Leistung aufgrund von Kunden-erwartungen auf einem bestimmten Anforderungs-profil zu erstellen. Sie bestimmt sich aus der Summe der Eigen- schaften bzw. Merkmale der Dienstleistung, bestimmten Anforderungen gerecht zu werden.“ Bruhn [2008] Dienstleistungsqualität

Zentraler Aspekt bei Innovationsprozessen ist, dass durch systematische, zielgerichtete Prozesse neue Ideen in neuartige Dienst- leistungen umgesetzt werden und diese erfolgreich im Markt platziert werden. Innovationen können auf Produkte bzw. Dienstleistungen, Verfahren, Vertrieb und die Organisation ausgerichtet werden. Sie werden auch als Prozessinnovationen bezeichnet und spielen in Bibliotheken eine große Rolle. Innovationen

Befragung: Interviewpartner Befragt wurden die (Abteilungs)-Leiter oder Stell-vertreter von 36 Einrichtungen im Zeitraum 06-09 2009, was zu extrem wenig Antworten der Katego-rien „unbekannt“ oder „keine Angabe“ führte. Datenbankhersteller / -produzenten, Informationsdienstleister intern und extern, Öffentliche Bibliotheken, Wissenschaftliche Bibliotheken, Wissenschaftliche Spezialbibliotheken sowie „Mischformen“. Befragung: Interviewpartner

Zentrale Fragestellungen Werden Entwicklung und Implementierung innovativer Produkte und Dienstleistungen durch eine systematische Strategie verfolgt? Ist der Begriff Open Innovation bekannt und besteht die Bereitschaft, (neue) Formen der Kundenintegration in den Innovationsprozess künftig auszuprobieren bzw. zu intensivieren? Werden Innovationen systematisch durch Kommunikation nach außen begleitet sowie wie und wann werden Kunden über Innovationen informiert? Zentrale Fragestellungen

Systematisches Innovationsmanagement Bedeutung / Priorität von Innovation Systematisches Innovationsmanagement

Systematisches Innovationsmanagement Einschätzung des eigenen innovatorischen Potenzials Systematisches Innovationsmanagement

Systematisches Innovationsmanagement Innovationsziele Systematisches Innovationsmanagement

Zielgruppenorientierung von Innovationen an bestehende Kundensegmente 33 an Mitarbeiter 17 an Nichtkunden 14 an neue Kundensegmente 7 an Kunden des Wettbewerbs 3 Systematisches Innovationsmanagement

Systematisches Innovationsmanagement Wird systematische Marktforschung betrieben? Ja 1 Teilweise 18 Nein 17 Systematisches Innovationsmanagement

Systematische Suche nach Innovationen Systematisches Innovationsmanagement

Systematisches Innovationsmanagement Beiträge zur Innovation Systematisches Innovationsmanagement

Systematisches Innovationsmanagement Bewertung von Ideen anhand festgelegter Kriterien Systematisches Innovationsmanagement

Funktionen der Innovationskommunikation Vermittlungsfunktion, Bekanntmachungsfunktion, Dialogfunktion, Beobachtungsfunktion, Vermarktungs- und Absatzfunktion, Begleitfunktion, Reputations- / Imagefunktion. Innovationskommunikation nach Zerfaß, Ernst [2008]

Erfolgsfaktoren der Innovationskommunikation Huck [2006]

Unterstützung der Innovationskommunikation durch PR-Verantwortliche

Stadien der Kontaktaufnahme mit dem Kunden Innovationskommunikation

Definition von Open Innovation nach Chesbrough „Open Innovation ist die Öffnung des Innovationsprozesses von Unternehmen und damit die aktive strategische Nutzung der Außenwelt zur Vergrößerung des eigenen Innovationspotentials.“ Open Innovation http://www.hokkaido-vc.com/english/open_innovation/open_innovation_en.JPG

Beispiel Open Innovation

Bekanntheit des Begriffs Open Innovation

Formen der bisherigen Kundenintegration Open Innovation

Mögliche künftige Formen der Kundenintegration Open Innovation

In welche Stufen des Innovationsprozesses sollte der Kunde integriert werden? Open Innovation

Chancen, die sich aus Open Innovation ergeben Nutzung der Erfahrung und des Wissens von Kunden 29 Verbesserung des Images 19 Erhöhe Marktakzeptanz der neuen Produkte / DL 17 Mehr personalisierte Angebote 16 Frühes Erkennen neuer (Markt-)trends 15 Erhöhte Inanspruchnahme des gesamten DL-Angebotes 14 Höhere Kundenloyalität 12 : Reduktion der Entwicklungskosten 1 Reduktion der Akquisekosten 1 Reduktion des eigenen personellen Aufwands 0 Open Innovation

Risiken, die sich aus Open Innovation ergeben Hoher Koordinationsaufwand 19 Nichtwissen (Fachwissen) der externen Innovatoren 13 Innovationen werden von den Innovatoren nur am eigenen Vorteil orientiert 11 Mangelnde Beteiligung der externen Innovatoren 7 Mangelndes Projekt- und Zeitmanagement der externen Innovatoren 6 Mangelndes Engagement der externen Innovatoren 2 Verlust von Know-How z. B. an den Wettbewerb 2 Open Innovation

Welche Gruppen würden Sie in Open Innovation einbinden? Selbst ausgewählte „Lead User“ 28 Kunden mit Fachkenntnissen 17 Zusätzlich auch Nicht-Kunden, aber mit Branchenkenntnissen 11 Gewinner eines Ideenwettbewerbs 6 Mitglieder anderer Innovation Communities, auch ohne Branchenkenntnisse 6 Keine Beschränkung 4 Eigene Kunden ohne Beschränkung 3 Open Innovation

Fazit Die Ergebnisse zeigen, dass die befragten Einrichtungen dem Thema Innovation einen hohen Stellenwert beimessen, dass es bzgl. der Strukturen aber Defizite gibt. Insbesondere gilt es, ein systematisches Innovations-management die notwendigen Voraussetzungen zu schaffen, die sich u.a. auf Verantwortlichkeiten, Know-how und Konzepte beziehen. Daher lautet die Antwort auf die Frage: Sind wir schon in der Dienstleistungsgesellschaft angekommen? „Statistisch ja, institutionell nein = noch nicht.“ Baethge [2003] ]

Ursula Georgy Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit, und ich freue mich nun auf Ihre Fragen! Ursula Georgy ursula.georgy(at)fh-koeln.de