Wie kann CSR für die Ziele von Umwelt-NGOs nützlich sein?

Slides:



Advertisements
Ähnliche Präsentationen
Ausgangssituation Immer mehr Bürger pflegen aus beruflichen oder familiären Gründen Kontakte zu Personen aus anderen Mitgliedstaaten! Folge= Rechtsberatungsbedarf!
Advertisements

Agenda (lat.): was zu tun ist 21: für das 21. Jahrhundert
Pflegekongress November 2011 Austria Center Vienna
CSR KNOWLEGDE MAP. Arbeitsplatz Gemeinwesen Umwelt Markt Unterneh-mensethik Corporate Social Responsibility.
JUGEND für Europa Deutsche Agentur JUGEND IN AKTION Expertentreffen Strukturierter Dialog Gustav-Stresemann-Institut Bonn.
Inhalte Die Gemeinschaftsinitiative EQUAL Zielsetzung und Programm Vorgehensweise Die Entwicklungspartnerschaft Berlin DiverCity Partnerinnen Zielsetzung.
HINTERGRUND Umweltforschungsprogramm von 1997 umgesetzt (->
1 LInternet au service des PME Paris (France), 8-9 février 1999 Workshop 1 Wie kann die Internet-Nachfrage stimuliert werden? Ergebnisse des Workshops.
14. Österreichische Gesundheitsförderungskonferenz
Betriebliche Gesundheitsförderung – die Europäische Perspektive
Staatsfinanzen und Steuern aktualisiert März 2010
1. Wir können es: Der gesellschaftliche Reichtum ist vorhanden
Corporate Citizenship – Teil 1
F REISTAAT T HÜRINGEN Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Technologie Strukturfonds - Förderperiode : Das Partnerschaftsprinzip.
Hessisches Ministerium für Umwelt, ländlichen Raum und Verbraucherschutz 14. November 2006 Ulrich Kaiser: Vorstellung des Entwurfs Zeitplanung und Arbeitsprogramm.
2050 Perspektiven der EU Energiepolitik
__________________________________________________________________________________________________________ Mindeststandards und Safeguards für REDDplus.
Unsere Ziele: Stabile Eigenversorgung aller Rehfelder mit Energie und Wärme Eine sozialverträgliche, preisgünstige und unabhängige Alternative zu den.
CSR als Innovationsstrategie in KMUs
Unternehmensleitbild
Einführung zu Sozialstandards unter besonderer Berücksichtigung des Jo-In Kodex und der speziellen Situation von Supermärkten und Discountern Cornelia.
Controller Leitbild 2002  2013.
Die Aufgaben und die Arbeitsweise einer Amnesty - Gruppe
1 Entwurf der EU – DienstleistungsRL – Gefahr der Aushöhlung von Umweltstandards? Dr. Fritz Kroiss, ÖKOBÜRO 20. Mai 2005.
Die Nationale CSR-Strategie der Bundesregierung - „Aktionsplan CSR“ -
Planung, Organisation und Aufbau eines europäischen Netzwerks für Urheberrecht: Prof. Dr. Rainer Kuhlen, Dr. Karin Ludewig, FB Informatik und Informationswissenschaft,
Stand: Corporate Social Responsibility Eine Initiative von IV und BMWA.
Dr. Fritz Kroiss 10.November 2005 FAIR REPORTING, Empfehlungspapier Aus der Vogelperspektive betrachtet prägen drei Leitfragen einen Nachhaltigkeitsbericht...
Präsentation und Diskussion des Leitfadens
1 Die Verantwortung von multinationalen Unternehmen Mark Ware, Group Vice President, Communications and External Affairs.
5 Jahre IPPC-Richtlinie in Österreich Dienstag, 11. Oktober 2005 Haus der Industrie Dr. Fritz Kroiss, ÖKOBÜRO: Parteistellung anerkannter Umweltorganisationen.
Präsentation im Beirat Informationsgesellschaft
Die Erarbeitung der STRATEGIE 2010 der Weltläden wurde im Rahmen einer Open Space Veranstaltung im Februar 2005 in Wien gestartet. Teilgenommen haben.
Andrea Dittrich-Wesbuer, Dr. Karsten Rusche Erfolgreiche Bodenpolitik in der Gemeinde Schonender Bodenverbrauch – ein Beitrag zum Energiesparen 14. April.
VISION, LEITBILD, STRATEGIE ÖKOLOGISCHE VERANTWORTUNG
Ludwig Boltzmann Institut für Menschenrechte CSR Grundlagen CSR in der Menschenrechts- und entwicklungspolitischen Arbeit.
Dienstleistungsrichtlinie Veranstaltung des ÖKOBÜRO 20. Mai 2005 Dr. Stefan BUCHINGER.
ÖWAD Indikatoren, Ist- und Soll-Größen - DI Johannes Prem, BMLFUW 1.Waldforum des ÖWAD Indikatoren, Ist- und Soll-Größen Bericht über den aktuellen Stand.
1 Luc Triangle, Vorsitzender der kleinen Arbeitsgruppe des EMB- Ausschusses für Unternehmenspolitik EMB-Handbuch über die UMSTRUKTURIERUNG TRANSNATIONALER.
Thesen Nachhaltige und gerechte Rohstoffpolitik NRW`s
18 mai 2014 Slide N° 1 8. April 2009 Slide Nr. 1 Urbact-Sekretariat URBACT II Europäisches Programm zur territorialen Zusammenhalt bei der.
IMPULSREFERAT Die Rolle des Breitensports auf europäischer Ebene
Umsetzung der UN-Dekade Bildung für nachhaltige Entwicklung in Deutschland
Corinna Gartner FORUM Umweltbildung
REGIONAL POLICY EUROPEAN COMMISSION Überlegungen zur Zukunft städtischer Aktionen EU Kohäsionspolitik nach 2013 Dr. Alexander FERSTL, Europäische Kommission,
Globalisierung und Internationale Verantwortung
Chancen nutzen – Risiken bekämpfen Für eine umfassende und kohärente Migrationspolitik.
Umweltleitsätze der Stadtverwaltung Rainer Konerding
1 Niederösterreichisches LANDESENTWICKLUNGS- KONZEPT Inhalt und Wege zur Umsetzung Brigitta Richter 13. Juni 2003.
A school-community approach to influence the determinants of a healthy and balanced growing up Shape Up Europe Ein gemeinschaftlicher Ansatz von Schulen.
EU-Netz Berlin-Brandenburg 25. September Inhalt I. Optimierung der Website II. Erweitung des EU-Netzes um vier polnische Wojewodschaften III. Aufbau.
Koordinierungsstelle der Österreichischen Bischofskonferenz für internationale Entwicklung und Mission KOO-CIDSE Aktivitäten zur Wirksamkeit Kick off Veranstaltung.
Gesundheitsfördernde
ZENTRUM FÜR GRENZÜBERSCHREITENDE ZUSAMMENARBEIT Vorschlag für ein grenzüberschreitendes Projekt Statistisches Amt Zielona Góra.
Nationales Pilotprojekt zur Einführung von eCall
Der Policy-Prozess in der EU
Aktive Eingliederung aus der Sicht der europäischen Arbeitgeber/innen Dr. Wolfgang Tritremmel, BUSINESSEUROPE Wien, 15. Mai 2008.
Die vierte Dimension der Nachhaltigkeit.. Die OeKB: Services für Republik, Banken, Exporteure, Kapital- und Energiemarkt. Exportgarantien und –finanzierung.
1 Perspektiven der Elternarbeit an Musikschulen Eltern als Partner, Helfer und Mitstreiter © Bundes-Eltern-Vertretung 2009.
1 Gruppentreffen Graz 13. Februar, 16h Grüne Akadmie, Paulustorgasse 3/I Einführung zur Europäischen BürgerInneninitiative „Stoppen wir den Ökozid in Europa“
Die Zertifizierung als “Gesunder Betrieb - Impresa Sana” Die Zertifizierung als “Gesunder Betrieb - Impresa Sana®” Workshop
1. Demokratiekonferenz in der VG Saarburg 29. Mai 2015.
Der Best Practice-Club Familie in der Hochschule 1 Die Charta Familie in der Hochschule.
Rubrik Konstituierende Sitzung des Begleitausschusses EPLR am 25. Juni 2015.
EFQM – Kriterium 1: Führung
Zukunftsprogramm der steirischen Land- und Forstwirtschaft Rolle einer starken Interessensvertretung der steirischen Bäuerinnen und Bauern Präsident Franz.
Betriebswirtschaftliche Projekte Management-Systeme Zertifizierungen ISO 9001, ISO 14001, ISO und weitere Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz.
Umweltinspektion Dr. Barbara Reiter-Tlapek. Entwicklungen auf EU Ebene 1997 Entschließungen des Europäischen Parlamentes bzw. des Rates 2001Empfehlung.
Befragung Wetzikon 2007 Gemeinde Wetzikon Bevölkerungsbefragung 2007.
Expertenworkshop 1 18./19. September 2013 Loccum Dr. Sabine von Wirén-Lehr, European Water Stewardship (EWS)
 Präsentation transkript:

Wie kann CSR für die Ziele von Umwelt-NGOs nützlich sein? Erwartungen an CSR aus der Sicht der Umweltorganisationen Wie kann CSR für die Ziele von Umwelt-NGOs nützlich sein? Dr. Fritz Kroiss ÖKOBÜRO WORKSHOP 24.4.2006 „CSR als Kampagnentool für NGOs?“

Involvierung österreichischer Umwelt-NGOs in den CSR-Dialog Mitarbeit des ÖKOBÜROs im Prozess zur Erarbeitung des CSR Leitbildes der österreichischen Wirtschaft NGO Input zu den CSR - Richtlinien (Normungsinstitut) Erfahrungen des WWF mit Unternehmenskooperationen ÖKOBÜRO Projekt über die Nachhaltigkeitsberichterstattung von Unternehmen Dr. Fritz Kroiss ÖKOBÜRO WORKSHOP 24.4.2006 „CSR als Kampagnentool für NGOs?“

Anknüpfungspunkte für CSR im Bereich Umwelt EMAS – derzeit Verbreiterung in Richtung Nachhaltigkeit im Gespräch FSC – Forest Stewardship Council – nachhaltige Forstwirtschaft MSC – Marine Stewardship Council – nachhaltige Fischerei Dr. Fritz Kroiss ÖKOBÜRO WORKSHOP 24.4.2006 „CSR als Kampagnentool für NGOs?“

Warum „machen“ Firmen CSR? Sich einen Wettbewerbsvorteil verschaffen und künftige Krisen oder Schwierigkeiten möglichst frühzeitig erkennen „Schaffung guter Stakeholderbeziehungen“ und „Abwehr und Vorbeugung von Reputationskrisen“ oder „der Kritik an der Übermacht der Konzerne etwas entgegensetzen“ und „den Globalisierungskritikern den Wind aus den Segeln nehmen“ Verbesserung der Mitarbeiterbeziehungen und Schaffung eines guten Betriebsklimas Dr. Fritz Kroiss ÖKOBÜRO WORKSHOP 24.4.2006 „CSR als Kampagnentool für NGOs?“

Welche Themen werden in der CSR Diskussion gerne ausgelassen? Fragen, die außerhalb der genannten Unternehmerinteressen liegen und nicht PR-tauglich sind, z.B. Ein „gutes“ Unternehmen müsste sich auch angemessen an der Finanzierung öffentlicher Leistungen (Finanzierung der Pensionen, Wohlfahrtseinrichtungen, funktionierende Gerichtsbarkeit, etc.) beteiligen Damit hängt eng zusammen: „Wo zahl‘ ich Steuern?“ Diese Frage wird aber nicht gestellt, lieber werden Sponsoring Aktivitäten gesetzt….. Dr. Fritz Kroiss ÖKOBÜRO WORKSHOP 24.4.2006 „CSR als Kampagnentool für NGOs?“

Drei unterschiedliche Rollen von NGOs Kooperationsrolle: aktive Kooperation mit Firmen Lobbying für hohe CSR-Standards: Teilnahme an der Diskussion zu CSR, z.B. Sollte CSR auf rechtsverbindlichen Standards aufgebaut sein? Sollte Firmen verpflichtet werden, über ihre soziale und Umweltleistung zu berichten?, etc. Watch Dog Funktion in Bezug auf Firmen: Information der Öffentlichkeit, wenn Firmen ihre CSR Politiken verletzen Dr. Fritz Kroiss ÖKOBÜRO WORKSHOP 24.4.2006 „CSR als Kampagnentool für NGOs?“

Kooperationsrolle : Firmenkooperationen des WWF „GLOBAL CONSERVATION PARTNERS“ Lafarge (Zementindustrie): BIODIVERSITÄT & KLIMAPOLITIK Nike: KLIMAPOLITIK Ikea, Obi: NACHHALTIGE FORSTWIRTSCHAFT Nokia: BILDUNG FÜR NACHHALTIGE ENTWICKLUNG Dr. Fritz Kroiss ÖKOBÜRO WORKSHOP 24.4.2006 „CSR als Kampagnentool für NGOs?“

„CSR als Kampagnentool für NGOs?“ Case Study: Lafarge März 2000: “”Global partnership” für 5 Jahre eingegangen Vier hauptsächliche Umweltziele: Stärkung der Umweltpolitik von Lafarge Reduktion von CO2 Emissionen Entwicklung einer Strategie zur ökologischen Rehabilitierung von Steinbrüchen Bewusstseinsbildung durch lokale Partnerschaften (Österreich, Frankreich, Kenia, China) Dr. Fritz Kroiss ÖKOBÜRO WORKSHOP 24.4.2006 „CSR als Kampagnentool für NGOs?“

„CSR als Kampagnentool für NGOs?“ Aktivitäten Gemeinsame Definition von Indikatoren für die Messung der Umwelt-Performance von Lafarge Die Fortschritte werden einmal jährlich im Lafarge Nachhaltigkeitsbericht publiziert Etablierung hoher Standards bei der Steinbruch-Renaturierung Ehrgeizige CO2 Reduktionsziele Dr. Fritz Kroiss ÖKOBÜRO WORKSHOP 24.4.2006 „CSR als Kampagnentool für NGOs?“

Resultate im Bereich Klimapolitik Absolute CO2 Emissions- Reduktion von 11,6 % unter dem Niveau von 1990 durch: Ersatz von Klinker durch zementähnliche Materialien Verbesserung der Energieeffizienz Reduktion des Öleinsatzes durch verstärkten Biomasse-Einsatz Dr. Fritz Kroiss ÖKOBÜRO WORKSHOP 24.4.2006 „CSR als Kampagnentool für NGOs?“

Renaturierung von Steinbrüchen Erfolg beim Steinbruch von Mannersdorf; Über 405 verschiedene Arten sind jetzt am ehemaligen Steinbruch heimisch, 34 % davon sind auf der roten Liste bedrohter Arten Zahlreiche Vogelarten haben sich angesiedelt Ähnliche Erfolge in Frankreich und Kenia Dr. Fritz Kroiss ÖKOBÜRO WORKSHOP 24.4.2006 „CSR als Kampagnentool für NGOs?“

„CSR als Kampagnentool für NGOs?“ Weitere Beispiele für WWF - Kooperationen mit Bezug auf das Kerngeschäft der Firma: Forstwirtschaft: Kooperation mit Kronospan SK mit Neusiedler Papier/ Mondi (Wiederaufforstungen im Tatra National Park) Kooperation mit Schweighofer (Österreichischer Sägewerksbetrieb) zum Schutz der Karpatenwälder Dr. Fritz Kroiss ÖKOBÜRO WORKSHOP 24.4.2006 „CSR als Kampagnentool für NGOs?“

„CSR als Kampagnentool für NGOs?“ Lobbying für hohe CSR-Standards : Forderung nach besserem Rechtsrahmen z. B: die britische „CORE“ Plattform Dr. Fritz Kroiss ÖKOBÜRO WORKSHOP 24.4.2006 „CSR als Kampagnentool für NGOs?“

Hauptforderungen von CORE Reform des Unternehmensrechts: Verantwortlichkeit der Unternehmensdirektoren für Fahrlässigkeit, wenn negative Effekte für die lokale Bevölkerung und die Umwelt gegeben sind Zugang zu Gerichten in Europa für Gemeinschaften in Übersee, wenn sie von unternehmerischer Tätigkeit geschädigt sind (Konzernzentrale in Europa) “Non financial reporting” von Firmen in den Bereichen Umwelt und Soziales verpflichtend machen! Dr. Fritz Kroiss ÖKOBÜRO WORKSHOP 24.4.2006 „CSR als Kampagnentool für NGOs?“

„CSR als Kampagnentool für NGOs?“ EU-Empfehlung über das “non financial reporting” von Firmen im Umweltbereich Empfehlung 2001/453/EC vom 30. Mai 2001 Leitfaden zur Umsetzung der Vorgaben der “Accounting Directives” im Bereich umweltbezogene Informationen Schlägt engere Abstimmung der verschiedenen Berichte vor; “Accounting Directives” in der Fassung der RL 2003/51/EC fordern auch die Aufnahme von arbeitnehmerbezogenen Informationen, aber dazu gibt es bislang noch keine Empfehlung. Dr. Fritz Kroiss ÖKOBÜRO WORKSHOP 24.4.2006 „CSR als Kampagnentool für NGOs?“

Hauptelemente der EU Empfehlung Non financial reporting im Bereich Umwelt sollte folgende umfassen: Die Umweltpolitik der Firma Verbesserungen, die in Kernbereichen der Firma erzielt wurden; Ausmaß, in dem gegenwärtige und zukünftige rechtliche Verpflichtungen implementiert wurden; Informationen zur Umwelt-Performance der Firma Hinweise auf einer detaillierteren Umweltbericht, sofern ein solcher existiert Dr. Fritz Kroiss ÖKOBÜRO WORKSHOP 24.4.2006 „CSR als Kampagnentool für NGOs?“

Anknüpfungspunkte im Bereich Umwelt in den OECD Guidelines I Verpflichtung, nationale und internationale Umweltgesetzgebung einzuhalten (Artikel V, Einleitung) Einführung eines Umweltmanagementsystems (1) Der Öffentlichkeit Umweltinformationen zur Verfügung stellen (2) Feststellung der Umweltauswirkungen der Produkte in deren gesamten Lebenszyklus (3) Den Mangel an wissenschaftlicher Gewissheit über die Schädlichkeit nicht als Ausrede für die Ergreifung von vorbeugenden Maßnahmen heranziehen (4) Dr. Fritz Kroiss ÖKOBÜRO WORKSHOP 24.4.2006 „CSR als Kampagnentool für NGOs?“

Anknüfungspunkte im Bereich Umwelt in den OECD Guidelines II Laufende Aktualisierung von Notfall- und Katastrophenplänen (5) Ständige Verbesserung der Umweltperformance durch Betriebsanpassungen und Verbraucherinformation (6) Mitarbeiterschulung in Hinblick auf Gesundheits- und Umweltrisiken (7) Mitwirkung an einer effizienten staatlichen Umweltpolitik, etwa durch Eingehen von Partnerschaften (8) Dr. Fritz Kroiss ÖKOBÜRO WORKSHOP 24.4.2006 „CSR als Kampagnentool für NGOs?“

Der GLOBAL COMPACT und die Umweltperformance von Unternehmen   Prinzip 7: im Umgang mit Umweltproblemen einen vorsorgenden Ansatz unterstützen, Prinzip 8: Schritte zur Förderung einer größeren Verantwortung gegenüber der Umwelt ergreifen, Prinzip 9: auf die Entwicklung und Verbreitung umweltfreundlicher Technologien hinwirken. 8 österreichische Unternehmen haben den GLOBAL COMPACT unterschrieben, darunter EVN, VA-TEC, OMV und Wienerberger Dr. Fritz Kroiss ÖKOBÜRO WORKSHOP 24.4.2006 „CSR als Kampagnentool für NGOs?“

„Watch Dog“ Funktion von NGOs: Der Fall OMV Die OMV hatte eine Firma gekauft, die im Sudan (Afrika) aktiv und in die Vertreibung von Bewohnern aus den Ölproduktionsgebieten involviert war. Intensive Kampagnenarbeit von GLOBAL 2000 und anderen die Firmenanteil zu verkaufen, führte zum Rückzug der OMV aus der Beteiligung, aber die Kritik an der OMV hält an: 16-11-2005: GLOBAL 2000 beschuldigt die OMV eine der am wenigsten umweltfreundlichen Ölfirmen zu sein. GLOBAL 2000 sagt, dass sich die OMV überhaupt nicht um die Umweltstandards von Zulieferbetrieben (Ölförderunternehmen) kümmert. “Die OMV zerstört den Regenwald in Ecuador”. Dr. Fritz Kroiss ÖKOBÜRO WORKSHOP 24.4.2006 „CSR als Kampagnentool für NGOs?“

Ähnliche Fälle mit anderen westlichen Firmen: Shell in Nigeria Shell ist seit 1956 im Niger Delta tätig und schädigt: Die lokalen Bewohner – Gasflammen brennen Tag und Nacht und führen zu Luftverschmutzung und Gesundheitsschäden. Die Umwelt – Bodenverseuchung durch austretendes Öl aus lecken Leitungen und die Gasabfackelung führen zu schweren Schäden und tragen zum Treibhausgaseffekt bei Schadenersatzforderungen wurden von Shell bislang stets erfolgreich abgewendet Dr. Fritz Kroiss ÖKOBÜRO WORKSHOP 24.4.2006 „CSR als Kampagnentool für NGOs?“

Case study aus Österreich MAGNA Pferde-Rennbahn “RACINO”: (Auch) der Pferderennsport ist ein weltumspannender Tätigkeitsbereich des Magna Konzerns Das “RACINO” wurde in Ebreichsdorf bei Wien direkt auf einem Natura 2000 Gebiet errichtet. (EU-)Umweltgesetzgebung wurde klar verletzt. Zahlreiche NGOs und Bürgerinitiativen setzten sich gegen das Projekt zur Wehr. Dr. Fritz Kroiss ÖKOBÜRO WORKSHOP 24.4.2006 „CSR als Kampagnentool für NGOs?“

Case study aus Österreich MAGNA hat eine CSR Politik, in der versprochen wird, dass Magna Alle Rechtsvorschriften einhalten würde Die Umwelt sorgfältig behandeln würde Die begrenzten natürlichen Ressourcen sparsam nützen würde. MAGNA verletzte seine eigenen Prinzipien und übte Druck auf die Landes- und Gemeindeverwaltung aus, um Umweltschutzvorschriften umgehen und damit die eigenen Pläne umsetzen zu können Die Gemeinde war an der Schaffung neuer Arbeitsplätze interessiert und hatte Sorge, die Magna Investition zu verlieren Dr. Fritz Kroiss ÖKOBÜRO WORKSHOP 24.4.2006 „CSR als Kampagnentool für NGOs?“

„CSR als Kampagnentool für NGOs?“ Wie nutzen österreichische Umwelt-NGOs CSR, um die Ziele ihrer Organisation umzusetzen? CSR in Österreich bisher sehr “business driven” CSR wurde kaum eingesetzt, um Druck auf Firmen auszuüben, die Fehlverhalten zeigen Der WWF kooperiert eher, als dass er Firmen kritisiert GLOBAL 2000 und Greenpeace üben eher die Watchdog Funktion aus, aber kooperieren auch manchmal Dr. Fritz Kroiss ÖKOBÜRO WORKSHOP 24.4.2006 „CSR als Kampagnentool für NGOs?“

Unterschiedliche NGOs – Unterschiedliche Standpunkte Ein Beispiel: TRIGOS – Preis WWF ist einer der Träger, und… … 2005 war die OMV als Kandidat für den Trigos Preis nominiert… …für Ihre CSR Aktivität “move and help” (Finanzierung von Schulprojekten in Rumänien, Bulgarien, BiH, etc. …aber hat den Preis letztendlich nicht bekommen !! Dr. Fritz Kroiss ÖKOBÜRO WORKSHOP 24.4.2006 „CSR als Kampagnentool für NGOs?“

„CSR als Kampagnentool für NGOs?“ ÖKOBÜRO Projekt über die Nachhaltigkeitsberichterstattung von Unternehmen Empfehlung über die Inhalte, die bei 10 konkreten Themen abgedeckt werden sollten Konsulent, der üblicherweise mit Firmen arbeitet, im Projektteam um Insiderwissen hereinzuholen In Diskussion kommen mit der „business community“: Workshops und Meetings Endfassung auf der ÖKOBÜRO Homepage verfügbar. Dr. Fritz Kroiss ÖKOBÜRO WORKSHOP 24.4.2006 „CSR als Kampagnentool für NGOs?“

Neuste Mitteilung der EU Kommission zu CSR vom März 2006 Nichtssagendes allgemein gehaltenes Papier Die Kommission lädt Firmen ein „einen Zahn zuzulegen“ und ihr CSR commitment zu intensivieren „European Alliance for CSR“ soll gegründet werden Engere Verknüpfung mit der Lissabon Strategie vorgesehen Die schwache Mitteilung wurde von FoE, FiDH und anderen NGOs heftig kritisiert. Dr. Fritz Kroiss ÖKOBÜRO WORKSHOP 24.4.2006 „CSR als Kampagnentool für NGOs?“

Hauptkritikpunkte der NGOs an der Mitteilung Im Papier gehe es nicht um die Verbesserung der Umwelt- und Sozial „Performance“ von Firmen, sondern nur darum, wie die Wirtschaft wettbewerbsfähiger und Firmen profitabler werden könnten Die Mitteilung spiegle die Ergebnisse des EU CSR Multistakeholder Forums nicht wieder FoE vermisst u.a. vor allem das unabhängige Monitoring in Hinblick auf Berichtspflichten zur Umwelt und Sozialeistung von Firmen. Dr. Fritz Kroiss ÖKOBÜRO WORKSHOP 24.4.2006 „CSR als Kampagnentool für NGOs?“

CSR Plattformen in Österreich RESPACT (= Responsible acting): Plattform der “business community”. www.respact.at NESOVE (=Netzwerk soziale Verantwortung): Netzwerk von Sozial-, Umwelt- und entwicklungspolitischen NGOs sowie Gewerkschaften und der Arbeiterkammer. Gründungskonvent hat am 31. März 2006 stattgefunden. Dr. Fritz Kroiss ÖKOBÜRO WORKSHOP 24.4.2006 „CSR als Kampagnentool für NGOs?“

„CSR als Kampagnentool für NGOs?“ RESPACT Austria Projekte von „RESPACT Austria”: CSR Leitbild der Österreichischen Wirtschaft Teilnahme im Prozess zur Entwicklung eines ISO Standards zu CSR TRIGOS Preis für österreichische Unternehmen Derzeit Arbeit an einem CSR Leitfaden für KMUs Etc. Dr. Fritz Kroiss ÖKOBÜRO WORKSHOP 24.4.2006 „CSR als Kampagnentool für NGOs?“

„CSR als Kampagnentool für NGOs?“ NESOVE NESOVE = Netzwerk soziale Verantwortung Entwicklung gemeinsamer Positionen zu CSR Themen Lobbying für gesetzlich verbindliche CSR Standards Teilnahme im Rahmen internationaler Foren Organisation von Seminaren und Konferenzen Ev. Einladung von Firmen mit herausragender CSR Performance zur (ao.?) Mitgliedschaft Dr. Fritz Kroiss ÖKOBÜRO WORKSHOP 24.4.2006 „CSR als Kampagnentool für NGOs?“

„CSR als Kampagnentool für NGOs?“ Zukunftsperspektiven von CSR aus der Sicht österreichischer Umweltorganisationen NGOs könnten CSR vermehrt einsetzten, um …aktiver die CSR Politik bestimmter Firmen unter die Lupe zu nehmen… …und in der Folge Fehlverhalten von Firmen im „Wirklichen Leben“ aufzudecken, aber unter Wahrung eines grundsätzlich positiven Zugangs zu CSR … …und unter Ermutigung von Firmen, an CSR teilzunehmen, weil nach wie vor nur die sehr großen Firmen CSR aufgreifen. NGOs werden Positionen zu speziellen CSR Themen entwickeln. Dr. Fritz Kroiss ÖKOBÜRO WORKSHOP 24.4.2006 „CSR als Kampagnentool für NGOs?“

Pläne des ÖKOBÜROs im Themenfeld SCR Aktive Teilnahme am NESOVE Netzwerk Organisation von Workshops und Konferenzen „Monitoring“ von Firmen, die sich freiwillig zu CSR Standards verpflichten Aufbereitung von positiven und negativen „case studies“ Meinungsaustausch mit NGOs aus anderen EU-Mitgliedsstaaten, etwa im Rahmen grenzüberschreitender (EU-) Projekte. Dr. Fritz Kroiss ÖKOBÜRO WORKSHOP 24.4.2006 „CSR als Kampagnentool für NGOs?“

Erwartungen des ÖKOBÜROs an die Weiterentwicklung von CSR Schärfung des Profils von CSR und Qualitätssicherung Weg von CSR Berichten ohne Aussagen zu den „heißen Eisen“ hin zu ehrlicherem und standardisierterem CSR-Reporting Schaffung von funktionierenden „Compliance Mechanisms“, wo die Nichteinhaltung von CSR commitments verfolgt und dokumentiert wird Benchmarking – Immer besser werden durch schrittweise Steigerung auf Basis von „Forerunners”. Dr. Fritz Kroiss ÖKOBÜRO WORKSHOP 24.4.2006 „CSR als Kampagnentool für NGOs?“