Neue Vision und Ziele zum Biodiversitätsschutz für die EU? Welche strategische Zielausrichtung ist gefordert, um den Erhalt der biologischen Vielfalt in.

Slides:



Advertisements
Ähnliche Präsentationen
Beschäftigungsförderung zwischen Lokalisierung und Zentralisierung.
Advertisements

Wert der biologischen Vielfalt
Monetäre Bewertung von Naturleistungen -Diskussionsstand-
EU Kommission.
Dialogforum „Gesundheit und Pflege“
Zukunft des Europäischen Sozialfonds in Baden-Württemberg
Gefördert durch bmb+f und ESF 5 Jahre Lernende Region – Bildung 21 in Südniedersachsen ( ) Dr. Holger Martens zum Netzwerkplenum am
Genese und Scheitern des deutschen CCS- Gesetzgebungsverfahrens ( ) Foliensatz zum Hintergrundpapier.
In Europas Mitgliedstaaten und Regionen investieren
Ekkehard Nuissl von Rein Erfahrungen aus dem deutschen Programm
Überlegungen zur künftigen Kohäsionspolitik
Allgemeine Einführung in die Wasserrahmenrichtlinie
Wie kann betriebliche Gesundheitsförderung einen Beitrag zur Modernisierung des Öffentlichen Dienstes leisten? von Senatsdirektor Dr. Volker Bonorden Senat.
Betriebliche Gesundheitsförderung – die Europäische Perspektive
Arbeitsprogramm der Europäischen Kommission 2011
Die Balanced Scorecard
EFQM European Foundation for Quality Management Claudius Ullrich
EU-Bildungspolitik – Aktionsprogramm Lebenslanges Lernen
Europäische Beschäftigungspolitik und flexicurity
Aufgabe und Rolle der beruflichen Weiterbildung in Krisenzeiten Bamberg 24. September 2009.
1 Das Folgenabschätzungssystem der Europäischen Kommission und seine gegenwärtige Revision Präsentation im Rahmen der EU-Analyse des Netzwerkes Europäische.
Dr. Valentin Aichele, LL.M.
Innovation GmbH 3. Fachtagung : "Auf dem Weg zur Regelpraxis – Gender Mainstreaming im ESF in Baden - Württemberg" Gleichstellung von Frauen und Männern.
Die Europäische Wasserrahmenrichtlinie
Was nimmt die EU mit nach Hyderabad?
Sozialpolitik in Europa und das europäische Sozialmodell
Gentechnik: Rechtliche Grundlagen und politisches Umfeld
"Beschäftigung in der Wachsenden Stadt – Neue Chancen für Benachteiligte" – Projekt ESF Art. 6 Freie und Hansestadt Hamburg Behörde für Wirtschaft und.
Baumgartner Silvia Langmann Gernot Lederer Manuela
Controller Leitbild 2002  2013.
Biodiversitätsschutz ohne Klimavertrag: welche
Die Nationale CSR-Strategie der Bundesregierung - „Aktionsplan CSR“ -
Service Design by EstherKnaus® Der Benchmark für Dienstleistungen
Energieeffizienz-Richtlinie
Sabine Mosner Programmdirektorin: EU-Landwirtschafts- und Haushaltsstrategie Ministerium für Umwelt, Ernährung und ländliche Angelegenheiten.
Industriebeziehungen und Sozialdialog in der EMCEF Balatongyörök
Digital Cultural Heritage Internationale Fachkonferenz Juni 2006 in Salzburg DI Irene Hyna BMBWK Abt. IV/4, Kulturpolitik 21. April.
Rat WBF 30. Mai 2013 Meinungsaustausch zu Joint Programming Europa Forum Forschung 27. Juni 2013 BMWF Martin SCHMID BMWF, EU-Forschungspolitik.
Der Europäische Forschungsraum. Eine Vision der Zukunft? Astrid-Marietta Hold / A 300 SS 2008.
Europäisches Vergaberecht und ÖPPs Aktuelle Entwicklungen Dr
JUGEND-STRATEGIE DER EUROPÄISCHEN UNION: INVESTITIONEN UND EMPOWERMENT
Dr. Matthias Meißner Project Manager – Systems of Social Protection
Europäische Wasserrahmenrichtlinie WRRL
Department AFRICA Implementierung der Entscheidungen 2008 und Ergebnisse des Monitoring 2009 Steuerungsgruppe HIV/AIDS Mainstreaming B1 A. Köneke 16. November.
Mitteilung über die Gemeinsame Agrarpolitik bis 2020: „Nahrungsmittel, natürliche Ressourcen und ländliche Gebiete – die künftigen Herausforderungen“
EINFÜHRUNG RTM Zentrum, Olympos, April 2013.
Mobitool.ch – nachhaltige Mobilität für Unternehmen übersicht | ziel | elemente von mobitool | livedemo | fragen & antworten unterstützt durch: mobitool.ch.
Grundlagen des Praxismanagements Die QM- Richtlinie in der Praxis
Vielfalt tut gut – Jugend für Vielfalt, Toleranz und Demokratie und kompetent. für Demokratie – Beratungsnetzwerke gegen Rechtsextremismus Von 2007 bis.
Die Chancen und Herausforderungen für Regionen und Gemeinden unter Berücksichtigung der Verordnungsvorschläge der Europäischen Kommission für
18 mai 2014 Slide N° 1 8. April 2009 Slide Nr. 1 Urbact-Sekretariat URBACT II Europäisches Programm zur territorialen Zusammenhalt bei der.
6. Treffen der Menschen mit Armutserfahrung
Förderungsmaßnahmen der Europäischen Union für die Stadtgebiete
Ansatzpunkte der EU-Jugendstrategie
REGIONAL POLICY EUROPEAN COMMISSION Überlegungen zur Zukunft städtischer Aktionen EU Kohäsionspolitik nach 2013 Dr. Alexander FERSTL, Europäische Kommission,
ZUKUNFTSPERSPEKTIVEN DER JUSTIZIELLEN ZUSAMMENARBEIT IN ZIVILSACHEN: VOM REELEN ZUM DIGITALEN RAUM DER FREIHEIT, SICHERHEIT UND JUSTIZ FÜR DIE BÜRGER.
Die städtische Dimension der EU-Politiken: 2014+
1 Niederösterreichisches LANDESENTWICKLUNGS- KONZEPT Inhalt und Wege zur Umsetzung Brigitta Richter 13. Juni 2003.
Wir stellen uns den Herausforderungen Präsentation der Prioritäten der schwedischen EU-Ratspräsidentschaft 1. Juli – 31. Dezember 2009.
für den ländlichen Raum“
Das neue Programm für die Umwelt und Klimapolitik (LIFE) Teilprogramm "Klimapolitik" 24. März 2014, Informationsveranstaltung in Bonn Dominik Mayer, DG.
SET-Plan Der SET-Plan ist eine Strategie H2020 ist ein konkretes Finanzierungsinstrument mit Budget Zitat EU-Beamter (2011): „Der gesamte Energieteil von.
Foto:BMLFUW/AMA-Bioarchiv/Schumnik
Migrationspolitik und Terrorismus-bekämpfung
Die Politik für die Entwicklung des ländlichen Raums in den Niederlanden Bart Soldaat 25. Januar 2015.
Disability Mainstreaming Impuls auf der 4. Sitzung der ressortübergreifenden Arbeitsgruppe „Leitlinien der Berliner Seniorenpolitik am Christine.
Rubrik Konstituierende Sitzung des Begleitausschusses EPLR am 25. Juni 2015.
DKV-Ökologiekurs (Gewässerschutz). Überblick Ziele Bestandsaufnahme Inhalte des Ökologiekurses Petra Schellhorn – DKV Freizeitsportausschuss.
5. Kongress zu den Umweltökonomischen Gesamtrechnungen der Länder
 Präsentation transkript:

Neue Vision und Ziele zum Biodiversitätsschutz für die EU? Welche strategische Zielausrichtung ist gefordert, um den Erhalt der biologischen Vielfalt in der EU zu sichern? Jörg Roos, Generaldirektion Umwelt, Europäische Kommission

AKTIONSPLANS ZUR ERHALTUNG DER BIOLOGISCHEN VIELFALT 2001 – Verabschiedung des Ziels den Biodiversitätsverlust bis 2010 in der EU zu stoppen, 2002 – Verabschiedung des Ziels den globalen Biodiversitätsverlust bis 2010 deutlich zu reduzieren, 2006 stellt die Europäische Kommission einen detaillierten Aktionsplan zur Erreichung des 2010 Ziels vor, Strategischer Ansatz der relevante Politikbereiche gemeinsam addressiert, Integrierter Ansatz, mit Maßnahmen auf Ebene der Europäischen Gemeinschaft und der Mitgliedsstaaten. 4 Politibereiche 10 Oberziel 150 Maßnahmen 46 Unterziel

FORTSCHRITT BEI DER ERREICHUNG DES 2010 ZIELS IN DER EU Deutliche Fortschritte bei der Ausweisung von Natura 2000 Gebieten, Beitrag der Naturschutzrichtlinien zum Schutz einzigartiger Lebensräume und Arten in der EU, Finanzierung der EU hat eine maßgebliche Rolle beim Schutz bedrohter Arten und Lebensräume gespielt, Die SEBI 2010 Biodiversitätsindikatoren der europäischen Umweltagentur zeigen Verbesserungen (z.B. Wasserqualität), Neue Initiativen adressieren illegalen Holzeinschlag, globale Entwaldung und nachhaltige Konsum- und Produktionsmuster.

WIRD DIE EU IHR 2010 ZIEL ERREICHEN? 2008 Halbzeitbewertung des Aktionsplans kommt zum Schluss, dass die EU ihr Ziel wahrscheinlich nicht erreicht, Bestätigt durch den Fortschrittsbericht der europäischen Umweltagentur in 2009, Nur 17% der Lebensräume und Arten der FFH Richtlinie haben einen guten Erhaltungszustand (Juli 2009), Biodiversität und ökosystemare Dienstleistungen weiterhin unter Bedrohung durch Lebensraumverlust, Übernutzung, Verschmutzung, Invasive Arten, Zunehmende Auswirkungen des Klimawandels.

WARUM WURDE DAS 2010 ZIEL NICHT ERREICHT? Schleppende Umsetzung bestehender Gesetzgebung und politischer Vorgaben, Fehlende Integration von Biodiversität und ökosystemaren Dienstleistungen in andere Politikbereiche, Gesetzeslücken und fehlende politische Rahmenregelungen für Biodiversität, Lücken in der Wissensgrundlage, Unzureichende Finanzierung, Fehlendes Bewusstsein für die Herausforderung.

ERFAHRUNGEN MIT DEM EU AKTIONSPLAN Wertvolles Instrument für einen koordinierten Ansatz in der EU, Erlaubt es Fortschritte auf Gemeinschaftsebene und auf Ebene der Mitgliedsstaaten zu bewerten – Mängel bei Vergleichbarkeit von Daten und Indikatoren, Erfolg hängt von der Umsetzung existierender Gesetzgebung sowie dem Engagement und Bekenntnis verschiedener Akteure zum Ziel ab, Die zukünftige Biodiversitätspolitik muss auf den Erfahrungen aufbauen und aus dessen Lektionen lernen.

PRIORITÄTEN FÜR DIE ZEIT NACH 2010 I. MESSBARKEIT Fehlender Basiswert für das 2010 Ziel daher Notwendigkeit einen Basiswert(e) zu definieren, Beseitigung von Wissenslücken – Lückenanalyse und Beseitigung der Wissenslücken als Teil des Prozesses nach 2010, Stärkung unabhängiger wissenschaftlicher Beratung politischer Prozesse durch die Einrichtung einer Intergovernmental Platform on Biodiversity and Ecosystem Services (IPBES).

PRIORITÄTEN FÜR DIE ZEIT NACH 2010 II. ÖKONOMIE Aktuelles Ziel hat die Bedeutung ökosystemarer Dienstleistungen nicht ausreichend berücksichtigt, TEEB (The Economics of Ecosystems and Biodiversity) zielt darauf ab das Bewusstsein für den Wert von Biodiversität und ökosystemaren Dienstleistungen zu stärken, Der Verlust ökosystemarer Dienstleistungen wird in unserem Wirtschaftsmodell nicht abgebildet und muss adressiert werden.

PRIORITÄTEN FÜR DIE ZEIT NACH 2010 III. ÖKOSYSTEMARE DIENSTLEISTUNGEN UND GREEN INFRASTRUCTURE Schutzgebiete sind die tragende Säule einer erfolgreichen Biodiversitätspolitik, aber der Schutz der biologischen Vielfalt außerhalb ist ebenfalls wichtig (83%), Hervorheben der Bedeutung der gewöhnlichen Biodiversität für ökosystemare Dienstleistungen, Kostengünstige Investitionen in multifunktionale grüne Infrastruktur.

PRIORITÄTEN FÜR DIE ZEIT NACH 2010 IV. KLIMAWANDEL Klimawandel und Biodiversität sind aufs Engste miteinander verknüpft, Biodiversität wird durch den Klimawandel beeinflusst und intakte und belastbare Ökosysteme sind ein Instrument im Kampf gegen den Klimawandel, Die EU Klimapolitik muss Biodiversität schützen und die EU Biodiversitätspolitik muss ihren Beitrag zur Verminderung und Anpassung an den Klimawandel optimieren.

DIE NÄCHSTEN SCHRITTE Die Europäische Kommission wird Anfang 2010 unter der spanischen Ratspräsidentschaft eine Mitteilung mit Optionen für eine EU Vision und ein Oberziel vorlegen Konferenz in Madrid– 26/27 Januar 2010 März 2010 Ratschlussfolgerungen des Umweltrates Europäischer Rat im Frühling – Verabschiedung einer EU Vision und eines Oberziels Juni 2010 Ratschlussfolgerungen des Umweltrates Beitrag zur Debatte über eine neue globale Vision und Ziele im Rahmen der Konvention über die biologische Vielfalt, Im nächsten Schritt die Entwicklung einer operationellen EU Strategie für Biodiversität und ökosystemare Dienstleistungen zur Erreichung der neuen Vision und des Oberziels.

OPTIONEN FÜR DAS OBERZIEL Stopp des Biodiversitätsverlusts bis 2020, Deutliche Reduzierung des Biodiversitätsverlusts bis 2020, Stopp des Biodiversitätsverlusts bis 2020 sowie Erhalt und Wiederherstellung wichtiger ökosystemarer Dienstleistungen, Stopp des Biodiversitätsverlusts bis 2020, Erhalt und Wiederherstellung wichtiger ökosystemarer Dienstleistungen sowie einen Beitrag dazu leisten, dass verheerende Auswirkungen aufgrund von globalem Biodiversitätsverlusts verhindert werden.