2. Gesamttreffen Netzwerk „Frühe Hilfen – Region Wernigerode “ Der Weg ist das Ziel
Begriffsbestimmung Frühe Hilfen – Begriffsprägung in 1970ern (Frühförderung) – Renaissance in Debatte um Verbesserung des Kinderschutzes (mediale Aufmerksamkeit bei“ Skandalfällen“) – 2005 – „Frühe Hilfen“ im Koalitionsvertrag CDU/CSU und SPD – Aktionsprogramm „Frühe Hilfen für Eltern und Kinder und soziale Frühwarnsysteme“ (BMFSFJ 2005) Petra Fietz Amtsleiterin für Jugend, Gesundheit und Soziales Stadt Wernigerode
Kinderschutzgesetze in allen 16 Bundesländern Bundeskinderschutzgesetz (Verabschiedung / Verwaltungsvereinbarung Juli 2012) Weiterqualifizierung der Einschätzung und Abwendung von Kindeswohlgefährdung zeitlich auf vier Jahre befristete Bundesinitiative (177 Mill. € - danach Fonds des Bundes ( 51 Mill. € jährlich) Stärkung präventiver Ansätze / Auf- und Ausbau lokaler Netzwerke Früher Hilfen sowie Einsatz Familienhebammen Petra Fietz Amtsleiterin für Jugend, Gesundheit und Soziales Stadt Wernigerode
Begriffsbestimmung Frühe Hilfen (bundes)politische Sicht: Frühe Hilfen = Kinderschutz im Sinne von Vorbeugung und Vermeidung von Gefährdungen des Kindeswohls für bestimmte Altersgruppe (0-3 LJ) (Prävention) fachpraktische Sicht: reiter gefasstes Verständnis Früher Hilfen - Blick auf generelle Entwicklungsmöglichkeit von Kindern und Eltern - generalistischere Betrachtung – Gesamtkomplex „Schutzauftrag bei Kindeswohlgefährdung“ (Intervention und Prävention ) Petra Fietz Amtsleiterin für Jugend, Gesundheit und Soziales Stadt Wernigerode
Begriffsbestimmung Frühe Hilfen – Voraussetzung für Zugang zu Frühe Hilfen ist nicht differenzierte Diagnostik mit anschl. Hilfeplanung sondern Zugehörigkeit zu einer Risikogruppe (höhere statistische Wahrscheinlichkeit des Eintretens einer Gefährdungslage) Petra Fietz Amtsleiterin für Jugend, Gesundheit und Soziales Stadt Wernigerode
Lange bevor familiäre Situationen entgleisen und Kinder massiv gefährdet sind, haben viele Familien Kontakte mit Helfern aus unterschiedlichen institutionellen Zusammenhängen. Viele der tragischen Fälle, über die als Spitze des Eisberges in der Presse berichtet wird, beginnen mit früher Vernachlässigung. Hier wird die Notwendigkeit früher und rechtzeitiger Hilfen und Angebote deutlich Petra Fietz Amtsleiterin für Jugend, Gesundheit und Soziales Stadt Wernigerode
Geburtsklinik Gynäkologin/e Hebamme Sozialpädiatrische Zentren (SPZ) niedergelassene(r) Kinder- und PsychiaterIn Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatirie Kinderärzte Schwangerschaftsberatungsstelle Frühförderung Mütter und werdende Eltern Erziehungsberatungsstelle Familienbildungsstätte Mutter-Kind- Einrichtung Sozialpädagogische Familienhilfe niedergelassene(r) ErwachsenenpsychiaterIn niedergelassene( r) PsychotherapeutIn Jobcenter Kinderklinik Klinik für Erwachsenenpsychiatirie Suchtberatungsstelle Petra Fietz Amtsleiterin für Jugend, Gesundheit und Soziales Stadt Wernigerode
Frühe Hilfen bilden lokale und regionale Unterstützungssysteme mit koordinierten Hilfsangeboten für Eltern und Kinder ab Beginn der Schwangerschaft und in den ersten Lebensjahren mit einem Schwerpunkt auf der Altersgruppe der 0- bis 3-Jährigen. Sie zielen darauf ab, Entwicklungsmöglichkeiten von Kindern und Eltern in Familie und Gesellschaft frühzeitig und nachhaltig zu verbessern. Neben alltagspraktischer Unterstützung wollen Frühe Hilfen insbesondere einen Beitrag zur Förderung der Beziehungs- und Erziehungskompetenz von (werdenden) Müttern und Vätern leisten. Damit tragen sie maßgeblich zum gesunden Aufwachsen von Kindern bei und sichern deren Rechte auf Schutz, Förderung und Teilhabe Petra Fietz Amtsleiterin für Jugend, Gesundheit und Soziales Stadt Wernigerode
Frühe Hilfen umfassen vielfältige sowohl allgemeine als auch spezifische, aufeinander bezogene und einander ergänzende Angebote und Maßnahmen. Grundlegend sind Angebote, die sich an alle (werdenden) Eltern mit ihren Kindern im Sinne der Gesundheitsförderung richten (universelle/primäre Prävention). Darüber hinaus wenden sich Frühe Hilfen insbesondere an Familien in Problemlagen (selektive/sekundäre Prävention). Frühe Hilfen tragen in der Arbeit mit den Familien dazu bei, dass Risiken für das Wohl und die Entwicklung des Kindes frühzeitig wahrgenommen und reduziert werden. Wenn die Hilfen nicht ausreichen, eine Gefährdung des Kindeswohls abzuwenden, sorgen Frühe Hilfen dafür, dass weitere Maßnahmen zum Schutz des Kindes ergriffen werden Petra Fietz Amtsleiterin für Jugend, Gesundheit und Soziales Stadt Wernigerode
Frühe Hilfen basieren vor allem auf multiprofessioneller Kooperation, beziehen aber auch bürgerschaftliches Engagement und die Stärkung sozialer Netzwerke von Familien mit ein. Zentral für die praktische Umsetzung Früher Hilfen ist deshalb eine enge Vernetzung und Kooperation von Institutionen und Angeboten aus den Bereichen der Schwangerschaftsberatung, des Gesundheitswesens, der interdisziplinären Frühförderung, der Kinder- und Jugendhilfe und weiterer sozialer Dienste. Frühe Hilfen haben dabei sowohl das Ziel, die flächendeckende Versorgung von Familien mit bedarfsgerechten Unterstützungsangeboten voranzutreiben, als auch die Qualität der Versorgung zu verbessern Petra Fietz Amtsleiterin für Jugend, Gesundheit und Soziales Stadt Wernigerode
Initiierung eines lokalen Netzwerkes „Frühe Hilfen“ in der Region Wernigerode – Fachaufsicht Jugendamt Fachaufsicht der Kindertageseinrichtungen im Landkreis Harz Aufbau und Koordination des lokalen Netzwerkes „frühe Hilfen und Kinderschutz“ Amtsleitung Jugend,Gesundheit, Soziales der Stadt Wernigerode Petra Fietz Amtsleiterin für Jugend, Gesundheit und Soziales Stadt Wernigerode
Frühe Hilfen – Region Wernigerode Verständigung über den Charakter Früher Hilfen interdisziplinäre Abstimmung und Zusammenarbeit notwendig Bestimmung der Zielgruppen Beachtung und Einbettung in lokalräumlich gewachsene Strukturen Netzwerkgündung Petra Fietz Amtsleiterin für Jugend, Gesundheit und Soziales Stadt Wernigerode
Gründungstreffen mit 50 Fachkräften 1: Frühe Hilfen für werdende Mütter und Väter / Familien 2: integrative Unterstützung im Rahmen Früher Hilfen 3: weiterführende Unterstützungsangebote für Familien Themenfelder für Arbeitsgruppen Petra Fietz Amtsleiterin für Jugend, Gesundheit und Soziales Stadt Wernigerode
Unser Verständnis: -Weiterführende Hilfen und Angebote für Eltern erfassen -Vorstellung der Arbeit der Netzwerkpartner -Vernetzung der Hilfen und Angebote herstellen -Präsens der Angebote und Hilfen Aufbau der Internetseite Austausch der Fachkräfte zu interdisziplinären Themen, schnelle Beratungsmöglichkeit, Fachimpulse austauschen Petra Fietz Amtsleiterin für Jugend, Gesundheit und Soziales Stadt Wernigerode
Wo stehen wir: Schwangerschaftsberatungstellen Beratungsstellen Familienhebammen Jugendamt, Gesundheitsamt, Sozialamt Landkreis Harz Interdisziplinäre Hilfen Frauenschutzwohnung und Beratungsangebote Mustermappe Kinderschutz mit Meldebogen Kinderschutzfachkräfte in den Tagesstätten Kinderschutzleitlinien in den Tageseinrichtungen Angebote der Betreuung in Kitas, Ferienbetreuung Elterngespräche Familienzentrum Familienentlastender Dienst Quartiersmanagement Ehrenamtliche Hilfen Eltern AG Kinderschutzbund Petra Fietz Amtsleiterin für Jugend, Gesundheit und Soziales Stadt Wernigerode
Was erschwert Vernetzung? Riesenerwartung an die anderen Professionen Schwierigkeiten beim Beschreiben der eigenen Kernkompetenzen Datenschutz- oder Pseudodatenschutzargumente Angst vor Beeinflussung und Dominierung in der Zusammenarbeit (Streit um Federführung unterschiedlicher Berufsgruppen) Fehlende gemeinsame Standards/Risikoinstrumente Vernetzung als Plädierformel bei gleichzeitiger Verweigerung der Finanzierung der Kosten für Zusammenarbeit Vernetzung als Verschleierung von Verantwortlichkeiten Petra Fietz Amtsleiterin für Jugend, Gesundheit und Soziales Stadt Wernigerode
Perspektiven: -Angebote sichern -Bedarfe ermitteln -Angebote erweitern -Angebote und Hilfen weiter vernetzen Lokale Region Wernigerode Neue Internetpräsenz Familienfreundliche Stadt Wernigerode Petra Fietz Amtsleiterin für Jugend, Gesundheit und Soziales Stadt Wernigerode
Petra Fietz Amtsleiterin für Jugend, Gesundheit und Soziales Stadt Wernigerode Albert Einstein hatte Recht: „es gibt keine großen Entdeckungen und Fortschritte, solange es noch ein unglückliches Kind auf Erden gibt.“ Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit