Mensch Mann - Herausforderungen der Jungen- und Männerarbeit an die Zivilgesellschaft, an die Politik und an die Wirtschaft Luxembourg, 18.11.2011.

Slides:



Advertisements
Ähnliche Präsentationen
Internationale Verpflichtungen und die Rolle des Bundes bei der Bekämpfung Häuslicher Gewalt Sylvie Durrer.
Advertisements

Gewaltprävention durch Sport
Werte & Standards der Kinder- und Jugendarbeit in Südtirol
Pflegekongress November 2011 Austria Center Vienna
Die Relevanz des Gender Mainstreaming aus interkultureller Perspektive
eine starke Gemeinschaft
Artikel der Charta Artikel1:
(Susanne Fink, Lernen vor Ort, LK OVP) Diskussionsrunde 4
Gender Mainstreaming Das ist noch ein Test öasldföasddf öalsddkfj
Christiane Erdmann Ulrich Heisig Helmut Spitzley Gute Arbeit – aber wie? Fachtagung an der Universität Oldenburg Fachtagung Gute Arbeit – aber.
Gender Mainstreaming- Sprachakrobatik oder die Verwirklichung der Chancengleichheit
Befragung zur Angebotsstruktur von Jungenarbeit in Sachsenanhalt
Der KVW ist ein Sozialverband mit gesellschaftspolitischem Einsatz.
IN VIA Mädchentreff Mädchentreff als Teilbereich des IN VIA Centers, Träger: IN VIA Projekte gGmbH Offener Treff für Mädchen zwischen 8-18 Jahren in Berlin-Karlshorst.
für behinderte Frauen, Männer und Kinder
Ab heute ist morgen!.
Weibliche Armutsentwicklung in Magdeburg Auswertung der Anhörungen im März und Mai Stand der aktuellen Umsetzung Heike Ponitka, , Politischer.
Nein! ITP! Hip Hop? Der Bericht „Individuelle Förderpläne für den Übergang von der Schule in den Beruf“ hier in Anlehnung an die englische Version „ITP“
Präsentation der Ergebnisse Gesprächskreis 3: Zur Gleichstellung der Geschlechter Migrationskonferenz Hier sind wir zuhause 14. Juni 2008, 13 bis 19 Uhr.
Capability Approach – was ist das?
Gender im Unterricht Janna Kleinwächter.
Die besonderen Potentiale Älterer Lebenskunst/Balance Lebenserfahrung Soziale Kompetenz Soziales Verantwortungsbewusstsein/Disziplin gewachsene Netzwerke.
Strategien gegen Rechtsextremismus Strategien gegen Rechtsextremismus - Tutzing, 2. Dezember 2006 Bertelsmann Stiftung / Centrum für angewandte Politikforschung.
„Männlich“, „weiblich“……: Geschlechterrollen in Bilderbüchern
Im Rahmen des EU Programms Regionale Wettbewerbsfähigkeit Vorarlberg 2007 – 2013.
integrativen AWO - Kita
Feministische Politik als Engagement für Gerechtigkeit
Fokus Führungskräfte – Gesundheit zum Thema machen
Warum ist Vereinbarkeit ein Thema?
Präsentation von Heinz Ernst Hauptsächliche Quelle:
Gender Mainstreaming in JOBSTARTER JOBSTARTER-Workshop in Nürnberg, März 2011 Annette Land, Christa Oberth.
Kapitel 10. Feminismus Begriffliches Ideologische Grundlagen
Dr.in Margareta Steiner
Unser Leitbild Wir sind eine Gruppe schwuler Führungskräfte, die mit ihrem Engagement positive Zeichen setzen …
Stadt Weilburg Vielfalt tut gut – Jugend für Vielfalt, Toleranz und Demokratie und kompetent. für Demokratie – Beratungsnetzwerke gegen Rechtsextremismus.
Funktionärinnen und Funktionäre
Unsere Akademie Wir unterstützen Schüler bei der Wahl des richtigen Berufs. Wir unterstützen Unternehmen bei der Suche nach dem passenden Auszubildenden.
Dr. Remi Stork Diakonie Rheinland-Westfalen-Lippe e.V.
Betriebliche Gestaltungsfelder
Vielfalt tut gut – Jugend für Vielfalt, Toleranz und Demokratie und kompetent. für Demokratie – Beratungsnetzwerke gegen Rechtsextremismus Von 2007 bis.
Die Familie in der Bundesverfassung
Dr. Regina Frey Die Weichen stellen - Gleichstellungsvorgaben in den Bewilligungsverfahren des ESF Beitrag für die Tagung: „Gender Mainstreaming.
Gendernow 2002 Herzlich Willkommen. gendernow 2002 Übersicht Was/wer ist gendernow? Was ist GM? Warum gendernow? Was sind unsere Angebote? Was sind Ihre.
Unsere Vision In unserem Konzeptionsausschuss haben wir eine Vision für unsere Gemeinde erarbeitet. Diese wollen wir gerne mit Ihnen teilen und stellen.
Ethik und Mitverantwortung SATUS Sportcoach-Tagung, 5. Januar 2008.
Inhaltsverzeichnis: Differenzansatz 1.1. Praxis Diversityansatz
Fachbereich Sozialisation AG Neudefinition Inhalte
Literaturanalyse zum Projekt Männer und Väter in Familie und Beruf - Herausforderungen in Praxis, Politik und Gesellschaft Gefördert durch die Europäische.
Geschichte Terre des hommes Deutschland wurde 1967 von engagierten Bürgern gegründet, um schwer verletzten Kindern aus dem Vietnamkrieg zu helfen. Der.
, Stuttgart Gewidmet Frau Ursula Kress Evang. Oberkirchenrat Stuttgart
Feministische Politik als Engagement für Gerechtigkeit Vortrag am 25. Oktober 2005 im Rahmen der Ringvorlesung: Die Lust der Veränderung: Feminismus als.
Internationaler Frauentag 2007 Feministische Politik als Engagement für Gerechtigkeit.
Allgemeines Gesundheitsverständnis. WestLotto Das Unternehmen.
Familiengesundheitspflege aus Sicht der Caritas – Chancen und Herausforderungen Vortrag anlässlich des Absolvent/innentreffens Familiengesundheitspflege.
Ein „unbekanntes Recht“ chronisch kranker und behinderter SchülerInnen
FrauenHäuser in Deutschland Schutz vor Gewalt. Studien zeigen: „Mindestens jede vierte Frau zwischen 16 und 85 Jahren, die in einer Partner- schaft gelebt.
„Frauen fragen Frauen“ Präsentation zum Forschungsprojekt
Freiheit und Gerechtigkeit
Nordost-Indien: Bildung und Gesundheit fördern.
Nordost-Indien: Bildung und Gesundheit fördern.
Gender Budgeting in der Gemeinde Meran Referat für Frauenfragen Vortrag von Stadträtin Gabriela Strohmer.
Das Frauenreferat der Stadt Frankfurt am Main. Von der Gleichstellungsstelle zum Frauenreferat Am 8. Mai 1989 konstituiert sich der Frauenausschuss. Aus.
Gewerkschaften und Soziale Bewegungen: „Verknüpfungen zu einem synergetischen Ganzen?“ Weltarmutstag 2015 Stärkung sozialpolitischer Netze – Widerstand.
Fachstelle für Gleichstellung – Stadt Zürich, BIBLIOTALK Geschlecht: behindert. Besonderes Merkmal: Frau. Angie Hagmann, Kontaktstelle für Frauen.
Vorstand Ressort Bildungs- und Qualifizierungspolitik 01./02. November 2012 in Frankfurt am Main Das IG Metall-Projekt „Ein neues Leitbild für die betrieblich-
Die Initiative der Caritas für selbstbestimmte Teilhabe 1 Die Initiative der Caritas für selbstbestimmte Teilhabe 2009–2011.
Eidgenössisches Departement des Innern EDI Bundesamt für Sozialversicherungen BSV Familien unterstützen – Wirtschaft stärken – Gleichstellung fördern Abstimmung.
Zukunftsprogramm der steirischen Land- und Forstwirtschaft Rolle einer starken Interessensvertretung der steirischen Bäuerinnen und Bauern Präsident Franz.
10 Jahre Aktionsprogramm Mehrgenerationenhäuser die Marke MGH in Brandenburg die Marke MGH in Brandenburg.
 Präsentation transkript:

Mensch Mann - Herausforderungen der Jungen- und Männerarbeit an die Zivilgesellschaft, an die Politik und an die Wirtschaft Luxembourg,

Mensch Mann - Sind Männer auch nur Menschen?

Mensch Mann - Männer sind auch nur Menschen! Wer Männlichkeitsmuster kritisiert, sollte nicht Männer schlechthin verurteilen …

I.Ausgangssituation Geschlechterrollen sind sozial und kulturell geprägt und deshalb veränderbar! Biologische Unterschiede zwischen Frauen und Männern sind keine Rechtfertigung für gesellschaftliche Ungleichheit! Es gibt weder die Frauen noch die Männer- sondern Frauen und Männer in unterschiedlichen Lebenssituationen mit spezifischen Interessen und Bedürfnissen !

II. Grundlagen Gender: Der Fokus ist nicht mehr auf Frauen gerichtet, sondern auf das Verhältnis der Geschlechter Amsterdamer Vertrag 1999: Gender Mainstreaming (GM) als umfassende Strategie zur Gleichstellung von Männern und Frauen Konsequent angewandtes GM führt auch zur Verbesserung der Lebens- und Arbeitsbedingungen von Jungen und Männern Zweidimensionale Gleichstellungsperspektive: Gerechte Geschlechterpolitik ist auf die Lebenssituationen von Frauen und Männer gerichtet

III. Bundesforum Männer: Konzeptionelle Grundgedanken für Jungen-, Männer- und Väterarbeit Männerinteressen vernetzen sich auf der Plattform des Grundprinzips Geschlechtergerechtigkeit: Ermutigung und Unterstützung für Männer, selbstbestimmte Rollenbilder ohne Normierung zu leben Förderung eines aktiven Beitrages von Männern in allen Bereichen der Care-Arbeit Arbeit mit Jungen, die ihnen Perspektiven und Optionen jenseits patriarchaler und einengender Rollenvorgaben ermöglicht …

III. Bundesforum Männer: Konzeptionelle Grundgedan- ken für Jungen-, Männer- und Väterarbeit Überwindung von Gewalt als Instrument der Konfliktlösung Überwindung des Tabus des männlichen Opfers Kampf gegen alle Strukturen, die das Recht auf sexuelle Selbstbestimmung in Frage stellen Einsatz für die körperliche, seelische und soziale Gesundheit von Männern und Jungen Entwicklung vorurteilsfreier, reflektierender, solidarischer und befreiender Rollenperspektiven

III. Bundesforum Männer: Konzeptionelle Grundgedanken für Jungen-, Männer- und Väterarbeit b. Therapeutische Ansätze c. Gleichstellungspolitische Perspektive Veränderung von Rollenmustern Ermutigung zu innovativen Lebensentwürfen Neue Väterbilder a. Sozialpädagogische Ansätze Gesundheitsaufklärung Krisenbewältigung Opfer und Täterberatung Analyse von Männerinteressen Gesellschaftspolitische Forderungen

III. Bundesforum Männer: Konzeptionelle Grundgedanken für Jungen-, Männer- und Väterarbeit a. Beispiel: Jungen- und Mädchenarbeit Entwicklungschancen Authentizität Wertschätzung Emanzipation Förderung Partizipation Vielfalt der Möglichkeiten nutzen Respekt zollen Freiheit gewähren

III. Bundesforum Männer: Konzeptionelle Grundgedanken für Jungen-, Männer- und Väterarbeit b. Beispiel: Männer und Gewalt, Gesundheit und Körper Männer sind Täter Männer sind Opfer Männerge- sundheits- bericht fehlt Prävention und Aufklärung tut not Körpersensi bilität wächst Risikofaktor Männer gesundheit

III. Bundesforum Männer: Konzeptionelle Grundgedanken für Jungen-, Männer- und Väterarbeit c. Beispiel: Väterrechte als Kinderrechte Es geht nicht um Väter- oder Mütterrechte, sondern um das Recht des Kindes auf Vater und Mutter auch in Trennungssituationen Die juristische Klärung des Sorgerechtes entbindet Väter und Mütter nicht von der Verständigung auf eine dem Kind dienende Kultur der Elternschaft Trennungsväter und ihre Kinder brauchen praktische Unterstützung

IV. Gesellschaftspolitische Konkretionen Lebenslagen von Jungen, Männern und Vätern geraten in den Blick Gleichstellungspolitik implementiert Jungen, Männer, Väter-Perspektive Geschlechtergerechtigkeit stärkt den gesellschaftlichen Zusammenhalt

IV.Gesellschaftspolitische Konkretionen A. Junge Männer im Bildungs- und Ausbildungssystem Während Mädchen Förderung beim Übergang in die berufliche Karriere brauchen, benötigen Jungen Unterstützung und Förderung in vielen Bereichen der schulischen Ausbildung Elementar- und Primarerziehung ist weiblich! Geschlechtergerechte und chancenorientierte Berufsberatung eröffnet jungen Männern neue Lebensperspektiven – jenseits geschlechtsstereotyper Berufswahl

IV.Gesellschaftspolitische Konkretionen B. Väter vor der Vereinbarkeit von Familie und Beruf Geschlechtergerechtigkeit und Familienfreundlichkeit sind Standortvorteile für Unternehmen Nur geschlechtergerechte Strukturen sind auch familienfreundlich Eine neue Väterlichkeit wächst die traditionelle Aufteilung der Erwerbsarbeit setzt sich immer wieder durch Die Ungleichheit der Einkommen behindert die verstärkte Inanspruchnahme der Elternzeit durch Männer Väter haben Anspruch auf politische und betriebliche Rahmenbedingungen zur Vereinbarkeit ihrer Verantwortung für Familie und Beruf Nur wenige Betriebe beziehen die Vereinbarkeitsfrage auch auf Männer Männer brauchen gesellschaftliche Signale, dass sie als aktive Väter gewollt sind

IV.Gesellschaftspolitische Konkretionen C. Männer jenseits des Berufslebens Viele Männer suchen fürs Alter eine sinnvolle Tätigkeit, in der sie ihre beruflichen Kompetenzen und Fähigkeiten einbringen können Angebote der Gesellschaft für bürgerschaftliches Engagement und Männerinteressen passen nicht immer zusammen Politik sollte Männer in der dritten Lebensphase für bedarfsorientierte Gemeinwohl-Projekte motivieren und gewinnen

IV.Gesellschaftspolitische Konkretionen D. Männer und Pflege Immer mehr Menschen sind im hohen Alter auf Pflege angewiesen In der professionellen wie häuslichen Pflege sind Frauen eindeutig überrepräsentiert Doch die Zahl der pflegenden Männer nimmt ständig zu Fürsorge und Pflege sind selbstverständliche Elemente männlicher Identität Pflegende Männer brauchen gesellschaftliche Wertschätzung und werden so zu Vorbildern für andere Die Vereinbarkeit von Pflege und Beruf muss politisch gefördert werden

V. Ausblick Jungen- und Männerarbeit fordert die Zivilgesellschaft, die Politik und die Wirtschaft auf verschiedenen Ebenen heraus: Soziale und therapeutische Praxis Politische und Ökonomische Rahmenbedingungen Gleichstellungspolitik für Jungen, Männer und Väter Jungen- und Männerarbeit ist Gleichstellungsarbeit und somit Querschnittsaufgabe aller politischen und gesellschaftlichen Handlungsfelder mit dem gemeinsamen Ziel: CHANCENGERECHTIGKEIT!