Landwirtschaft und Ernährungssicherheit

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 Präsentation transkript:

Landwirtschaft und Ernährungssicherheit eine Einführung

Landwirtschaft Haupterwerbszweig in Einwicklungsländern Ausrichtung traditioneller Wirtschaftsweise Ernährungssicherung Diversifizierung von Produkten Vorkoloniale Zeit Ausrichtung auf Nachfrage der Handelschiffe Kolonialzeit Ausrichtung auf Bedarf der „Mutterländer“ Zwang Steuern zu zahlen begünstigte Anbau von cash crop Problem der Anpassung von Pflanzen Monokulturen Belastung von Böden und Wasser Renate Helm M.A.

Landwirtschaft nach der Unabhängigkeit Einbindung in Weltmarkt Industrialisierung statt Entwicklung Landwirtschaft Verfehlte Entwicklungspolitik Verschuldung Landwirtschaftsentwicklung in Tansania Ausrichtung auf die Forderungen des Weltmarktes Renate Helm M.A.

Die grüneRevolution Lateinamerika und Asien Entwicklungsprojekt in Mexiko 1943 Ziel: Erhöhung landwirtschaftlicher Produktivität Armut und Hunger Gefahr für politische Stabilität Initiiert und finanziert von Rockefeller-Stiftung USA Mittel zur Umsetzung Hybridsaatgut, Kunstdünger, Pestizide, Herbizide, künstliche Bewässerung, Mechanisierung, Ausbildung lokaler Pflanzenzüchter Nach Erfolg in Mexiko Übertragung auf andere Lateinamerikanische Staaten Renate Helm M.A.

Die grüne Revolution 1950er Jahre Ausweitung auf Südostasien und Indien Ziel auch hier: Kleinbauern Gesamtziel der 1. grünen Revolution Zurückdrängung/Eindämmung des Kommunismus durch Verbesserung der Ernährungs-/Armutssituation Rückläufige Erträge in den 1970er Jahren Renate Helm M.A.

Die grüne Revolution In den 1970er Jahre Initiierung der grünen Revolution in Afrika Initiative Rockefeller- und Ford-Stiftungen Fehlschlag Armut der Bauern Facettenreichtum der Anbaumethoden und Ökosysteme Renate Helm M.A.

Neue grüne Revolution für Afrika Ideengeber Conway – Präsident der Rockefeller-Foundation Forderung: Landwirtschaftsreform angepasst an aride und semiaride Böden Ziel: nachhaltige Steigerung der Nahrungsmittelproduktion Mittel der Umsetzung Hybridsaatgut, synthetischer Dünger, Bewässerung, Beratung Renate Helm M.A.

Landwirtschaft in EL heute Kleinbäuerliche Landwirtschaft wichtigster Erwerbszweig Im Durchschnitt arbeiten ca. 60% der Bevölkerung in Afrika in Landwirtschaft Meist Subsistenzlandwirtschaft Zwang zum Import von Lebensmitteln in vielen afrikanischen Staaten Trotzdem spielt Landwirtschaft wichtige Rolle für Export und Zahlungsbilanz Renate Helm M.A.

Beispiel Kenia Landwirtschaft Erwerbszweig für 70% der Bevölkerung 60% Exporterlöse und 16% BIP aus Landwirtschaft Exportprodukte Tee, Kaffee, Blumen, Ananas, Pyrethrum Anteile 50% Schnittblumen 35% Gemüse 12% Obst Renate Helm M.A.

Beispiel Äthiopien 85% der Bevölkerung erwerbstätig in Landwirtschaft Wichtigstes Exportgut Kaffee 70% der Deviseneinnahmen aus Kaffee 10% des BIP ¼ der Bevölkerung arbeiten im Kaffeeanbau Weitere Exportprodukte Tiere und deren Produkte, Hülsenfrüchte, Ölsaaten 4-6 Mio. Menschen auf Nahrungsmittelhilfe angewiesen Renate Helm M.A.

Ernährungssicherheit In vielen Ländern nicht gegeben Hungernde heute ca. 870 Mio. Menschen MDG Ziel Halbierung der Anzahl der Hungernden nicht erreicht Afrika 32% Hungernde 1990 (Bezugsjahr MDGs), heute 27% 70% der Hungernden leben im ländlichen Bereich Renate Helm M.A.

Ernährungssicherheit Paradoxon: Ein Drittel der Bauern weltweit ernten mehr als für die Ernährung aller Menschen notwendig ist Verteilungsprobleme Andere Nutzung von Nahrungsmitteln Preisgestaltung auf dem Weltmarkt Spekulation in Nahrungsmitteln Wegwerfmentalität in Industrie- und Schwellenländern Auswirkungen von Hunger Gesundheitsrisiken Körperliche und geistige Beeinträchtigungen Renate Helm M.A.

Zusammenhang von Hunger und Entwicklung Studie von World Food Programm und UN Economic Commision for Africa: Beispiel Äthiopien Unterernährung von Kindern hat Auswirkungen auf Entwicklung des Landes 2 von 5 Kindern sind im Wachstum behindert (Unterernährung) 67% der Erwachsenen als Kinder betroffen Zunahme der Anfälligkeit von Erkrankungen unterernährter Kinder (Behandlungskosten) Niedrigerer Bildungsgrad mit Auswirkungen auf Erwerbsleben (Fehlen qualifizierter Arbeitskräfte für nichtmanuellen Sektor) Renate Helm M.A., Siegen 19.10.2013

Zusammenhang von Hunger und Entwicklung Kosten allein in 2009 geschätzt auf 55,5 Mrd. birr = 3,5 Mrd. € = 16,5% des BSP Produktivitätseinbußen Für nichtmanuellen Bereich (aufgrund fehlender Bildung) 0,2 % Geringere körperliche Belastbarkeit 3,8% Arbeitsausfall aufgrund höherer Erkrankungsrate 11,9% Zusätzlicher Aufwand für Bildung 1,48% Renate Helm M.A., Siegen 19.10.2013