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Genug zu essen für alle Menschen? - Fakten & Beispiele

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Präsentation zum Thema: "Genug zu essen für alle Menschen? - Fakten & Beispiele"—  Präsentation transkript:

1 Genug zu essen für alle Menschen? - Fakten & Beispiele
Welthaus-Symposium zur Globalen Ernährungssicherung Wien, 6.Mai 2004 Genug zu essen für alle Menschen? - Fakten & Beispiele In den letzten Jahrzehnten haben sich dramatische Veränderungen in der Art der Nahrungsmittelproduktion, ihrer regionalen Verteilung, der Nahrungsmittelverarbeitung und im Handel vollzogen. Die globale Getreideproduktion hat sich seit Anfang der 60er Jahre verdoppelt und die Tierproduktion verdreifacht, so dass pro Person und Tag heute durchschnittlich etwa 2700 kcal zur Verfügung stehen. Dies ist ausreichend zur Deckung des durchschnittlichen Bedarfs an Nahrungsenergie aller Menschen. Dennoch haben mehr als 800 Mio. Menschen keinen Zugang zu ausreichend Nahrungsmittel für ein gesundes und produktives Leben; etwa 170 Mio. Kinder sind stark untergewichtig. Aus diesem Dilemma ergeben sich einige Fragen für die Zukunft: Wie sind die Aussichten für weltweite Ernährungssicherung im 21. Jahrhundert? Wird es genug Nahrung geben, um den Bedarf der jetzigen und der zukünftigen Generation zu decken? Und falls genug Nahrung zur Verfügung steht, werden alle Menschen Zugang zu ausreichender Nahrung haben? Was muss getan werden, um eine Welt zu schaffen, in der alle Menschen ausreichend ernährt sind? Gucken wir uns zunächst an, wie die gegenwärtige Situation der Welternährung aussieht... PD Dr. Ulrike Grote Zentrum für Entwicklungsforschung

2 Unterernährte in Entwicklungsländern, in Mio. 1999-2001
etwa 800 Mio. Menschen sind unterernährt, also leiden an chronischem oder akutem Hunger – das sind 15% der Weltbevölkerung –und noch viel mehr Menschen sind vom „versteckten Hunger“ durch Vitamin- oder Mineralstoffmangel betroffen. Die Mehrzahl der Hungernden ist in Asien zu finden: gut 500 Mio. Menschen, davon 135 Mio. allein in China und 214 Mio. in Indien. In Afrika und dem Nahen Osten hungern etwa 240 Mio. – davon aber allein knapp 200 Mio. in Afrika südlich der Sahara (alle afrikanischen Länder südlich der Sahara mit Ausnahme von Südafrika). Unter den Entwicklungsländern ist die Zahl der Hungernden mit geschätzten 53 Mio. Menschen in Lateinamerika am geringsten. Quelle: SOFI, 2003

3 Unterernährung in der Welt, 1990-2001
in Mio. Entwick- lungs- länder sonst. Asien China & Indien Latein- amerika Naher Osten / Nordafrika Afrika, südl. Sahara In diesem Schaubild ist das Ausmaß von Unterernährung in der Welt – wie es sich in den letzten 10 Jahren entwickelt hat - dargestellt. Auf der rechten Seite befinden sich die absoluten Zahlen – Anzahl der unterernährten Menschen in Mio. und links ist der Anteil, gemessen an der Gesamtbevölkerung in der Region, dargestellt – also die relativen Zahlen. Die Zahl der Unterernährten ist seit – absolut und relativ - in Entwicklungsländern gesunken, allerdings sieht man bei genauerer Betrachtung, dass die absolute Zahl bis Mitte der 90er Jahre relativ stark gesunken ist und seitdem sogar wieder leicht angestiegen ist. Regional gibt es sehr große Unterschiede. Die meisten unterernährten Menschen leben in Asien, insbesondere China & Indien (ca.350 Mio.) - Beide Länder haben zu Beginn der 90er Jahre erheblichen Erfolg bei der Bekämpfung von Unternährung gehabt. Weniger gut sieht es hingegen im Nahen Osten / Nordafrika und besonders auch in Afrika südlich der Sahara aus. Dort ist die Zahl der Unterernährten sogar noch gestiegen – und relativ betrachtet sieht man, dass in Afrika südlich der Sahara etwa 35 % der Bevölkerung unterernährt sind. In China & Indien sind es lediglich 15-20%. Das liegt natürlich daran, dass Asien wesentlich dichter besiedelt ist als Afrika. Naher Osten: Afghanistan, Iran, Irak, Jordanien, Kuwait etc. 40 30 20 10 200 400 600 800 95-97 90-92 Quelle: FAO: 2001

4 Unterernährung in der Welt, 2001-2030
in Mio. Entwick- lungs- länder sonst. Asien China & Indien Latein- amerika Naher Osten / Nordafrika Afrika, südl. Sahara Wie wird sich die Situation in der Zukunft entwickeln? Wir haben wiederum die absoluten und relativen Zahlen der Unterernährten – diesmal mit Prognosen von der FAO für 2015 und 2030. In Eln allgemein wird angenommen, dass sich die Zahl der Unterernährten bis 2030 halbieren wird. Dies sind meines Erachtens sehr optimistische Prognosen. Auf die einzelnen Regionen bezogen, sind die Aussichten sehr gut für Asien, weniger gut allerdings für Afrika – aber immerhin auch noch Abnahme. 40 30 20 10 200 400 600 800 2030 2015 Quelle: FAO: 2001

5 Welternährung Kontext: Klimawandel, Konflikte, Epidemien, Governance, internationaler Handel und Globalisierung Angebot an Nahrungsmitteln Verfügbarkeit an Boden und Erträge Verfügbarkeit an Wasser Düngemittelverbrauch Technologien (Biotechnologien etc.) Nachfrage nach Nahrungsmitteln Bevölkerungswachstum und Urbanisierung Wirtschaftswachstum und Einkommenshöhe Veränderungen der Esskultur Die Welternährungssituation wird von verschiedenen Faktoren des Angebots und der Nachfrage nach Nahrungsmitteln bestimmt. Auf der Angebotsseite spielt die Verfügbarkeit an Boden, wasser und Technologien eine Rolle. Die Nachfrage wird hingegen vom Bevölkerungswachstum, dem Wirtschaftswachstum, der Einkommenshöhe und den Veränderungen der Esskultur bestimmt. Und man muss diese Faktoren in ihrem Kontext betrachten: Klimawandel können z.B. neue Herausforderungen an die Agrarproduktion stellen. Konflikte und Epidemien sind in einzelnen Regionen determinierend für die Versorgung mit NM. Auch „Governance“ – d.h. die Regierungsführung in einem Land (also ob Korruption besteht, oder inwieweit Menschenrechte befolgt werden) kann einen entscheidenden Einfluss auf die Agrarentwicklung ausüben. Und schließlich beeinflussen auch die Globalisierung und der internationale Handel das Angebot und die Nachfrage nach NM. Darauf werde ich im Laufe des Vortrags noch zu sprechen kommen.

6 Welternährung Kontext: Wetter- und Klimawandel, Konflikte, Epidemien, Governance, internationaler Handel und Globalisierung Angebot an Nahrungsmitteln Verfügbarkeit an Boden und Erträge Verfügbarkeit an Wasser Düngemittelverbrauch Technologien (Biotechnologien etc.) Nachfrage nach Nahrungsmitteln Bevölkerungswachstum und Urbanisierung Wirtschaftswachstum und Einkommenshöhe Veränderungen der Esskultur Zunächst zum Angebot an NM

7 Ausmaß der Degradierung von Boden
In diesem Schaubild ist das Ausmaß der Degradierung von Boden weltweit dargestellt. Für die Degradierung des Boden, d.h. sinkende Bodenqualität gibt es verschiedene Ursachen : Bodenerosion durch Wind oder Wasser Überdüngung Überweidung durch Tierhaltung Ungenügende Brachezeiten zu viel Pestizide und Herbizide Entwaldung Aus dem Schaubild wird deutlich, dass die Degradierung weit verbreitet ist und keinesfalls ein typisches Merkmal für Entwicklungsländer oder Industrieländer ist – alle Länder sind davon betroffen. Insgesamt wird geschätzt, dass 2 Mrd. ha der globalen ldw. Fläche degradiert (15%) -- entspricht ungefähr der Fläche Nordamerika und Mexiko zusammen Mittelmäßig degradierte Fläche: 8% - d.h. die Flächen benötigen zur Wiederherstellung der vollen Produktivität hohe Investitionen. 305 Mio. ha sind irreversibel geschädigt (3%) Stark degradierter Boden Degradierter Boden Stabiler Boden Keine Vegetation

8 Entwicklung des Düngemittelverbrauchs
Mio. t Um der Entwicklung sinkender Bodenqualität entgegenzuwirken, werden verstärkt Düngemittel und künstliche Bewässerung eingesetzt. Schaubild: Globale Nachfrage nach Düngemitteln steigt, in Entwicklungsländern wesentlich stärker als in Industrieländern – Von den Entwicklungsländern ist der Verbrauch in Asien sehr hoch: insbesondere im Osten (also China, aber auch Indonesien, Malaysia, Vietnam, Laos oder Phils) und im Süden (Indien, Pakistan, Bangladesh, Nepal, Sri Lanka). In diesen Regionen haben wir es vornehmlich mit Nährstoff-Überschussproblemen durch starke Düngung zu tun, die ähnlich wie in vielen Industrieländern, den Boden degradieren. In Afrika hingegen, aber auch Lateinamerika, wird der Verbrauch von Düngemitteln auch künftig als relativ niedrig eingeschätzt. Das ist auch wiederum problematisch, da die Nährstoffverarmung der Böden teilweise so groß ist, dass keine nachhaltige landwirtschaftliche Nutzung möglich ist; Ergebnis: ebenfalls Degradierung der Böden. S-Asien: Bangladesh, Indien, Nepal, Pakistan, Sri Lanka SO-Asien:, Indonesien, Malaysia, Laos, Vietnam, Kambodia, Phils etc. Welt Afrika, Sub-Sahara Latein- amerika Naher Osten / Nordafrika Südasien Ostasien Entwick- lungsländer Industrie- länder

9 Regionale Bedeutung der Bewässerungslandwirtschaft
Bewässerungslandwirtschaft trägt auf 17% der kultivierten Fläche zu fast 40% der Weltagrarproduktion bei. Wie man hier sieht, spielt die Bewässerungslandwirtschaft insbesondere in S- und SO-Asien eine große Rolle – etwa so groß wie in Industrieländern. Die Prognosen für 2020 zeigen, dass die Bewässerungslandwirtschaft auch künftig noch ausgeweitet wird – und zwar insbesondere in S-Asien. Weniger bedeutend ist die Bewässerung in Afrika südlich der Sahara und auch in Lateinamerika. Die Erträge von Pflanzen verdoppeln bis vervierfachen sich durch Bewässerung. Und damit sinkt auch das Risiko von Armut. In Indien hat eine Weltbankstudie gezeigt, dass fast 70% der Leute in nicht bewässerten Regionen arm sind – im Vergleich zu 26% in Bewässerungsregionen. Bewässerung kann in einigen Regionen aber auch zur Versalzung und Degradierung von Boden führen. In China wird mehr als die Hälfte des bewässerten Lands durch Brunnen versorgt, so dass der Wasserpegel in den letzten 30 Jahren um bis zu 50m gefallen ist.

10 Länder mit Wasserversorgungsproblemen (2000 und 2025)
Regionale und saisonale Wasserknappheit kann die Produktion an Nahrungsmitteln weitaus stärker beeinflussen als Landdegradierung. Dazu muss man wissen, dass über 70 Prozent des weltweiten Trinkwassers für die Landwirtschaft verwendet wird. D.h., dass Länder mit Wasserversorgungsproblemen natürlich auch mehr Probleme mit der Nahrungsmittelproduktion und mit Unterernährung haben. In den letzten 3 Jahren war Trockenheit in 60% der Fälle die Hauptursache von Hungersnöten – davon betroffen war in erster Linie Afrika. Dort sind gegenwärtig die meisten Länder mit Wasserversorgungsproblemen zu finden. Bis zum Jahr 2025 ist zu erwarten, dass sich die Wasserknappheit auch auf andere afrikanische Länder ausdehnen wird und dass auch zunehmend der Nahe und Mittlere Osten (insbesondere Indien und Bangladesch) betroffen sein wird. Wasserknappe Länder, 2000 Quelle: Population Action International, 1995

11 Produktion von Kohlendioxid
In diesem Zusammenhang möchte ich auch noch auf einen weiteren Umweltaspekt eingehen, der die Agrarentwicklung und die Welternährungssituation beeinflusst, und zwar den Klimawandel. Diese Schaubild zeigt die Produktion von CO2. Die Hauptproduzenten von CO2 sind die Industrieländer. Man schätzt, dass als Folge der Produktion von Treibhausgasen die Temperaturen bis 2100 zwischen 1.4 und 5.8 grad C steigen werden. Mit Hilfe von Klimamodellen kann man den längerfristigen Einfluß eines Klimawechsels auf die Agrarproduktion abschätzen; danach werden die Auswirkungen sehr unterschiedlich in Ländern der gemäßigten und der tropischen Klimazonen aussehen. In vielen Industrieländern der gemäßigten Zone wird erwartet, dass die landwirtschaftliche Produktion ansteigt; in tropischen Ländern, also vor allem Entwicklungsländern, wird hingegen mit Produktionseinbußen zu rechnen sein. Der Produktionsausfall in diesen Ländern wird bei einer Verdopplung des Kohlendioxid-Gehaltes bis zum Jahr 2060 auf 9-12 % geschätzt (Rosenzweig et al., 1994; Fischer et al., 1995). D.H. dass EL zunehmend von Importen von Nahrungsmitteln abhängig werden könnten. Mittelfristig (bis ca. 2020) wird es allerdings als unwahrscheinlich angesehen, daß diese Effekte einen meßbaren Einfluß auf die Nahrungsmittelproduktion haben werden. Tonnen Kohlenstoff pro Kopf (1999) Quelle: WRI, 2003 Keine Angabe

12 Welternährung Kontext: Wetter- und Klimawandel, Konflikte, Epidemien, Governance, internationaler Handel und Globalisierung Angebot an Nahrungsmitteln Verfügbarkeit an Boden und Erträge Verfügbarkeit an Wasser Düngemittelverbrauch Technologien (Biotechnologien etc.) Nachfrage nach Nahrungsmitteln Bevölkerungswachstum und Urbanisierung Wirtschaftswachstum und Einkommenshöhe Veränderungen der Esskultur Auf der Nachfrageseite...

13 Entwicklung von Agrarproduktion und Bevölkerung (1961-2001)
Index 1961=100 Bevölkerung (1,7 %) Während die Agrarproduktion in den letzten 40 Jahren jährlich um 2.4% gestiegen ist, hat die Bevölkerung um 1,7% pro Jahr zugenommen. Die Bevölkerung ist somit langsamer gewachsen als die Agrarproduktion. Nach Prognosen der UN wird das jährliche Bevölkerungswachstum noch 0.7% und nur noch 0.4 % betragen – die Kurve wird sich also abflachen. Bei der Agrarproduktion sind eher weitere Steigerungen zu erwarten. Quelle: FAO, 2003

14 Reale Weltmarktpreise ausgewählter landwirtschaftlicher Produkte und Nahrungsmittel (1960-2000)
Index 1990 = 100 US $-1990 / t Parallel zu der steigenden Agrarproduktion sind die Weltmarktpreise seit 1960 kontinuierlich gesunken. Hier ist die Entwicklung der Weltmarktpreise für verschiedene Agrarprodukte dargestellt – Weizen, Reis, Sojabohnen, und Palmkernöl. Quelle: FAO (2002)

15 Bevölkerungsdichte Quelle: WRI, 2003
Zur Bevölkerungsentwicklung lässt sich noch erwähnen, dass über 95% des Bevölkerungswachstums wohl in ELn, insbesondere in Asien, erfolgen wird. Ein Großteil des Bevölkerungswachstums wird in den Städten der EL erwartet. Dieses Schaublid zeigt die globale Bevölkerungsdichte (1995) und Urbanisierung, und zwar lebt heute bereits die Hälfte der Weltbevölkerung in Städten. 1950 war NY noch die einzige Stadt mit mehr als 10 Mio. Menschen. Heute gibt es ca. 20 Städte mit Bevölkerungen von mehr als 10 Mio. – Tendenz steigend. Die Städte mit Nahrungsmittel zu versorgen, wird eine der großen Herausforderungen. Dadurch werden auch die Ansprüche an Lagerung, Verarbeitung und den Transport der Nahrungsmittel vom Land in die Städte steigen. Ebenfalls verlagert sich mit der Urbanisierung der Schwerpunkt der Armut vom Land in die Städte. Eine andere Herausforderung ist es daher, die Verarmung der Städte zu verhindern und die Versorgung der Ärmsten sicherzustellen. Bevölke-rungsdichte (Personen pro km²) Quelle: WRI, 2003 Keine Angabe

16 Verbreitung von AIDS >8,00% 5,00-7,99% 1,00-4,99% 0,50-0,99% <0,50% Keine Angabe Seit Beginn der AIDS Epidemie sind schätzungsweise 25 Mio. Menschen an der Krankheit gestorben. Etwa 42 Mio. sind tragen heute den Virus in sich. Was sind die Implikationen von AIDS für Entwicklung und die regionale NM-produktion? In Regionen, wo AIDS besonders stark verbreitet ist, kann auch Hunger nicht effektiv bekämpft werden. Es müssen die besonderen Bedürfnisse der AIDS-betroffenen Haushalte berücksichtigt werden, und es müssen Maßnahmen getroffen werden, die es verhindern, dass AIDS sich weiter verbreitet. Insbesondere junge Erwachsene sind von AIDS betroffen – damit fällt die produktivste Altersgruppe in der Landwirtschaft weg -- Ältere und Kinder bleiben zumeist zurück. Im südlichen Afrika haben in einigen Ländern bereits 60-70% der Betriebe den Wegfall von Arbeitskräften zu beklagen. Erhebliche Produktionseinbussen sind somit die Folge – und in manchen Fällen wird das Land auch gar nicht mehr genutzt. Traditionelle Projekte reichen nicht mehr aus bzw. sind evtl. sogar ineffektiv. Familien, die produktive Mitglieder durch Aids verloren haben, können z.B. nicht mehr an „Food for work“ Projekten teilnehmen – dies sind Projekte, bei denen eine Beschäftigung mit Nahrungsmitteln entlohnt wird. Im Agrarsektor sind nun eher Projekte gefragt, die den Anbau von sehr nährstoffreichen Pflanzen fördern, die weniger Arbeit abverlangen und wo sich die Bedingungen an die Arbeitskräfte gleichmäßiger über das Jahr verteilen. Während AIDS der Hauptgrund für Hunger geworden ist, gilt auch das umgekehrte – Hunger verstärkt die Ausbreitung von AIDS. Hunger zwingt die Menschen häufig, ihr Zuhause auf dem Land zu verlassen, um in den urbanen Slums zu überleben, wo die Raten der Übertragung von AIDS besonders hoch sind.

17 Schlussbetrachtung Es werden künftig voraussichtlich genügend Nahrungsmittel verfügbar sein Aber: Nicht jeder hat Zugang Verschiedene Lösungsansätze zur Reduzierung von Armut sind vorhanden Aber: Nahrungsmittelhilfe und finanzielle Unterstützung sinken Rolle des internationalen Handels wird künftig zunehmen Es werden zukünftig voraussichtlich genügend Nahrungsmittel verfügbar sein – allerdings: nicht jeder hat Zugang zu den Nahrungsmitteln – In einigen Regionen wird sich diese Situation künftig wohl noch eher verschärfen - dies gilt insbesondere in Afrika südlich der Sahara! Rolle des Handels wird zukünftig zunehmen; und das ist auch gut so, da die hohe Agrarprotektion in Industrieländern zu erheblichen Verzerrungen des Weltagrarhandels beigetragen haben – häufig zu Lasten der Entwicklungsländer.

18

19 Einsatz von Bio- und Gentechnologie
Erhöhung der Resistenz gegen Insekten, Pilze und Viren Jährliche landwirtschaftliche Ertragsverluste weltweit sinken um 30% (Oerke et al., 1994) Insektenresistente Baumwolle steigert Erträge in Entwicklungsländern bis zu 80% (Qaim & Zilberman, 2003) Beeinflussung der Nährstoffzusammensetzung Bekämpfung von Mangelernährung wie Eisen- oder Jodmangel (Graham et al., 1996) Goldener Reis könnte auf den Philippinen mehrere Tausend Neuerblindungen pro Jahr verhindern (Zimmermann & Qaim, 2002) Erhöhung der Dürre-, Salz- oder Herbizidtoleranz Wenn man sich mit Fragen der Welternährung und Agrarentwicklung auseinandersetzt, kann man sich der Frage nach der Rolle von Bio- und Gentechnologie nicht ganz entziehen. Hierzu ein paar Fakten: Mit Bio- und Gentechnologie lässt sich gezielte Merkmalssteuerung an den Pflanzen vornehmen. Veränderte Qualitätsmerkmale können zu einer Bekämpfung von Mangelernährung wie Eisen- oder Jodmangel beitragen, indem Grundnahrungsmittelpflanzen so verändert werden, daß sie diese Nährstoffe effizienter aufnehmen oder in der Pflanze anreichern (Graham et al.,1996).

20 Entwicklung transgener Flächen
Mio. ha Gesamt Industrieländer Entwicklungsländer Kommerziell angebaut wurden die ersten transgenen Pflanzen in China im Jahr Nur vier Jahre später, im Jahr 1996, wurden weltweit 2,8 Mill. ha mit transgenen Kulturen bewirtschaftet, und heute beläuft sich die Fläche auf ca. 60 Mio. ha; das ist weniger als 1% der weltweit landwirtschaftlich genutzten Fläche. Die Hauptbeteiligten an der Entwicklung der Biotechnologie sind die USA, Kanada, gefolgt von Argentinien und auch China und Mexiko. Allerdings birgt Biotechnologie auch einige Risiken in sich: Gefährdung der Biodiversität (Artenvielfalt): In ELn kommen artverwandte und damit kreuzfähige Wildformen häufiger vor als in ILn, so dass die Artenvielfalt durch ein unkontrolliertes Auskreuzen transformierter Gene gefährdet werden könnte. Da Bio- und Gentechnologie in erster Linie in der Hand von privaten Unternehmen in Industrieländern liegt, werden vielfach Bedenken geäußert, die Produkte berücksichtigten nicht genügend die Bedürfnisse von armen Landwirten in Entwicklungsländern. Daher sollte die öffentliche Forschung in diesem Bereich stark gefördert werden. Keine Langzeitstudien zur Wirkung… USA: % Argentinien: 22% Kanada: % China: % Andere: % Transgen veränderte Pflanzen Sojabohne 63%, Mais 19%, Baumwolle 13%, Raps 5% Veränderte Merkmale: Knapp 80% Herbizidresistenz 15% Insektenresistenz 8% beides Quelle: FAO, 2003


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