Positive Interventionen bei Kindern in der Praxis

Slides:



Advertisements
Ähnliche Präsentationen
Motivations- und Selbstmanagement-Training
Advertisements

Initiative SCHAU HIN! Was Deine Kinder machen.
Kinder befähigen! Anregungen aus der Entwicklungstheorie
Ein Elternprojekt. Erste Vorbereitungen Mathe: Die Logik.
flow im Beruf mit neuem Schwung zu neuen Ufern
Heute zählt Der Umgang mit meinem persönlichen Wachstum.
Evaluation von Gesundheitsförderung im Unterricht und in der Schule
Ab heute ist morgen!.
Leben ordnen – Glauben vertiefen – Freiheit ermöglichen
Kommunikation in Zeiten der Veränderung
Bewusste Unternehmensführung – Produktivitätsfaktor Mensch
Die 10 Gebote der Indianer
Das Recht auf Spielen – eine rechtliche Entdeckungsreise Kinder-Universität Prof. Christine Kaufmann Zürich, 31. März 2010.
Vom Nutzen des „Glücks“ in der Kinder- und Jugendtherapie
Meine Rosen und meine Wünsche für Dich
Die Balance finden mit Triple P
Abschied von gestern... läuft automatisch mit Musik
Überleben als Eisbär… …und als Mensch.
Geliebtes Kind. Geliebtes Kind An dem Tag, an dem Du bemerkst, dass ich alt und nicht mehr ich selbst bin, hab Geduld und versuche mich zu verstehen.
Dies zu lesen kostet nichts - Bah....
Eine kleine Geschichte:     Mein Freund öffnete eine Schublade der Kommode seiner Frau und holte daraus ein kleines.
Nach einer Idee von Dottore El Cidre
Nichtrauchen Tabakentwöhnungsseminar Erfolgreich aussteigen in 6 Schritten In nur 6 Wochen rauchfrei!
kann wunderschön sein –
Kleine Aufheiterung für zwischendurch...
Kleine Meditationen für zwischendurch.
Warum ich nicht halte, was ich mir verspreche!?!? 18. November 2010.
Bitte mit Mausklick weiter
Dem Lesen auf der Spur Lesen in allen Fächern.
Umgang mit Konflikten Mag. Weber Adrian.
Probleme lösen „hilf mir!“: ich helfe dir beim Suchen deiner Lösung!
Material für Hauskreisabende
Schicke dieses Herz an allen, die du in 2011 nicht verlieren möchtest
Ausbildung Vertriebsbegleiter Anja Jürgens, Sparkasse Paderborn
Dies zu lesen kostet nichts
Ein kleiner Text, der zu denken gibt - das dauert nur 2 Minuten!
Firmvorbereitung in Wolfurt 2007
Das Leben ist eine Herausforderung, stell Dich ihr!
Möglichkeiten des Umgangs mit emotionalem Stress
Ausgezeichnete, auffällige und aussagekräftige Präsentationen selbst basteln NUR WIE!?
Dies zu lesen kostet nichts -
Wünsche, Gedanken und Sehnsüchte, die ich in mein geschrieben habe, leite ich an Dich weiter! Renate Harig.
Gewaltprävention durch Förderung sozial-emotionaler Kompetenzen
© 2010 by Tia Vassiliou Trainings und Workshops 2012.
Kapitel 2 Erste Stufe.
GEMEINSAMES GESTALTEN
J+S Magglingen, – TH Leiterpersönlichkeit im Leiterkurs Folie 1 J+S-Leiterkurs: Leiterpersönlichkeit.
Das DTTB- Juniorteam Ziele Projekte Termine Andere JTs Kontakt Das DTTB-Juniorteam Stuttgart, 04. April 2008 Seite 1/24 THINK TANK Das DTTB-Juniorteam.
2. MKT – Die verbale Selbstinstruktion Mi
Gemeinsam aktiv in der GDW Jürgen Fritz GDW-Treffen 2008 in Neustadt/Weinstrasse 2 Das Ganze ist mehr als die Summe der Einzelteile Es gibt.
In Freundschaft durch das neue Schuljahr
Management, Führung & Kommunikation
Es gibt wohl immer wieder Stunden in Deinem Leben, wo Du mit der Welt haderst, wo Du aufrechnest, was sie Dir alles vorenthalten hat an Glück.
VIA-Elterntraining Inhalt Besprechung der Hausaufgabe
just community gerechte und fürsorgliche Gemeinschaft.
VIA-Elterntraining Inhalt Besprechung der Hausaufgabe
Variationen von SEIN III-jan-2010 Gebet für Liebe Toltekisches Gebet
Glücks- und Lebensgefühle
Damit Gutes gut bleibt was Paare zusammenhält
Schülerrat, Streitschlichter und Gewaltprävention
Du sagst, das Glück kommt nicht zu Dir, so lang hast Du danach gesucht. Nun fühlst Du Dich vom Pech verfolgt und hast die ganze Welt verflucht.
„Wilde Jahre“ Gelassen und positiv durch die Pubertät
Erfolgsfaktor Selbstmotivation
Das Kind und seine Kompetenzen im Mittelpunkt - Rückblick der Entwicklungs- und Bildungsangebote – Claudia schneidet gemeinsam mit einigen.
Der Hamburger Ausbildungspreis möchte Schüler/innen der 9
Meine letzte Vorlesung
ES IST GENAU 08:11.
Prototyping Berlin · Seite 2 Prototyping: Was und wozu Die Zukunft ausprobieren und erfahren durch „Machen“. Einen Mikrokosmos kreieren.
Glück kann man lernen AUVA Glück macht Schule - die Ziele Glück – Lebenszufriedenheit und Wohlbefinden Jeder Mensch kann in Eigenverantwortung.
Angewandter Glückskurs
 Präsentation transkript:

Positive Interventionen bei Kindern in der Praxis Theorie und Praxis neuer Möglichkeiten für Pädagogik, Psychologie, Therapie, Beratung und Coaching 2. Juli ETH Zürich Dr. Philip Streit

Outline Hintergrund Das Konzept Die Interventionen Resümee

Hintergrund

Positive Interventionen die Wirksam sind (Seligman 2010)….. Positive Emotionen: 3 Blessings/3 gute Dinge Engagement: Signatur Stärken (VIA Surveys) Positive Beziehung: Aktiv-konstruktives Reagieren (ACR) Sinn und Ziel: Altruismus vs Hedonismus Optimismus: Penn Resilience Training (wissenschaftlich evaluiertes Erziehungsprogramm zum Erlernen von Optimismus)

…..Verbunden mit Positiven Interventionen nach Lyubomirsky (2007) und Ansätzen des IKJF ….. Dankbarkeit ausdrücken Den Optimismus pflegen Grübeln vermeiden Zeichen der Hilfsbereitschaft setzen Soziale Beziehungen pflegen Bewältigungsstrategien entwickeln Lernen zu vergeben Flow Erlebnisse fördern Die Freuden des Lebens genießen Ziele anstreben Religion & Spiritualität praktizieren Auf den Körper achten (Meditation, Sport, das Glück verkörpern) aus „The How of Happiness“(2007)

….. Sind für Kinder zu adaptieren….. Spielerisch-handelndes Involvement (Steiner, 2005) Klarer Rahmen Wohlwollend Wertschätzend Eindeutiger Aufforderungscharakter Beharrlich Rhythmus Anspannung-Entspannung (Streit, 2005) Emotionaler Erfolg; Smile of Mastery (Streit, 2005)

Das Konzept

Wege zu Glück und Zufriedenheit Entdecken und Nutzen eigener Stärken Erleben positiver Emotion, Freude am Erreichten Bewusstmachen von positiven Alltagserlebnissen Erarbeiten und Durchführen eines Projekts, das „größer ist als man selbst“ Aufbau von positiven Beziehungen Umgang mit Stress, Frust und Herausforderungen

Das Konzept 3 Dinge die gut waren und Stärken Ein „sinnvolles“ Projekt Umgang mit Frustration, Optimismus bei Niederlagen Dankbarkeit und Gesten der Versöhnung Sozial-kompetent kommunizieren: ACR Genießen und „gut gehen lassen“ Präsentation Begleitung durch Fragebogen, 23 Items 6 Einheiten á 90 Minuten Präsentation

Übersicht: Stundensetting am Beispiel der 4. Einheit: Dankbarkeit Thema Ziel Organisations- form Material Zeit Referent How to do 1. Begrüßung ---- 5‘ 2. Tagebuch- einträge Positive Einstimmung Sesselkreis Glückshefte 10‘ Philip Jedes Kind, das mag, liest einen/mehrere Einträge vor 3. Spiel Auflockerung Turnsaal 15‘ Judith „Lady Tralala“ 4. Kinder stellen ihren Buddy vor Etablierung des Buddynetzwerks Wie war der erste Kontakt? Wie sieht Buddy aus? Was wurde gesprochen/getan? 5. Spiel Spielerisch dankbar sein Magdi „Versteinern“ mit Bedanken 6. Dankbarkeits- brief schreiben Bewusstmachen von pos. Erlebnissen durch Andere Stifte und Papier 20‘ Brief an Menschen verfassen, den man richtig DANKE sagen möchte 7. Idee für Buddy Ausführen/ Überlegen eines „Act of kindness“ Eventuell Flipchart/ Stifte Kinder überlegen gute Tat für ihren Buddy 8. Urkunde überreichen Aufgabe bis zum nächsten Mal

Interventionen in der Praxis

1. Einheit: 3 Gute Dinge & Meine Stärken Übung 5 Charakterstärken auswählen und in eigene Hand zeichnen Fragebogen 1 (Internationaler Wellbeing Index für Kinder und Jugendliche, IWI-SC) Glückstagebuch beginnen: Jeden Tag 3 positive Dinge in das „Glücksheft“ schreiben

2. Einheit: Das Buddyprojekt Auszüge aus dem Glückstagebuch (Bewusstmachen, Vertiefen) Buddynetzwerk: „Was können wir tun?“ (Spielerisches Gruppenbrainstorming) Eis essen Schaukeln Malen Rechnen Tor im Fußball Papa kommt auf Besuch Helfen Spielen Schule zeigen Basteln Basteln Die ersten Worte meines kleinen Geschwisterchen

3. Einheit: Umgang mit Frustration, Optimismus bei Niederlagen Spiel: Pumuckel Ein Spieler in der Mitte soll Tennisbälle aus einem Korb werfen. Alle anderen versuchen die Bälle wieder einzufüllen. Danach werden Erfahrungen und Gefühle ausgetauscht und Methoden besprochen, um die Situation aufzulockern (Andere Spielmöglichkeit: Feuerball) Positiv denken Cool bleiben Versöhnen Hilfe holen Zusammenhalten Aktiv daran arbeiten Chance geben

4. Einheit: Dankbarkeit Dankesbrief verfassen Gute Tat für Patenkind überlegen

5. Einheit: ACR Active-Constructive-Responding Interessiert fragen Positives Feedback geben Konkretes Beispiel: „T-Shirt Talk“: Tolle Farbe?/Wo gekauft? Siehst gut aus damit! Wann ziehst Du es an? … Konkretes Beispiel: „Das Tor“: Wie ist es dir gelungen? Welche Spielminute? Welches Trikot? Tolles Tor! …

6. Einheit: Geniessen und Gut gehen lassen Fragebogen II Bewusst hören (Knacken einer Schokolade, Luftballon aufblasen,…) Bewusst schauen (Welchen tollen Gegenstand habe ich bei mir?)

6. Einheit: Geniessen und Gut gehen lassen Persönlichen Glückscocktail mischen

7. Projektpräsentation Plakat mit Patenkind („Wir haben zusammen gelesen, gemalt und gesungen“) Gemeinsames Lied („If you happy and you know it…“)

Klasse und Kinder sind aufgeweckter, konstruktiver und optimistischer Resümee Projekt hat zunächst einmal vor allem für die eigene Situation sensibilisiert LehrerInnenurteil: Klasse und Kinder sind aufgeweckter, konstruktiver und optimistischer Nächste Schritte: Fragebogenevaluation, Studie mit Kontrollgruppe Herbst 2011

Kontakte und Literatur Lyubomirsky, S. (2008). Glücklich sein: Warum Sie es in der Hand haben, zufrieden zu leben. Frankfurt: Campus Verlag. Seligman, M. (2007). Der Glücks-Faktor: Warum Optimisten länger leben. Köln-Mülheim: Bastei Verlag. Seligman, M. (2011). Flourish. Avisionary New Understanding of Happiness and Well-being. New York: Free Press Steiner, T., Kim Berg, I. (2009). Lösungsorientiertes Arbeiten mit Kindern. Heidelberg: Carl-Auer-Systeme Verlag. Streit, P. (2010). Jugendkult Gewalt Was unsere Kinder aggressiv macht. Wien: Überreuther Links: www.ikjf.at www.akjf.at www.seligmaneurope.com Kontakt: Dr. Philip Streit, Lagergasse 98 a, 8020 Graz, Tel: 0699/10142463

Danke für Ihre Aufmerksamkeit!