Kinderarmut in Nordfriesland

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 Präsentation transkript:

Fachtagung: Kinderarmut in Nordfriesland Entwicklung kommunaler Handlungsstrategien

Kinderarmut in Nordfriesland Das erwartet Sie heute: Wie kam es zu dieser Tagung? Einige Zahlen zur Situation in Nordfriesland Fachvortrag von Gerda Holz (ISS Frankfurt) Kinderarmut als Herausforderung für Kommunen Arbeitsgruppen: Was können wir vor Ort tun, um die Chancen von Kindern aus armen Familien zu verbessern? Vorstellung der AG-Ergebnisse im Plenum Verabredungen zum weiteren Vorgehen 28.03.2017 Amt für Jugend, Soziales, Arbeit und Senioren· Kreis Nordfriesland 2

Kinderarmut in Nordfriesland Wie kam es zu dieser Tagung? Kinderarmut als Querschnittsthema im JHA und ASA Fraktionsübergreifender Antrag und einstimmiger Beschluss des KT für eine Fachtagung Armut ist weit mehr als ein finanzielles Problem! Kinderarmut als gesamtgesellschaftliche Herausforderung

Kinderarmut in Nordfriesland Was heißt „Armut“? Wer weniger als 50% des durchschnittlichen Einkommens hat, gilt als arm (Einkommensarmut) Von Einkommensarmut sind vor allem Haushalte mit Kindern betroffen, besonders Haushalte von Alleinerziehenden und solche mit mehr als drei Kindern Hauptursache für Einkommensarmut ist Arbeitslosigkeit, aber fast die Hälfte der Bezieher von SGB II-Leistungen ist erwerbstätig und bezieht ergänzende Leistungen

Kinderarmut in Nordfriesland Regelsatz für Kinder im Alter von 7 -13 Jahren Insgesamt 251,00 € pro Monat Essen und Trinken 92,87 € (3 € pro Tag) Kleidung und Schuhe 25,10 € Wohnung Strom 20,80 € Hausrat / Gesundheit 17,57 € Verkehr 10,40 € Freizeit / Kultur 27,61 € Sonstiges (Schulsachen, Hygiene, Telefon) 57,78 €

Kinderarmut in Nordfriesland Armut hat Folgen für Grundversorgung (Wohnen, Essen, Kleidung) Gesundheit / Wohlbefinden Bildungschancen Gesellschaftliche Teilhabe Diese Folgen können nicht nur mit Geld bekämpft werden! Armut wird auch subjektiv erlebt (fast alle Studenten sind arm, erleben es aber ganz anders)

Einzugsbereiche der Sozialzentren

Kinderarmut in Nordfriesland

Kinderarmut in Nordfriesland

Kinderarmut in Nordfriesland

Kinderarmut in Nordfriesland

Kinderarmut in Nordfriesland

Kinderarmut in Nordfriesland

Kinderarmut in Nordfriesland

Kinderarmut in Nordfriesland

Kinderarmut in Nordfriesland Zahl der Kinder, die bei beiden Eltern aufwachsen 2003: 82,3 % 2008: 78,8 % Zahl der Kinder, die bei einem Elternteil aufwachsen 2003: 10,8 % 2008: 14,9 % Zahl der Einzelkinder: 2003: 16,7, % 2008: 18,3 % Zahl der Kinder, die Sozialstaffelanspruch haben: 2008 ca. 30% Mütter mit Migrationshintergrund: 2008: 10%

Kinderarmut in Nordfriesland Was tut der Kreis Nordfriesland, um die Folgen von Kinderarmut abzumildern? Vermittlung in Arbeit durch Sozialzentren Schuldenberatung Sozialstaffel, um Kindergartenbesuch zu ermöglichen (frühkindliche Bildung) Frühzeitige präventive Hilfe für benachteiligte Familien und Kinder / Jugendliche („Frühe Hilfen“, Sozialraumprojekt in der Jugend- und Eingliederungshilfe) Kompensatorische Angebote schaffen und unterstützen (Schulsozialarbeit, Angebote für junge Mütter, Ferienprojekte für benachteiligte Kinder) Vernetzung der Fachleute (NETZWERK GESUND AUFWACHSEN) Familien stärken (z.B. durch Elternschule / Familien-Netzwerk-Konferenz)

Kinderarmut in Nordfriesland Was passiert sonst noch? Tafeln, Sozialläden, Kleiderkammern durch diverse freie Träger und private Initiativen Kostenlose offene Ganztagsschule an einigen Schulen Gesponsertes Mittagessen an Schulen und Kitas Ferienmaßnahmen der Vereine und Kommunen (Sonder-) Jugendferienwerk Hausaufgabenhilfe in Jugendzentren und an Schulen Ausbau der Krippenbetreuung (Vereinbarkeit von Familie und Beruf)

Kinderarmut in Nordfriesland Was muss weiter passieren? Bestandsaufnahme und Vernetzung von Angeboten Bedarfe definieren Kinderarmut als gesamtgesellschaftliche Aufgabe begreifen Z.B. Regionale Bündnisse gegen Kinderarmut Strategien entwickeln für mehr Chancengleichheit

Kinderarmut in Nordfriesland Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! 28.03.2017 Kreis Nordfriesland Fachbereich Jugend, Soziales Arbeit und Senioren 20