Entwicklung ökologisch optimierter Schuhe mit pflanzlichen Gerb- und Färbemitteln Verbundpartner: Hochschule Anhalt Fa. Livos Pflanzenchemie Fa. Schomisch Fa. Hess natur Gefördert von der FNR Dipl. Ing. Rolf Heimann
Konventioneller Versand Hess Natur-Textilien GmbH & Co.KG im Überblick Unternehmenszweck: Herstellung und Vertrieb von konsequent natürlichen Textilien Vertriebswege Konventioneller Versand e-Commerce Stationär Deutschland Österreich Schweiz 3 Einheiten in Bad Homburg Butzbach Esslingen Unternehmensgröße: Umsatz ca. 50 Mio EURO Mitarbeiter: ca. 230
Das Sortiment ca. 2.500 Modelle pro Saison Für jeden etwas dabei: Damenoberbekleidung Herrenoberbekleidung Unisex Kinder- und Babybekleidung Wäsche und Strümpfe Schuhe Haus- und Heimtextilien ca. 2.500 Modelle pro Saison ca. 11.000 Artikel pro Saison
Arbeitsteilung in der Lederproduktion Haut Wasserwerkstatt Gerben & Färben Finish Weiche Äscher Pickel Entkälken Beize Entfetten (Vor-)Gerbung (wet white / wet blue) (Nach-)Gerbung Färbung Fettung Hydrophobieren Gebrauch Ökologische Aspekte: Tierschutz, Konservierung Umweltbelastungen in der Produktion Rückstände im Endprodukt
Anspruchsniveau der hess natur-Richtlinie Haut Wasserwerkstatt Gerben & Färben Finish Reduktion Konservierer- und Formaldehydgehalt Reduktion Schwermetalle Arbeitsschutz Schadstoffarme Färbung Kunde Ökologisch verträgliche Gerbung Verbraucher- Schutz
Gegenüberstellung Textil- und Lederrichtlinien Strenger ökologischer Standard Vegetabil gegerbt / SG SG Leder Richtlinie hess natur IVN Standard / hess natur Leder Naturfaser / Ökotex 100 Textil Ökotex 100 Schwacher ökologischer Standard
Gerbverfahren Mineralische Gerbung Vegetabile Gerbung Chrom, Aluminium, Zirkonium, Titan Vegetabile Gerbung Verschiedene Rinden, Wurzeln, Früchte Synthetische Gerbung Aldehyde, Syntane und Polymergerbstoffe Mischverfahren
Gerbstoffe in der neuen hess natur-Richtlinie Grenzwert Vegetabilgerbstoffe --- Mineralische Gerbstoffe Chrom Aluminium Titanium Zirkonium 5,0 mg/kg 500,0 mg/kg Aldehyde Glutardialdehyd Formaldehyd 100 mg/kg Als Gerbstoff verboten Synthetische Gerbstoffe Syntane Harzgerbstoffe Polymere Formaldehydarm, LD 50 >2000mg/kg LC/EC 50>100 mg/l Keine Beschränkung bei Vegetabilgerbstoffen Keine Chromgerbung Aluminiumgerbung vorübergehend zugelassen Glutardialdehyd als Hilfsgerbstoff zugelassen Synthetische Gerbstoffe dürfen den FA-Gehalt im Endprodukt nicht gefährden Ziel: Sie müssen eine geringe Giftigkeit aufweisen (LC 50 bzw. LD 50).
Ziel des Verbundprojektes: Einsatz von Rhabarberwurzel in verschiedenen Aufbereitungen zur Ledergerbung
Heutige Farbmittelklassen für die Lederfärbung Metallkomplexfarbstoffe Enthalten Cr, Cadmium, Eisen, Kupfer, teilweise Blei Säurefarbstoffe Universell einsetzbar Mäßige Nassechtheiten Reaktivfarbstoffe Sehr gute Echtheiten, aufgrund intensiver Bindung Geringere Farbvielfalt Basische Farbstoffe Besonders geeignet für Vegetabilleder, da kationisch geladen Allerdings nur Oberflächenfärbung
Ziel des Verbundprojektes: Einsatz von Pflanzenfarbstoffen in verschiedenen Aufbereitungen zur Lederfärbung
Finishingmethoden / Überblick Zusammensetzung Probleme Caseinzurichtung Proteinlösung Oft mit Formaldehyd-vernetzer Nitrocellulose- zurichtung Zurichtung in organischer Lösung Enthalten hohe Lösemittelanteile in der Abluft und im Leder PU-Beschichtungen Wässrige Lösungen mit Resten organischer Lösemittel (1-5%). Pigmentbinder: PU und Acrylate, Butadiene Acrylate schlecht abbaubar, Butadiene qualitativ minderwertig, PU als sinnvollste Alternative. Wachsen Wachse, leicht pigmentiert Schlechte Echtheiten, hohe Empfindlichkeit
Ökologisch kritische Aspekte Farbstoffe Azo-Farbstoffe Schwermetalle AOX Konservierungs- mittel Verbotene Azo-Amine Anilin und p-Phenylendiamin Chrom, Blei und Cadmium AOX-Gehalt der Farbstoffe Hilfsmittel Fixierungsmittel Formaldehydgehalt! Fettung Lösemittelgehalt AOX-Gehalt der Fettungsmittel teilweise organische Lösemittel (VOC) teilweise NMP
Kritische Schadstoffe Formaldehyd Schwermetalle Konservierungsmittel Chlorierte Phenole Verbotene „Azo“-Farbstoffe Zinnorganische Verbindungen Chlorierte Benzole Relevanz für Leder Sehr hoch Hoch Gering
Verbotene „Azo“-Farbstoffe Schwermetalle Formaldehyd Schadstoffverringerung durch Einsatz von pflanzlichen Gerbe- und Färbemitteln Schadstoffe Verbotene „Azo“-Farbstoffe Schwermetalle Formaldehyd Chlorierte Phenole Konservierungsmittel Zinnorganische Verbindungen Chlorierte Benzole Reduzierung/Vermeidung Sehr hoch Hoch Gering
Quelle: Etliche Charts sind dem Lederworkshop bei hess natur vom November 2003, vorbereitet von Simone Back Fa Progresso, entnommen. Vielen Dank