Einführung in die Industrie- und Organisationssoziologie GS4, SOZ-BA-S3, G LA1-5, L-POWI-W Proseminar Di 10:00 - 12:00 Raum AfE 502 Prof. Dr. Birgit Blättel-Mink.

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Einführung in die Industrie- und Organisationssoziologie GS4, SOZ-BA-S3, G LA1-5, L-POWI-W Proseminar Di 10:00 - 12:00 Raum AfE 502 Prof. Dr. Birgit Blättel-Mink Universität Frankfurt Fachbereich Gesellschaftswissenschaften Institut für Gesellschafts- und Politikanalyse   Tel: 069-798-225423 e-mail: b.blaettel-mink@soz.uni-frankfurt.de web:  http://www.gesellschaftswissenschaften.uni-frankfurt.de/ora

07.12.10 Mechanisierung und Rationalisierung Lektüre Manske, Fred (1991): Von der tayloristischen zur informationstechnologischen Kontrolle und Rationalisierung von Arbeit? In: Ders.: Kontrolle, Rationalisierung und Arbeit. Kap. I. Berlin: edition sigma, S. 11-28 Minssen, Heiner (1993): Lean production. Herausforderung für die Industriesoziologie. In: Arbeit (2) 1, S. 36-52

Mechanisierung und Rationalisierung Inhalt 1. Begriffsarbeit 2. Fred Manske – Rationalisierung durch Informatisierung / Systemische Kontrolle 3. Heiner Minssen – Rationalisierung durch Lean Production

Mechanisierung und Rationalisierung Ausgangspunkt Frederick W. Taylor – Scientific Management Kontrolle des Arbeitsvermögens, weil davon auszugehen ist, dass der Arbeiter seine Leistungsfähigkeit (physisches und kognitives Arbeitsvermögen) nicht freiwillig vollständig verausgabt. Durch Technik!! Techniken: Entwicklung von Verfahrensweisen des Denkens und Handelns, die methodischen Operationsregelns folgen und strategisch einen bestimmten Zweck anstreben

Mechanisierung und Automatisierung Definition Mechanisierung: Arbeitszerlegung in Verbindung mit dem Einsatz von Maschinen. Tätigkeit der Arbeitnehmer veränderte sich dadurch entscheidend. Bearbeitungsgeschwindigkeit und Arbeitsanspruch waren nun von der Maschine vorgegeben. Daraus hervor gingen Arbeitsplätze, die durch gleichmäßige Wiederholungen gekennzeichnet waren. Bei der Fließbandarbeit erreichte die Mechanisierung ihre stärkste Ausprägung. Definition Automatisierung: Arbeitsprozesse laufen vollautomatisch ab - Automatisierung als Folge der Mechanisierung. Grund: Wettbewerbsdruck „Rationalisierung“ der Arbeitsplätze lässt hohe Lohnnebenkosten sparen. Computergesteuerte Maschinen (CNC) erlauben es, schneller und kostengünstiger zu produzieren.

Rationalisierung Zitat von Franz Reuleaux (1875) Untersuchung der Auswirkungen von organisatorischer und vor allem technischer Rationalisierung auf die Arbeitsbedingungen und -anforderungen eine der wichtigsten Fragestellungen der Industriesoziologie Zitat von Franz Reuleaux (1875) „Eine Maschine ist eine Kombination resistenter Körper, die so angeordnet sind, dass durch ihre Hilfe die mechanischen Kräfte der Natur gezwungen werden können, Arbeit zu leisten, die von gewissen, genau bestimmten Bewegungen begleitet ist.“ S. 63 "He who best understands the machine, who is best acquainted with its essential nature, will be able to accomplish the most by its means."

Mechanisierung und Automatisierung Nicht der Taylorismus, sondern die Automatisation ist das entscheidende Moment industrieller Revolution: „Die industriellen Techniken haben nicht das primäre Ziel, die menschliche Arbeit in der Fabrik besonders stark zu zergliedern, und damit für die wirtschaftliche Ausbeutung leichter ‚verdaulich’ zu machen. Sie haben das Ziel, die menschliche Arbeit überflüssig zu machen. ... Ihr Weg geht dabei ... von der ganzheitlichen menschlichen Arbeit über die vertikale Arbeitsteilung hin zur ganzheitlichen Maschinenarbeit. ... Das Wesentliche am amerikanischen Fabriksystem war ja gerade, dass es die Arbeitsvollzüge so aufgliederte und in genormte Schritte zerlegte, dass sie erst von planmäßig eingesetzten Menschen, dann aber von einer Maschine verrichtet werden konnten. ... Das logische Ziel jeder Industrialisierung ist daher die universelle Verwendung von Produktionsautomaten, die statt des Arbeiters die industrielle Arbeit verrichten. Die Rolle des Menschen kehrt damit ... in gewisser Weise zur handwerklichen Funktion einer ganzheitlichen Arbeit zurück.“ (Dieter Otten, Die Welt der Industrie, 1986, S. 367)

Mechanisierung und Technisierung Werner Rammert nennt drei Funktionen der Automatisierung und Mechanisierung bzw. insgesamt der Technisierung des Produktionsprozesses: 1. Arbeitsersparnis: Die modernen kapitalistischen Industriebetriebe nutzten den arbeitssparenden Effekt der Mechanisierung von menschlichen Tätigkeiten zur Steigerung der Arbeitsproduktivität und zur Aneignung der freigesetzten Arbeitskraft. „Mechanisierung unter kapitalistischen Bedingungen bedeutet nicht automatisch Freisetzung von belastender Arbeit und Verkürzung der Arbeitszeit, sondern die massenhafte Entwertung traditioneller Qualifikationen und die massenhafte Kombination einfacher menschlicher Arbeitskraft mit Maschinen.“ Rammert, S. 65

Mechanisierung und Rationalisierung Rammert nennt drei Funktionen der Automatisierung und Mechanisierung bzw. insgesamt der Technisierung des Produktionsprozesses: 2. Effizienzsteigerung: Nicht im Sinne eines eigenen Entwicklungsprinzips, als eines autonom ablaufenden Prozesses zunehmenden technischen Fortschritts, sondern als soziale Konstruktionen. Bestimmte technische Möglichkeiten haben sich nicht aufgrund ihrer rein technologischen Überlegenheit durchgesetzt, sondern weil sie aufgrund ihrer sozialen Funktionen bestimmten Machtgruppen geholfen haben, ihre Interessen durchzusetzen. Vgl. Ziel: Kontrolle des Arbeitsvermögens. „Dadurch wird deutlich, dass weniger die rein technische Effizienz, als vielmehr die soziale Funktion als Machtmittel im Kampf gegensätzlicher Interessen für ihre Durchsetzung und die Form ihrer Organisierung bestimmend ist.“ S. 66

Mechanisierung und Rationalisierung Rammert nennt drei Funktionen der Automatisierung und Mechanisierung bzw. insgesamt der Technisierung des Produktionsprozesses: 3. Erhöhung des Niveaus der Prozesskontrolle: „Die technische Möglichkeit der Trennung von Kontrolle und Bedienung der Maschine wird von den Unternehmern dazu genutzt, dem qualifizierten Arbeiter die Kontrolle über den mechanisierten Arbeitsprozess zu entziehen und ihn auf die einfache Funktion der Maschinenbedienung zu beschränken. Technisierung wird so zu einem Mittel der sozialen Kontrolle in der Hand des Managements.“ S. 66f

Rationalisierung durch Informatisierung Fred Manske (1991) PPS- Produktionsplanungs- und Produktionssteuerungssysteme BDE: Betriebsdatenerfassungssysteme Informatisierung auch im Maschinenbau – nicht nur Automobilindustrie, Textilindustrie etc. Durch Mechanisierung konnte der Mensch freigesetzt werden von primitiven, regelmäßigen Tätigkeiten und als Bediener und Kontrolleur einer Maschine letztendlich höhere Qualifikationen erwerben, die damit auch seinen Status erhöhen. Diese Annahme galt lange Zeit für den Maschinenbau – die Erfahrung an der Maschine (CIM, CAM) schafft eine neue Gruppe von Qualifizierten und reduziert den Anteil an Ungelernten in dieser Branche. Innovation: Sonderfertigung

Rationalisierung durch Informatisierung Altes Paradigma “Höheren Qualifikationsanforderungen korrespondieren größere Handlungsspielräume und bessere Chancen zu einer eigenständigen Leistungsregulation, mithin auch zur Abwehr von Leistungszumutungen; und umgekehrt korrespondieren geringeren Qualifikationsniveaus geringere Handlungsspielräume und Möglichkeiten zur Leistungsregulation.“ Manske, S. 11f. Dagegen sprechen Effekte von PPS „Offenbar ermöglichen die neuen Informations- und Kontrolltechniken einen völlig neuartigen Zugriff auf Arbeit. Es wird möglich, die Gestaltungsdimensionen Arbeitsteilung und Qualifikation auf der einen Seite von denen der Kontrolle und Leistung auf der anderen Seite zu entkoppeln. Aus der Beschäftigtenperspektive heißt das: höhere Qualifikationen sind keine Garantie mehr für größere Handlungsspielräume und gute Chancen einer eigenständigen Leistungsregulation.“ S. 12

Rationalisierung durch Informatisierung Bei PPS und BDE geht es nicht so sehr um die stoffliche Dimension – wie noch bei Taylor - , sondern um die zeitlich-sachliche Koordination der Teilprozesse. Die Kontrolle des Arbeitsvermögens ergibt sich dann nicht durch direkte Beobachtung des einzelnen Akteurs oder des Fließbandes (REFA), sondern durch ganzheitliche Planung, durch Festlegung und Messung / Vergleichende Messung von Eckpunkten – „Benchmarking“ / Selbstausfkunft der ArbeitnehmerInnen Der Unternehmer schlägt „zwei Fliegen mit einer Klappe“: Kontrolle eines bislang als schwer kontrollierbar geltenden Arbeitszusammenhangs und fortschreitende Rationalisierung der Arbeit.

Rationalisierung durch Informatisierung These von Manske für den Maschinenbau Neue systemische Kontrollform – basierend auf Informatisierung – kann den Taylorismus als Ansatz der Kontrolle und Rationálsierung von Arbeit ersetzen – „Best Practice“ Erfahrungswissen des Arbeiters wird durch systemische Kontrolle, Selbstauskunft und Benchmarking durch den Arbeitgeber angeeignet

Rationalisierung durch Informatisierung Konturen der neuen Kontrollform: PPS - BDE 1. Sehr geringe Auftragsvolumina für die Arbeiter 2. Exakte Zeitvorgaben, -erfassung und statistisch ausgewertet (verglichen mit anderen) 3. Registrierung von Störungen im Produktionsablauf und Eliminierung derselben

Rationalisierung durch Dezentralisierung Definition „die Verlagerung von Kompetenzen jedweder Art von einer zentralen Unternehmensinstanz auf ausführende Stellen“ (Hirsch-Kreinsen 1995: 424) Strategische Dezentralisierung Bezieht sich auf die Ebene der Unternehmensorganisation „alle Formen, bei denen Kompetenzen auf neudefinierte Unternehmenseinheiten oder im Rahmen der bestehenden Unternehmensgliederung an marktnahe Organisations-einheiten verlagert werden“ (Hartmut Hirsch-Kreinsen 1995: 424)

Rationalisierung durch Lean Production Lean Production = schlanke Produktion „Diese Produktionsweise ist deswegen schlank, weil sie von allem weniger einsetzt als die Massenfertigung und doch zu weniger Fehlern und einer größeren Vielfalt von Produkten führt […] Dies gelingt durch eine Konzentration auf den Wertschöpfungsprozess und eine Verschlankung insbesondere im Bereich der indirekten Funktionen“ (Heiner Minssen 1993: 38) Analyse des gesamten Produktionssystems und Optimierung der Koordination zwischen den Elementen: Produktentwicklung und -konstruktion, Zulieferbeziehungen, Fabrikorganisation, Kundenservice

Rationalisierung durch Lean Production Merkmale von Lean production – Toyotismus: Just-in-Time Produktion Gruppenarbeit (Integration von direkten und indirekten Tätigkeiten) Kontinuierliche Verbesserung Flache Hierarchien Selbstkontrolle der Beschäftigten Unternehmen als Schicksalsgemeinschaft

Rationalisierung durch Lean Production Folgen von Lean production – Toyotismus: Neues Austarieren des Wechselverhältnisses von Kontrolle und Konsens Konsens: - Mitbestimmung - Mitgestatlungskompetenzen - Gruppenarbeit - Aushandlung von Strategien - Selbstkontrolle - Erfahrungswissen - Kommunikative Kompetenzen

Rationalisierung durch Lean Production Allerdings ist Lean production nicht nur als Strukturmodell eines Produktionstypus zu verstehen, sondern als „... Konzept, worin normative Prinzipien und eine gelungene Internalisierung [...] kultureller Leitbilder hohe Priorität genießt. Neben Technik und Organisation erhalten Normen und kulturelle Werte im Lean Production Konzept den Rang zentraler Medien bei der Steuerung des Kooperations-, Arbeits- und Leistungsverhaltens im gesamten Unternehmen“ (Hans-Joachim Braczyk/Gerd Schienstock 1994: 325)