Regelungstechnik: 1. Einführung

Slides:



Advertisements
Ähnliche Präsentationen
Regelungstechnik Grundlagen Demo
Advertisements

Mathematische Modelle zur Prozessidentikation
Vorlesung Prozessidentifikation
Vorlesung Regelungstechnik 2
Vorlesung Regelungstechnik 2
Oszilloskop Was ist ein Oszilloskop? Wozu wird es benutzt?
Vorlesung Prozessidentifikation
Referent: Martin Arens Fachbereich Elektrotechnik Fh-Trier
Vorlesung Prozessidentifikation
Lineare Funktionen mit der Gleichung y = mx
Eingebettete Systeme Qualität und Produktivität
5.PLT-Strukturen Steuerung und Festwertregelung
Das innere Milieu und seine Konstanthaltung
Botenstoffe des Körpers
C.M. Presents D.A.R. und Ein Bisschen dies und das!
Prof. Dr. Holger Schlingloff
Prof. Dr. Holger Schlingloff
Numerik partieller Differentialgleichungen
Anti-windup.
1.4 Operationsverstärker
Vorlesung Stoffwandlungssysteme 3. Zugversuch nach DIN EN
Die Lineare Funktion Eine besondere Gerade.
Dr. Hergen Scheck BBS Lüchow 2/2005
Regelstrecken modellieren
Beispiele für Ausdrucksalgebren
Vorlesung Regelungstechnik 1
Vorlesung Regelungstechnik 1
Vorlesung Regelungstechnik 2
Einführung in die Systemtheorie
Fuzzy-Klima-Regelung Simulink für Fuzzy Control
VU , SS 2009 Grundlagen der Regelungstechnik 8
Folie 1 Kapitel II. Vom Raumbegriff zu algebraischen Strukturen Neubeginn: Herleitung des Begriffs Vektorraum aus intuitiven Vorstellungen über den Raumbegriff.
Definition Messmittelfähigkeitsuntersuchung
Regelungstechnik und UML -fächerübergreifend
3.3 Führung von Prozessen Führung: bezeichnet die Aufgabe den Prozeß, anhand von überordneten Sollwerten für die Regler, in gewünschter Weise ablaufen.
Tino Reindanz - FSU Jena Seminar Aktive Datenbanken – SS 2007 Folie 1 Seminar Aktive Datenbanken Rule Development Rule Development for Active Database.
§10 Vektorraum. Definition und Beispiele
Fakultät für Informatik Lehrstuhl IV: Software & Systems Engineering1 Zentralübung Automotive Software Engineering – Übungsblatt 3 Sascha Schwind.
Sali zäma.
Das Unternehmensumfeld der Nordwind ist ein solches System:
Einführung eines integrierten prozessorientierten Verwaltungsmanagements im Luftfahrt-Bundesamt - Beitrag zum 10. eGovernment-Wettbewerb in der Kategorie.
Heizung entschlammen.
Digitale Regelungstechnik für Dummies
Fundamente der Computational Intelligence
Zeit, Ort, Weg und Geschwindigkeit
Fundamente der Computational Intelligence (Vorlesung) Prof. Dr. Günter Rudolph Fachbereich Informatik Lehrstuhl für Algorithm Engineering Wintersemester.
Fundamente der Computational Intelligence
Entwurf superstabiler Regelkreise
(Digitale) Regelungstechnik für Dummies
Schülerstudienwoche vom bis
Grundriss der praktischen Regelungstechnik
Vorstellungstheorie: Bedeutung als mentale Struktur.
Das h,x-Diagramm nach Mollier
Regelungstechnik: 3. Glieder des Regelkreises
Sensoren und Aktoren.
Modellbasierte Software-Entwicklung eingebetteter Systeme
Materialien für den Technikunterricht Kurs 11
Info2 Prof. J. WALTER info2 Stand: März 2002 Seite 1 Einführung in die Systemtheorie Definition System: Ein in sich geschlossenes, geordnetes und gegliedertes.
setzt Linearität des Zusammenhangs voraus
Lineare Gleichungen Allgemeine Einführung Äquivalenzumformungen
Zeit, Ort, Weg und Geschwindigkeit
Integrated Product Development
X. Übungsblatt – Aufgabe X In dieser Aufgabe sollen die Eigenschaften ausgesuchter Flipflopschaltungen untersucht werden. Die Verzögerungszeit eines jeden.
Lastabhängiger Bremskraftregler - Funktionsbeschreibung
3.2. Potentielle und kinetische Energie
Modul 121 – Steuerungsaufgaben bearbeiten1 R.3– BL Semesterplan.
Yawcontrol Prof. Sergio Montenegro Lehrstuhl Informatik 8 Yawcontrol Nils Gageik.
1. Regelungstechnik im Unterricht
Kybernetik Tob – Kybernetik 01 Definition
Regelkreise mit Valvis
 Präsentation transkript:

Regelungstechnik: 1. Einführung Die Begriffe Steuern und Regeln: Wie werden die Begriffe Steuern und Regeln im täglichen Sprachgebrauch verwendet? Betrachten Sie folgende Aussagen: Aussage 1: Der Fahrer eines PKW steuert sein Fahrzeug durch eine scharfe Kurve. Aussage 2: Während der Fahrt regelt er die Lautstärke an seinem Autoradio.

Regelungstechnik: 1. Einführung Betrachten wir als weiteres Beispiel eine Heizungsanlage: Der Heizkessel feuert an, wenn die Temperatur unter einen bestimmten Wert unterschreitet. Die Heizung wird nicht befeuert wenn die gewünschte Temperatur erreicht ist.

Regelungstechnik: 1. Einführung Betrachten wir als weiteres Beispiel eine Heizungsanlage: Es findet also ein ständiger Vergleich zwischen der Raumtemperatur (Sollwert)und der am Thermostat eingestellten Temperatur (Istwert) statt. Der Vergleich zwischen Sollwert und Istwert ist das wesentliche Kennzeichen einer Regelung (hier:Temperatur- Regelung)

Regelungstechnik: 1. Einführung Im Beispiel nebenan findet kein ständiger Vergleich zwischen Soll- und Istwert statt. Bei diesem System handelt es sich um eine Steuerung. Zurück zu den eingangs gemachten Aussagen.

Regelungstechnik: 1. Einführung Im technischen Sinne korrekt müssten die Aussagen lauten: Aussage 1: Der Fahrer eines PKW regelt sein Fahrzeug durch eine scharfe Kurve. Aussage 2: Während der Fahrt steuert er die Lautstärke an seinem Autoradio.

Regelungstechnik: 2. Definitionen Die Grundbegriffe der Steuerungs- und Regelungstechnik sind in DIN 19226 festgelegt: (Titel:“Leittechnik; Regelungstechnik und Steuerungstechnik“) Steuern, Steuerung: Das Steuern, die Steuerung ist der Vorgang in einem System, bei dem eine oder mehrere Größen als Eingangsgrößen andere Größen als Ausgangsgrößen aufgrund der dem System eigentümlichen Gesetzmäßigkeiten beeinflussen.

Regelungstechnik: 2. Definitionen Regeln, Regelung: Das Regeln, die Regelung ist ein Vorgang, bei dem fortlaufend eine Größe, die Regelgröße (die zu regelnde Größe) erfasst, mit einer anderen Größe, der Führungsgröße, verglichen und im Sinne einer Angleichung an die Führungsgröße beeinflusst wird. Abb.: Wirkungsplan

Regelungstechnik: 2. Definitionen Abb.: Wirkungsplan Die Regeleinrichtung ist derjenige Teil des Wirkungskreises, welcher über das Stellglied durch die Stellgröße die Regelstrecke beeinflusst. Ihre Eingangsgrößen sind die Führungsgröße und die Regelgröße. Die Regelstrecke ist der Teil des Regelkreises, in dem die Regelgröße konstant gehalten wird und an der Störgrößen und die Stellgröße angreifen.

Regelungstechnik: 2. Definitionen

Regelungstechnik: 2. Definitionen Der Regler ist ein Teil der Regeleinrichtung, welcher einen Vergleich zwischen der Führungsgröße w und der Rückführgröße r vornimmt, also die Regeldifferenz e bildet. Über die Reglerausgangsgröße yR steuert er das Stellglied an und wirkt so auf die Regelstrecke.

Regelungstechnik: 2. Definitionen Die Führungsgröße w ist eine von der betreffenden Regelung nicht beeinflusste Größe, die dem Regelkreis von außen zugeführt wird und der die Regelgröße in vorgegebener Abhängigkeit folgen soll. Die Regelgröße x ist eine von der Regelung beeinflusste Grösse, die der Führungsgröße w folgen soll. Die Stellgröße y ist die durch Messung der Regelgröße hervor- gegangene Größe, die zur Vergleichstelle zurückgeführt wird. Wird die Regelgröße direkt für den Vergleich mit der Führungsgröße verwendet, sind Rückführgröße und Regelgröße identisch. Die Regeldifferenz e ist der Unterschied zwischen der Führungsgröße w und der Rückführgröße r. e = w-x

Regelungstechnik: 2. Definitionen Die Reglerausgangsgröße yR ist die Eingangsgröße des Stellglieds (Stelleinrichtung). Sie steuert entsprechend der Regeldifferenz das Stellglied. Die Störgrößen z sind alle von außen wirkenden größen, welche die Regelgröße in unerwünschter Weise beeinflussen.

Regelungstechnik: 2. Definitionen Aufgaben und Anforderungen an einzelne Funktionseinheiten Der Sollwertgeber dient zur Vorgabe der Führungsgröße. Der Messumformer wandelt die Regelgröße in eine Größe die vom Regler verarbeitet werden kann. Der statische Zusammenhang von Eingangs- und Ausgangsgröße sollte möglicht linear und unabhängig von Störgrößen sein. Er besteht im wesentlichen aus einem Aufnehmer und einer Messeinrichtung

Regelungstechnik: 2. Definitionen Aufgaben und Anforderungen an einzelne Funktionseinheiten Stellglieder dosieren einen Massenstrom oder Energiefluss. Sie sollte folgende Forderungen erfüllen: Keine Verzögerung zwischen Eingangs- und Ausgangssignal Unabhängigkeit von Störgrößen Lineare statische Kennlinie

Regelungstechnik: 2. Definitionen Aufgaben und Anforderungen an einzelne Funktionseinheiten Der Regler hat drei Aufgaben zu erfüllen: Bildung der Regeldifferenz Verstärkung der Regeldifferenz Stabilisierung des geschlossenen Regelkreises

Regelungstechnik: 2. Definitionen Aufnehmer:

Regelungstechnik: 2. Definitionen Stellglieder:

Regelungstechnik: 2. Definitionen Stellantriebe:

Regelungstechnik: 3. Glieder des Regelkreises

Regelungstechnik: 3. Glieder des Regelkreises Sprungantwortverfahren Anstiegsantwortverfahren Impulsantwortverfahren Sinusantwortverfahren (Frequenzgangverfahren) Zu verschiedenen Eingangssignalen werden die zugehörigen Ausgangs- Signale ermittelt und in Form einer statischen Kennlinie dargestellt.

Regelungstechnik: 3. Glieder des Regelkreises Für das Verhalten der Regelstrecken im Regelkreis ist das Zeitverhalten der Regelstrecke maßgebend. Der zeitliche verlauf der Regelgröße bei Änderung der Stell- bzw. der Störgröße ist durch das Übertragungsverhalten der Regelstrecke gegeben. Bei linearen Übertragungsgliedern wird diese durch die Antwort au spezielle Eingangssignale beschrieben. Am gebräuchlichsten ist als Eingansfunktion die Sprungfunktion. Der zeitliche Verlauf der entsprechenden Ausgangsfunktion wird als Sprungantwort bezeichnet.

Regelungstechnik: 3. Glieder des Regelkreises Als Übergangsfunktion wird die Änderung der Ausgangsgröße auf die Sprunghöhe der Eingangsgröße bezogene Sprungantwort bezeichnet. Für Stör- und Stellgröße erhält man verschiedene Übergansfunktionen, die man Stör- bzw. Stell- Übergangsfunktion nennt.

Regelungstechnik: 3. Glieder des Regelkreises P-Strecke oder P(-T0)-Strecke

Regelungstechnik: 3. Glieder des Regelkreises P-T-1 Strecke oder Strecke 1. Ordnung

Regelungstechnik: 3. Glieder des Regelkreises P-T-2 Strecke oder Strecke 2. Ordnung