Gesund arbeiten – gut leben Trotz atypischer Arbeitszeiten.

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 Präsentation transkript:

Gesund arbeiten – gut leben Trotz atypischer Arbeitszeiten.

Statt eines Vorwortes Gesund arbeiten – gut leben. Trotz atypischer Arbeitszeiten. Zeit, die wir uns nehmen, ist Zeit, die uns etwas gibt. Ernst Ferstl

Die aktuelle Situation Gesund arbeiten – gut leben. Trotz atypischer Arbeitszeiten. 3 Wird atypisch normal? Gut neun Millionen Beschäftigte arbeiten mittlerweile an Sonn- und Feiertagen. Von Arbeit zu atypischen Zeiten, also am Wochenende, abends oder nachts, ist mehr als die Hälfte aller Beschäftigten betroffen. Und die Tendenz steigt. Wird die Ausnahme zur Regel? In einigen Branchen war Arbeit in der Nacht oder am Wochenende immer nötig, beispielsweise in der Daseinsvorsorge oder im kulturellen Bereich. Die erkämpften Ausgleichsmaßnahmen stehen heute im Kreuzfeuer – im Interesse von Wettbewerb und Kostendruck sollen atypische und damit teuere Arbeitszeiten normalisiert werden. Wird Gesundheit geschützt? Zwei von drei Beschäftigten, die von Arbeit am Abend, am Wochenende oder in der Nacht betroffen sind, fühlen sich davon belastet. Gleichzeitig halten 74 Prozent der abhängig Beschäftigten Gesundscheitsschutz für einen sehr wichtigen Aspekt der Arbeitsgestaltung.

Verbreitung atypischer Arbeitszeiten Gesund arbeiten – gut leben. Trotz atypischer Arbeitszeiten. 4

Blickwinkel Ökonomie Gesund arbeiten – gut leben. Trotz atypischer Arbeitszeiten. 5 Personal ist zentral. Einer wirtschaftswissenschaftlichen Studie zufolge sind Beschäftigte die wichtigste Ressource der modernen Wirtschaft. Die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben und eine gesundheitsförderliche Arbeitsgestaltung sind zu ihrer Erhaltung dringend notwendig. Leistung braucht Ruhe. Kollektive Freizeit ist der Studie zufolge ein öffentliches Gut der Leistungsgesellschaft. Zeit zur Regeneration, Zeit für den Ausbau von sozialem Kapital und Zeit zur Stärkung der Zivilgesellschaft kommt neben den Beschäftigten auch der Wirtschaft und der Gesellschaft zugute. Flexibilisierung kostet Gesundheit. Die Ausdehnung von Arbeitszeit, die Abschaffung kollektiver Unterbrechungen von Erwerbsarbeit, die Erhöhung von Zeit- und Leistungsdruck gefährden Gesundheit und Lebensqualität – vor allem im Alter. Die Fortschritte in der medizinischen Entwicklung werden, so die Studie, im gleichen Atemzug zerstört.

Blickwinkel Gesundheit Gesund arbeiten – gut leben. Trotz atypischer Arbeitszeiten. 6 Belastungsintensität entscheidet mit. Arbeit zu ungünstig gelegenen Zeiten kann die Gesundheit beeinträchtigen. Steigt gleichzeitig das Arbeitspensum, also Belastungshöhe und Belastungsdauer, können nachhaltige gesundheitliche Probleme auftreten. Grenzenlos macht krank. Atypische und verdichtete Arbeitszeiten sind für eine Vielzahl psychosomatischer Erkrankungen, wie beispielsweise Magen-Darm-Erkrankungen, mitverantwortlich. Aber auch Störungen des Immunsystems, nervöse Unruhezustände, Erschöpfung oder chronische Ermüdung können die Folge sein. Risiko der Desynchronisation. Ein Ungleichgewicht zwischen Arbeits- und Ruhezeiten kann zu Störungen von biologischen Rhythmen führen. Folgen dieser Desynchronisation sind unter anderem vorzeitige Verschleißerscheinungen und verminderte oder zerstörte Leistungs- und Erholungsfähigkeit.

Blickwinkel soziales Leben Gesund arbeiten – gut leben. Trotz atypischer Arbeitszeiten. 7 Soziale Zeit fehlt. Atypische Arbeitszeiten reduzieren oder verhindern eine gleichberechtigte Teilhabe an sozialen Aktivitäten. Viele Betroffene erleben eine Minderung der Beziehungsqualität zu Familie und Freundeskreis, da sie zu Zeiten kollektiver Freizeit arbeiten müssen. Partizipation ist schwierig. Fehlende Zeitsouveränität hat auch im gesellschaftlichen Bereich Konsequenzen. Sportliche, kulturelle, politische oder religiöse Gruppenaktivitäten finden zumeist in den frühen Abendstunden oder am Wochenende statt. Beschäftigte, die zu atypischen Zeiten arbeiten, sind hiervon häufig ausgeschlossen. Isolation als Konsequenz. Die Beeinträchtigung der Teilhabe am sozialen Leben kann zu einem schleichenden Verhaltenswandel der Betroffenen führen. Der persönliche Koordinationsaufwand für eine Beteiligung erscheint zu hoch. Es folgt ein langsamer Rückzug aus dem gesellschaftlichen Leben.

Ausgewählte Gestaltungsansätze* Gesund arbeiten – gut leben. Trotz atypischer Arbeitszeiten. 8 Kollektive Freizeiten erhalten. Grundsätzlich gilt es, Samstage, Sonn- und Feiertage arbeitsfrei zu halten. Die Festlegung einer 5-Tage-Woche ist sinnvoll. Mindestens zwei arbeitsfreie Wochenenden pro Monat sollten als Maßstab gelten. Angemessenen Ausgleich schaffen. Für Arbeit zu sozial ungünstigen Zeiten sollten Zuschläge eingeführt oder beibehalten werden. Eine Umwandlung in Zeitanteile ist anzuraten. Der Freizeitausgleich sollte zeitnah und zu sozial wertvollen Zeiten gewährleistet werden. Planungssicherheit ermöglichen. Einsatz- und Dienstpläne sollten langfristig erstellt werden. Die Wünsche der Beschäftigten sollten einbezogen und berücksichtig werden. Gegebenenfalls ist die Einführung entsprechender Konfliktlösungsmechanismen sinnvoll. *Weitere Ansätze in der Broschüre Gesund arbeiten – gut leben

Weiterführende Materialien Gesund arbeiten – gut leben. Trotz atypischer Arbeitszeiten. 9 Broschüre Gesund arbeiten – gut leben Eine Arbeitshilfe für Betriebsräte und Vertrauensleute. Informationen und Materialien zum Download.