Curriculare Normwerte für die neuen Studiengänge

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Curriculare Normwerte für die neuen Studiengänge Edgar Erdfelder Universität Mannheim

Chancen und Risiken der neuen Studiengänge Bachelorabschluss als Regelabschluss Niveauverlust und Statusverlust relativ zum Diplom Verschlechterung der Ausbildungsqualität Chancen: Flexibilisierung und Schwerpunktbildung Bessere Verknüpfung von Forschung und Lehre im Bereich der Master- und Doktorandenausbildung Verbesserung der Ausbildungsqualität 18. 9. 06 45. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Psychologie

45. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Psychologie Sicherung der Qualität von Studium und Lehre in Bachelor- und Masterstudiengängen (HRK-Empfehlung vom 14. 6. 05) Liberalisierung der Kapazitätsermittlung statt fixe Curricularnormwerte (CNW) gemäß KapVo 1975. Die CNW für Diplomstudiengänge „sind größtenteils nicht wissenschaftsadäquat. Sie können deshalb nicht Ausgangspunkt für die neuen Programme sein“. Die Lehrveranstaltungstypen sind in Bezug auf Anrechnungsfaktoren f und Gruppengrößen g im Interesse einer Qualitätsverbesserung neu zu definieren. 18. 9. 06 45. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Psychologie

HRK-Vorschläge zur Neubewertung von Lehrveranstaltungen Typus Beispiele Anr. Faktor f Teilnehmer g Vorlesung mit/ohne Prüf. 1 40 - 100 Blended learning 0.5 - 4 40 und mehr Übung Prakt. Übung 30 - 60 Seminar Lektürekurs 15 - 30 Praktikum Diagn. Prakt 0.5 15 Kurs Prakt. Training 20 - 25 Kleingruppen Forsch.-Projekt 0.2 - 0.6 1- 5 Sondertypen Expraktikum 0.5 - 1 5 - 20 Abschlussarb. B.Sc./M.Sc. 18. 9. 06 45. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Psychologie

Der Curricularnormwert (CNW) Der CNW eines Studiengangs quantifiziert den pro Student/in erforderlichen Lehraufwand in SWS pro Jahr. Ist der CNW eines Studiengangs und die dafür vorhandene Lehrkapazität (LK in SWS/Jahr) eines Instituts bekannt, lässt sich die Größe N der Studienanfängerkapazität pro Jahr errechnen: N = LK / CNW Beispiel (LK = 280 SWS/Jahr, CNW = 4): N = 280 / 4 = 70 Anfänger pro Jahr 18. 9. 06 45. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Psychologie

45. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Psychologie Berechnung des CNW Der CNW ist die Summe der Curricularanteile CAj, j = 1, ..., m, aller m Lehrveranstaltungen des Studiengangs. Bei Pflichtveranstaltungen: CAj = SWSj · fj / gj wobei: SWSj = Semesterwochenstundenzahl von j fj = Anrechnungsfaktor von j gj = (durchschnittliche) Gruppengröße von j 18. 9. 06 45. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Psychologie

Beispiel 1: B.Sc.-Konzept Mannheim Anzahl der Lehrveranstaltungen und SWS: wie in den DGPs-Empfehlungen Zugrunde gelegte Anrechnungsfaktoren: durchweg f = 1 Zugrunde gelegte Gruppengrößen g: Vorlesungen: 80 Übungen: 40 Seminar: 20 Expraktikum: 15 18. 9. 06 45. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Psychologie

Mannheimer B.Sc. in Psychologie: Zwei Modellrechnungen Vorlesungen: 20 Übungen: 5 Seminare: 11 Expraktikum: 1 Abschlussarbeit: 1 CNW = 2,5 Bei LK = 280 SWS/Jahr: Studienanfänger N = 112 Vorlesungen: 10 Übungen: 4 Seminare: 22 Expraktikum: 1 Abschlussarbeit: 1 CNW = 3,8 Bei LK = 280 SWS/Jahr: Studienanfänger N = 74 18. 9. 06 45. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Psychologie

Beispiel 2: M.Sc.-Konzept Mannheim Zwei M.Sc.-Studiengänge Anzahl der Lehrveranstaltungen und SWS: wie in DGPs-Empfehlungen Zugrunde gelegte Anrechnungsfaktoren: durchweg f = 1 Zugrunde gelegte Gruppengrößen g: Vorlesungen: 60 Übungen: 30 Seminar: 15 Projektarbeit: 10 18. 9. 06 45. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Psychologie

Mannheimer M.Sc. Psychologie: Zwei Modellrechnungen Vorlesungen: 7 Übungen: 0 Seminare: 9 Projektarbeit: 1 Abschlussarbeit: 1 CNW = 2,4 Bei LK = 280 SWS/Jahr z.B. 65 B.Sc. + 47 M.Sc. Vorlesungen: 0 Übungen: 0 Seminare: 16 Projektarbeit: 1 Abschlussarbeit: 1 CNW = 3,7 Bei LK = 280 SWS/Jahr z.B. 42 B.Sc. + 32 M.Sc. 18. 9. 06 45. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Psychologie

Politische Rahmenbedingungen in Baden-Württemberg Gute Nachrichten: CNW(MA) < CNW(BA) < CNW(Diplom) = 4,0 Zum Vergleich: NRW-Bandbreiten für CNW Bachelorstudiengänge: 2,2 - 3,4 Masterstudiengänge: 1,1 - 1,7 Schlechte Nachrichten: Anfängerzahl(BA) ≥ Anfängerzahl(Diplom). Nicht völlig geklärt ist bislang, wie weit die Bachelor- Aufnahmequote künftig reduziert werden kann, wenn Masterstudiengänge zusätzlich eingeführt werden. 18. 9. 06 45. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Psychologie

45. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Psychologie Empfehlungen B.Sc.- und M.Sc.-Studiengänge gemeinsam planen! Geringe Vorlesungsanteile, hohe Seminaranteile und hohe Anrechnungsfaktoren f im Interesse einer Qualitätsverbesserung der Lehre vorsehen! CNW-Werte unbedingt ausrechnen und von den Universitätsleitungen anerkennen lassen! Überlast notfalls tragen, aber als Überlast anerkennen lassen! Ggf. Studiengebühren zum Abbau der Überlast durch zusätzliche Überlaststellen nutzen! 18. 9. 06 45. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Psychologie